29.10.2013 Aufrufe

Global Listening Ein Test mit vielen Facetten - Osteopathic Research

Global Listening Ein Test mit vielen Facetten - Osteopathic Research

Global Listening Ein Test mit vielen Facetten - Osteopathic Research

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.2.4 Ergänzende Durchführungsspezifitäten<br />

Innerhalb dieses Kapitels werden Aspekte beleuchtet, welche sich speziell <strong>mit</strong> dem<br />

spezifischen Handkontakt (Auflagedruck der Hand etc.), <strong>mit</strong> der Zeitdauer und <strong>mit</strong><br />

dem Durchführungszeitpunkt für das „<strong>Global</strong> <strong>Listening</strong>“ auseinandersetzen.<br />

4.2.4.1 Spezifischer Handkontakt des Therapeuten<br />

Es soll hierbei auf die Art und Weise des Handkontaktes und auf den Druck, welchen<br />

die Hand des Osteopathen bei der Palpation ausübt, eingegangen werden. Als <strong>Ein</strong>stieg<br />

in dieses Thema soll <strong>mit</strong> folgendem Zitat begonnen werden: „Die Hand spielt in<br />

der Diagnose des Osteopathen eine zentrale Rolle. […] Sowohl aus diagnostischer<br />

als auch aus therapeutischer Sicht ist die Hand das Werkzeug par excellence des<br />

Osteopathen“ (Croibier 2006:52). Es braucht einiges an Übung, oft viele Jahre des<br />

täglichen Palpierens, bis die Hände diese feine Sensibilität erlangt haben (vgl.<br />

Croibier 2006, Paoletti 2001, Upledger/Vredevoogd 2000). „Messungen haben<br />

ergeben, dass die Hand schon Faszienbewegungen in der Größenordnung von<br />

10µm aufspüren kann. Der Unterschied zwischen Messwerten, die man <strong>mit</strong><br />

aufwändigen technischen Geräten erhält und denen, die man <strong>mit</strong> der Hand tastet,<br />

liegt dabei nur bei 5%“ (Paoletti 2001:195). Ebenso ist die Temperatur der Hand bei<br />

der Palpation von Bedeutung. So sollten die Hand bzw. die Hände niemals kalt sein<br />

wenn der Patient berührt wird, da eine kalte Hand sofort einen Abwehrreflex der<br />

Gewebe auslöst und dies unweigerlich zu einer Verfälschung des Ergebnisses führt<br />

(vgl. Paoletti 2001). Des Weiteren sollte die Hand flach aufgelegt werden, da<strong>mit</strong> der<br />

Handkontakt so groß wie möglich ist, um dadurch den Auflagedruck so gering wie<br />

möglich zu halten. All das sind wesentliche Faktoren für die Durchführung eines<br />

„<strong>Listening</strong>s“, egal ob es sich dabei um globales oder lokales „<strong>Listening</strong>“ handelt (vgl.<br />

Paoletti 2001). Im Folgenden soll näher auf den Auflagedruck der Hand bei der<br />

Kontaktherstellung zum Patienten eingegangen werden. In der osteopathischen<br />

Literatur finden sich dazu Aussagen, welche von leichter Berührung bis zu genauen<br />

Grammangaben reichen (vgl. Barral 2005, Croibier 2006, Liem/Dobler 2002, Ligner<br />

2007, Prat 2007). Paoletti (2001) beschreibt dazu, dass „[…] der Druck selbst […]<br />

nicht zu stark sein [darf]. Drückt man zu fest, so kann die Hand nicht mehr ausreichend<br />

in die Gewebe hineinhorchen, die Bewegungen können dann nicht mehr<br />

wahrgenommen werden, weil die Druckrezeptoren der Haut stimuliert werden. Die<br />

Hand ruht daher locker <strong>mit</strong> ihrem Eigengewicht auf den Geweben, muss aber<br />

- 48-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!