Kompaktes Skript zur allgemeinen Pharmakologie - echsi.de
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Nierendurchblutung zu, so dass GFR unverän<strong>de</strong>rt bleibt. Pharmakokinetik hoher first-pass Effekt<br />
durch Acetylierung (cave: schnelle und langsame Acetylierer), HWZ 1-2 h, Wirkdauer 6-8 h. UAW<br />
Reflexaktivierung von Sympathikus und Renin/Angiotensin-System, Steigerung von Herzfrequenz<br />
und Schlagvolumen, Natrium- und Wasserretention, Kopfschmerz, Schwin<strong>de</strong>l, Schwächegefühl,<br />
Magen-Darm-Beschwer<strong>de</strong>n, Diarrhoe.<br />
Minoxidil Aktivierung in Leber zu Minoxidilsulfat. Öffnung ATP-abhängiger Kaliumkanäle.<br />
Blutdrucksenkung stärker und länger anhaltend als bei Dihydralazin. Pharmakokinetik: fast<br />
vollständige Resorption, HWZ 4, Wirkdauer 24 h. UAW wie Dihydralazin, außer<strong>de</strong>m Natrium- und<br />
Wasserretention so ausgeprägt, dass ohne Zusatzmedikation Blutdrucksenkung wegen<br />
Kompensation nicht sichtbar; v.a. bei reduzierter Nierenfunktion Perikar<strong>de</strong>rgüsse (3%);<br />
Hypertrichose (kann bei lokaler Gabe auch positiv genutzt wer<strong>de</strong>n).<br />
Diazoxid Öffnung ATP-abhängiger Kaliumkanäle, klinisch ähnlich an<strong>de</strong>ren direkten<br />
Vasodilatatoren. Nur für i.v. Gabe verfügbar. Hemmt Insulinsekretion, steigert<br />
Katecholaminfreisetzung è gesteigerte Glukosespiegel. Muss rasch injiziert wer<strong>de</strong>n, da bei<br />
langsamer Injektion wegen hoher Plasmaeiweißbindung keine hinreichen<strong>de</strong>n Wirkkonzentrationen<br />
erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
Nitroprussid-Natrium Rasche NO Freisetzung. Nur i.v. im Perfusor zu verabreichen. Einsatz nur auf<br />
Intensivstation bzw. intraoperativ.<br />
SCHMERZEN<br />
Schmerzphysiologie: Von außen o<strong>de</strong>r innen wirken<strong>de</strong> Noxe (mechanisch, thermisch, chemisch)<br />
führt zu Bildung und/o<strong>de</strong>r Freisetzung algogener Substanzen (pH, K + , Kinine, Histamin, Serotonin,<br />
Substanz P), die Nozizeptoren erregen. Parallel gebil<strong>de</strong>tes Prostaglandin E2 sensibilisiert<br />
Nozizeptoren. Reizleitung über Ad und C Fasern zum Rückenmarkshinterhorn. Dort Auslösung<br />
nozizeptiver Reflexe. Im Hirnstamm Verschaltung mit vegetativen Zentren (dort auch Ursprung<br />
absteigend hemmen<strong>de</strong>r Bahnen). Weiterleitung zu Hypothalamus, Thalamus und Striatum (dort<br />
Aktivierung <strong>de</strong>r Somatomotorik und Schmerzbewertung). Weiterleitung zu Limbik und Cortex<br />
(emotionale Bewertung und ich-Bezug)<br />
Möglichkeiten <strong>de</strong>r Schmerzbeeinflussung: Nozizeptor: Lokalanästhetika, nicht-opioi<strong>de</strong> Analgetika.<br />
Afferentes Neuron: Leitungsanästhetika,nicht-opioi<strong>de</strong> Analgetika. Rückenmark: Opoi<strong>de</strong>, nichtopioi<strong>de</strong><br />
Analgetika. ZNS: Opioi<strong>de</strong>, Narkotika (Psychopharmaka, Carbamazepin).<br />
OPIOIDANALGETIKA<br />
Geschichte: Opiumwirkungen seit Jahrtausen<strong>de</strong>n bekannt. 1806 Morphin isoliert, 20 weitere<br />
Alkaloi<strong>de</strong> kurz danach. 1973 Opioidrezeptoren ent<strong>de</strong>ckt. 1975 endogene Opioi<strong>de</strong> ent<strong>de</strong>ckt.<br />
Endogene Opioi<strong>de</strong>: Drei Precursor Pepti<strong>de</strong>: Pro-Opiomelanocortin, Proenkephalin A, Prodynorphin<br />
(Proenkephalin B), aus <strong>de</strong>nen Endorphine, Enkephaline und Dynorphine gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Opioi<strong>de</strong><br />
zeichnen sich durch Tyr-Gly-Gly-Phe-Met(Leu) Struktur aus.