schaufenster / Kultur.Region / November 2012
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Mit solchen Apparaten nahm man Kontakt mit ...<br />
durch elektrischen Strom zu reproduzieren“.<br />
Dabei wurde der seltsame Satz „Das Pferd<br />
frisst keinen Gurkensalat“ gesprochen. Bei<br />
einer Vorführung sollte es dem Publikum das<br />
Funktionieren der Erfindung demonstrieren.<br />
Nach weiteren Verbesserungen wurde der<br />
„Ferntöner“ 1863 König Max II. von Bayern<br />
und Kaiser Franz Joseph I. vorgeführt, von<br />
den Beratern der Regenten allerdings als<br />
„physikalische Kuriosität ohne wirtschaftlichen<br />
Wert“ qualifiziert. Philipp Reis erlebte<br />
den Siegeszug der Telefonie nicht.<br />
Bell’scher Sprechtelegraph<br />
Am 14. Februar 1876 meldete der in Boston<br />
lebende Taubstummenlehrer Graham Bell<br />
ein von ihm entworfenes „Telephon“ zum<br />
Patent an. Bei der im gleichen Jahr stattfindenden<br />
Weltausstellung in Philadelphia,<br />
Pennsylvania, zählte der mittlerweile funktionstüchtige<br />
„Bell’sche Sprechtelegraph“ zu<br />
den Attraktionen. Schon am 9. Oktober 1876<br />
wurde das erste Ferngespräch der Welt auf<br />
einer zwei englische Meilen langen Telegraphenleitung<br />
zwischen Boston und Cambridge,<br />
Massachusetts, USA, geführt. Ein<br />
Bell’scher Handapparat des Jahres 1878 ist das<br />
älteste Ausstellungstück dieser Sonderausstellung.<br />
Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang<br />
der Umstand, dass die Geräte<br />
ursprünglich nicht als Massenkommunikationsmittel,<br />
sondern als Hörhilfe für Gehörschwache<br />
erdacht und entwickelt wurden.<br />
Dieser Intention entsprechend wird in der<br />
Ausstellung Rechnung getragen. Auch ein<br />
Handapparat mit Transistorverstärker und<br />
ein Schreibtelefon sind ausgestellt.<br />
Ausstellung / 41<br />
... dem Fräulein vom Amt auf. Die Geschichte des Telefons in Traiskirchen.<br />
Themenschwerpunkt dieser Ausstellung sind<br />
zwar Fernsprechapparate, aber auch Münzfernsprecher<br />
und Vermittlungseinrichtungen.<br />
Es werden händische und auch automatische<br />
gezeigt. Die bewegliche Telefonie findet<br />
Raum, vom „Autotelefon“ über ein<br />
schweres Handfunkgerät bis zu den ersten<br />
„Handys“ aus der jüngeren Vergangenheit.<br />
Vom telegramm …<br />
Vor der Sprachübertragung mittels elektrischen<br />
Stromes über Leitungen stand die<br />
Telegraphie. Dabei wurde ein Stromkreis<br />
nach vereinbarter Weise geschlossen oder<br />
unterbrochen. Die solchermaßen übermittelte<br />
Information konnte einen Buchstaben,<br />
ein Zeichen oder ein Wortgefüge bedeuten.<br />
Entscheidender Nachteil dieser Kommunikationsart<br />
allerdings ist der Umstand, dass<br />
die Anwender an der Sende- bzw. Empfangsstation<br />
eigens geschult sein müssen. Das<br />
Klackern des Telegraphen kennen wir nun<br />
nur mehr aus den Filmen. Erheblich mehr<br />
technischen Aufwand, dafür aber eine einfache<br />
Handhabung und leichte Bedienbarkeit<br />
war das Kennzeichen der Fernschreibmaschinen<br />
und des Telex-Dienstes (TELetype<br />
EXchange), da auch bei Abwesenheit<br />
eines verlangten Teilnehmers Fernschreiben<br />
übermittelt werden konnten<br />
… bis online<br />
Mit dem Medium Bildschirmtext (BTX), in<br />
Österreich eingeführt im Juni 1982, wurden<br />
die ursprünglich eigenständigen Entwicklungen<br />
Fernsprecher, Fernschreiben, elektronische<br />
Datenverarbeitung und Fernsehen<br />
<strong>schaufenster</strong> / <strong>Kultur</strong>.<strong>Region</strong> / <strong>November</strong> <strong>2012</strong><br />
zur einer gemeinsamen Anwendung verschmolzen.<br />
Dabei wurde zunächst das weit<br />
verbreitete Fernsehgerät zum Datensichtgerät<br />
umfunktioniert und mittels einer elektronischen<br />
Zusatzeinrichtung über die Telefonleitung<br />
mit einem zentralen Rechner verbunden.<br />
In Österreich wurde dazu als Endgerät<br />
MUPID (Mehrzweck Universell Programmierbarer<br />
Intelligenter Decoder) entwickelt.<br />
Der Übertragungsstandard erlaubte<br />
neben der Übermittlung von Texten auch die<br />
Übermittlung von auf Blockgrafik basierenden<br />
Bildern. Durch die fortschreitende<br />
Verbreitung von immer komplexeren Personal-Computern<br />
wurde die Decoderfunktion<br />
der Bildschirmtextgeräte zunehmend durch<br />
Software-Anwendungen, beispielsweise Decodix<br />
und Suxxess, ersetzt. 1996 wurden die<br />
BTX-Teilnehmer von der (damaligen) Telekom<br />
Austria AG auf den neu geschaffenen<br />
Internetdienst A-Online umgestellt. /<br />
Text: Karin Weber-Rektorik<br />
Fotos: Stadtmuseum Traiskirchen<br />
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Öffnungszeiten: jeden So und Fei,<br />
8.30–12.30 Uhr und n. V.<br />
Stadtmuseum Traiskirchen<br />
2514 Traiskirchen, Wolfstraße 18<br />
Tel. 02252 508521-10 (<strong>Kultur</strong>amt) oder<br />
0664 2024197 (Karin Weber-Rektorik)<br />
www.stadtmuseum-traiskirchen.at