Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Zuckerstaubexplosionen
Schutzmaßnahmen zur Vermeidung von Zuckerstaubexplosionen
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<strong>Schutzmaßnahmen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Vermeidung</strong> <strong>von</strong> <strong>Zuckerstaubexplosionen</strong><br />
Alle Kategorien:<br />
Offene Flammen sind unzulässig, außer in den unten beschriebenen Fällen:<br />
Kategorie 1:<br />
Zusätzlich zu offenen Flammen sind auch Flammenabgase oder andere heiße Gase unzulässig,<br />
wenn nicht besondere <strong>Schutzmaßnahmen</strong> ergriffen werden, z. B. Begrenzung der<br />
Temperatur oder Abscheidung zündfähiger Partikel.<br />
Kategorie 2 und 3:<br />
Einrichtungen mit Flammen sind nur zulässig, wenn die Flammen sicher eingeschlossen sind<br />
und die festgelegten Temperaturen an den Außenflächen der Anlagenteile nicht überschritten<br />
werden. Bei Geräten, Schutzsystemen und Komponenten mit eingeschlossenen Flammen<br />
(z. B. spezielle Heizungssysteme) ist ferner sicherzustellen, dass der Einschluss gegen<br />
die Einwirkung <strong>von</strong> Flammen ausreichend beständig ist und ein Flammendurchschlag in den<br />
Gefahrenbereich nicht auftreten kann.<br />
Zu den organisatorischen Maßnahmen zum Vermeiden wirksamer Zündquellen gehört das<br />
Verbot <strong>von</strong> Rauchen, Feuer und offenem Licht in staubexplosionsgefährdeten Bereichen.<br />
Brenn-, Schweiß- und Schleifarbeiten bedürfen der schriftlichen Erlaubnis mit Festlegung der<br />
nötigen Maßnahmen (Arbeits- und Umgebungsbedingungen, Werkzeugauswahl) durch den<br />
jeweilig verantwortlichen Vorgesetzten. /2/<br />
Schweißperlen, die unkontrolliert wegfliegen, können sehr weite Strecken (10 Meter und<br />
mehr) überbrücken. Ähnlich sind Funkengarben <strong>von</strong> Trennschleifmaschinen zu bewerten.<br />
Bei solchen Arbeiten ist es daher unumgänglich, dass die Arbeitsstelle großflächig staubfrei<br />
gemacht wird und gegebenenfalls Wand- und Bodenöffnungen abgedeckt werden.<br />
Anmerkung:<br />
Während solcher Arbeiten in explosionsgefährdeten Bereichen muss eine Brandwache gestellt<br />
werden. /2/<br />
6.2.4 Elektrostatische Entladungsvorgänge<br />
Es gibt verschiedene Formen elektrostatischer Entladungen mit unterschiedlichen Zündwirksamkeiten.<br />
Alle Kategorien:<br />
Wichtigste Maßnahme ist das elektrostatische Erden aller elektrisch leitfähigen Anlagenteile.<br />
Der Ableitwiderstand gegen Erde soll dabei < 10 6 Ω betragen. Darüber hinaus ist es sinnvoll,<br />
möglichst alle benachbarten leitfähigen Teile miteinander leitend zu verbinden.<br />
Die zündwirksamsten elektrostatischen Entladungsvorgänge sind in der Praxis dann zu erwarten,<br />
wenn elektrisch leitfähige Anlagenteile isoliert eingebaut sind und sich hoch aufladen<br />
können (Funkenentladungen). Als Beispiele seien hier durch Dichtungen oder Anstriche isolierte<br />
Rohrleitungsteile in Förder- oder Entstaubungswegen, nicht geerdete Stützkörbe in<br />
Filtern oder auf nichtleitfähigen Gurten montierte Becher in Elevatoren genannt.<br />
Neben diesen Funkenentladungen ist als weitere zündwirksame Entladeform die Gleitstielbüschelentladung<br />
zu nennen.<br />
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