Kompaktes Skript zur allgemeinen Pharmakologie - echsi.de
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Blutlöslichkeit, e) Hirndurchblutung, f) Verteilungskoeffizient zwischen Blut und ZNS. Je höher<br />
Lipid-löslich <strong>de</strong>sto langsamer An- und Abfluten. Fettgewebe als Speicher bei Narkoseausleitung.<br />
Lachgas (N2O): Chemisch inert im Organismus, stark analgetisch aber nur schwach narkotisch, ®<br />
Toleranzstadium kann selbst bei 80% nicht erreicht wer<strong>de</strong>n. Beste Steuerbarkeit unter allen<br />
Inhalationtsnarkotika. 50% teilweise in Zahnheilkun<strong>de</strong> und Geburtshilfe, sonst nur in<br />
Kombinationsnarkose z.B. mit Halothan und Barbituraten. Da N2O im Blut besser löslich als N2,<br />
verdrängt viel N2O wenig N2 ® Drucksteigerung in vorgegebenen Hohlräumen.<br />
Äther: Gut narkotisch wirksam, Muskelrelaxation, lange An- und Abflutung, explosiv.<br />
Halothan: Gute narkotische Wirksamkeit, keine Analgesie, geringe Muskelrelaxation. Rasche An-<br />
und Abflutung, gute Steuerbarkeit. Geringe therapeutische Breite (Hemmung <strong>de</strong>r<br />
Myokardkontraktilität und parallel Katecholamin-Sensibilisierung ® Tachyarrhythmie;<br />
Atem<strong>de</strong>pression). Selten: maligne Hyperpyrexie o<strong>de</strong>r "Halothan-Hepatitis". Metabolisierung (15-<br />
20%) setzt Bromidionen frei. Halothannarkose sollte nicht innerhalb von 3 Monaten wie<strong>de</strong>rholt<br />
wer<strong>de</strong>n<br />
Enfluran: Im Vergleich zu Halothan geringere narkotische Potenz aber auch NW, stärkere<br />
Muskelrelaxation. RR-Abfall unter b-Blocker verstärk. Geringe Metabolisierung (2-5%) setzt<br />
Fluoridionen frei, aber meist unter Nieren-toxischer Schwelle.<br />
Isofluran: Gute narkotische Eigenschaft, gute Muskelrelaxation. Geringe Metabolisierung (0,2%).<br />
Ggeringer RR-Abfall aber Steal-Phänomen durch Koronardilatation, keine<br />
Katecholaminsensibilisierung.<br />
Injektionsnarkotika: Klassische Injektionsnarkotika sind lipophil è initiale Wirkdauer von<br />
Verteilungs-HWZ bestimmt. Injektionsnarkotika verschieben Gleichgewicht zwischen erregen<strong>de</strong>m<br />
NMDA und sedieren<strong>de</strong>m GABAA System.<br />
Barbiturate: Thiopental, Methohexital. Allosterische Modulation <strong>de</strong>s GABAA Rezeptors. Nicht<br />
analgetisch son<strong>de</strong>rn manchmal sogar hyperalgisch, geringe Muskelrelaxation. Atem<strong>de</strong>pression,<br />
negativ inotrop (vorübergehen<strong>de</strong>r RR-Abfall) und reflektorisch positiv chronotrop. Kurze Wirkdauer<br />
(30 min) durch Umverteilung, Vorsicht bei Zweitinjektion. Thiopental schlecht gewebsverträglich.<br />
Etomidat: Allosterische Modulation <strong>de</strong>s GABAA Rezeptors. Nicht analgetisch. Grobe<br />
therapeutische Breite (30!). Kurze Wirkdauer durch Umverteilung. Thrombose v.a. an<br />
Injektionsstelle möglich.<br />
Propofol: Allosterische Modulation <strong>de</strong>s GABAA Rezeptors. Nicht analgetisch. Bei Infusion wird<br />
Wirkdauer durch rasche hepatische Metabolisierung bestimt. Kann durch Infusion auch <strong>zur</strong><br />
Aufrechterhaltung <strong>de</strong>r Narkose und <strong>zur</strong> längerfristigen Sedierung auf <strong>de</strong>r Intensivstation verwandt<br />
wer<strong>de</strong>n. Verbesserte Herzdurchblutung. RR-Abfall, Übelkeit und Erbrechen in Aufwachphase<br />
Ketamin: Antagonist an NMDA Rezeptor. Erzeugt Immobilität und Amnesie; starke Analgesie, die<br />
länger anhält als Bewubtlosigkeit. Zu Beginn RR-Anstieg und Katecholaminfreisetzung.