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Kompaktes Skript zur allgemeinen Pharmakologie - echsi.de

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Geschichte: erste Blocka<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Reizleitung mit Extrakt von Erythroxylon; als aktiver Bestandteil<br />

1860 das Kokain dargestellt; erste Spinalanästhesie mit Kokain 1898 von Bier; Procain 1904 von<br />

Einhorn eingeführt<br />

Pathophysiologie <strong>de</strong>r Reizleitung: Reizleitung durch das Axon entlang wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>s<br />

Aktionspotential; Reizleitungsgeschwindigkeit hängt ab von Faserdicke und Myelinisierung;<br />

Schmerz- und Temperaturwahrnehmung durch Ad- und C-Fasern beson<strong>de</strong>rs dünn ® beson<strong>de</strong>rs<br />

empfindlich, dann Berührungs- und Druckempfindung, zum Schlub Motorfunktion; Na + -Einstrom<br />

vermittelt Depolarisation, K +-Ausstrom Repolarisation; LA hemmen v.a. Na +-Einstrom ® LA<br />

reduzieren Höhe <strong>de</strong>s Aktionspotentials, Aufstrichgeschwindigkeit und Aktivierungsschwelle. Da bei<br />

13 Na-Kanälen/100 µm 2 10 6 LA Moleküle gebraucht wer<strong>de</strong>n, Mechanismus nicht völlig klar. Z.Zt.<br />

favorisiert: Membran-Expansions-Theorie mit Wirkung auf Na +-Kanäle und unterschiedlicher<br />

Empfindlichkeit verschie<strong>de</strong>ner Neurone.<br />

Stoffeigenschaften: gemeinsame Grundstruktur lipophiler Rest (Aromat) - Zwischenkette -<br />

hydrophiler Rest (Aminogruppe). Ungela<strong>de</strong>ne Aminform dringt in Membran ein, Amin kann dann<br />

Ladung erhalten und so hemmen. Je lipophiler <strong>de</strong>sto längere Wirkdauer und gröbere Potenz und<br />

Plasmaeiweibbindung aber <strong>de</strong>sto kleinerer Verteilungsradius (Oberflächen- vs.<br />

Infiltrationsanästhesie: Lidocain ® Infiltrations, Bupivacain ® Leitungsanästhesie). Wirkdauer hängt<br />

auch wesentlich von Ausverdünnung durch Blutstrom ab; <strong>de</strong>shalb wird oft Vasokonstriktor<br />

(Adrenalin, Phenylephrin) zugesetzt, um Wirkdauer zu verlängern. Cave: Ischämiegefahr an<br />

Extremitäten. Bei intrathekaler Anwendung hyperbare Lösung. Bei Intoxikation<br />

Erregungssteigerung mit Re<strong>de</strong>drang, Euphorie, Unruhe, Muskelzuckung bis klonische Krämpfe;<br />

schlieblich Koma mit Atemlähmung. Peripher Vasodilatation bis Kreislaufkollaps, AV-Block<br />

Anwendung: Oberflächenanästhesie, Infiltrationsanästhesie, Leitungs-, Epidural-, Lumbal- und<br />

Sakralanästhesie; antiarrhythmische Wirkung<br />

NARKOTIKA<br />

Narkoseziele: Analgesie, Hypnose (Bewubtlosigkeit), Muskelrelaxation und Reflexdämpfung.<br />

Kombinationsnarkose hat weniger NW, wird individuell zusammengestellt.<br />

Narkosestadien: Analgesie (Reflexe erhalten!), Exzitation (Erbrechen möglich!), Toleranz<br />

(Unterstadien nach graduellem Ausfall <strong>de</strong>r Reflexe), Asphyxie (Aussetzen <strong>de</strong>r Atmung bis<br />

Kreislaufstillstand, Medulla oblongata am unempfindlichsten).<br />

Theorien: unspezifische mit Wirkung auf Na + -Kanäle wie Lokalanästhetika (Membran-Expansions-<br />

Theorie). Allosterische Wirkung auf GABAA Rezeptoren ähnlich wie bei Benzodiazepinen, Alkohol<br />

und Barbituraten?<br />

Inhalationsnarkotika: sollten haben a) hohe narkotische Wirksamkeit (genügen<strong>de</strong>r Sauerstoffzusatz<br />

möglich), b) grobe therapeutische Breite, c) gut steuerbar, d) Analgesie, Muskelrelaxation,<br />

Reflexdämpfung, e) nicht explodierbar, f) chemisch stabil und bezahlbar. Aufnahme ins ZNS hängt<br />

ab von a) Konzentration bei Inhalation, b) Atemfrequenz und -tiefe, c) Alveolarpermeabilität, d)

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