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Global Listening Ein Test mit vielen Facetten - Osteopathic Research

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3.3.1.1 Anatomie der Faszien<br />

Das gesamte Bindegewebe, wozu die Faszien zählen, entsteht aus embryonalem<br />

Bindegewebe, welches mesodermalen Ursprungs ist. Daher wird in der Anatomie<br />

heute nicht mehr zwischen den Begriffen Bindegewebe und Faszien unterschieden,<br />

sondern es wird der Überbegriff Mesoderm verwendet (vgl. Kwakman 2010). In der<br />

Osteopathie wird allerdings im täglichen Sprachgebrauch nicht von Mesoderm gesprochen,<br />

sondern der Begriff Faszie synonym für den Begriff Bindegewebe verwendet<br />

(vgl. Schwind 2003), was insofern zulässig erscheint, da sie trotz unterschiedlicher<br />

Aufgaben dieselbe Funktion erfüllen. Aus dem Mesoderm entstehen des<br />

Weiteren Knorpel, Knochen, Muskulatur, Blut und Gefäße des Körpers (vgl.<br />

Scheiterbauer 2010), was Fossum (2003) dazu veranlasst, diese ebenfalls zum Fasziensystem<br />

zu zählen. „Faszien bestehen hauptsächlich aus einem dichten Netz von<br />

Kollagenfasern (plus geringem Maß elastische und retikuläre Fasern), aus<br />

Fibroblasten und anderen Zellen, sowie aus einer wasserbindenden Grundsubstanz“<br />

(Schleip 2004:10). Sie schließen die un<strong>mit</strong>telbare Umgebung jeder Zelle ein und<br />

wirken so<strong>mit</strong> direkt oder indirekt auf den Zellmetabolismus. Dadurch können Druck<br />

und Spannungen, welche einerseits von außen und andererseits aus dem inneren<br />

des menschlichen Körpers entstehen können, die Zellfunktion sowohl im positiven<br />

als auch im negativen Sinn beeinflussen (vgl. Fossum 2003). Im Bindegewebe<br />

(Faszien) wird zwischen zellulären und extrazellulären Bestandteilen unterschieden.<br />

Innerhalb der zellulären Bestandteile findet eine Unterteilung in ortsständige und bewegliche<br />

Zellen statt. Hingegen werden die extrazellulären Bestandteile des Bindegewebes<br />

als Matrix bezeichnet (extrazelluläre Matrix), welche folgende Komponenten<br />

enthält: Kollagene, Fasern, elastische Fasern, Grundsubstanz, Wasser, Nicht -<br />

kollagene Proteine (vgl. Van den Berg 1999). „Die Grundsubstanz verbindet Zellen<br />

und Fasern <strong>mit</strong>einander und bindet außerdem Wasser“ (Van den Berg 1999:3). Es<br />

findet ein ständiger Flüssigkeitsaustausch zwischen dem Bindegewebe (den<br />

Faszien) und den Gefäßen statt, sodass sich die Bindegewebematrix in einem labilen<br />

Zustand befindet. Die Faszien können außerdem von einem Sol-Zustand (flüssiger<br />

und durchlässiger) zu einem Gel-Zustand (arm an freiem Wasser und reich an<br />

Kollagen) und umgekehrt wechseln (vgl. Scheiterbauer 2010). So<strong>mit</strong> spielt das Fasziensystem<br />

auch eine wesentliche Rolle beim Wasserhaushalt des Menschen. Erst<br />

dadurch können Hormone, Neurotrans<strong>mit</strong>ter, anorganische Ionen etc., aber auch<br />

Viren das Bindegewebe durchdringen. Dies kann evt. als Erklärungsmodell für die<br />

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