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Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Zuckerstaubexplosionen

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<strong>Schutzmaßnahmen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vermeidung</strong> <strong>von</strong> <strong>Zuckerstaubexplosionen</strong><br />

6.3.4 Explosionsentkopplung<br />

In der Regel ist es bei der Anwendung konstruktiver Explosionsschutzmaßnahmen notwendig,<br />

die entsprechenden Anlagenteile auch explosionstechnisch zu entkoppeln. Dies geschieht<br />

z. B. durch Einbau <strong>von</strong><br />

• Zellenradschleusen,<br />

• Schnellschlussschiebern, -klappen,<br />

• Löschmittelsperren,<br />

• Schnellschlussventilen oder<br />

• Entlastungsschloten.<br />

Zellenradschleusen verhindern das Durchschlagen der Flammenfront und der Druckwelle.<br />

Im Explosionsfall ist die Schleuse automatisch stillzusetzen, damit das Austragen <strong>von</strong> brennendem<br />

oder glimmendem Produkt verhindert wird.<br />

Beim Einsatz <strong>von</strong> Schnellschlussschiebern, -klappen wird eine anlaufende Explosion<br />

mittels Detektoren erkannt und ein Auslösemechanismus schließt den Schieber bzw. die<br />

Klappe innerhalb <strong>von</strong> Millisekunden. Auf diese Weise wird die Rohrleitung hermetisch abgeschlossen,<br />

so dass weder Flammen noch Druck die Entkopplungseinrichtung passieren können.<br />

Beim Einsatz <strong>von</strong> Löschmittelsperren wird eine Explosion bzw. eine Flammenfront <strong>von</strong><br />

Detektoren erkannt und die sich ausbreitende Flamme durch eingedüstes Löschmittel gelöscht.<br />

Keinen Einfluss hat die Löschmittelsperre auf den Explosionsdruck, so dass auch<br />

hinter der Löschmittelsperre die Rohrleitung und die übrigen Apparaturen für den zu erwartenden<br />

Explosionsdruck ausgelegt sein müssen.<br />

Schnellschlussventile (Explosionsschutzventile) schließen bei Überschreiten einer bestimmten<br />

Strömungsgeschwindigkeit (Explosionsdruckwelle) automatisch den Rohrquerschnitt<br />

hermetisch ab. Die für das Schließen notwendige Strömung kann gegebenenfalls<br />

auch aktiv durch eine detektorgesteuerte Hilfsströmung erzeugt werden.<br />

Anmerkung:<br />

Für die zum Einsatz kommenden Zellenradschleusen, Schnellschlussschieber, -klappen und<br />

-ventile muss der Nachweis der Funktionsfähigkeit/Wirksamkeit erbracht sein.<br />

Der Entlastungsschlot ist die in der Zuckerindustrie am häufigsten anzutreffende Entkopplungsmaßnahme.<br />

Eine Explosionsübertragung wird hierbei durch eine Entlastung im Umlenkpunkt<br />

verhindert. Durch diese Konstruktion kann die Explosionsübertragung jedoch nicht<br />

immer zuverlässig verhindert werden. In jedem Fall wird die Ausbreitung der Flammenfront<br />

so gestört, dass in dem nachfolgenden Leitungsteil nur mit dem langsamen Anlaufen einer<br />

Explosion zu rechnen ist. Der Entlastungsschlot kann als ausreichende Entkopplungsmaßnahme<br />

angesehen werden, wenn er zum Vermeiden einer Explosionsübertragung vom Filter<br />

einer Entstaubungsanlage zu den Erfassungsbereichen eingesetzt wird. Voraussetzung ist,<br />

dass in den Entstaubungsrohrleitungen betriebsmäßig keine gefährlichen explosionsfähigen<br />

Atmosphären zu erwarten sind. Darüber hinaus müssen die Rohrleitungen frei <strong>von</strong> Staubablagerungen<br />

sein. Dieses kann durch strömungstechnisch einwandfreie Leitungsführung und<br />

hinreichende Strömungsgeschwindigkeit (> 18 m/s) erreicht werden.<br />

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