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Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Zuckerstaubexplosionen

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<strong>Schutzmaßnahmen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vermeidung</strong> <strong>von</strong> <strong>Zuckerstaubexplosionen</strong><br />

Explosionsdruckfest, EDF:<br />

Sicherheitsbeiwert gegen<br />

Festigkeitskennwert = 1,5<br />

Explosionsfeste Apparaturen<br />

Explosionsdruckstoßfest, EDSF:<br />

Sicherheitsbeiwert gegen<br />

Festigkeitskennwert = 1,0<br />

Abbildung 6 : Möglichkeiten für die Ausführung explosionsfester Apparaturen am Beispiel<br />

duktiler Werkstoffe. /21/<br />

6.3.2 Explosionsdruckentlastung<br />

Bei der Explosionsdruckentlastung werden Behälter oder Apparate im Falle einer Explosion<br />

über eine Entlastungsfläche (Sollbruchstelle) in eine ungefährliche Richtung geöffnet, um<br />

den Aufbau eines unzulässig hohen Druckes zu verhindern. Für die Auslegung der Apparatur<br />

ergibt sich daraus ein reduzierter Explosionsüberdruck (pred).<br />

Sind die Kenndaten des Staubes und die Abmessungen des Behälters bekannt, kann die<br />

erforderliche Entlastungsfläche ermittelt werden. /23/<br />

Als Druckentlastungseinrichtungen werden z. B. Berstscheiben, Explosionsklappen oder<br />

auch flammenlose Entlastungseinrichtungen, wie z. B. Bandsicherung, Q-Rohr, Quenchvorrichtungen<br />

mit Staubrückhaltung verwendet.<br />

Die Explosionsdruckentlastung ist so auszuführen, dass es infolge des Entlastungsvorganges<br />

zu keiner Gefährdung kommt. Dies gilt auch beim Einsatz <strong>von</strong> Ausblasrohren.<br />

Werden Entlastungsöffnungen über Abblasrohre ins Freie geführt, so erhöht sich der reduzierte<br />

Explosionsdruck in Abhängigkeit <strong>von</strong> der Länge des Abblasrohres erheblich. /23/<br />

Die Explosionsdruckentlastung ist eine sehr einfache und doch wirkungsvolle Maßnahme<br />

des konstruktiven Explosionsschutzes, die möglichst frühzeitig in die Anlagenplanung einzubeziehen<br />

ist.<br />

6.3.3 Explosionsunterdrückung<br />

Bei der Explosionsunterdrückung wird eine anlaufende Explosion mittels Detektoren erkannt<br />

und durch schnelles Einblasen <strong>von</strong> Löschmittel (t ≤ 5ms) so rasch bekämpft, dass sie sich<br />

nicht voll entwickeln kann. Es ergibt sich somit nur ein reduzierter Explosionsüberdruck (pred),<br />

für den die Apparatur explosionsfest auszulegen ist. Als geeignetes Löschmittel gegen<br />

Staubexplosionen hat sich in vielen Bereichen Natriumbikarbonat bewährt.<br />

Da bei der Schutzmaßnahme Explosionsunterdrückung die Explosion auf das Innere der<br />

jeweiligen Apparatur beschränkt bleibt, ergibt sich als ein wesentlicher Vorteil dieser Maßnahme<br />

die “Standortunabhängigkeit”. Auch ist ein Nachrüsten bestehender Anlagen vielfach<br />

eher möglich, als mit anderen konstruktiven Explosionsschutzmaßnahmen. /22/<br />

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