Kompaktes Skript zur allgemeinen Pharmakologie - echsi.de
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Membranpermeabilität. Oft irreversible Kardiotoxizität meist dosislimitierend. Mitoxantron,<br />
Amsacrin ähnliche Wirkung wie Anthracycline aber weniger kardiotoxisch. Bleomycin ähnliche<br />
Wirkung wie Antracycline. Wenig Toxizität auf Knochenmark, Immunsystem und Herz aber<br />
Sklero<strong>de</strong>rmie und Lungenfibrose als UAW.<br />
Malignome haben keinen "spezifischen" Angriffspunkt, die höhere Teilungsrate ist nur relativ<br />
(an<strong>de</strong>re Gewebe mit hoher Teilungsrate: Knochenmark, Darmepithel, Haarfollikel, Keimzellen);<br />
zwischen Tumoren und innerhalb eines Tumors kann die Teilungsrate unterschiedlich sein.<br />
Zellzyklus-spezifische Zytostatika (Antimetabolite, Bleomycin, Interkalieren<strong>de</strong>, Spin<strong>de</strong>lgifte) wirken<br />
nur auf <strong>de</strong>n gera<strong>de</strong> im Zyklus befindlichen Anteil (d.h. wirken nur schlecht bei Malignomen mit<br />
niedriger Teilungsrate); nach Strahl geht oft höherer Anteil <strong>de</strong>r verbleiben<strong>de</strong>n in Teilung; nicht<br />
Zellzyklus-spezifische (Alkylieren<strong>de</strong>) wirken auch bei niedriger Teilungsrate haben aber daher auch<br />
mehr NW (Knochenmarks<strong>de</strong>pression, Magen-Darm-Störungen, Haarausfall; evt. Hyperurikämie bei<br />
Erfolg).<br />
SCHILDDRÜSE<br />
L- Thyroxin = Levothyroxin = T4; Trijodthyronin = Liothyronin = T3 (Wirkform).<br />
Funktionen von Schilddrüsenhormon: fötale Entwicklung, gesteigerter Energieumsatz und<br />
oxidativer Stoffwechsel, Wirkverstärkung von Insulin und Katecholaminen, erhöhte<br />
Körpertemperatur, Chronotropie und Inotropie, periphere Vasodilatation, Erythrozytenmenge und<br />
zirkulieren<strong>de</strong>s Blutvolumen, Atemantrieb, periphere Nerven (Reflexe), hepatischer Metabolismus,<br />
Knochenumsatz.<br />
Synthese von Schilddrüsenhormon: Jodidaufnahme (Jodination), Oxidation zu elementarem Jod<br />
durch Peroxidase (Jodisation), Jo<strong>de</strong>inbau in Tyrosinreste von Protein, Speicherung von<br />
Thyreoglobulin. Freisetzung von Schilddrüsenhormon: lysosomaler Abbau von Thyreoglobulin,<br />
Freisetzung von T4 (90 mg/Tag) und T3 (8 mg/Tag), zirkulieren<strong>de</strong>s T3 entsteht wesentlich durch<br />
periphere Dejodierung von T4 (Thyroxin<strong>de</strong>halogenase in Leber).<br />
Hypothyreoidismus: Symptome Lethargie, Gewichtszunahme, Kälteintoleranz, trockene Haut,<br />
geistige Verlangsamung bis hin zu Koma bei Myxö<strong>de</strong>m; beim Neugeborenen lebenslange geistige<br />
Störung und abnorme Skelettentwicklung ("Kretinismus"). UrsachenPrimär chronisch lymphatische<br />
Thyreoiditis (Hashimoto-Typ), subakute Thyreoiditis, postpartale Thyreoiditis, Zufuhr von<br />
radioaktivem Jod, Jodmangel o<strong>de</strong>r -überschuss, kongenitale Fehler <strong>de</strong>r Hormonsynthese;<br />
sekundär Hypophysenerkrankungen; Zielgewebe Schilddrüsenhormonresistenz.<br />
Thyroxin (T4) wird zu T3 metabolisiert, HWZ 6 Tage wegen hoher Plasmaeiweißbindung (99,95%;<br />
davon 60% an Thyroxin-bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Globulin (TBG), 30% an Thyroxin-bin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Präalbumin und<br />
10% an Albumin; Östrogene erhöhen TBG, Androgene und NNR-Hormone erniedrigen TBG);<br />
gleichmäßige Plasmaspiegel; Wirkbeurteilung erst nach 5 Wochen.<br />
L-Trijodothyronin (T3): geringere Plasmaeiweißbindung (99,5%); HWZ 1 Tag; schnellerer<br />
Wirkeintritt; größere Schwankungen <strong>de</strong>r Plasmaspiegel; enterohepatischer Kreislauf.