TSQ-Serie
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Quadrupol-Offsetspannung<br />
2 Funktionsbeschreibung<br />
Massenspektrometer<br />
Sammeleffizienz: Das Verhältnis des an Aus- und Eingang der Kollisionszelle gemessenen Ionenstroms.<br />
Ohne vorhandenes Kollisionsgas erreichen <strong>TSQ</strong>-Spektrometer praktisch 100 Prozent Sammeleffizienz.<br />
Die Sammeleffizienz ist massenabhängig. Bei mittlerem Kollisionsgasdruck kann die Sammeleffizienz<br />
beispielsweise von 50 Prozent (für Ionen mit vergleichsweise geringer Masse, die mehr zur Streuung<br />
neigen) bis hin zu 75 Prozent (für Ionen mit höherer Masse, die nicht so sehr gestreut werden)<br />
schwanken.<br />
Fragmentierungsgrad: Der am Ausgang der Kollisionszelle gemessene Anteil fragmentierter Ionen am<br />
Ionenstrom. Der Fragmentierungsgrad ist umgekehrt proportional zur Stabilität und Masse eines Ions.<br />
Je stabiler das Ion, desto unwahrscheinlicher ist die Fragmentierung dieses Ions durch eine Kollision. Je<br />
höher die Masse eines Ions ist, desto mehr kann das Ion die durch eine Kollision verursachten<br />
Oszillationsenergie verteilen, was ebenfalls eine Ionenfragmentierung unwahrscheinlicher macht.<br />
Bei mittlerem Kollisionsgasdruck kann der Fragmentierungsgrad für verschiedene chemische<br />
Verbindungen zwischen 15 und 65 Prozent liegen. Mit steigendem Kollisionsgasdruck nähert sich der<br />
Fragmentierungsgrad aller chemischen Verbindungen aufgrund immer häufiger auftretender<br />
Kollisionen dem Wert von 100 Prozent an. Wegen einer zunehmend auftretenden Streuung nimmt<br />
dann jedoch die Sammeleffizienz ab.<br />
Gesamtwirkungsgrad der stoßinduzierten Dissoziation: Das Produkt aus Sammeleffizienz und<br />
Fragmentierungsgrad. Der Gesamtwirkungsgrad der stoßinduzierten Dissoziation erreicht bei<br />
mittlerem Kollisionsgasdruck ein Optimum. Steigt der Kollisionsgasdruck über diesen Optimalwert<br />
hinaus an, finden immer mehr Kollisionen statt, die Streuungswahrscheinlichkeit nimmt zu, und<br />
immer weniger Ionen können die Kollisionszelle passieren. Die zunehmende Streuung verursacht die<br />
Abnahme der Sammeleffizienz. Darüber hinaus sinkt der Fragmentierungsgrad auch bei Abnahme des<br />
Kollisionsgasdrucks, da in diesem Fall immer weniger Kollisionen stattfinden.<br />
Als Quadrupol-Offsetspannung bezeichnet man das zusätzlich zur hochgefahrenen HF-Spannung an<br />
den Quadrupol-Stäben anliegende Gleichspannungspotential. Die an den beiden Stäben eines<br />
Stabpaares anliegende Offsetspannung hat die gleiche Amplitude und das gleiche Vorzeichen. Die<br />
Quadrupol-Offsetspannung beschleunigt bzw. verlangsamt Ionen und bestimmt deswegen deren<br />
kinetische Übergangsenergie beim Eintritt in das Quadrupol-Stabsystem.<br />
<strong>TSQ</strong>-Massenspektrometer stellen für Q1 und Q2 im Allgemeinen im Laufe eines Versuchs<br />
unveränderliche Offset-Spannungen ein. Bei Versuchen der Tandem-Massenspektrometrie ändert sich<br />
die an Q3 anliegende Quadrupol-Offsetspannung im Verlauf eines Scans jedoch normalerweise.<br />
<strong>TSQ</strong>-Massenspektrometer berechnen die für Q3 erforderliche Quadrupol-Offsetspannung<br />
automatisch und ändern die Spannung dann im Verlauf des Scans entsprechend.<br />
Die am Q2-Stabmodul (mit der Kollisionszelle) anliegende Offsetspannung bestimmt die<br />
Kollisionsenergie. Die Kollisionsenergie ist die Potentialdifferenz zwischen der Ionenquelle (die<br />
Parent-Ionen erzeugt) und Q2 (wo die Ionen mit dem Kollisionsgas zusammenstoßen). Mit steigender<br />
Offsetspannung an Q2 erhöht sich die kinetische Übergangsenergie der Parent-Ionen ebenfalls.<br />
Infolgedessen erhöht eine Vergrößerung der Offsetspannung an Q2 die Energie der<br />
Ionen-Argon-Kollisionen. Die Kollisionsenergie soll im Allgemeinen im Verlauf eines gesamten Scans<br />
gleich bleiben und ist im Bereich von 0 bis ±200 V einstellbar.<br />
Thermo Scientific <strong>TSQ</strong>-<strong>Serie</strong> - Gerätehandbuch 33