Kompaktes Skript zur allgemeinen Pharmakologie - echsi.de
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(Arzneimittelinteraktionen!). Substanzen unterschei<strong>de</strong>n sich in HWZ aber wenig klinische<br />
Relevanz. UAW <strong>de</strong>r Sulfonylharnstoff<strong>de</strong>rivate: Magen-Darm Beschwer<strong>de</strong>n, Allergie (bis zu<br />
Thrombozytopenie und Lymphopenie), schwere Hypoglykämien (v.a. bei Alkoholabusus und<br />
Niereninsuffizienz), Appetitsteigerung durch freigesetztes Insulin. Kontraindikationen: Typ 1-<br />
Diabetes, starke Acetonurie, diabetisches Präkoma und Koma, bei schweren Infektionen o<strong>de</strong>r<br />
Operationen, Schwangerschaft und Stillzeit. Interaktionen mit Sulfonylharnstoff<strong>de</strong>rivaten: verstärkte<br />
Wirkung bei gleichzeitiger Behandlung mit Cumarin<strong>de</strong>rivate, ß-Adrenozeptorantagonisten,<br />
Chloramphenicol, Zytostatika vom Cyclophosphamidtyp, Phenylbutazon, Salizylate, Sulfonami<strong>de</strong><br />
und Tetracyclinen; vermin<strong>de</strong>rte Wirkung bei gleichzeitiger Behandlung mit Glucocorticoi<strong>de</strong>n,<br />
Saluretika, Schilddrüsenhormonen und Sympathomimetika.<br />
Biguani<strong>de</strong> (Metformin) molekularer Mechanismus unklar aber wahrscheinlich distal <strong>zur</strong> Insulin-<br />
Rezeptor-Interaktion; Wirkung im Organismus keine vermehrte Insulinfreisetzung (geringes<br />
Hypoglykämierisiko), anorexigener Effekt, verstärkte Glucoseutilisation v.a. in Darmwand<br />
(vermehrter anaerober Abbau) è Gefahr <strong>de</strong>r Laktatazidose. Kann einzeln o<strong>de</strong>r zusammen mit<br />
Sulfonylharnstoffen eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Reduzierte Alkoholintoleranz. Hufige Magen-<br />
Darmbeschwer<strong>de</strong>n. Kontraindikationen und Interaktionen im wesentlichen wie<br />
Sulfonylharnstoff<strong>de</strong>rivate.<br />
Acarbose Pseudotetrasaccharid hemmt kompetitiv intestinale a-Glucosidasen è verlangsamte<br />
Glucoseresorption è Senkung postprandialer Blutglucose mit wenig Wirkung auf Ruheglucose. Nur<br />
sehr geringe Resorption (< 2%). Indiziert bei allen Diabetesformen (inkl. Typ 1). UAW: Blähungen<br />
und Diarrhö (durch bakteriellen Abbau im distalen Darm) è einschleichend dosieren<br />
Kontraindikation: chronische Darmerkrankungen. Cave: bei Hypoglykämie muß Glucose gegeben<br />
wer<strong>de</strong>n, da auch Saccharose nicht mehr gespalten wer<strong>de</strong>n kann!<br />
LIPIDSTOFFWECHSEL<br />
Warum Hyperlipidämie behan<strong>de</strong>ln? Hyperlipidämie steigert Risiko für Arteriosklerose und<br />
Folgeereignisse wie Myokardinfarkt. Potenzierung von an<strong>de</strong>ren Risikofaktoren wie Hypertonie,<br />
Rauchen und familiärer Belastung.<br />
Physiologie: Triglyceri<strong>de</strong> (TG) und Cholesterin (CHOL) können mit Nahrung aufgenommen<br />
und/o<strong>de</strong>r endogen gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Sie sind nicht wasserlöslich und wer<strong>de</strong>n daher im Blut an<br />
Lipoproteine gekoppelt transportiert (Chylomikrone, VLDL, LDL, HDL). Chylomikrone und VLDL<br />
transportieren TG vom Darm <strong>zur</strong> Leber, LDL CHOL von <strong>de</strong>r Leber in die Peripherie, HDL CHOL<br />
aus <strong>de</strong>r Peripherie <strong>zur</strong>ück <strong>zur</strong> Leber. Enterohepatischer Kreislauf. CHOL ist physiologisch wichtiger<br />
Baustein und Risikofaktor. Dyslipoproteinämien können primär (erblich, selten) o<strong>de</strong>r sekundär<br />
(häufig) sein. Wichtige Ursachen sekundärer Hyperlipoproteinämien sind Diabetes mellitus,<br />
Alkoholabusus, Hypothyreose, Niereninsuffizienz, Leberzirrhose und orale Kontrazeptiva.<br />
Basistherapie: kausale Behandlung sekundärer Formen, hypokalirische, lipidsenken<strong>de</strong> Diät,<br />
Ausschaltung beeinflußbarer Risikofaktoren (Rauch, Alkohol, Hypertonie), körperliche Aktivität.