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Global Listening Ein Test mit vielen Facetten - Osteopathic Research

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haben (vgl. Liem 1998, Liem/Dobler 2002, Pingitzer 2008). „<strong>Ein</strong>e somatische Dysfunktion<br />

kann ein primäres Gebrechen sein oder sich sekundär aus psychischen,<br />

viszeralen Beschwerden, anderen somatischen Dysfunktionen oder strukturellen<br />

Anomalien des Körpers ergeben“ (Mitchell/Mitchell 2004:46). Für eine erweiterte<br />

Betrachtungsweise plädierte Fossum (2003), für welchen „[…] die Beziehung<br />

zwischen Flüssigkeiten, Faszien und Knochen für die Körperfunktion symbiotisch [ist]<br />

und die muskuloskelettalen und visceralen Systeme lediglich ein Teil des Ganzen<br />

[sind]“ (Fossum 2003:4). Der Begriff der somatischen Dysfunktion kann da<strong>mit</strong> auf<br />

jedes gelenkartige Gewebe angewendet werden, wobei darunter nicht nur anatomisch<br />

definierte Gelenke zu verstehen sind sondern alle Gewebe, welche eine veränderte<br />

Beweglichkeit, eingeschränkte Fließeigenschaft, als Folge eine reduzierte<br />

Funktion aufweisen und welche durch eine manuelle osteopathische Untersuchung<br />

festgestellt werden können. So liefern innerhalb der osteopathischen Befundaufnahme<br />

die diagnostischen <strong>Listening</strong>s, zu denen das „<strong>Global</strong> <strong>Listening</strong>“ zählt, einen<br />

Puzzlestein von <strong>vielen</strong>, welche alle dem Auffinden einer somatischen Dysfunktion<br />

dienen. Die so genannte somatische Dysfunktion wird an Hand spezifischer Kriterien<br />

diagnostiziert, die durch das Akronym „R.A.T.S“ beschrieben werden (vgl. Croibier<br />

2006).<br />

R…. Restriktion der Mobilität<br />

A.….Asymmetrie<br />

T…..Textur der Gewebe (Beschaffenheit der Gewebe)<br />

S…..Sensibilität<br />

Liegt eine somatische Dysfunktion vor, so finden sich eingeschränkte Mobilität,<br />

Asymmetrie, veränderte Beschaffenheit der Gewebe (die Veränderungen betreffen<br />

Haut, Faszien, Muskelgewebe) und eine veränderte Sensibilität, d.h. eine veränderte<br />

Empfindlichkeit der Gewebe im betroffenen Gebiet (vgl. Croibier 2006). Gleichwohl<br />

ist anzumerken, dass nicht alle somatischen Schädigungen als somatische Dysfunktion<br />

bezeichnet werden können. Hierzu gehören Frakturen, Verstauchungen, degenerative<br />

und / oder entzündliche Prozesse. Als somatische Dysfunktion werden im<br />

Regelfall solche Abweichungen von der Physiologie bezeichnet, welche sich im<br />

Wesentlichen durch Manipulationen unterschiedlichster Art positiv beeinflussen<br />

lassen (vgl. Croibier 2006, Pingitzer 2008). Bei der somatischen Dysfunktion handelt<br />

es sich um ein eigenständiges osteopathisches Konzept, welches die Osteopathie<br />

klar von anderen manualtherapeutischen Konzepten unterscheidet (vgl. Fryer 1999).<br />

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