TSQ-Serie
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TSQ-Serie
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2 Funktionsbeschreibung<br />
Massenspektrometer<br />
Zu einem bestimmten Zeitpunkt liegt an den Stäben des Massenanalysators ein genau definiertes<br />
Verhältnis aus HF- und Gleichspannung an. Unter diesen Bedingungen oszillieren nur Ionen eines<br />
bestimmten Masse-zu-Ladungs-Verhältnisses (z. B. m/z = 180) kontrolliert und können dadurch den<br />
Massenanalysator passieren. Ionen mit anderen Masse-zu-Ladungs-Verhältnissen oszillieren zum<br />
gleichen Zeitpunkt unkontrolliert. Diese Ionen treffen auf die Staboberflächen auf, werden<br />
neutralisiert und abgeleitet bzw. aus dem Stabsystem herauskatapultiert.<br />
Zu einem späteren Zeitpunkt ändert sich die anliegende HF- und Gleichspannung, und Ionen des<br />
nächsten Masse-zu-Ladungs-Verhältnisses (z. B. m/z 181) können den Massenanalysator passieren,<br />
während alle anderen Ionen (einschließlich Ionen mit m/z 180) unstabil werden und unkontrolliert<br />
oszillieren. Dieser Vorgang setzt sich fort, und mit der sich ändernden HF- und Gleichspannung<br />
können Ionen unterschiedlicher Masse-zu-Ladungs-Verhältnisse den Massenanalysator nacheinander<br />
passieren. Am Ende des Scans haben die Amplituden der HF- bzw. Gleichspannung den Wert null<br />
erreicht, und der Vorgang beginnt von vorn.<br />
Die an den Quadrupol-Stäben eines <strong>TSQ</strong>-Massenspektrometers anliegenden Potentiale können schnell<br />
und präzise über den gesamten Massebereich des Systems (d. h. m/z = 10 bis 3000) in 0,85 s geändert<br />
werden.<br />
Je mehr das von einem Quadrupol-Stabmodul erzeugte elektrostatische Feld einer hyperbolischen<br />
Geometrie entspricht, desto besser sind die Betriebsbedingungen. Aus diesem Grund besitzen die<br />
präzise gearbeiteten Quadrupol-Stabmodule der <strong>TSQ</strong>-Massenspektrometer eine hervorragende<br />
Empfindlichkeit, Peak-Form, Auflösung und Massenübertragung.<br />
Kollisionszelle und Wirkungsgrad der stoßinduzierten Dissoziation<br />
Bei der Tandem-Massenspektrometrie (MS/MS-Scanmodi) legen <strong>TSQ</strong>-Massenspektrometer zwischen<br />
einzelnen Scans an die Stabpaare eine hohe Spannung entgegengesetzter Polarität an. Dies entleert die<br />
Kollisionszelle. Dadurch wird gewährleistet, dass in der Kollisionszelle keine Ionen von früheren Scans<br />
verbleiben.<br />
Das Quadrupol-Stabsystem Q2 (oft als Kollisionszelle bezeichnet) ist eine Quadrupol-Matrix aus<br />
Stäben mit quadratischem Profil, die stets als Ionenübertragungseinheit fungieren. Eine veränderliche<br />
HF-Spannung lädt die Stäbe elektrisch auf. Dies erzeugt ein elektrostatisches Feld, das Ionen vieler<br />
verschiedener Masse-zu-Ladungs-Verhältnisse stabil oszillieren lässt.<br />
Die Kollisionszelle umschließt das Stabmodul Q2 und wird normalerweise mit dem Kollisionsgas<br />
Argon im Bereich von 1 × 10 -3 bis 4 × 10 -3 Torr (1,33 bis 5,33 mbar) unter Druck gesetzt. In der<br />
Kollisionszelle findet die stoßinduzierte Dissoziation statt.<br />
Unter stoßinduzierter Dissoziation versteht man den Vorgang, wenn ein Ion mit einem neutralen<br />
Atom bzw. Molekül kollidiert und dann aufgrund dieser Kollision in kleinere Fragmente zerfällt.<br />
Infolge des Dissoziationsvorgangs wird ein Teil der kinetischen Übergangsenergie des Ions in interne<br />
Ionenenergie umgewandelt, was das Ion in ein höheres Energieniveau, d. h. in einen angeregten<br />
Zustand versetzt. Bei ausreichender interner Energie wird das Ion fragmentiert.<br />
Der Wirkungsgrad eines stoßinduzierten Dissoziationsvorgangs kann durch drei Parameter<br />
beschrieben werden:<br />
• Sammeleffizienz<br />
• Fragmentierungsgrad<br />
• Gesamtwirkungsgrad der stoßinduzierten Dissoziation<br />
32 <strong>TSQ</strong>-<strong>Serie</strong> - Gerätehandbuch Thermo Scientific