Entscheid vom 8. Juli 2009 Strafkammer - Bundesstrafgericht
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von CHF 5'300, welcher sich aus ihrem Lohn als Büroangestellte und aus Mietein-<br />
nahmen zusammensetzt (TPF pag. 910.286 Z. 22 ff.). Sie hat gegenüber ihrem<br />
Mann, welcher sich aus gesundheitlichen Gründen in einem Heim befindet, Unter-<br />
stützungspflichten (Z. 40 f.). Während ihrer Tätigkeit als Sekretärin für die Gruppe<br />
NN./D. hat sie ein gewöhnliches Salär bezogen. Im Lichte dieser Einkommensverhältnisse<br />
und unter Berücksichtigung dessen, dass ihr Verhalten alleine nicht Auslö-<br />
ser des Verfahrens und der damit zusammenhängenden erheblichen Kosten war,<br />
drängt sich eine Kürzung der F. aufzuerlegenden Verfahrenskosten auf. Ihr sind<br />
somit Verfahrenskosten im Umfang von CHF 8'000.– aufzuerlegen.<br />
<strong>8.</strong>3.9 Bezüglich des auf G. entfallenden Anteils an Gebühren und Gerichtsauslagen kann<br />
auf die Erwägung <strong>8.</strong>3.3 verwiesen werden. Hinzu kommen im Vorverfahren angefal-<br />
lene Auslagen für Haft- und Transportkosten von CHF 22'491.– (BA). G. sind somit<br />
Verfahrenskosten in der Höhe von insgesamt CHF 54'787.85 aufzuerlegen.<br />
<strong>8.</strong>3.10 H. hat nebst den der Erwägung <strong>8.</strong>3.3 zu entnehmenden Gebühren und Gerichtsaus-<br />
lagen individuelle Auslagen für Haft- und Transportkosten sowie Postkonto für eine<br />
Zustellung an seinen Verteidiger im Vorverfahren von CHF 28'597.– (BA) zu tragen.<br />
Ihm sind somit Verfahrenskosten in der Höhe von insgesamt CHF 60'893.85 aufzu-<br />
erlegen.<br />
<strong>8.</strong>3.11 Hinsichtlich des von I. zu tragenden Anteils an Gebühren und Gerichtsauslagen<br />
kann auf die Erwägung <strong>8.</strong>3.3 verwiesen werden. Hinzu kommen individuelle im Vorverfahren<br />
angefallene Auslagen für Haft- und Transportkosten von CHF 43'747.–<br />
(BA). I. sind somit Verfahrenskosten in der Höhe von insgesamt CHF 76'043.85 auf-<br />
zuerlegen.<br />
<strong>8.</strong>4 Eine solidarische Haftbarkeit aller – von E. und F. abgesehen – Angeklagten, wie es<br />
die Bundesanwaltschaft beantragt, kann gemäss Art. 172 Abs. 2 BStP nur für Verurteile<br />
ausgesprochen werden. Eine Solidarhaftung käme vorliegend somit nur für die<br />
Verurteilten C. und I. in Frage. Die beiden hatten eine unterschiedliche Rolle, sie<br />
wirkten nicht zusammen und erzielten ihren deliktischen Erfolg „auf eigene Rechnung“.<br />
Eine Solidarhaftung ist in diesem Falle nicht angezeigt.<br />
9. Entschädigung<br />
9.1 Gemäss Art. 176 BStP hat das Gericht im Falle eines Freispruchs über die Entschädigung<br />
an den freigesprochenen Angeklagten gemäss den Grundsätzen des<br />
Artikels 122 Abs. 1 zu entscheiden. Dieser sieht vor, dass auf Begehren hin eine<br />
Entschädigung für die Untersuchungshaft und für andere Nachteile, die der Beschuldigte<br />
erlitten hat, auszurichten ist. Die Entschädigung kann verweigert werden,