Potenziale Erneuerbarer Energien - Regionalverband Mittlerer ...
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Solare Energie 9<br />
3. <strong>Potenziale</strong> <strong>Erneuerbarer</strong> <strong>Energien</strong> in der Region<br />
<strong>Mittlerer</strong> Oberrhein<br />
3.1. Solare Energie<br />
3.1.1. Solare Energie allgemein<br />
Zur effizienten Ausschöpfung des Potenzials an vorhandenen Gebäuden in Innerortsbereichen hinsichtlich der Nutzung<br />
von Solarenergie, wurden für den Stadt- und den Landkreis Karlsruhe standortbezogene Berechnungen der<br />
Dächer durchgeführt. Der Landkreis Rastatt und die Stadt Baden-Baden wurden nicht diesem detaillierten Verfahren<br />
unterzogen, sondern es wurden anhand der Ergebnisse von Karlsruhe über die Einwohnerzahlen Relativwerte ermittelt<br />
und zur Hochrechnung auf Gebiete ähnlicher Siedlungsstrukturen angewandt.<br />
3.1.2. Methodisches Vorgehen<br />
Die Detailanalyse basiert auf einem von der Firma Smart Geomatics entwickelten GIS-gestützten Rechenmodell, das<br />
als Grundlage Geobasisdaten nutzt.<br />
Aus der Analyse gehen Neigungswinkel und Ausrichtung geeigneter Dachflächen für alle berücksichtigten Gebäude<br />
als geometrische Parameter hervor. Auf die regional wirksame Globalstrahlung bezogen ergeben sich dann unter<br />
Berücksichtigung aller Verluste wie Abschattungseffekte die zu erwartenden Energieerträge.<br />
Auf Basis der Dachgeometriewerte kann eine Ertragserwartung für Photovoltaik(PV)-Anlagen abgeschätzt werden.<br />
Dabei wird von einem Optimalwert ausgegangen, der um die bereits genannten Verluste reduziert wird. Angaben wie<br />
voraussichtlicher Stromertrag oder jährliche CO2-Einsparung werden ebenfalls ermittelt. Technische Spezifikationen<br />
wie Art der installierbaren Module, Wirkungsgrad, aber auch Modulpreise können sehr unterschiedlich sein. Deshalb<br />
wurden im Fall der Photovoltaik-Nutzung als Basis für alle Berechnungen Durchschnittswerte einer definierten<br />
"Standard-Photovoltaikanlage" verwendet.<br />
Neigung<br />
Tabelle 8: Durchschnittswerte Standard-Photovoltaikanlage<br />
Dachtyp benötigte Dachfläche pro Kilowatt Peak [kWp] Wirkungsgrad<br />
[%]<br />
Performance Ratio<br />
[%]<br />
Flachdach 18,86 13 % 85 %<br />
Schrägdach 7,55 13 % 85 %<br />
Quelle/Zusammenstellung: Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe.<br />
Die optimale Neigung der Kollektoren liegt bei circa 30°. Bei zunehmender Abweichung von dieser Neigung nimmt<br />
die Effizienz ab.<br />
Abschattung<br />
Bei der Solar-Potenzial-Analyse werden auch Abschattungseffekte durch Objekte, wie beispielsweise große Gebäude<br />
in der näheren Umgebung, und der Geländetopologie (beispielsweise in Tallagen) berücksichtigt, nicht jedoch Abschattungen<br />
durch kleinere Objekte (einzelne Bäume, Masten, Antennen etc.).<br />
Effektive Einstrahlung<br />
Grundlage für die Bestimmung der räumlichen Verteilung der Globalstrahlung bilden die im Strahlungsmessnetz des<br />
Deutschen Wetterdienstes im Zeitraum von 1981 bis 2000 gewonnenen Daten. Von diesem Grundlagenwert (dieser<br />
liegt in der Region <strong>Mittlerer</strong> Oberrhein gem. dem Klimaatlas des Landes Baden-Württemberg z. B. bei circa 1.081 -<br />
1.100 (kWh/m²*a) und entspricht der Einstrahlung auf einem Flachdach) werden Effizienzverluste durch Ausrichtung,<br />
Neigung und Abschattungseffekte abgezogen. Durch optimale Ausrichtung und Neigung der Module können<br />
auch höhere Werte erzielt werden.