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Eine Herztransplantation hat Marcel S. das Leben gerettet ... - Roche

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<strong>Eine</strong> <strong>Herztransplantation</strong> <strong>hat</strong> <strong>Marcel</strong> S. <strong>das</strong> <strong>Leben</strong> <strong>gerettet</strong>. Das<br />

<strong>Roche</strong>-Medikament CellCept sorgt dafür, <strong>das</strong>s sein Körper <strong>das</strong><br />

neue Herz nicht wieder abstösst und er unbeschwert seinen<br />

ehrenamtlichen Aufgaben beim Schweizerischen Verein der Herzund<br />

Lungentransplantierten «Les As de Cœur» nachgehen kann.<br />

<strong>Roche</strong> setzt sich auch mit einer eigenen<br />

Stiftung für Fortschritte in der<br />

Transplantationsmedizin ein. Die «Organ<br />

Transplantation Research Foundation»<br />

unterstützt eine Vielzahl von Studien<br />

an Universitäten, Transplantationszentren<br />

und Forschungsinstituten.


Pharma<br />

Division Pharma in Kürze<br />

in Millionen CHF Veränderung<br />

2001 00/01<br />

Verkäufe 18 723 +6%<br />

davon – Verschreibungspflichtige Medikamente1) 17 062 +7%<br />

– Selbstmedikation 1 661 –2%<br />

EBITDA2) 5 603 +13%<br />

Betriebsgewinn2) 3 674 +13%<br />

Forschung und Entwicklung 3 119 –3%<br />

Anzahl Mitarbeitende<br />

1) Inklusive Genentech<br />

2) Auf adjustierter Basis<br />

39 492 –5%<br />

Nach einem schwierigen Start in den ersten drei Monaten sind die Verkäufe der<br />

verschreibungspflichtigen Medikamente in den folgenden drei Quartalen schneller<br />

gewachsen als der Weltmarkt. Vor allem die ausgesprochen erfolgreichen Krebsmedikamente<br />

sowie eine Reihe von weiteren führenden Produkten trugen zu<br />

diesem Wachstum bei. Damit konnte der Umsatzrückgang, der aus dem Patentablauf<br />

von Versed/Dormicum in den USA resultierte, mehr als ausgeglichen<br />

werden. Ein wichtiges Ziel wurde mit der Einführung des Hepatitis-C-Medikaments<br />

Pegasys in den ersten Märkten erreicht.<br />

Dank des Restrukturierungsprogramms «Re-shaping for Future Growth» konnten<br />

sowohl <strong>das</strong> Verkaufswachstum der verschreibungspflichtigen Medikamente<br />

beschleunigt als auch die Kosten gesenkt werden, was sich bereits im Berichtsjahr<br />

positiv auf die Profitabilität des Pharmageschäfts auswirkte.<br />

Im Dezember gaben <strong>Roche</strong> und Chugai ihre Absicht bekannt, gemeinsam ein<br />

führendes forschendes Pharmaunternehmen in Japan zu schaffen. Gemessen an<br />

den Verkäufen wird <strong>das</strong> neue Unternehmen, an dem sich <strong>Roche</strong> mit der Mehrheit<br />

von 50,1% beteiligt, die neue Nummer fünf im weltweit zweitgrössten Pharmamarkt.<br />

Pharma 19


20 Pharma<br />

Die Restrukturierungsmassnahmen im<br />

Jahr 2001 haben die Voraussetzungen für<br />

künftiges Wachstum geschaffen und die<br />

Verkäufe und Profitabilität der Division<br />

verbessert. Darüber hinaus <strong>hat</strong> sich <strong>Roche</strong><br />

zu einem der bedeutendsten Anbieter<br />

im Bereich Onkologie entwickelt und<br />

erfolgreich <strong>das</strong> innovative Hepatitis-C-<br />

Medikament Pegasys in verschiedenen<br />

Märkten eingeführt.<br />

William M. Burns, Leiter der Division Pharma<br />

Pharma – anhaltendes Wachstum<br />

und verbesserte Profitabilität. Die<br />

Verkäufe der Division Pharma stiegen<br />

2001 um 8% in lokalen Währungen<br />

bzw. 6% in Franken auf 18 723 Millionen<br />

Franken. Auf adjustierter<br />

Basis erreichte der Betriebsgewinn<br />

3 674 Millionen Franken. Dies entspricht<br />

einer Betriebsgewinnmarge<br />

von 19,6%, nach 18,4% im Jahr 2000.<br />

Der EBITDA der Division betrug 2001<br />

5 603 Millionen Franken bzw. 29,9%<br />

der Verkäufe, und lag damit 1,8 Prozentpunkte<br />

über der EBITDA-Marge<br />

des Vorjahres. Die Verbesserung der<br />

Profitabilität spiegelt den Erfolg des<br />

Restrukturierungsprogramms «Reshaping<br />

for Future Growth» wider.<br />

Sie konnte trotz des im Jahr 2000<br />

verbuchten einmaligen Gewinns von<br />

mehr als 500 Millionen Franken aus<br />

dem Verkauf der nordamerikanischen<br />

Rechte an Coreg erzielt werden.<br />

Verschreibungspflichtige Medikamente<br />

– starke Zuwächse in der<br />

Onkologie. Insgesamt stiegen die Verkäufe<br />

der verschreibungspflichtigen<br />

Medikamente (inklusive Genentech)<br />

auf 17 062 Millionen Franken und<br />

lagen damit um 9% in lokalen Währungen<br />

bzw. 7% in Franken über den<br />

Vorjahresverkäufen. Der Betriebsgewinn<br />

belief sich auf adjustierter Basis auf<br />

3 389 Millionen Franken, was einer<br />

Betriebsgewinnmarge von 19,9% entspricht,<br />

nach 18,7% im Jahr 2000. Der<br />

EBITDA betrug 5 256 Millionen Franken<br />

oder 30,8% der Verkäufe, verglichen<br />

mit einer Marge von 29,0% im Vorjahr.<br />

Der Umsatz der verschreibungspflichtigen<br />

Medikamente ohne Genentech<br />

erhöhte sich um 5% in lokalen<br />

Währungen bzw. 2% in Franken auf<br />

14 196 Millionen Franken. Der<br />

Betriebsgewinn (adjustiert) belief sich<br />

auf 3 318 Millionen Franken. Die<br />

Betriebsgewinnmarge lag bei 23,4%,<br />

nach 22,9% im Vorjahr. Der EBITDA<br />

erreichte 4 290 Millionen Franken;<br />

<strong>das</strong> entspricht 30,2% der Verkäufe<br />

gegenüber 28,3% im Jahr 2000.


Genentech verbesserte den Umsatz<br />

sowohl in lokalen Währungen als auch<br />

in Franken um 38% auf 2 866 Millionen<br />

Franken. Der Betriebsgewinn<br />

erreichte 71 Millionen Franken. Dies<br />

entspricht 2,5% der Verkäufe, nach<br />

einer negativen Betriebsgewinnmarge<br />

von –9,4% im Jahr 2000. Dank des<br />

starken Umsatzwachstums konnte<br />

dieser Turnaround geschafft werden,<br />

obwohl die Steigerung der Verkäufe<br />

auch höhere Kosten verursachte. Der<br />

EBITDA stieg um 39% auf 966 Millionen<br />

Franken und die EBITDA-<br />

Marge lag mit 33,7% leicht über dem<br />

Niveau des Vorjahres.<br />

Die Umsätze der verschreibungspflichtigen<br />

Medikamente (<strong>Roche</strong> und<br />

Genentech) wuchsen im Berichtsjahr<br />

vor allem dank der Onkologieprodukte,<br />

die inzwischen 24% dieses<br />

Geschäftsbereichs ausmachen. <strong>Roche</strong><br />

<strong>hat</strong> 2001 in dieser wichtigen Indikation<br />

die weltweite Marktführerschaft<br />

übernommen. Als einziges Pharmaunternehmen<br />

bietet <strong>Roche</strong> zudem mit<br />

Herceptin, Xeloda und Mabthera/<br />

Rituxan gleich drei neue Krebsmedikamente<br />

an, die in klinischen Studien<br />

die Überlebenschancen von Patienten<br />

verbessern. Ausserdem trugen <strong>das</strong> in<br />

der Transplantationsmedizin eingesetzte<br />

CellCept sowie NeoRecormon<br />

zur Behandlung von Anämie wesentlich<br />

zur Steigerung der Verkäufe bei.<br />

Auch <strong>das</strong> Antibiotikum Rocephin und<br />

Xenical, unser führendes Medikament<br />

zur Gewichtsabnahme, verzeichneten<br />

2001 ein Umsatzwachstum.<br />

Das Umsatzwachstum dieser und<br />

anderer Produkte <strong>hat</strong> die Einbussen,<br />

die aus dem Patentablauf von Versed/<br />

Dormicum in den USA und der Streichung<br />

von Draganon von der Heil-<br />

mittelliste in Japan resultieren, sowie<br />

die Preisnachlässe unserer HIV-Produkte<br />

mehr als ausgeglichen. Die HIV-Medikamente<br />

waren im Berichtsjahr auf<br />

Grund der wachsenden Konkurrenz und<br />

des Verfalls der Preise unter Druck<br />

geraten.<br />

in Millionen CHF<br />

Verkäufe Pharma 1997–2001<br />

21 000<br />

18 000<br />

15 000<br />

12 000<br />

9 000<br />

6 000<br />

3 000<br />

0<br />

12 070<br />

14 376<br />

16 487<br />

Der Umsatz der verschreibungspflichtigen<br />

Medikamente in Nordamerika<br />

verzeichnete dank des starken<br />

Verkaufswachstums von Genentech<br />

zweistellige Zuwachsraten. In Japan,<br />

dem weltweit zweitgrössten Pharmamarkt,<br />

wuchsen die Verkäufe mit<br />

17% viermal schneller als der Markt,<br />

was vor allem auf die erfolgreiche<br />

Einführung unserer zwei wichtigsten<br />

Krebsmedikamente zurückzuführen<br />

ist. Dagegen wuchs die Division<br />

Pharma in Europa im mittleren einstelligen<br />

Bereich, während die Verkäufe<br />

in Lateinamerika wegen der<br />

Preisreduktionen für HIV-Medikamente<br />

sowie der makroökonomischen<br />

Probleme in der Region im Rahmen<br />

des Gesamtmarktes etwas zurückgingen.<br />

In den übrigen Regionen<br />

sorgte vor allem die Einführung von<br />

Xenical in wichtigen asiatischen<br />

Märkten für zweistellige Zuwachsraten.<br />

17 686<br />

| 97 | 98 | 99 | 00 | 01<br />

18 723<br />

Pharma 21


Verschreibungspflichtige Produkte (inklusive Genentech)<br />

22 Pharma<br />

Japan 6% Andere 8%<br />

Lateinamerika 10%<br />

Onkologie — neuer Weltmarktführer<br />

dank innovativem Angebot in der<br />

Krebsbehandlung... Die Onkologie<br />

ist nicht nur eines der zurzeit innovativsten,<br />

sondern auch <strong>das</strong> am stärksten<br />

wachsende Therapiegebiet von <strong>Roche</strong>.<br />

Insgesamt stiegen 2001 die Verkäufe<br />

unserer Krebsmedikamente um 66%<br />

Verkäufe nach Regionen Verkäufe nach therapeutischen Gebieten<br />

Nordamerika 42%<br />

Europa 34%<br />

auf 4 119 Millionen Franken. <strong>Roche</strong> ist<br />

damit der weltweit grösste Anbieter in<br />

diesem wichtigen Indikationsgebiet.<br />

Besonders stark stiegen die Verkäufe<br />

der innovativen Biotechnologieprodukte<br />

Herceptin und Mabthera/<br />

Rituxan, aber auch Xeloda, ein neuartiges<br />

tumorspezifisches Medikament,<br />

trug wesentlich zum Erfolg bei.<br />

Die Verkäufe von Mabthera/Rituxan –<br />

dem ersten humanisierten monoklonalen<br />

Antikörper zur Behandlung von<br />

Krebs – verdoppelten sich erneut und<br />

stiegen auf 1 695 Millionen Franken<br />

an. Das Medikament wurde 2001<br />

in Japan zur Therapie des niedrig- und<br />

mittelmalignen Non-Hodgkin-Lymphoms<br />

(NHL) zugelassen. NHL ist die<br />

häufigste Form von Blutkrebs. Auch<br />

bei Patienten mit aggressivem NHL<br />

konnte inzwischen eine lebensverlängernde<br />

Wirkung von Mabthera/<br />

Rituxan nachgewiesen werden. Mehr<br />

als die Hälfte aller NHL-Patienten sind<br />

von dieser schneller wachsenden Form<br />

des Krebses betroffen. Der europäische<br />

Ausschuss für Arzneimittelspezialitäten<br />

(CPMP) <strong>hat</strong> im Oktober eine positive<br />

Stellungnahme zum Einsatz von<br />

Mabthera/Rituxan in dieser neuen<br />

Stoffwechselkrankheiten<br />

12%<br />

Andere 2%<br />

Dermatologie 8%<br />

Zentrales Nervensystem 8%<br />

Onkologie 24%<br />

Herz-Kreislauf-Krankheiten 9%<br />

Infektionskrankheiten,<br />

Virologie 20%<br />

Entzündungs- und<br />

Autoimmunkrankheiten 17%<br />

Indikation abgegeben. Zusätzlich wird<br />

<strong>das</strong> Medikament auf seine Einsatzmöglichkeiten<br />

im Bereich der Autoimmunkrankheiten<br />

untersucht.<br />

Mabthera/Rituxan befindet sich ausserdem<br />

in klinischen Studien der<br />

Phase II in Kombination mit dem<br />

Chemotherapeutikum Fludara von<br />

Berlex; es gibt bereits erste positive<br />

Ergebnisse bei Patienten mit unbehandelter<br />

chronisch-lymp<strong>hat</strong>ischer<br />

Leukämie.<br />

Der Umsatz des Brustkrebsmedikaments<br />

Herceptin erhöhte sich um 52%<br />

in lokalen Währungen auf 806 Millionen<br />

Franken. Der starke Verkaufsanstieg<br />

war vor allem von den Markteinführungen<br />

in Westeuropa und<br />

Japan sowie den kräftigen Verkäufen in<br />

den USA geprägt. Dank dieses monoklonalen<br />

Antikörpers haben sich die<br />

Überlebenschancen von Brustkrebs-


patientinnen mit hohen HER2-Werten<br />

deutlich verbessert. HER2 ist ein Gen,<br />

<strong>das</strong> zu einem aggressiven Wachstum<br />

von Krebszellen führen kann.<br />

Auch <strong>das</strong> Krebsmedikament Xeloda<br />

verzeichnete ein starkes Umsatzwachstum<br />

von 74% in lokalen Währungen<br />

auf 260 Millionen Franken. Xeloda ist<br />

ein Medikament, <strong>das</strong> oral verabreicht<br />

wird und tumorspezifisch wirkt; <strong>das</strong><br />

heisst, der chemotherapeutische Wirkstoff<br />

wird direkt in den Tumorzellen<br />

aktiv. Xeloda ist inzwischen in den<br />

meisten Ländern gegen metastasierenden<br />

Brust- und Darmkrebs erhältlich<br />

und <strong>hat</strong> <strong>das</strong> Potenzial, auch gegen eine<br />

Reihe anderer Krebsarten eingesetzt zu<br />

werden. Die Marktfreigabe für die<br />

Indikation Darmkrebs erfolgte in der<br />

EU im Februar und in den USA im<br />

Mai des Berichtsjahres. Für die Indikation<br />

metastasierender Brustkrebs<br />

wurde in den USA die Zulassung von<br />

Xeloda in Kombination mit Taxotere<br />

von Aventis kürzlich erteilt. Der CPMP<br />

empfahl die Registrierung von Xeloda<br />

in Europa sowohl für die Monotherapie<br />

als auch in Kombination mit<br />

Taxotere. Die kombinierte Chemotherapie<br />

verbessert die Überlebenschancen<br />

von Patientinnen mit metastasierendem<br />

Brustkrebs signifikant.<br />

Tarceva, ein neues, viel versprechendes<br />

Krebsmedikament, wird von <strong>Roche</strong><br />

und Genentech zusammen mit OSI<br />

Pharmaceuticals entwickelt. Die Vorbereitungen<br />

für die klinischen Studien<br />

der Phase III in der Indikation nicht<br />

kleinzelliger Lungenkrebs wurden<br />

begonnen. Zusätzliche klinische Studien<br />

der Phasen II und III laufen derzeit<br />

für verschiedene Indikationen. Das<br />

neue Onkologieprodukt <strong>hat</strong> <strong>das</strong> Potenzial,<br />

auch bei einer Reihe weiterer<br />

schwer therapierbarer Krebsarten<br />

wie Lungen-, Eierstock-, Brust- oder<br />

Darmkrebs wirksam zu sein.<br />

...und in der Krebstherapiebegleitung.<br />

Kytril, ein hochwirksames Medikament<br />

gegen Übelkeit und Erbrechen<br />

für Chemotherapie-Patienten (Antiemetikum),<br />

verzeichnete im ersten<br />

vollen Jahr für <strong>Roche</strong> Verkäufe von 437<br />

Millionen Franken. Ein Zulassungsgesuch<br />

für den Einsatz von Kytril bei<br />

Übelkeit und Erbrechen nach Operationen<br />

wurde in den USA eingereicht.<br />

Die Verkäufe des genetisch hergestellten<br />

Wachstumsfaktors NeoRecormon,<br />

der die Bildung der roten Blutkörperchen<br />

stimuliert, stiegen um 19% in<br />

lokalen Währungen und erreichten<br />

746 Millionen Franken. Der Einsatz<br />

des Medikaments bei verschiedenen<br />

Arten von Blutkrebs trug beträchtlich<br />

zum Umsatzwachstum bei, auch<br />

wenn NeoRecormon nach wie vor die<br />

grössten Zuwächse im Bereich Anämie<br />

(Blutarmut) bei Patienten mit eingeschränkter<br />

Nierenfunktion verzeichnet.<br />

Die Blutkrebsindikation war erst<br />

im letzten Jahr in Europa zugelassen<br />

worden. Durch die Zulassung einer<br />

neuen Dosierung (einmal wöchent-<br />

Pharma 23


24 Pharma<br />

lich) in Europa wurde die bewährte<br />

Indikation von NeoRecormon in der<br />

Nephrologie (Nierenkrankheiten) weiter<br />

gestärkt. Derzeit wird in klinischen<br />

Studien geprüft, ob sich <strong>das</strong> Medikament<br />

zur Unterstützung der Krebstherapie<br />

bei Patienten mit soliden<br />

Tumoren eignet. Ausserdem befindet<br />

sich eine verbesserte, zweite Generation<br />

von NeoRecormon in der Entwicklung.<br />

Bondronat ist ein Bisphosphonat der<br />

dritten Generation, <strong>das</strong> zur Therapie<br />

von Hyperkalzämie (erhöhte Kalziumkonzentration<br />

im Blut) bei Krebserkrankungen<br />

eingesetzt wird. 2002<br />

soll in Europa ein Zulassungsgesuch<br />

zur Behandlung von Knochenmetastasen<br />

bei Patientinnen mit Brustkrebs<br />

eingereicht werden.<br />

Transplantationsmedizin – weiterhin<br />

starkes Wachstum. <strong>Roche</strong> engagiert<br />

sich stark im Bereich der Transplantationsmedizin,<br />

um bessere Langzeiterfolge<br />

und eine höhere <strong>Leben</strong>squalität<br />

für die Patienten zu erreichen. Insgesamt<br />

erzielten unsere Produkte im<br />

Berichtsjahr einen Umsatz von 1 118<br />

Millionen Franken und wuchsen damit<br />

um 36%.<br />

CellCept entwickelt sich zunehmend<br />

zum Grundpfeiler einer wirksamen,<br />

immunsuppressiven Langzeittherapie<br />

zur Vermeidung von Abstossungsreaktionen<br />

nach einer Organtransplantation.<br />

Die Verkäufe stiegen deutlich um<br />

36% in lokalen Währungen auf 1 056<br />

Millionen Franken an. Dank der<br />

hohen Wirksamkeit des Medikaments<br />

ist es möglich, die Verwendung von<br />

stärker toxischen Immunsuppressiva<br />

zu reduzieren. Im Gegensatz zu<br />

anderen Produkten ist CellCept nicht<br />

nierenschädigend und erhöht auch<br />

nicht <strong>das</strong> Risiko einer Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankung, was sowohl die <strong>Leben</strong>sdauer<br />

des transplantierten Organs als<br />

auch des Patienten selbst verlängert.<br />

In Europa wurde <strong>das</strong> Medikament<br />

2001 zur Verabreichung nach Nierentransplantationen<br />

bei Kindern zugelassen.<br />

Zenapax, ein Immunsuppressivum, <strong>das</strong><br />

zusammen mit CellCept verabreicht<br />

wird, um akute Abstossungsreaktionen<br />

bei Nierentransplantationen zu verhindern,<br />

erreichte einen Umsatz von<br />

50 Millionen Franken. Das antivirale<br />

Medikament Cymevene/Cytovene,<br />

<strong>das</strong> sowohl in der Transplantationsmedizin<br />

als auch im Bereich HIV zur<br />

Behandlung oder Prävention von<br />

Augeninfektionen zum Einsatz kommt<br />

(Cytomegalovirus-Retinitis, CMV)<br />

verzeichnete zusammen mit seiner<br />

oralen Form Valcyte eine Verkaufssteigerung<br />

von 28%. Valcyte wurde 2001<br />

in den USA für die Behandlung von<br />

CMV bei HIV-Patienten eingeführt.<br />

Die Zulassungen in Europa und in der<br />

restlichen Welt werden ab dem ersten<br />

Quartal 2002 erwartet. Ausserdem<br />

arbeiten wir an einem Zulassungsgesuch<br />

im Bereich Transplantation, <strong>das</strong><br />

später im Jahr eingereicht werden soll.


Xenical – führend bei Gewichtsabnahme<br />

und -kontrolle. Xenical ist<br />

<strong>das</strong> weltweit führende verschreibungspflichtige<br />

Medikament zur Behandlung<br />

adipöser und übergewichtiger<br />

Patienten. Im Berichtsjahr zeigten die<br />

Verkäufe von Xenical ein moderates<br />

Wachstum von 4% in lokalen Währungen<br />

und erreichten 963 Millionen<br />

Franken. Dies ist zum einen auf die<br />

Neueinführung in wichtigen asiatischen<br />

Ländern zurückzuführen; zum<br />

anderen <strong>hat</strong> die fokussiertere Marketingstrategie,<br />

die mehr Wert auf die<br />

Unterstützung und Zufriedenheit der<br />

Patienten legt, dazu beigetragen, <strong>das</strong>s<br />

sich auch in den USA die Verkäufe stabilisierten.<br />

Der Umsatzanstieg ist mit<br />

wesentlich geringerem Mittelaufwand<br />

erreicht worden. Xenical ist <strong>das</strong> einzige<br />

auf dem Markt erhältliche Präparat<br />

zur Gewichtsreduktion, <strong>das</strong> lokal im<br />

Magen-Darm-Trakt wirkt und dort<br />

dafür sorgt, <strong>das</strong>s rund 30% weniger<br />

Fett aus der Nahrung aufgenommen<br />

wird. Klinische Studien haben ausserdem<br />

gezeigt, <strong>das</strong>s übergewichtige<br />

Typ-II-Diabetiker mit Xenical deutlich<br />

mehr Gewicht verloren als nur mit<br />

einer Diät. Etwa 90% aller Typ-II-Diabetiker<br />

haben Übergewicht; es ist der<br />

wichtigste beeinflussbare Risikofaktor<br />

für die Entwicklung dieser Krankheit.<br />

Virologie – wichtige Innovationen.<br />

Mit den ersten Marktzulassungen von<br />

Pegasys, dem Interferon der neuen<br />

Generation zur Behandlung von Hepatitis<br />

C, in der Schweiz, Mexiko und<br />

Venezuela, konnte die Division Pharma<br />

ihr bedeutendes Produktangebot im<br />

Bereich Virologie weiter verstärken.<br />

Pegasys ist ein hochwirksames Medikament,<br />

<strong>das</strong> nur einmal wöchentlich verabreicht<br />

werden muss, um <strong>das</strong> Virus<br />

anhaltend zu unterdrücken. Klinische<br />

Studien ergaben, <strong>das</strong>s mehr Patienten<br />

sechs Monate nach einer Behandlung<br />

mit Pegasys virusfrei sind als nach<br />

jeder anderen Monotherapie. Darüber<br />

hinaus <strong>hat</strong> sich Pegasys in Kombination<br />

mit Ribavirin bei guter Verträglichkeit<br />

als klar wirksamer im Vergleich<br />

zu allen anderen Therapien erwiesen.<br />

Weitere Zulassungen – sowohl für die<br />

Einzel- als auch für die Kombinationstherapie<br />

mit Ribavirin (einschliesslich<br />

des <strong>Roche</strong>-eigenen Ribavirins) – sind<br />

für Mitte 2002 in Europa und gegen<br />

Ende des Jahres in den USA geplant.<br />

Die Verkäufe von Tamiflu stiegen 2001<br />

in lokalen Währungen um 58% auf<br />

97 Millionen Franken. Trotz des mässigen<br />

Umsatzes, der auf die schwache<br />

Grippesaison im letzten Jahr zurückzuführen<br />

ist, <strong>hat</strong> sich <strong>das</strong> Produkt<br />

als Marktführer etabliert. Anfang 2001<br />

<strong>hat</strong> <strong>Roche</strong> Tamiflu erfolgreich in Japan<br />

eingeführt, wo zudem die Registrierungsunterlagen<br />

für eine Formulierung<br />

für Kinder eingereicht wurden.<br />

Für 2002 rechnen wir mit der Zulassung<br />

des Medikaments in Europa für<br />

die Behandlung und Prävention von<br />

Influenza A und B bei Erwachsenen,<br />

Jugendlichen und Kindern.<br />

Die Proteasehemmer Viracept, Fortovase<br />

und Invirase, die den Kern<br />

unseres Angebots im HIV-Bereich ausmachen,<br />

erzielten im Berichtsjahr<br />

zusammen einen Umsatz von 670 Millionen<br />

Franken. Obwohl diese Medikamenten-Klasse<br />

nach wie vor Hauptbestandteil<br />

vieler Behandlungen bei<br />

HIV-Infektionen ist, sanken die Verkäufe<br />

um 13% in lokalen Währungen.<br />

Gründe dafür waren der steigende<br />

Konkurrenzdruck durch neu eingeführte<br />

HIV-Medikamente sowie Preissenkungen<br />

für die Entwicklungsländer,<br />

Pharma 25


26 Pharma<br />

um ihnen den Zugang zu diesen wichtigen<br />

Medikamenten zu erleichtern. Es<br />

wird erwartet, <strong>das</strong>s sich die Verkäufe<br />

der Proteasehemmer 2002 stabilisieren,<br />

wenn die anhaltend tiefen Preise<br />

durch ein mengenmässiges Wachstum<br />

teilweise ausgeglichen werden können.<br />

In Zusammenarbeit mit Trimeris entwickelt<br />

<strong>Roche</strong> mit dem Wirkstoff T-20<br />

den ersten Vertreter einer neuen Klasse<br />

von Medikamenten, die als Fusionshemmer<br />

bezeichnet werden. Anders als<br />

bestehende HIV/Aids-Medikamente,<br />

die in den Wirtszellen wirken und dort<br />

gezielt die Enzyme angreifen, die an<br />

der Vermehrung des Virus beteiligt<br />

sind, verhindert T-20 die Fusion des<br />

HI-Virus mit der Wirtszelle. Das Virus<br />

wird blockiert, noch bevor es in die<br />

Zelle eintreten und mit der Vermehrung<br />

beginnen kann. Es wird erwartet,<br />

<strong>das</strong>s T-20 eine neue therapeutische<br />

Option für alle vorbehandelten Patienten<br />

darstellt, selbst für HIV-Infizierte<br />

mit resistenten Virenstämmen. Rund<br />

1000 Patienten, die bereits mit anderen<br />

HIV-Medikamenten behandelt wurden,<br />

nehmen zur Zeit an klinischen<br />

Phase-III-Studien mit dem neuartigen<br />

Medikament teil. Verläuft die klinische<br />

Prüfung wie erwartet positiv und sind<br />

die Produktionsanlagen für dieses äusserst<br />

schwierig herzustellende Peptid<br />

plangemäss fertiggestellt, werden die<br />

Zulassungsgesuche für T-20 sowohl in<br />

den USA wie auch in Europa in der<br />

zweiten Jahreshälfte 2002 eingereicht.<br />

Etablierte Medikamente und neue<br />

Produkte mit hohem Potenzial.<br />

Rocephin, unser führendes Antibiotikum<br />

bleibt erste Wahl bei der Behandlung<br />

von bakteriellen Infektionen im<br />

Krankenhaus. Erneut lagen die Verkäufe<br />

über denen des letzten Jahres<br />

und stiegen in Lokalwährungen um<br />

1%; der Umsatz belief sich auf 1698<br />

Millionen Franken. Dank des nach wie<br />

vor breiten Anwendungsbereichs und<br />

der bequemen einmal täglichen Verabreichung<br />

von Rocephin wuchsen die<br />

Umsätze, obwohl in einigen Ländern<br />

bereits Nachahmerprodukte auf dem<br />

Markt sind. Rocephin wird auch 2002<br />

wesentlich zum Umsatz der verschreibungspflichtigen<br />

Medikamente von<br />

<strong>Roche</strong> beitragen, weil durch die starken<br />

Verkäufe in den USA (Patentablauf<br />

2005) und in Italien die Einbussen<br />

durch Generika in anderen Märkten<br />

ausgeglichen werden können.<br />

Roaccutan/Accutane, <strong>das</strong> wichtigste<br />

Produkt zur Behandlung von schwerer<br />

Akne, war auch 2001 eines unserer<br />

umsatzstärksten Produkte, obwohl die<br />

Verkäufe in lokalen Währungen um<br />

8% auf 1 166 Millionen Franken<br />

zurückgingen. Die Generika-Konkurrenz<br />

in einigen Märkten sowie die<br />

strengeren Verschreibungsvorschriften<br />

in den USA sorgten für Druck auf die<br />

Umsätze. Nach Ablauf des Patents in<br />

den USA im Frühjahr 2002 werden<br />

möglicherweise Nachahmerprodukte<br />

auf diesen Markt drängen. Zu erwarten<br />

sind deshalb Umsatzeinbussen,


Wichtigste Produktzulassungen und -einführungen im Jahr 2001 1)<br />

Produkt Wirkstoff Indikation Land<br />

Roaccutan/Accutane Isotretinoin Akute Akne bei Kindern 2) USA<br />

CellCept Mycophenolat mofetil Behandlung akuter Abstossungsreaktionen bei<br />

Nierentransplantationen bei Kindern EU<br />

Herceptin Trastuzumab Metastasierender Brustkrebs Japan, EU<br />

Mabthera/Rituxan Rituximab Niedrig- und mittelmalignes Non-Hodgkin-Lymphom Japan<br />

NeoRecormon Epoetin beta Einmal wöchentliche Verabreichung<br />

bei Anämie bei eingeschränkter Nierenfunktion EU<br />

Anämie bei Blutkrebs EU<br />

Pegasys Pegyliertes Interferon alfa-2a Hepatitis C Schweiz, Mexiko,<br />

Venezuela<br />

Tamiflu Oseltamivir Behandlung der Influenza A und B Japan<br />

Valcyte Valganciclovir Zytomegalievirus-Infektion bei Patienten mit<br />

geschwächter Immunabwehr USA<br />

Xeloda Capecitabin Metastasierender Darmkrebs USA, EU<br />

Xeloda + Taxotere Capecitabin + Docetaxel Metastasierender Brustkrebs USA, EU<br />

1) Inklusive Indikationserweiterungen;<br />

bis Mitte Februar 2002 nachgetragen<br />

2) Verlängerung des Patents auf Grund<br />

pädiatrischer Daten bis Februar 2002<br />

deren Höhe aber davon abhängt,<br />

inwiefern die Generikahersteller in der<br />

Lage sind, die strengen Sicherheitsprogramme<br />

bereitzustellen, die wir<br />

in enger Zusammenarbeit mit der<br />

amerikanischen Zulassungsbehörde<br />

(FDA) zum Schutz der mit Roaccutan/<br />

Accutane behandelten Patienten entwickelt<br />

haben.<br />

Dilatrend, <strong>das</strong> weit wirksamer ist als<br />

herkömmliche Betablocker und <strong>das</strong><br />

gesamte Spektrum an Erkrankungen<br />

mit Herzinsuffizienz abdeckt, erzielte<br />

mit zweistelligen Zuwachsraten einen<br />

Umsatz von 289 Millionen Franken.<br />

Das gute Wachstum wurde durch die<br />

Veröffentlichung der bahnbrechenden<br />

Ergebnisse zweier Studien begünstigt,<br />

in denen Dilatrend für die Indikation<br />

schwere chronische Herzinsuffizienz<br />

bzw. bei Herzinfarkt-Patienten getestet<br />

wurde. Es konnte nachgewiesen wer-<br />

den, <strong>das</strong>s Dilatrend nicht nur die <strong>Leben</strong>serwartung<br />

und die <strong>Leben</strong>squalität<br />

der Patienten deutlich verbessert, sondern<br />

auch die Krankenhausaufenthalte<br />

erheblich senkt. <strong>Roche</strong> strebt die Zulassung<br />

dieses Medikaments auch zur<br />

Behandlung von Patienten mit schwerer<br />

chronischer Herzinsuffizienz an.<br />

Bonviva ist ein hochwirksames Bisphosphonat,<br />

<strong>das</strong> zur Behandlung und<br />

Prävention von Osteoporose<br />

entwickelt wird. Die Ende Berichtsjahr<br />

mit GlaxoSmithKline vereinbarte<br />

gemeinsame Entwicklung und Vermarktung<br />

des Medikaments unterstreicht<br />

dessen grosses Marktpotenzial.<br />

Wie die bereits abgeschlossenen fortgeschrittenen<br />

Studien gezeigt haben,<br />

senkt <strong>das</strong> Medikament <strong>das</strong> Risiko von<br />

Wirbelfrakturen besser als alle anderen<br />

Vertreter dieser Arzneimittelklasse.<br />

Bonviva ist <strong>das</strong> erste Bisphosphonat,<br />

Pharma 27


Umsatzstärkste verschreibungspflichtige Produkte (inkl. Genentech)<br />

Verkäufe 2001 Veränderung<br />

Veränderung<br />

in lokalen<br />

Produkt Wirkstoff Indikation in Millionen CHF in CHF Währungen<br />

Rocephin Ceftriaxon Bakterielle Infektionen 1 698 0% 1%<br />

Mabthera/Rituxan 1) Rituximab Non-Hodgkin-Lymphom 1 695 88% 90%<br />

Roaccutan/Accutane Isotretinoin Schwere Akne 1 166 –9% –8%<br />

CellCept Mycophenolat mofetil Transplantation 1 056 34% 36%<br />

Xenical Orlistat Gewichtsabnahme, -kontrolle 963 1% 4%<br />

Herceptin 1) Trastuzumab Metastasierender Brustkrebs 806 50% 52%<br />

NeoRecormon Epoetin beta Anämie 746 15% 19%<br />

Viracept Nelfinavir mesylat HIV-Infektion 452 –9% –8%<br />

Kytril Granisetron Übelkeit und Erbrechen bei<br />

Chemo- und Strahlentherapie 437 – –<br />

Nutropin, Protropin 1) Somatropin, Somatrem Wachstumshormon 435 11% 11%<br />

Activase, TNKase 1) Alteplase, Tenecteplase Herzinfarkt 371 –5% –5%<br />

Pulmozyme 1) Dornase alfa, DNase Zystische Fibrose 319 6% 7%<br />

Neupogen Filgrastim, G-CSF Neutropenie 316 4% 6%<br />

Furtulon Doxifluridin Dickdarm-, Brust-<br />

und Magenkrebs 303 –11% 0%<br />

Cymevene/Cytovene,<br />

Valcyte Ganciclovir, Valganciclovir Zytomegalievirus-Infektion 292 28% 28%<br />

Dilatrend Carvedilol Herzinsuffizienz 289 18% 23%<br />

Lexotan Bromazepam Angst- und Spannungszustände 274 –6% –3%<br />

Xeloda Capecitabin Brust- und Darmkrebs 260 72% 74%<br />

Madopar Levodopa + Benserazid Parkinsonkrankheit 246 0% 4%<br />

Rocaltrol Calcitriol Osteoporose 242 –13% –8%<br />

Inhibace,<br />

Inhibace Plus Cilazapril Bluthochdruck 238 2% 6%<br />

Torem Torasemid Bluthochdruck 238 2% 3%<br />

Roferon-A Interferon alfa-2a Hepatitis B und C, Krebs 228 –12% –9%<br />

Invirase, Fortovase Saquinavir HIV-Infektion 218 –22% –21%<br />

Rivotril Clonazepam Epilepsie 212 0% 2%<br />

Dormicum/Versed Midazolam Anästhesie und Sedation 203 –57% –64%<br />

1) Gemeinsame Vermarktung durch <strong>Roche</strong> und<br />

Genentech<br />

28 Pharma<br />

Insgesamt vier Medikamente erreichten Verkäufe<br />

von einer Milliarde Franken und mehr. Die Hälfte<br />

der zehn umsatzstärksten Medikamente weist<br />

ein zweistelliges Verkaufswachstum auf; mit einer<br />

erneuten Verdoppelung des Umsatzes ist <strong>das</strong><br />

Krebsmedikament Mabthera/Rituxan inzwischen<br />

knapp nach dem Antibiotikum Rocephin <strong>das</strong><br />

meistverkaufte pharmazeutische Produkt von<br />

<strong>Roche</strong>.


<strong>das</strong> auch dann nachweislich <strong>das</strong><br />

Frakturrisiko senkt, wenn die Patienten<br />

jedes Vierteljahr eine Therapiepause<br />

von neun bis zehn Wochen einlegen.<br />

Erste Zulassungsgesuche in<br />

Europa und den USA sind für 2002<br />

geplant.<br />

<strong>Roche</strong> Consumer Health. 2001 war<br />

<strong>das</strong> zehnte Betriebsjahr für <strong>Roche</strong><br />

Consumer Health (RCH), in dem die<br />

Entwicklung von starken Marken<br />

weiter vorangetrieben wurde. Unsere<br />

acht globalen Schlüsselprodukte erzielten<br />

in diesem Jahrzehnt eine durchschnittliche<br />

jährliche Zuwachsrate von<br />

9% und machen heute fast 60% des<br />

Umsatzes an frei verkäuflichen Medikamenten<br />

(OTC) aus. Dank der konsequenten<br />

Ausrichtung auf profitables<br />

Wachstum <strong>hat</strong> RCH seit der Gründung<br />

ihre Betriebsgewinnmarge auf adjustierter<br />

Basis von einem einstelligen<br />

Wert auf 15,3% im Jahr 2000 und<br />

17,2% im Berichtsjahr deutlich verbessert.<br />

Der adjustierte Betriebsgewinn<br />

von RCH lag 2001 bei 285 Millionen<br />

Franken und stieg damit um 10%.<br />

Der EBITDA (adjustiert) vergrösserte<br />

sich um 5% auf 347 Millionen<br />

Franken. Das entspricht 20,9% der<br />

Verkäufe, im Vergleich zu 19,6%<br />

im Jahr 2000.<br />

Im Berichtsjahr entwickelten sich die<br />

Verkäufe erneut besser als der OTC-<br />

Markt, der stagnierte. Alles in allem<br />

verzeichnete die Geschäftseinheit ein<br />

leichtes Umsatzplus von 1% in lokalen<br />

Währungen; in Schweizer Franken<br />

ging der Umsatz leicht um 2% auf<br />

1 661 Millionen Franken zurück. Sieht<br />

man von den Ländern ab, die im<br />

letzten Jahr mit grossen makroökonomischen<br />

Schwierigkeiten zu kämpfen<br />

<strong>hat</strong>ten (Argentinien, Brasilien, Türkei),<br />

<strong>Roche</strong> Consumer Health konzentriert sich<br />

auf Marken, die dem Verbraucher einen<br />

klaren Vorteil bieten. Wir arbeiten an<br />

faszinierenden neuen Geschäftsmodellen in<br />

den Bereichen Alterung und Gewichtskontrolle,<br />

um auch in Zukunft zu wachsen.<br />

was dort zu einem Verkaufsrückgang<br />

von 15% führte, erreichte <strong>Roche</strong> Consumer<br />

Health ein Umsatzwachstum<br />

von 3% in lokalen Währungen. Dies<br />

obwohl sich die Abschaffung des Preisbindungssystems<br />

in Grossbritannien<br />

negativ auf die Ergebnisse in Europa<br />

ausgewirkt <strong>hat</strong>.<br />

Im Vitaminsegment gingen die Verkäufe<br />

in lokalen Währungen etwa in<br />

gleichem Masse wie der entsprechende<br />

Markt um 8% zurück. Unsere Schlüsselmarken<br />

Redoxon und Supradyn wurden<br />

vom wirtschaftlichen Abschwung<br />

in einigen Ländern besonders betroffen,<br />

weil sie in diesen Märkten führend<br />

sind. Auch die in Europa vorwiegend<br />

schwache Grippe- und Erkältungssaison<br />

wirkte sich negativ aus.<br />

Richard Laube, Leiter von <strong>Roche</strong> Consumer Health<br />

Pharma 29


Konzentration auf acht OTC-Markenprodukte<br />

Verkäufe Veränderung<br />

Veränderung<br />

in Lokal-<br />

Produkt Anwendung in Millionen CHF in CHF währungen<br />

Aleve, Naproxen Analgetikum 282 +37% +37%<br />

Supradyn Multivitaminpräparat 160 –7% –5%<br />

Bepanthen Hautpflege 142 0% +3%<br />

Rennie Antazidum 128 –3% 0%<br />

Redoxon Vitamin-C-Präparat 112 –16% –15%<br />

Berocca Multivitaminpräparat 74 –9% –3%<br />

Saridon Analgetikum 62 –5% –3%<br />

Elevit Pronatal Multivitaminpräparat 28 +15% +17%<br />

Selbstmedikation<br />

30 Pharma<br />

Analgetika 27%<br />

Verkäufe nach therapeutischen Gebieten<br />

Vitamine 41%<br />

Haut, Haarpflege 16%<br />

Magen-Darm-Produkte 10%<br />

Andere 3%<br />

Erkältungen 3%<br />

Das Geschäft im Analgetikasegment<br />

zeigte deutliche Fortschritte und<br />

konnte die schwächeren Verkäufe bei<br />

den Vitaminprodukten mehr als ausgleichen.<br />

Zum Erfolg beigetragen<br />

haben <strong>das</strong> anhaltende Wachstum von<br />

Aleve, besonders in den USA, die<br />

Erweiterung des Marktes in Europa<br />

sowie der geglückte Wechsel von<br />

verschreibungspflichtigen Naproxen-<br />

Markenprodukten zum OTC-Status in<br />

Lateinamerika.<br />

Besonders erfreulich war ausserdem<br />

<strong>das</strong> anhaltende Verkaufswachstum der<br />

Hautpflegelinie Bepanthen, die nach<br />

einer erfolgreichen Wiedereinführung<br />

in Europa jetzt auf allen Märkten<br />

lanciert wird.<br />

Forschung und Entwicklung –<br />

viel versprechende Pipeline. Die<br />

beträchtlichen Investitionen von <strong>Roche</strong><br />

Pharma zur Schaffung eines konzernweit<br />

nahtlosen Prozesses von der Forschung<br />

über die Entwicklung bis zum<br />

Marketing beginnen Früchte zu tragen.<br />

Dank der verbesserten Produktivität<br />

verfügt die Division heute über eine<br />

sowohl qualitativ als auch quantitativ<br />

viel versprechende Pipeline mit wichtigen<br />

neuen Medikamenten.<br />

Die Division verfolgt insgesamt<br />

125 Forschungsprojekte in sieben therapeutischen<br />

Schlüsselbereichen:<br />

Onkologie, Stoffwechselerkrankungen,<br />

Entzündungskrankheiten, Urogenitalerkrankungen,<br />

Krankheiten des Zentralnervensystems,Gefässerkrankungen<br />

und Virologie. In all diesen<br />

Indikationsgebieten besteht ein grosser<br />

medizinischer Bedarf und daher auch<br />

ein erhebliches kommerzielles Potenzial.<br />

2001 erreichten 14 neue pharmazeutische<br />

Wirkstoffe (NME) <strong>das</strong> Stadium<br />

der präklinischen Entwicklung,<br />

womit <strong>Roche</strong> Pharma hinsichtlich<br />

der Forschungsproduktivität einen<br />

Spitzenplatz einnimmt. Mehrere<br />

dieser Projekte könnten in diesem<br />

oder nächsten Jahr in die Phase I der<br />

klinischen Prüfung kommen. Für<br />

<strong>das</strong> Jahr 2002 erwartet <strong>Roche</strong>, <strong>das</strong>s<br />

weitere 14 NMEs in die präklinische<br />

Entwicklung kommen.<br />

In der Entwicklungspipeline der Division<br />

Pharma befinden sich gegenwärtig<br />

30 NMEs. Einschliesslich Indikationserweiterungen<br />

werden mehr als<br />

70 verschiedene Projekte verfolgt. Von<br />

den neuen Wirkstoffen befinden sich<br />

elf in der frühen Entwicklungsphase 0,<br />

sechs in der klinischen Phase I, acht in<br />

Phase II und fünf in Phase III. <strong>Eine</strong>


Zur Zulassung<br />

eingereicht<br />

Solide Pipeline<br />

Therapeutisches Gebiet Projekt/Produkt Klasse (Wirkstoff)<br />

Indikation/<br />

wichtige Indikationserweiterungen Phase 0 Phase I Phase II Phase III Phase IV<br />

Anämie R7441) Neue Medikamentengeneration zur<br />

Behandlung von Anämie Blutarmut bei Nierenkrankheiten und Krebs<br />

NeoRecormon2) Glycoprotein (Epoetin beta) Nadelloses Injektionssystem<br />

Bei Radiotherapie<br />

Frühgeborenenanämie<br />

Einmal wöchentliche Verabreichung bei Krebs<br />

Entzündungskrankheiten/ R1164 Zellkern-Rezeptor-Modulator Osteoporose<br />

Knochen R1487 Kinasehemmer Rheumatoide Arthritis<br />

R484/Bonviva Bisphosphonat (Ibandronat) Behandlung von Osteoporose<br />

Mabthera3) Monoklonaler Antikörper (Rituximab) Rheumatoide Arthritis<br />

Stoffwechsel R1439 Zellkern-Rezeptor-Modulator Typ-II-Diabetes<br />

R10654) GPCR-Modulator Fettleibigkeit *<br />

R765 Enzymaktivator Diabetes<br />

R483 Insulin Sensitizer Typ-II-Diabetes **<br />

Xenical Lipasehemmer (Orlistat) (Entwicklung in Japan) c)<br />

Anwendung bei Kindern<br />

Prävention von Diabetes<br />

Behandlung von Diabetes<br />

Nervensystem R1067 GPCR-Modulator Depression<br />

R1204 GPCR-Modulator Depression und Angst<br />

R673 GPCR-Modulator Depression und Angst **<br />

Onkologie R1453 Enzymhemmer Solide Tumoren<br />

R1124 GPCR-Modulator Erbrechen<br />

R1491 Kinasehemmer Solide Tumoren<br />

R12735) Monoklonaler Antikörper Solide Tumoren<br />

R440 Zellzyklushemmer Solide Tumoren<br />

R1415/Tarceva6) Kinasehemmer Solide Tumoren<br />

R14717) Pegyliertes rekombinantes Protein G-CSF Mangel an weissen Blutkörperchen durch<br />

(Pegyliertes Filgrastim) Chemotherapie<br />

R420/Pegasys Pegyliertes Interferon (Peginterferon alfa-2a) Bösartiges schwarzes Melanom<br />

Bondronat (EU)/Bonviva (US) Bisphosphonat (Ibandronat) Behandlung von Knochenmetastasen<br />

bei Brustkrebs<br />

Herceptin5) Monoklonaler Antikörper (Trastuzumab) (Gemeinsame Entwicklungsprojekte) c)<br />

(<strong>Roche</strong>-finanzierte Projekte) c)<br />

Mabthera3) Monoklonaler Antikörper (Rituximab) Aggressives Non-Hodgkin-Lymphom<br />

Xeloda (Capecitabin) Ersttherapie in kombinierter Anwendung<br />

bei metastasierendem Brust- oder Darmkrebs;<br />

begleitende Monotherapie bei Dickdarm,<br />

Rektum- oder Brustkrebs<br />

Atemwegserkrankungen R1295 Integrinantagonist Asthma<br />

R411 Integrinantagonist Asthma **<br />

R1456 Zellkern-Rezeptor Emphysem<br />

R667 Zellkern-Rezeptor Emphysem **<br />

Transplantation Valcyte Nukleosidanalogon (Valganciclovir) Prophylaxe der Zytomegalievirus-Infektion<br />

bei Transplantation von soliden Organen<br />

CellCept IMPDH-Hemmer (Mycophenolat mofetil) Transplantation, Vorbeugung der akuten<br />

Abstossungsreaktion


Urologie R1437 GPCR-Antagonist Gutartige Vergrösserung der Prostata<br />

R701 GPCR-Antagonist Reizblase/Unterleibsüberempfindlichkeit<br />

R450 GPCR-Antagonist Stressinkontinenz<br />

Virologie R944 Proteasehemmer HIV-Infektion<br />

R1270/Levovirin 8) Neue Generation Nukleosidanaloga Hepatitis C<br />

R724 (T-1249) 9) Fusionshemmer HIV-Infektion<br />

R698 (T-20) 9) Fusionshemmer HIV-Infektion<br />

R420/Pegasys Pegyliertes Interferon (Peginterferon alfa-2a) Chronische Hepatitis C<br />

Pegasys Pegyliertes Interferon (Peginterferon alfa-2a) Hepatitis B<br />

Pegasys + Ribavirin (Peginterferon alfa-2a + Ribavirin) Chronische Hepatitis C<br />

<strong>Roche</strong> Ribavirin + Pegasys (Ribavirin + Peginterferon alfa-2a +<br />

+ Roferon-A Interferon alfa-2a) Chronische Hepatitis C<br />

Valcyte Nukleosidanalogon (Valganciclovir) Behandlung der Zytomegalievirus-Infektion<br />

bei Aidspatienten<br />

Fortovase Proteasehemmer (Saquinavir) Anwendungsform für Kinder<br />

Tamiflu 10) Neuramini<strong>das</strong>ehemmer (Oseltamivir) Behandlung und Prophylaxe von Influenza<br />

Viracept 11) Proteasehemmer (Nelfinavir mesylat) HIV-Infektion, neue Formulierung<br />

Optionen auf Produkt-Rechte a)<br />

Basilea Pharmaceutica: (BAL8557) Antimykotikum Pilzinfektion<br />

(BAL8349) Antimykotikum Pilzinfektion<br />

(BAL5788) Antibiotikum Bakterielle Infektion<br />

(BAL2299) Nukleus-Rezeptor Schuppenflechte<br />

(BAL4079) 9-cis-Retinsäure Chronisches Handekzem<br />

Pozen MT 500 GPCR-Modulator Migräne<br />

Speedel R639 Endothelin-A-Rezeptor-Antagonist Herz-Kreislauf-Erkrankung<br />

Genentech Trastuzumab-DM1 Antikörper Solide Tumoren *<br />

Anti-Tissue-Factor Fragmente eines monoklonalen<br />

Antikörpers Akutes Koronarsyndrom *<br />

AMD fab Fragment eines monoklonalen Antikörpers Altersbedingte Makuladegeneration<br />

LDP-02 antibody Monoklonaler Antikörper Entzündliche Darmerkrankung<br />

Avastin Anti-VEGF (Avastin) Solide Tumoren in Kombination mit<br />

Chemotherapie<br />

Beteiligungen durch Genentechb) E26 Anti-IgE-Antikörper Allergisches Asthma, allergische Rhinitis<br />

Thrombopoietin Protein Thrombozytopenie<br />

Xanelim Monoklonaler Antikörper Anti-CD11a Schuppenflechte<br />

Xolair Anti-IgE-Antikörper (Omalizumab) Allergisches Asthma<br />

Monoklonaler Antikörper Monoklonaler Antikörper Anti-CD11a Abstossungsreaktion bei der Transplantation<br />

Anti-CD11a solider Organe<br />

Externe Partner<br />

1) Shearwater<br />

2) Genetics Institute<br />

3) Genentech/IDEC<br />

4) Vernalis<br />

5) Genentech<br />

6) Genentech/OSI<br />

7) Amgen<br />

8) ICN<br />

9) Trimeris<br />

10) Gilead<br />

11) Agouron<br />

Neue pharmazeutische Wirkstoffe in Blau (NMEs): Stand 31. Januar 2002<br />

** Phase-I-Studien in Vorbereitung<br />

** Phase-II-Studien in Vorbereitung<br />

a) <strong>Roche</strong> <strong>hat</strong> <strong>das</strong> Recht, diese Produkte<br />

einzulizensieren<br />

b) Volle Konsolidierung<br />

c) Aus Wettbewerbsgründen können manche<br />

Projekte nicht näher gekennzeichnet werden.<br />

In der Entwicklungspipeline der Division Pharma befinden sich gegenwärtig 30 NMEs; elf in der frühen<br />

Entwicklungsphase 0, sechs in der klinischen Phase I, acht in Phase II und fünf in Phase III. Einschliesslich<br />

Indikationserweiterungen werden mehr als 70 Projekte verfolgt. Alles in allem umfasst die <strong>Roche</strong>-Pipeline<br />

46 NMEs.<br />

Phase 0 Übergang Präklinik – klinische Entwicklung<br />

Phase I Erste Studien an gesunden Freiwilligen<br />

Phase II Kleinere Studien zu Wirksamkeit, Verträglichkeit und Dosierung an Patienten<br />

Phase III Gross angelegte Patientenstudien zur statistischen Verifizierung von Wirksamkeit und Sicherheit<br />

Phase IV Dokumentation von Langzeit- und zusätzlichen Wirkungen nach der Zulassung


Verstärkung der Pipeline stellen ausserdem<br />

die Optionen auf die Rechte<br />

von weiteren NMEs dar, die <strong>Roche</strong> mit<br />

Genentech oder Basilea Pharmaceutica<br />

vereinbart <strong>hat</strong>. Hinzu kommen die<br />

potenziellen neuen Medikamente, die<br />

Genentech allein oder mit anderen<br />

Partnern vermarkten wird. Damit<br />

umfasst die <strong>Roche</strong>-Pipeline insgesamt<br />

46 NMEs.<br />

Ferner wird <strong>Roche</strong> nach Abschluss der<br />

Transaktion mit Chugai <strong>das</strong> Recht<br />

haben, alle Projekte einzulizensieren,<br />

für die Chugai einen Partner ausserhalb<br />

Japans und Südkoreas sucht. Die<br />

Forschung und Entwicklung von Chugai<br />

wird sich auf die Therapiegebiete<br />

Onkologie und Knochenkrankheiten<br />

sowie Nieren- und Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen konzentrieren. Wir<br />

erwarten, <strong>das</strong>s eine Reihe von Wirkstoffen<br />

daraus hervorgehen werden,<br />

die auch zur globalen Entwicklung<br />

und Vermarktung geeignet sind.<br />

Die erfolgreiche Forschungseinheit<br />

von <strong>Roche</strong> in Kamakura (Japan) wird<br />

mit Chugais Forschungsorganisation<br />

zusammengelegt werden und so die<br />

Innovationskraft des neuen Unternehmens<br />

verstärken.<br />

Die Zusammenarbeit mit deCode<br />

Genetics brachte auch 2001 neue,<br />

bahnbrechende Erkenntnisse auf dem<br />

Gebiet der Gen- und Arzneimittelforschung.<br />

Auf Grund von Genanalysen<br />

wurden für die beiden häufigen<br />

Krankheiten Schizophrenie und periphere<br />

arterielle Verschlusskrankheit<br />

neue medizinische Angriffspunkte<br />

(Targets) identifiziert, die als Ausgangspunkt<br />

für ein pharmazeutisches<br />

und diagnostisches Forschungsprogramm<br />

dienen. Zusätzlich wurde ein<br />

Gen identifiziert, <strong>das</strong> für Schlaganfälle<br />

mitverantwortlich ist. Des Weiteren<br />

haben die Forscher von deCode Gene<br />

auf Chromosomen lokalisiert, die mit<br />

Typ-2-Diabetes, Adipositas und Angstzuständen<br />

zusammenhängen. Die Kartierung<br />

des ersten Gens, <strong>das</strong> in Zusammenhang<br />

mit rheumatoider Arthritis<br />

steht, wird zu genetischen Markern<br />

führen, mit deren Hilfe ein erhöhtes<br />

spezifisches Risiko vorhergesagt werden<br />

kann. Diese Erfolge sind erste<br />

Was wir heute über die molekularen<br />

Ursachen von Krankheiten wissen,<br />

eröffnet neue Möglichkeiten für die<br />

Entwicklung neuartiger Therapien<br />

und Diagnostika. Die <strong>Roche</strong>-Forscher<br />

sind mit ihrem globalen, multidisziplinären<br />

Ansatz an vorderster<br />

Front. Reine Daten können so in <strong>das</strong><br />

nötige Wissen übersetzt werden, um<br />

die wirklich wichtigen Medikamente<br />

der Zukunft zu erfinden.<br />

Jonathan Knowles, Leiter der konzernweiten Pharmaforschung<br />

Pharma 31


125 Forschungsprojekte in wichtigen<br />

therapeutischen Bereichen<br />

32 Pharma<br />

Onkologie 41<br />

wichtige Schritte, um auf der Grundlage<br />

der Erkenntnisse aus der Genforschung<br />

die Gesundheitsversorgung<br />

fundamental zu verbessern.<br />

Im Zuge der Straffung ihrer Forschungseinrichtungen<br />

<strong>hat</strong> die Division<br />

Pharma ihre Forschungsaktivitäten in<br />

Welwyn (Grossbritannien) eingestellt.<br />

Der Forschungsbereich Virologie<br />

wurde nach Palo Alto (USA) verlegt.<br />

Damit wurde dieser sehr produktive<br />

Stoffwechsel 23<br />

Zentralnervensystem 24<br />

Virologie 4<br />

Gefässerkrankungen 11<br />

Urogenitaltrakt 5<br />

Entzündungskrankheiten 17<br />

Forschungsstandort, der sich bis dahin<br />

auf die Erforschung und Entwicklung<br />

neuer Medikamente gegen Entzündungs-<br />

und Knochenkrankheiten,<br />

Atemwegs- und Urogenitalerkrankungen<br />

sowie neurobiologische Erkran-<br />

kungen konzentriert <strong>hat</strong>, weiter<br />

gestärkt. Dieser Schritt unterstreicht<br />

<strong>das</strong> Ziel von <strong>Roche</strong>, in den Gebieten<br />

HIV/Aids und Hepatitis weiterhin<br />

stark präsent zu sein.<br />

Ausblick<br />

Die Division Pharma erwartet derzeit<br />

für <strong>das</strong> Jahr 2002 ein mittleres einstelliges<br />

Umsatzwachstum. Die Verkaufsentwicklung<br />

wird zu einem erheblichen<br />

Teil vom Zeitpunkt des Eintretens<br />

der Generika-Konkurrenz für<br />

Accutane/Roaccutan im amerikanischen<br />

Markt beeinflusst. Die Division<br />

wird neben anderen Therapiegebieten<br />

vor allem den Bereich Onkologie<br />

intensiv vorantreiben. Für führende<br />

Krebsmedikamente wie Herceptin,<br />

Mabthera/Rituxan und Xeloda erwarten<br />

wir eine anhaltende zweistellige<br />

Zunahme der Verkäufe. Diese drei<br />

Medikamente sowie NeoRecormon<br />

werden derzeit für den Einsatz in<br />

neuen Indikationen geprüft. So wird<br />

sich die potenzielle Patientenzahl für<br />

Mabthera/Rituxan mit der Zulassung<br />

für die aggressive Form von NHL verdoppeln.<br />

Auch von unseren anderen<br />

führenden Produkten wie CellCept,<br />

Dilatrend und Xenical wird eine<br />

Fortsetzung des Wachstums erwartet.<br />

Für 2002 wird die Verkaufsfreigabe<br />

von Tamiflu in der EU und für Pegasys<br />

in Europa und den USA erwartet.<br />

Die wichtigsten Zulassungsgesuche,<br />

die wir 2002 einreichen, betreffen<br />

Bonviva und T-20 in den USA und in<br />

Europa, Bondronat in Europa und<br />

Pegasys in Japan. Dazu kommt eine<br />

Reihe von Zulassungen für neue<br />

Indikationen und Produktformen<br />

bestehender Produkte.<br />

Zusätzliche Impulse sind durch die<br />

Ende 2001 bekanntgegebene Fusion


von Nippon <strong>Roche</strong> mit Chugai zu<br />

erwarten. Dem neuartigen Geschäftsmodell<br />

für den japanischen Markt<br />

müssen die Aktionäre von Chugai sowie<br />

die Kartellbehörden in verschiedenen<br />

Ländern noch zustimmen. Dies wird<br />

für <strong>das</strong> vierte Quartal 2002 erwartet.<br />

Mit dem starken Produkteportfolio,<br />

der Einführung neuer Medikamente<br />

und der Integration von Chugai<br />

schaffen wir im Jahr 2002 günstige<br />

Voraussetzungen, um bei den Pharma-<br />

Verkäufen im Jahr 2003 wieder <strong>das</strong><br />

Weltmarktwachstum zu erreichen.<br />

Unser Ziel, die Betriebsgewinnmarge<br />

der Division Pharma von ihrem jetzigen<br />

Stand von 19,6% in Richtung 25%<br />

zu steigern, werden wir voraussichtlich<br />

in den nächsten drei Jahren erreichen.<br />

Pharma 33


<strong>Roche</strong> bietet innovative Systemtechnologien für die Forschungsgebiete<br />

Genomik und Proteomik an. Der Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten liegt<br />

in der Entwicklung neuer Anwendungen für die PCR-Diagnostik.<br />

Geschwindigkeit ist in der Medizin oft ausschlaggebend.<br />

Mit Hilfe des LightCyclers kann<br />

Prof. M. in seinen Labors eine Reihe genetischer<br />

Analysen in kürzester Zeit durchführen,<br />

um schnell die diagnostischen Informationen<br />

zu liefern, die der behandelnde Arzt zur Entscheidungsfindung<br />

braucht.


Diagnostics<br />

Division Diagnostics in Kürze<br />

in Millionen CHF Veränderung<br />

2001 00/01<br />

Verkäufe 6 900 +10%<br />

davon – Diabetes Care 2 333 +15%<br />

– Near Patient Testing 591 +12%<br />

– Centralized Diagnostics 2 528 +4%<br />

– Molecular Diagnostics 877 +17%<br />

– Applied Science 571 +12%<br />

EBITDA 1 833 +12%<br />

Betriebsgewinn 993 +21%<br />

Forschung und Entwicklung 627 +12%<br />

Anzahl Mitarbeitende 16 345 +5%<br />

Im Geschäftsjahr 2001 ist es <strong>Roche</strong> Diagnostics erneut gelungen, mit zweistelligen<br />

Steigerungsraten <strong>das</strong> Marktwachstum deutlich zu übertreffen. Damit <strong>hat</strong> die<br />

Division ihre Führungsposition in den einzelnen Marktsegmenten und Ländern<br />

weiter ausgebaut. Die Einführung neuer Produkte für unsere Kunden vom Grosslaborbetreiber<br />

bis zum Endverbraucher <strong>hat</strong> sich positiv auf die Umsätze ausgewirkt,<br />

und auch die Betriebsgewinnmarge konnte verbessert werden. Aus dieser<br />

Position der Stärke heraus <strong>hat</strong> <strong>Roche</strong> im Berichtsjahr wichtige Weichen auf dem<br />

Weg in eine neue Dimension der medizinischen Diagnostik gestellt. Mit der<br />

gezielten Kundenausrichtung der Geschäftsbereiche kann <strong>Roche</strong> Diagnostics jetzt<br />

noch besser auf Bedürfnisse reagieren. Die Allianz mit dem isländischen Unternehmen<br />

deCode <strong>hat</strong> die Entwicklung von neuen diagnostischen Systemen<br />

auf genetischer Basis zum Ziel und bedeutet für <strong>Roche</strong> einen weiteren wichtigen<br />

Schritt in Richtung individualisierte Medizin.<br />

Diagnostics 35


36 Diagnostics<br />

Unsere Herausforderung besteht darin,<br />

auch weiterhin schneller zu wachsen als der<br />

Markt. Als führendes Diagnostikunternehmen<br />

werden wir den Markt prägen,<br />

indem wir unsere Stärken ausspielen und<br />

unser Geschäft noch konsequenter nach den<br />

Bedürfnissen unserer Kunden ausrichten.<br />

Heino von Prondzynski, Leiter der Division Diagnostics<br />

Umsatz und Profitabilität gesteigert.<br />

<strong>Roche</strong> Diagnostics wuchs mit 14% in<br />

lokalen Währungen bzw. 10% in Franken<br />

erneut deutlich schneller als der<br />

Markt. Mit einem auf 6 900 Millionen<br />

Franken gesteigerten Umsatz wurde<br />

die Führungsposition im Weltmarkt<br />

der In-vitro-Diagnostik weiter<br />

gestärkt. Das Unternehmen hält nun<br />

einen Anteil am Weltmarkt in Höhe<br />

von 18%.<br />

Auch die Profitabilität konnte weiter<br />

verbessert werden. Der Betriebsgewinn<br />

stieg um 21% auf 993 Millionen<br />

Franken, während der EBITDA der<br />

Division um 12% auf 1 833 Millionen<br />

Franken anwuchs. Die Betriebsgewinnmarge<br />

erhöhte sich um 1,3 Prozentpunkte<br />

auf 14,4% und die EBITDA-<br />

Marge um 0,4 Prozentpunkte auf<br />

26,6%. Durch <strong>das</strong> starke Verkaufswachstum<br />

konnten die höheren<br />

Kosten, insbesondere für Marketing<br />

und Vertrieb sowie neue strategische<br />

Allianzen und Lizenzen, mehr als<br />

ausgeglichen werden.<br />

Zum guten Geschäftsergebnis 2001<br />

trugen neben unserer Expertise in<br />

Wachstumsbereichen wie der Molekulardiagnostik<br />

oder dem datengestützten<br />

Selbstmanagement von Patienten<br />

auch attraktive Neueinführungen bei.<br />

Dazu gehören im Verbrauchergeschäft<br />

<strong>das</strong> System Accu-Chek Compact für<br />

die Blutzucker-Selbstmessung oder im<br />

Bereich der Grosslabors <strong>das</strong> Modul<br />

E 170, mit dem nun auch die Immundiagnostik<br />

in <strong>das</strong> kostensparende<br />

Schnell-Durchsatz-System Modular<br />

einbezogen wird.<br />

Die Division Diagnostics wird gegen<br />

die Entscheidung des Geschworenengerichts<br />

im Igen-Prozess in den USA,<br />

<strong>das</strong> Igen International einen Schadenersatz<br />

von 105,4 Millionen Dollar<br />

sowie 400 Millionen Dollar Strafschadenersatz<br />

zugesprochen <strong>hat</strong>, Berufung<br />

einlegen. Inhalt der Klage waren Forderungen<br />

von Igen im Zusammenhang<br />

mit der Lizenzerteilung der Elektrochemilumineszenz<br />

(ECL)-Technologie<br />

an <strong>Roche</strong> Diagnostics.


Kräftiger Verkaufszuwachs in allen<br />

Regionen. Erneut wuchsen die Verkäufe<br />

in jeder der fünf geografischen<br />

Regionen zweistellig (mit bis zu 35%<br />

in Japan) und übertrafen damit überall<br />

<strong>das</strong> Marktwachstum bei weitem. In<br />

Nordamerika verzeichneten alle strategisch<br />

wichtigen Produktlinien und<br />

Marktsegmente Zuwächse. In Europa<br />

wirkte sich insbesondere der Vertrieb<br />

des BSE-Tests positiv aus.<br />

Den Verkaufsanstieg in der Region<br />

Iberien/Lateinamerika verdankt die<br />

Division vor allem ihrem guten Serviceangebot<br />

und den leistungsstarken<br />

IT-Lösungen für <strong>das</strong> Labor. An der<br />

erfreulichen Entwicklung der Verkäufe<br />

in Japan <strong>hat</strong>te <strong>das</strong> Geschäft mit gentechnischen<br />

Tests massgeblichen<br />

Anteil. Von zentraler Bedeutung für<br />

die gute Steigerungsrate in der Region<br />

Asien–Pazifik, die bei 23% liegt, war<br />

die Etablierung von <strong>Roche</strong> Diagnostics<br />

Shanghai. Damit wurde der direkte<br />

Zugang zum schnell wachsenden<br />

Markt in China eröffnet.<br />

Konsequente Kundenausrichtung für<br />

eine neue Rolle in der Medizin. Die<br />

diagnostische Industrie befindet sich<br />

inmitten eines Umbruchs: Konzentrationsbestrebungen<br />

bei Kunden und<br />

Mitbewerbern einerseits, der explosionsartige<br />

Wissenszuwachs seit der<br />

Entschlüsselung des Humangenoms<br />

andererseits. Zudem gewinnen Informationstechnologie<br />

(IT) und E-Commerce<br />

auch in der Diagnostik ständig<br />

an Bedeutung.<br />

Die Division Diagnostics stellt sich<br />

diesen Herausforderungen und <strong>hat</strong> im<br />

Zuge einer umfassenden strategischen<br />

Neuausrichtung tragfähige Plattformen<br />

für die Entwicklung neuer<br />

in Millionen CHF<br />

Verkäufe Diagnostics 1997–2001<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

966<br />

4 616<br />

5 282<br />

Geschäftsmodelle, Technologien und<br />

Märkte geschaffen.<br />

Die Geschäftseinheiten Centralized<br />

Diagnostics, Molecular Diagnostics<br />

und Near Patient Testing, die sich alle<br />

an die medizinisch-therapeutische<br />

Fachwelt richten, wurden im Verbund<br />

Lab Network zusammengefasst. Komplettiert<br />

werden diese drei Geschäftseinheiten<br />

auf der einen Seite von<br />

Applied Science, die Universitäten und<br />

Industrie für deren Forschungsprojekte<br />

mit Reagenzien und Geräten versorgt<br />

und gleichzeitig der Division als<br />

Inkubationszentrum für neue Technologien<br />

dient. Auf der anderen Seite <strong>hat</strong><br />

die Division mit Diabetes Care eine<br />

Einheit geschaffen, die sich exklusiv<br />

um <strong>das</strong> Diabetes-Geschäft kümmert.<br />

Als Anbieter führender Geräte,<br />

Reagenzien und Serviceleistungen<br />

entwickelt sich <strong>Roche</strong> Diagnostics<br />

zunehmend zum Vorreiter, der dieses<br />

Angebot auf die Basis komplexer<br />

IT-Lösungen stellt. Dabei geht es vor<br />

allem darum, aktuell erhobene diagnostische<br />

Daten mit gespeicherten<br />

Informationen zu verknüpfen und<br />

zu interpretieren, damit medizinische<br />

Entscheidungen praktisch in Echtzeit<br />

unterstützt werden können.<br />

6 252<br />

| 97 | 98 | 99 | 00 | 01<br />

6 900<br />

Diagnostics 37


38 Diagnostics<br />

Europa 41%<br />

Japan 5%<br />

Die strategische Vision wurde auch<br />

mit Hilfe von Partnerschaften und<br />

Allianzen umgesetzt. Durch Lizenzvereinbarung<br />

mit Chiron <strong>hat</strong> die Division<br />

nun die Möglichkeit, mit der PCR-<br />

Technologie ins Blutbankgeschäft einzusteigen<br />

und damit die international<br />

bereits starke Position im Blut- und<br />

Plasmascreening weiter auszubauen.<br />

Die Allianz mit Digene verbreitert<br />

unsere Palette auf dem Gebiet der<br />

sexuell übertragbaren Krankheiten<br />

und in der Onkologie; Innogenetics<br />

ermöglicht den Einstieg mit auf PCR<br />

basierenden Tests in die mikrobiolo-<br />

Andere 4%<br />

Asien–Pazifik 5%<br />

Verkäufe nach Regionen Verkäufe nach Geschäftsbereichen<br />

Nordamerika 37%<br />

Iberien/Lateinamerika 8%<br />

Molecular Diagnostics 13%<br />

gische Diagnostik und die Kooperation<br />

mit deCode erschliesst uns <strong>das</strong> hohe<br />

Potenzial, <strong>das</strong> in der Genetik und<br />

Genomik liegt.<br />

Alle Geschäftseinheiten auf<br />

Wachstumskurs<br />

Diabetes Care. Mit einer Steigerung<br />

der Verkäufe um 18% in lokalen<br />

Währungen gehört Diabetes Care auch<br />

im Berichtsjahr zu den erfolgreichsten<br />

Geschäftsfeldern der Division.<br />

Accu-Chek Advantage, <strong>das</strong> weltweit<br />

bestverkaufte Blutzuckermessgerät für<br />

den Endverbraucher, legte erneut 22%<br />

zu. Im Herbst 2001 wurden auf dem<br />

nordamerikanischen Markt zwei wichtige<br />

Neuheiten eingeführt, die auf sehr<br />

gute Resonanz stiessen: Accu-Chek<br />

Compact, bei dem die Teststreifen in<br />

<strong>das</strong> Gerät integriert sind und die<br />

Kodierung sowie der Qualitätstest des<br />

Streifens automatisch erfolgen, und<br />

Accu-Chek Active, mit dem in nur fünf<br />

Sekunden und mit geringsten Blutmengen<br />

Messungen durchgeführt werden<br />

können. Mit der Einführung des<br />

netzwerkfähigen Accu-Chek Inform<br />

Systems für den Spitalbereich haben<br />

wir unsere Spitzenposition in den USA<br />

ausgebaut. <strong>Roche</strong> Diagnostics ist der<br />

führende Anbieter professioneller Diabetes-Monitoringsysteme<br />

im grössten<br />

Markt der Welt.<br />

Near Patient Testing 9%<br />

Centralized Diagnostics 36%<br />

Applied Science 8%<br />

Diabetes Care 34%<br />

Diabetes Care arbeitet bereits an der<br />

nächsten Generation des Accu-Chek<br />

Compact. Kurz vor der Einführung<br />

steht zudem ein völlig neuartiges<br />

Gerät, <strong>das</strong> zugleich digitaler Organizer<br />

und Blutzuckermessgerät ist. Damit<br />

lassen sich Daten mittels Infrarotschnittstelle<br />

problemlos in andere<br />

Systeme übertragen und wie ein<br />

umfangreiches Tagebuch speichern.<br />

Die Forschung bei <strong>Roche</strong> Diabetes<br />

Care geht weit über die Optimierung<br />

bestehender Blutzuckermessgeräte<br />

hinaus. So suchen wir nach Verfahren<br />

zur Messung der Blutglukose, ohne<br />

<strong>das</strong>s Blut entnommen werden muss.<br />

Der Accu-Chek D-Tector beispielsweise<br />

ist in der Lage, durch eine<br />

Messung am Auge Typ-2-Diabetes zu


diagnostizieren. Das Gerät befindet<br />

sich zurzeit in einer gross angelegten<br />

klinischen Prüfung. Zusätzlich forschen<br />

wir an kontinuierlichen Messverfahren,<br />

mit deren Hilfe eine künstliche Bauchspeicheldrüse<br />

funktionieren könnte,<br />

die Blutzuckermessung und Insulindosierung<br />

miteinander verbindet.<br />

Zur Ergänzung der eigenen Forschungsaktivitäten<br />

im Bereich Diabetes<br />

<strong>hat</strong> <strong>Roche</strong> im November 2001 <strong>das</strong><br />

kalifornische Unternehmen Amira<br />

Medical übernommen. Das Fachwissen<br />

und die Patente dieses Unternehmens<br />

werden <strong>Roche</strong> Diagnostics den Zugang<br />

zum schnell wachsenden Marktsegment<br />

des Integrierten Spot Monitoring<br />

bei der Blutzuckermessung massgeblich<br />

erleichtern.<br />

Near Patient Testing. Mit einer Steigerung<br />

der Verkäufe um 15% in lokalen<br />

Währungen gehört Near Patient<br />

Testing (Produkte und Dienstleistungen<br />

in Arztpraxen, Notfallwagen,<br />

Intensivstation) zu den wachstumsstärksten<br />

Geschäftsfeldern. Dank der<br />

erfolgreichen Eingliederung der im<br />

Jahr 2000 erworbenen Medizinsparte<br />

des österreichischen Unternehmens<br />

AVL konnten wir unseren Marktanteil<br />

im Bereich der dezentralen Diagnose<br />

im Krankenhaus (zum Beispiel<br />

Schnelldiagnose auf Notfall- und<br />

Intensivstationen) schneller ausbauen.<br />

Die Einführung des Blutgasanalysators<br />

OMNI C im vierten Quartal 2001<br />

festigte die führende Rolle von <strong>Roche</strong><br />

Diagnostics in diesem Segment.<br />

Mitte 2002 sollen zudem der OMNI S<br />

sowie der OPTI Plus zur Messung<br />

von Blutgas- und Elektrolytwerten auf<br />

den Markt kommen.<br />

Auf dem Gebiet dezentrale Diagnose<br />

im Krankenhaus liegt die Zukunft<br />

in der elektronischen Vernetzung aller<br />

angeschlossenen Geräte. Deshalb konzentrieren<br />

wir unsere Forschungsaktivitäten<br />

auf innovative IT-Lösungen<br />

wie zum Beispiel die DataCare Linie,<br />

mit deren Hilfe die erhobenen komplexen<br />

Daten problemlos bewältigt<br />

und ausgetauscht werden können.<br />

<strong>Roche</strong> Diagnostics ist führend in der<br />

Urinanalyse und bei Multiparameter-<br />

Systemen und verfügt damit über eine<br />

solide Basis im wachsenden Segment<br />

der medizinischen Erstversorgung. Die<br />

Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

in diesem Segment sind auf neue,<br />

kompaktere Gerätegenerationen<br />

mit einer höheren informationstechnischen<br />

Leistung gerichtet.<br />

Near Patient Testing ist Marktführerin<br />

bei Blutgerinnungsmessgeräten für<br />

Patienten. Mit dem System Coagu-<br />

Chek S <strong>hat</strong> die Geschäftseinheit die<br />

Basis geschaffen, um den beispielhaften<br />

Erfolg der Accu-Chek Produkte<br />

im Diabetesbereich auf dem Gebiet<br />

der Blutgerinnung zu wiederholen.<br />

Diagnostics 39


Breiteste Pipeline in der diagnostischen Industrie<br />

40 Diagnostics<br />

Near Patient Testing 15<br />

Massgebliche Innovationen aus allen<br />

Geschäftsbereichen in den nächsten fünf Jahren<br />

Centralized Diagnostics. Die<br />

Geschäftseinheit Centralized Diagnostics<br />

ist führend auf dem Gebiet der<br />

integrierten Analysensysteme in Kliniken<br />

und Grosslabors. Sie setzt ihre<br />

Schwerpunkte in der Systemvernetzung<br />

und Prozessoptimierung. Mit 7%<br />

Wachstum in lokalen Währungen<br />

konnte die Geschäftseinheit in einem<br />

hart umkämpften Markt ein solides<br />

Ergebnis vorweisen.<br />

Diabetes Care 27<br />

Molecular Diagnostics 30<br />

Applied Science 15<br />

Centralized Diagnostics 25<br />

Die Elecsys-Analysesysteme in der<br />

Immundiagnostik erreichten eine<br />

Zunahme der Verkäufe von 20%.<br />

Wesentlich dazu beigetragen <strong>hat</strong> <strong>das</strong><br />

E170-Modul, <strong>das</strong> nun auch bei immunochemischen<br />

Analysen einen hohen<br />

Probendurchsatz ermöglicht. Die<br />

Systemkomponente E170, die ein breites<br />

Spektrum diagnostischer Anwendungen<br />

abdeckt, wurde in der Rekordzeit<br />

von nur sechs Monaten entwickelt.<br />

Im Berichtsjahr wurden ausserdem<br />

zwei Elecsys Bluttests für Prostatakrebs<br />

in den USA zugelassen. Die Markteinführung<br />

eines diagnostischen<br />

Markers zur frühzeitigen Erkennung<br />

von Herzinsuffizienz wird <strong>das</strong> Produktportfolio<br />

von <strong>Roche</strong> Diagnostics<br />

im Herz-Kreislauf-Bereich abrunden.<br />

Im Bereich Hämatologie förderte die<br />

Zusammenarbeit mit dem japanischen<br />

Partner Sysmex ein über dem Marktdurchschnitt<br />

liegendes Wachstum. Das<br />

2001 neu eingeführte Messgerät XE-<br />

2100 aus dieser Produktlinie wurde<br />

vom Markt gut angenommen. Die<br />

Marktanteile in den Segmenten Blutgerinnungsmessung<br />

und automatische<br />

Urinanalyse konnten gehalten werden.<br />

Der Cardiac control D-Dimer Test<br />

zur Diagnose von Herzmuskelschäden<br />

wurde nun auch in den USA eingeführt.<br />

Der Lizenzvertrag mit Igen bleibt bis<br />

zum rechtskräftigen gerichtlichen<br />

Urteil in Kraft. Die Division setzt die<br />

Entwicklung neuer Tests für die Elecsys<br />

Systeme fort. Ausserdem werden wir<br />

weiterhin die Instrumente und Tests<br />

vertreiben, die Gegenstand des Lizenzvertrags<br />

sind, zum Beispiel die Systemkomponente<br />

E170.<br />

Die Forschung bei Centralized Diagnostics<br />

konzentriert sich nicht nur<br />

auf die angestammten Gebiete. Im<br />

Rahmen der divisionsübergreifenden<br />

<strong>Roche</strong>-Proteomics-Initiative suchen<br />

wir nach neuen Markern, die zur<br />

Früherkennung oder zur Überwachung<br />

des Krankheitsverlaufs bei verschiedenen<br />

Formen von Krebs, Stoffwechseloder<br />

Entzündungserkrankungen<br />

genutzt werden können. Ausserdem<br />

wurde im Januar eine Kooperation<br />

mit Millennium zur Entwicklung von<br />

Markern für rheumatoide Arthritis<br />

vereinbart.<br />

Molecular Diagnostics. Die<br />

Zunahme der Verkäufe der Geschäftseinheit<br />

Molecular Diagnostics um<br />

21% in lokalen Währungen unterstreicht<br />

die Stärke von <strong>Roche</strong> auf dem


Sektor gentechnischer Tests. Dieser<br />

Erfolg beruht vor allem auf der Nachfrage<br />

nach auf PCR basierenden Produkten<br />

und Dienstleistungen. PCR<br />

(Polymerase-Kettenreaktion) ist eine<br />

molekular-biologische Methode, mit<br />

deren Hilfe Stücke der Erbsubstanz in<br />

kürzester Zeit millionenfach kopiert<br />

werden können, was eine rasche und<br />

sehr zuverlässige Diagnose erlaubt.<br />

Insbesondere die Tests für Hepatitis C<br />

und HIV/Aids, aber auch die übrigen<br />

PCR-Tests für übertragbare Krankheiten<br />

und Pilzerkrankungen machten<br />

einen wesentlichen Teil der Verkäufe<br />

aus.<br />

Im Juli 2001 erhielt <strong>Roche</strong> Molecular<br />

Diagnostics nach einem beschleunigten<br />

Prüfverfahren von der amerikanischen<br />

Gesundheitsbehörde FDA die<br />

Zulassung für den ersten qualitativen<br />

PCR-Test für Hepatitis C. Angesichts<br />

180 000 neuer Hepatitis-C-Fälle<br />

pro Jahr besteht im Markt ein grosser<br />

Bedarf an hoch empfindlichen<br />

Tests für diese im Frühstadium oft<br />

symptomlose virale Erkrankung.<br />

Im Mai wurde <strong>das</strong> Cobas AmpliPrep<br />

System in zahlreichen europäischen<br />

Ländern eingeführt. Dieses System bietet<br />

die vollständige Automatisierung<br />

der zahlreichen Arbeitsschritte, die zur<br />

Probenvorbereitung für PCR-Analysen<br />

nötig sind. Die Einführung auf weiteren<br />

Märkten ist für Anfang 2002 geplant.<br />

Mit dem Ziel, neue Ansätze für molekulare<br />

Tests in den zukunftsträchtigen<br />

Gebieten Pharmakogenomik, prädiktive<br />

Medizin und Genomforschung zu<br />

entwickeln, ist <strong>Roche</strong> im Berichtsjahr<br />

Allianzen mit Partners HealthCare<br />

System, deCode, CombiMatrix und<br />

Quest Diagnostics eingegangen.<br />

Applied Science. Das Geschäft von<br />

Applied Science weist ebenfalls ein<br />

beachtliches Wachstum von 15% in<br />

Lokalwährungen auf. Das Industriegeschäft<br />

mit biochemischen Stoffen im<br />

Kilogramm- bis Tonnenbereich wächst<br />

weit schneller als der Branchendurchschnitt<br />

und reflektiert den erfolgreichen<br />

Einzug der Biotechnologie<br />

in industrielle Anwendungen.<br />

RTS 500, <strong>das</strong> weltweit erste System,<br />

mit dem sich ausserhalb von Zellen<br />

Proteine herstellen lassen, fand im<br />

Markt guten Anklang. <strong>Roche</strong> Diagnostics<br />

bietet damit innovative Hightech-<br />

Lösungen zur Erforschung der Funktionen<br />

der Gene an. <strong>Eine</strong> Weiterentwicklung<br />

dieses Systems kam im<br />

Dezember 2001 auf den Markt.<br />

Der LightCycler, ein Gerät zur Vervielfältigung<br />

von genetischem Material für<br />

die DNA-Analyse, <strong>hat</strong> seinen Siegeszug<br />

in der universitären und privaten Forschung<br />

– vor allem in der Genforschung<br />

und -diagnostik – fortgesetzt;<br />

die Verkäufe liegen weit über den<br />

Erwartungen. Die Zahl der auf diesem<br />

System testbaren Parameter wächst<br />

ständig. So <strong>hat</strong> <strong>Roche</strong> in kürzester Zeit<br />

zusammen mit der US-amerikanischen<br />

Diagnostics 41


Von der Forschung zum Patienten: Breitestes Produktportfolio auf dem Diagnostikamarkt<br />

Schwerpunkt Forschung Fachkunden Endverbraucher<br />

Forschungslabors Kommerzielle Labors Patienten,<br />

Universitätskliniken Krankenhäuser Verbraucher<br />

Arztpraxis-Labors<br />

Allgemeinärzte<br />

Applied Science<br />

42 Diagnostics<br />

Molecular Diagnostics 1)<br />

Centralized Diagnostics 1)<br />

Near Patient Testing 1)<br />

Diabetes Care<br />

Mayo Clinic einen Anthrax-Schnelltest<br />

für den LightCycler entwickelt, der<br />

in weniger als einer Stunde Ergebnisse<br />

liefern kann. Weitere Tests für ähnlich<br />

gefährliche Erreger sind in Entwicklung.<br />

Ergänzt wird der LightCycler<br />

durch ein System zur Extraktion von<br />

Nukleinsäuren aus einer Reihe von<br />

Probenmaterialien.<br />

Durch den im Januar 2001 geschlossenen<br />

Vertrag mit Prionics <strong>hat</strong> <strong>Roche</strong><br />

Diagnostics den weltweiten Vertrieb<br />

des qualitativ herausragenden BSE-<br />

Tests, Prionics-Check, übernommen.<br />

Die im Oktober eingeführte neue Version<br />

dieses Tests bietet die Möglichkeit<br />

der Automatisierung, so <strong>das</strong>s bei einer<br />

massiven Epidemie sehr viele Proben<br />

parallel getestet werden können.<br />

Als einziges Diagnostika-Unternehmen deckt<br />

<strong>Roche</strong> alle Marktsegmente von der Forschung bis<br />

zum Konsumenten ab. Die Stärken, die sich<br />

daraus ergeben – verkürzte Entwicklungszeiten,<br />

geringere Risiken und damit auch niedrigere<br />

Kosten – verschaffen der Division Diagnostics<br />

einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil. Die<br />

Erkenntnisse, die am Anfang dieser Kette gewonnen<br />

werden, können direkt in einem der anderen<br />

Bereiche in verbesserte, innovative Produkte<br />

umgesetzt werden.<br />

1) Die drei Geschäftsbereiche Molecular Diagnostics,<br />

Centralized Diagnostics und Near Patient<br />

Testing, die sich alle an die medizinische Fachwelt<br />

richten, wurden im Verbund Lab Network<br />

zusammengefasst.<br />

Diese neuen Tests unterstreichen die<br />

Leistungsfähigkeit von <strong>Roche</strong> Diagnostics<br />

als innovatives und kundenorientiertes<br />

Unternehmen, <strong>das</strong> in der Lage<br />

ist, schnell auf neue Herausforderungen<br />

zu reagieren.<br />

Wichtige Impulse für die Zukunft verspricht<br />

die neue DNA-Chip-Technologie.<br />

Sie wird voraussichtlich Ende 2002<br />

zu ersten Produkten führen.<br />

Ausblick<br />

Die Division Diagnostics wird weiterhin<br />

alle sich bietenden Chancen konsequent<br />

nutzen, um auch in Zukunft<br />

ein zweistelliges Umsatzwachstum zu<br />

erzielen und mittelfristig die Betriebsgewinnmarge<br />

auf leicht über 20% zu<br />

steigern.


Das grosse Potenzial der Genomik und<br />

Proteomik wird <strong>das</strong> Wachstum in der<br />

gesamten Gesundheitsfürsorge wesentlich<br />

beschleunigen. Als erster Bereich<br />

dürfte – noch vor den Therapeutika –<br />

die diagnostische Industrie von diesem<br />

wissenschaftlichen Fortschritt profitieren.<br />

Beträchtliche Ressourcen werden<br />

bei <strong>Roche</strong> deshalb darauf verwendet,<br />

die Führungsposition in der Molekulardiagnostik<br />

auszubauen, so auf den<br />

Gebieten PCR-Anwendungen, Blut-<br />

Screening und Krebsdiagnostik.<br />

Besonders letztere dürfte sich schon<br />

bald als schnell wachsender Markt<br />

erweisen. <strong>Roche</strong> Diagnostics <strong>hat</strong> deshalb<br />

die Integrated Cancer Care Unit<br />

ins <strong>Leben</strong> gerufen, die innerhalb der<br />

nächsten zwei bis drei Jahre mit wegweisenden<br />

Tests erfolgreich sein soll.<br />

Mit der organisatorischen Umstrukturierung<br />

und der strategischen Neuausrichtung<br />

der Division <strong>hat</strong> <strong>Roche</strong> die<br />

Basis dafür geschaffen, langfristig ihre<br />

Position als weltweite Nummer eins<br />

im Diagnostikamarkt zu festigen und<br />

eine führende Stellung als Anbieter<br />

gesundheitsrelevanter Informationen<br />

aufzubauen.<br />

Diagnostics 43


<strong>Roche</strong> engagiert sich stark in der Krankheitsprävention.<br />

Dank des Knows-hows in der<br />

Molekulargenetik ist <strong>Roche</strong> den Ursachen von<br />

Krankheiten auf der Spur und entwickelt innovative<br />

Produkte zur frühzeitigen Vorbeugung.<br />

Haut braucht Schutz, ganz besonders vor UV-Strahlung, die schon<br />

in geringen Dosen zu Hautschäden führen kann. Der neuartige<br />

UVB-Filter Parsol SLX wird von der Kosmetikindustrie nicht nur<br />

in Sonnencremes verwendet, sondern kommt vermehrt auch in<br />

Tageskosmetika zum Einsatz.


Division Vitamine und Feinchemikalien in Kürze<br />

in Millionen CHF Veränderung<br />

2001 00/01<br />

Verkäufe 3 540 –2%<br />

davon – Vitamine 1 795 0%<br />

– Carotinoide 720 –6%<br />

– Andere Feinchemikalien 1 025 +9%<br />

EBITDA1) 577 –20%<br />

Betriebsgewinn1) 346 –30%<br />

Forschung und Entwicklung 122 0%<br />

Anzahl Mitarbeitende<br />

1) Auf adjustierter Basis<br />

7 494 +3%<br />

Vitamine und Feinchemikalien<br />

Die Division Vitamine und Feinchemikalien ist der weltweit grösste Anbieter<br />

gesundheitsfördernder, aktiver Zusätze für die Futter- und Nahrungsmittelindustrie<br />

sowie die pharmazeutische und kosmetische Industrie. Der Erfolg der Division<br />

ist jedoch eng mit dem ihrer Abnehmerindustrien verbunden, die gegenwärtig<br />

eine konjunkturelle Abschwächung erfahren.<br />

Bei den Vitaminen und stärker noch bei den Carotinoiden war im Berichtsjahr<br />

erneut ein erheblicher Preisdruck spürbar, der jedoch durch <strong>das</strong> Mengenwachstum<br />

bei einzelnen Vitaminen und steigende Umsätze vor allem bei den Enzymen<br />

und den neu eingeführten Produkten kompensiert werden konnte. Ohne die im<br />

Mai 2000 veräusserten medizinischen Futtermittelzusätze stiegen die Verkäufe der<br />

Division leicht an. Die Betriebsgewinnmarge ging um 3,9 Prozentpunkte auf 9,8%<br />

zurück. Die Divison <strong>hat</strong> deshalb ihre Massnahmen zur Rentabilitätssteigerung<br />

weiter intensiviert. Die 2001 erzielte Betriebsgewinnmarge liegt über dem Durchschnitt<br />

der vergleichbaren Konkurrenten.<br />

Nach Abschluss wesentlicher Teile des Vitaminfalls prüfen wir derzeit strategische<br />

Alternativen für die Division Vitamine und Feinchemikalien.<br />

Vitamine und Feinchemikalien 45


46 Vitamine und Feinchemikalien<br />

Die Division Vitamine und Feinchemikalien<br />

ist für einen schwierigen und<br />

hart umkämpften Markt gut gerüstet.<br />

Mit neuen und optimierten Produkten<br />

konnten wir auch 2001 unsere führende<br />

Marktposition behaupten.<br />

Markus Altwegg, Leiter der Division Vitamine und Feinchemikalien<br />

Konsolidierung der Marktführerschaft<br />

in einem schwierigen Umfeld.<br />

Die Division Vitamine und Feinchemikalien<br />

erreichte 2001 einen<br />

Umsatz von 3 540 Millionen Franken.<br />

Die adjustierten Verkäufe blieben mit<br />

0% Wachstum in lokalen Währungen<br />

auf dem Niveau des Vorjahres (–2% in<br />

Franken). Die Verkäufe des Berichtsjahres<br />

2000 enthalten die Umsätze aus<br />

den medizinischen Futtermittelzusätzen<br />

(MFA) bis zu deren Veräusserung<br />

im Mai 2000. Ohne MFA stiegen 2001<br />

die Verkäufe der Division um 3% in<br />

Lokalwährungen und um 1% in Franken.<br />

Trotz weiterer Produktivitätssteigerungen<br />

verminderte sich auf<br />

adjustierter Basis der Betriebsgewinn<br />

um 148 Millionen und der EBITDA<br />

um 142 Millionen Franken. Damit<br />

beträgt die Betriebsgewinnmarge 9,8%<br />

und die EBITDA-Marge 16,3%. Rund<br />

30% des Gewinn- und Margenrückgangs<br />

sind auf den im Vorjahresergebnis<br />

enthaltenen, beim Verkauf der<br />

medizinischen Futtermittelzusatzprodukte<br />

erzielten einmaligen Gewinn<br />

zurückzuführen, der Rest auf die<br />

weiter gestiegenen Rohmaterial- und<br />

Energiepreise sowie die niedrigeren<br />

Verkaufspreise.<br />

Ein mengenmässig gutes Wachstum<br />

verzeichneten Vitamin E, die B-Vitamine,<br />

Enzyme, Dextromethorphan<br />

(hustendämpfender Wirkstoff) und<br />

unser UV-Filter Parsol 1789; bei einzelnen<br />

Produkten mussten jedoch weitere<br />

Preisrückgänge hingenommen werden.<br />

Die in den letzten zwei Jahren neu<br />

eingeführten Produkte entwickelten<br />

sich erfreulich und haben inzwischen<br />

einen Umsatzanteil von mehr als 3%.<br />

Die Verkäufe in Europa wurden von<br />

den Auswirkungen der Maul- und


Klauenseuche und von BSE beeinträchtigt.<br />

Mit der europaweiten Neustrukturierung<br />

des Marketings konnte<br />

die Division Vitamine die Kosten<br />

reduzieren und ihre Effizienz steigern.<br />

In Nordamerika lagen die Verkäufe<br />

deutlich über dem letzten Jahr, obwohl<br />

die Nachfrage für Nahrungsergänzungs-Produkte<br />

(dietary supplements)<br />

stagnierte. Dank unserer starken Stellung<br />

in der Fischindustrie und kräftiger<br />

Steigerungen im Bereich der spezialisierten<br />

Vormischungen für die<br />

Futter- und Nahrungsmittelindustrie<br />

entwickelten sich die Verkäufe in<br />

Lateinamerika insgesamt erfreulich.<br />

Auf Grund eines starken Mengenwachstums<br />

in der Region Asien–Pazifik<br />

konnten die durch den schwachen Yen<br />

verursachten Umsatzeinbussen weitgehend<br />

kompensiert werden. In China<br />

wirkten sich die Hühnergrippe und<br />

die hohen, durch eine schwere Dürre<br />

verursachten Kornpreise negativ auf<br />

die Verkäufe im Futtermittelbereich aus.<br />

Das Geschäftsumfeld der Division<br />

wird geprägt durch eine zunehmende<br />

Konsolidierung konkurrierender<br />

Anbieter, vertikale Integration und<br />

Globalisierung bei den Kunden und<br />

ein durch steigende politische und<br />

wirtschaftliche Unsicherheit geprägtes<br />

Konsumentenverhalten. Die globalen<br />

Kunden geraten deshalb unter Preisdruck,<br />

den sie wiederum an ihre Zulieferer<br />

weiterzugeben bestrebt sind.<br />

Wachstum durch Forschung und<br />

Entwicklung. Die Division <strong>hat</strong> ihre<br />

Forschung und Entwicklung auf vier<br />

Prioritäten konzentriert:<br />

Mit neuen Technologien sollen die<br />

Herstellungsverfahren optimiert werden.<br />

In der neuen Vitamin-E-Anlage in<br />

Sisseln (Schweiz) zum Beispiel werden<br />

Verfahren eingesetzt, die die Erträge<br />

verbessern und die Nebenprodukte<br />

sowie die Belastung von Abluft und<br />

Abwasser wesentlich verringern.<br />

Neue Produkte für alle Kundensegmente<br />

gehören zur Wachstumsstrategie<br />

der Division. Im Nahrungsmittelund<br />

Pharmabereich konzentrieren<br />

wir uns auf Produkte aus der Natur,<br />

in Millionen CHF<br />

Verkäufe Vitamine und Feinchemikalien 1997–2001<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

3 803<br />

3 630<br />

3 727<br />

die Bestandteil der menschlichen Nahrungskette<br />

sind wie etwa die Grüntee-<br />

Substanz EGCG (Epigallocatechingallat),<br />

der positive Eigenschaften zur<br />

Verhütung von Herz- und Gefässerkrankungen<br />

zugeschrieben werden.<br />

Bei der Erschliessung von neuen<br />

Anwendungsbereichen für die etablierten<br />

Produkte kooperiert die Division<br />

Vitamine und Feinchemikalien auch<br />

mit wissenschaftlichen Institutionen,<br />

beispielsweise bei der Erforschung von<br />

Vitamin K 1 zur Risikoverminderung<br />

von Osteoporose.<br />

Darüber hinaus trägt die Produktformentwicklung<br />

durch den Einsatz<br />

neuer Technologien und die Anwendung<br />

neuer Rohstoffe zu einer weiteren<br />

Differenzierung unserer Produkte<br />

im Markt bei.<br />

3 605<br />

| 97 | 98 | 99 1) | 00 1) | 01<br />

3 540<br />

1) Auf adjustierter Basis.<br />

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48 Vitamine und Feinchemikalien<br />

Umsetzung der Strategie durch<br />

Investitionen. Auch in diesem Jahr <strong>hat</strong><br />

die Division mit bedeutenden Investitionen<br />

die Strategie verfolgt, langfristig<br />

ihre Kostenführerschaft zu sichern.<br />

Die Investitionen in Sachanlagen lagen<br />

2001 bei 284 Millionen Franken.<br />

In Sisseln wurde mit dem Bau der<br />

weltweit grössten und technologisch<br />

fortschrittlichsten Produktionsanlage<br />

für Vitamin E begonnen. Die Fabrik<br />

mit einer jährlichen Kapazität von<br />

25 000 Tonnen wird Ende 2003 in<br />

Betrieb genommen. Ergänzt wurde<br />

Verkäufe nach Regionen Verkäufe nach Kundensegmenten<br />

Amerika (Nord und Süd) 44%<br />

diese Investition durch die Erweiterung<br />

der Anlage für Vitamin-E-Vorstufen<br />

in Lalden (Schweiz), die auch in<br />

Zukunft die Versorgung von Sisseln<br />

sicherstellen soll.<br />

Die erste Phase des stufenweisen Ausbaus<br />

der Vitamin-C-Anlage in Dalry<br />

(Schottland) wurde 2001 abgeschlossen.<br />

Die Anlage wurde nicht nur<br />

erweitert, sondern auch technologisch<br />

aufgerüstet. Neben einer Kapazitätssteigerung<br />

konnten wir so eine Verringerung<br />

der Umweltbelastung erreichen.<br />

Die nächsten Ausbaustufen werden<br />

erneut eine Kapazitätsvergrösserung<br />

sowie eine deutliche Senkung der<br />

Herstellungskosten bringen.<br />

Um den 2001 stark angestiegenen<br />

Bedarf an Biotin zu decken, wurde<br />

<strong>das</strong> Konzept der Biotin-Anlage in<br />

Grenzach (Deutschland) modifiziert.<br />

In Grenzach ging zudem nach einer<br />

Anlaufphase die neue Produktionsanlage<br />

für Vitamin B 2 in Normalbetrieb<br />

über.<br />

Mit dem Ziel, langfristig die Nummer<br />

eins im Geschäft mit Citronensäure<br />

zu werden, <strong>hat</strong> die Divison in Wuxi<br />

(China) eine neue Produktionsanlage<br />

mit einer Jahreskapazität von 40 000<br />

Tonnen in Betrieb genommen.<br />

Asien–Pazifik 18% <strong>Leben</strong>smittel 23% Kosmetik 5%<br />

Europa und Afrika 38%<br />

Futtermittel 54%<br />

Pharma 18%<br />

Ausblick<br />

Der relevante Markt für die Division<br />

Vitamine und Feinchemikalien zeigt<br />

auf längere Sicht ein stetiges Mengenwachstum<br />

von 3–5%, <strong>das</strong> in diesem<br />

Jahr konjunkturbedingt tiefer ausgefallen<br />

ist. Das Ziel der Division ist es,<br />

auch in Zukunft schneller als der<br />

Markt zu wachsen.<br />

Die Division <strong>hat</strong> weitere Massnahmen<br />

eingeleitet, um ihre Rentablität in<br />

einem von Margendruck charakterisierten<br />

Umfeld zu sichern. Verschiedene<br />

Programme sollen zu weiteren<br />

Einsparungen speziell in den Bereichen<br />

Einkauf und Produktion führen.<br />

Ein langfristiges Ziel ist es, durch die<br />

Entwicklung und den Einsatz inno-


vativer und optimierter Herstellungsverfahren<br />

die Produktionskosten für<br />

unsere Schlüsselvitamine innerhalb<br />

der nächsten zehn Jahre zu halbieren.<br />

Dafür wird die Division Vitamine und<br />

Feinchemikalien rund 50% ihres Forschungs-<br />

und Entwicklungsbudgets<br />

einsetzen.<br />

Für 2002 erwartet die Division Vitamine<br />

und Feinchemikalien in einem<br />

weiterhin schwierigen konjunkturellen<br />

Umfeld ein Umsatzwachstum im unteren<br />

einstelligen Bereich. Unser Ziel ist,<br />

die Betriebsgewinn- und EBITDA-<br />

Margen bei bleibendem Preisdruck<br />

durch Fokussierung auf profitable<br />

Märkte und Produkte sowie durch<br />

kontinuierliche Steigerung der Produktivität<br />

zu stabilisieren.<br />

Im November und Dezember 2001 <strong>hat</strong><br />

die Europäische Kommission für den<br />

Vitaminfall Bussen im Gesamtbetrag<br />

von 525 Millionen Euro (778 Millionen<br />

Franken) ausgesprochen. <strong>Eine</strong><br />

angemessene Rückstellung für diesen<br />

Betrag wurde bereits früher gebildet.<br />

Der Konzern <strong>hat</strong> die per 31. Dezember<br />

2001 verbleibenden Rückstellungen<br />

für den Vitaminfall auf ihre Angemessenheit<br />

überprüft. Zur Bewältigung<br />

der noch nicht geregelten Klagen von<br />

Kunden in den USA <strong>hat</strong> <strong>Roche</strong> zusätzlich<br />

Rückstellungen von 760 Millionen<br />

Franken gebildet. Dieser Betrag basiert<br />

auf der Annahme, <strong>das</strong>s die noch ausstehenden<br />

Fälle zu ähnlichen Bedingungen<br />

gelöst werden können, wie die<br />

bisher bereits geregelten Einzelklagen.<br />

<strong>Roche</strong> prüft zurzeit für die Division<br />

Vitamine und Feinchemikalien strategische<br />

Alternativen ausserhalb <strong>Roche</strong>.<br />

Vitamine und Feinchemikalien 49

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