Jahresbericht 2011 Institut für Biomechanik Murnau - PMU
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Projekt 054 Gamma 4 - FEA<br />
INSTITUT FÜR BIOMECHANIK JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
Sebastian Eberle, Michael Göttlinger, Peter Augat<br />
Einem aktuellen Review zu Fol-<br />
ge treten bei proximalen<br />
Femurfrakturen, die mit in-<br />
tramedullärem Nagel versorgt<br />
wurden, vermehrt sekundäre<br />
Frakturen im Femurschaft auf<br />
(Norris et al., Injury, <strong>2011</strong>). Des-<br />
halb soll ein bestehendes Na-<br />
gel-Design so verändert wer-<br />
den, dass das Risiko <strong>für</strong> sekun-<br />
däre Frakturen im Bereich der<br />
distalen Verriegelung verringert<br />
wird. Zur Bewertung des Frak-<br />
turrisikos wurden Finite-<br />
Elemente-Analysen durchge-<br />
führt (FEA). Da die verwende-<br />
ten FE-Modelle auf qCT-Daten<br />
von humanen Knochen basier-<br />
ten, wurden in-vitro Versuche<br />
an Humanpräparaten durch-<br />
geführt, um den FE-<br />
Modellierungsansatz zu validie-<br />
ren. Dabei wurden Dehnungen<br />
auf der Knochenoberfläche<br />
und auf dem Implantat ermit-<br />
telt, sowie das Verformungs-<br />
verhalten des gesamten Kno-<br />
chen-Implantat-Konstrukts. Somit konnte überprüft werden, ob die entwickelten<br />
FE-Modelle in der Lage sind relevante mechanische Parameter (z.B. Dehnungen<br />
auf der Knochenoberfläche) ausreichend genau zu bestimmen. Die Validierung<br />
an sechs Präparaten zeigte, dass mit dem gewählten Modellierungsansatz die<br />
Dehnungen am Femurschaft auf -25±45% genau berechnet werden können. Im<br />
kommenden Teil des Projekts sollen nun mit dem validierten Modellierungsansatz<br />
Umfangreiche Sensitivitätsanalysen an Nagel-Prototypen durchgeführt werden,<br />
um deren Risiko <strong>für</strong> sekundäre Frakturen zu bewerten. Die dabei gewonnen Er-<br />
kenntnisse sollen dann in die weitere Entwicklung eines neuen Nagel-Designs ein-<br />
fließen.<br />
Links oben: In-vitro Versuch an einem humanen Femur mit<br />
trochantärer Fraktur und Versorgung durch einen kurzen<br />
Gamma 3 Nagel. Rechts oben: FE-Modell, welches den<br />
in-vitro Versuch nachstellt. Links unten: Von Mises Spannung<br />
im Implantat. Rechts unten: Hauptdehnungsverteilung<br />
im Femurschaft.<br />
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