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schaufenster / Kultur.Region / November 2012

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Brücken haben in vielerlei Hinsicht Bedeutung.<br />

Zunächst einmal dienen sie als Bauwerke<br />

dem Überqueren von Flüssen, Schluchten,<br />

Straßenzügen oder ganzen Tälern. Gerne<br />

wird der Begriff Brücke auch als Metapher<br />

verwendet, um auf diese Weise verbindende<br />

Elemente oder Eigenschaften bildhaft zu<br />

erklären. Man spricht daher von Brückenbauern,<br />

die Gegensätze überwinden und<br />

Konflikte bereinigen, von tragfähigen Brücken,<br />

die auch bei argen Belastungsproben<br />

sicher standhalten, von Brücken in die Vergangenheit<br />

oder in die Zukunft, um das<br />

gegenwärtige Handeln zu behaupten, zu<br />

erklären und in den Lauf der Geschichte einzubinden,<br />

oder aber im negativen Sinn vom<br />

Abbruch von Brücken, wenn freundschaftliche<br />

Beziehungen beendet werden.<br />

Gerade die laufende Staffel der Kremser<br />

Kamingespräche zum Thema „Donau.Visionen“<br />

gibt Einblicke in die verschiedensten<br />

Aspekte, die mit Brücken einhergehen. Jede<br />

Editorial / 3<br />

Brücken bauen<br />

EINBLICK<br />

Konstruktive <strong>Kultur</strong>arbeit.<br />

neue Brücke fördert die Intensivierung von<br />

Beziehungen zwischen den Menschen beiderseits<br />

des Stromes, ob nun die neue Sankt-<br />

Georgs-Brücke den Zentralraum Niederösterreichs<br />

besser erschließt oder ob rund<br />

1.200 Kilometer flussabwärts die bald fertige<br />

Donaubrücke zwischen der bulgarischen<br />

Stadt Vidin und dem rumänischen Calafat<br />

enorme Verbesserungen für die Menschen<br />

beider Länder bringt. Nicht zuletzt versteht<br />

sich diese Brücke als weiterer Meilenstein im<br />

europäischen Integrationsprozess. Übrigens:<br />

Über diese und verschiedene andere Brücken<br />

macht sich Mella Waldstein ihre Gedanken,<br />

nachzulesen auf Seite 30.<br />

Die schönsten, funktionellsten und tragfähigsten<br />

Brücken helfen allerdings dann<br />

nicht weiter, wenn sie nicht beschritten oder<br />

befahren werden, wenn sie also im über-<br />

tragenen Sinn nicht als konstruktives Bindeglied<br />

verstanden werden. Bildungsresistenz<br />

gilt hier wohl als ein fundamentales Hinder-<br />

<strong>schaufenster</strong> / <strong>Kultur</strong>.<strong>Region</strong> / <strong>November</strong> <strong>2012</strong><br />

nis, den Wert von solchen Brücken zu erkennen,<br />

mögen diese nun zu bisher nicht<br />

bekannten <strong>Region</strong>en, Menschen, <strong>Kultur</strong>en<br />

oder Wissensgebieten führen. Doch auch der<br />

entsprechende Wille und ein Quäntchen Mut<br />

gehören dazu, um sich auf das Gegenüber<br />

einzulassen. In besonderen Fällen kann es<br />

helfen, goldene Brücken zu bauen. Wer es<br />

allerdings ablehnt, selbst so einen Brückenschlag<br />

anzulehnen, sieht wahrscheinlich tiefe<br />

Gräben vor sich liegen.<br />

Konstruktive <strong>Kultur</strong>arbeit bedeutet jedenfalls,<br />

sowohl Brücken zu bauen als auch für<br />

ihre feste Verankerung an den Ufern zu sorgen.<br />

Allen Brückenbauern wünschen wir<br />

daher viel Kraft und Ausdauer, denn der Weg<br />

in eine erfolgreiche Zukunft führt über eine<br />

Vielzahl verschiedener Brücken.<br />

Dorli Draxler, Edgar Niemeczek<br />

MusiksCHuL<br />

management<br />

KULTUR . REGION<br />

NIEDERÖSTERREICH

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