Karl May - Der Sohn des Bärenjägers - thule-italia.net

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niedergeschlagen. Von dir besiegt worden zu sein, ist keine Schande. Ich darf leben, ohne daß die Squaws auf mich deuten.« »Und auch der >hundertfache Donnerhundertfachen Donner< kämpfen wollte und jetzt so genaue Nachricht über die Sioux-0gallala weiß?« »Es ist Wohkadeh, ein wackerer Sohn der Numangkake,« antwortete Old Shatterhand. »Er wurde von den Ogallala gezwungen, mit ihnen zu reiten, und war auch dabei, als sie euch eure Medizinen raubten. Er wich dann von ihnen und hat uns bereits sehr große Dienste geleistet.« »Und was wollen die Sioux in den Bergen des Gelbsteinflusses?« »Wir werden es euch erzählen, wenn wir das Lagerfeuer angebrannt haben. Dann mögt ihr euch beraten, ob ihr mit uns reiten wollt.« »Wenn ihr euch auf der Fährte der Ogallala befindet, um gegen sie zu kämpfen, so werden wir mit euch reiten. Sie haben uns unsere Medizinen gestohlen. Wohkadeh wird uns erzählen, wie das geschehen ist. Kanteh-pehta ist der berühmteste Medizinmann der Upsarocas. Daß er sich seine große Medizin hat rauben lassen, hat ihn in Schimpf und Schande gebracht, und er wird nicht eher ruhen, als bis es ihm gelungen ist, sich zu rächen. Meine Brüder mögen das Feuer der Beratung anbrennen. Wir dürfen keine Zeit verlieren, und meine Krieger wissen, welche große Ehre es für sie ist, mit so berühmten Männern reiten zu dürfen!«

So waren abermals Feinde in Freunde umgewandelt worden, und mit der Zahl der Teilnehmer wuchs die Hoffnung, daß das erst so schwierig scheinende Unternehmen gelingen werde. - - [//107// 443] Viertes Kapitel: Am P'a-wakon-tonka »Der Senat und das Haus der Repräsentanten der Vereinigten Staaten beschließen, daß der Landstrich in den Territorien Montana und Wyoming, nahe dem Ursprunge des Yellowstone-River liegend, hierdurch von jeder Besiedelung, Besitznahme oder Verkauf unter den Gesetzen der Vereinigten Staaten ausgenommen und als ein öffentlicher Park oder Lustplatz zum Wohle und Vergnügen des Volkes betrachtet werden soll. Jedermann, der sich diesen Bestimmungen zuwider dort niederläßt oder von irgend einem Teile Besitz ergreift, soll als Uebertreter des Gesetzes angesehen und ausgewiesen werden. Der Park soll unter die ausschließliche Kontrolle des Sekretärs des Inneren gestellt werden, dessen Aufgabe es sein wird, sobald als thunlich solche Vorschriften und Anordnungen zu erlassen, als er zur Pflege und Erhaltung desselben notwendig erachtet.« So lautet ein vom Vereinigten Staatenkongreß am 1. März 1872 angenommenes Gesetz, durch welches den Bürgern der Vereinigten Staaten und den Bewohnern aller übrigen Länder ein Geschenk gemacht wurde, von dessen Größe man damals noch gar keine Ahnung hatte. Ueber den erwähnten Landstrich, welcher heute der Nationalpark der Vereinigten Staaten genannt wird, durchzogen vor der angegebenen Zeit die allerseltsamsten Gerüchte die östlichen Staaten. Nur den wildesten Indianern bekannt und kaum in einzelnen Teilen von einem kühnen, einsamen Trapper gesehen, war diese Gegend in das tiefste Geheimnis gehüllt. Was einer dieser Fallensteller erzählte, das wurde, auf das phantastischste ausgeschmückt, weiter getragen. Brennende Prairien und Berge, kochende Quellen, Vulkane, welche flüssiges Metall auswürfen, Seen und Flüsse, mit Oel anstatt mit Wasser gefüllt, versteinerte Wälder mit versteinerten Indianern und Tieren sollten dort zu finden sein. Erst Professor Hayden, welcher eine Expedition nach jener wunderbaren Region unternahm, brachte genaue Auskunft über dieselbe, und er wußte allerdings ganz Außerordentliches zu berichten. Ihm ist es zu danken, daß das oben angeführte Gesetz erlassen wurde. Der Nationalpark umfaßt ein Gebiet von 9500 Quadratkilometern. Dort entspringen der Yellowstone-, Madison-, Gallatin- und der Schlangenfluß. Mächtige Gebirgsketten durchziehen das Gebiet. Eine reine und stärkende Luft umzieht die Höhen, und Hunderte von kalten und heißen, chemisch verschieden zusammengesetzten Quellen bieten durch ihre wunderbare Heilkraft den Kranken Genesung und Erneuerung der gesunkenen Lebenskraft. Geiser, mit denen diejenigen Islands kaum zu vergleichen sind, werfen ihre Wasserstrahlen mehrere hundert Fuß hoch empor; Berge, ganz aus natürlichem Glase bestehend und in allen Farben schillernd, glänzen in den Strahlen der Sonne. Schluchten, wie so schauerlich keine andere Gegend sie aufzuweisen hat, scheinen eingeschnitten zu sein, um einen Einblick in die Eingeweide der Erde zu gestatten. Der Erdboden bildet Blasen, welche sich heben und senken; oft scheint er nur zolldick zu sein, so daß der Reiter sein entsetztes Pferd nur mühsam vorwärts bringt. Riesige Löcher öffnen sich, gefüllt mit kochendem Schlamm, welcher langsam auf und nieder steigt. Es ist ganz unmöglich, nur eine Viertelstunde weit zu gehen, ohne auf irgend ein staunenswertes Naturwunder zu stoßen. Gibt es doch nur der Geiser und heißen Quellen über zweitausend. Während an einer Stelle siedendes Wasser dem Boden entströmt, perlt in nächster Nähe ein heller, kalter Quell hervor. Gute und böse Geister, Engel und Teufel scheinen unter der Oberfläche gegeneinander zu kämpfen. Staunt man jetzt das

niedergeschlagen. Von dir besiegt worden zu sein, ist keine Schande. Ich darf leben, ohne<br />

daß die Squaws auf mich deuten.«<br />

»Und auch der >hundertfache Donnerhundertfachen Donner< kämpfen wollte und jetzt so<br />

genaue Nachricht über die Sioux-0gallala weiß?«<br />

»Es ist Wohkadeh, ein wackerer <strong>Sohn</strong> der Numangkake,« antwortete Old Shatterhand.<br />

»Er wurde von den Ogallala gezwungen, mit ihnen zu reiten, und war auch dabei, als sie<br />

euch eure Medizinen raubten. Er wich dann von ihnen und hat uns bereits sehr große<br />

Dienste geleistet.«<br />

»Und was wollen die Sioux in den Bergen <strong>des</strong> Gelbsteinflusses?«<br />

»Wir werden es euch erzählen, wenn wir das Lagerfeuer angebrannt haben. Dann mögt<br />

ihr euch beraten, ob ihr mit uns reiten wollt.«<br />

»Wenn ihr euch auf der Fährte der Ogallala befindet, um gegen sie zu kämpfen, so<br />

werden wir mit euch reiten. Sie haben uns unsere Medizinen gestohlen. Wohkadeh wird<br />

uns erzählen, wie das geschehen ist. Kanteh-pehta ist der berühmteste Medizinmann der<br />

Upsarocas. Daß er sich seine große Medizin hat rauben lassen, hat ihn in Schimpf und<br />

Schande gebracht, und er wird nicht eher ruhen, als bis es ihm gelungen ist, sich zu<br />

rächen. Meine Brüder mögen das Feuer der Beratung anbrennen. Wir dürfen keine Zeit<br />

verlieren, und meine Krieger wissen, welche große Ehre es für sie ist, mit so berühmten<br />

Männern reiten zu dürfen!«

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