Jahresbericht 2011 Institut für Biomechanik Murnau - PMU
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INSTITUT FÜR BIOMECHANIK JAHRESBERICHT <strong>2011</strong><br />
Projekt 034 Movement and healing<br />
Florian Högel, Stefanie Hoffmann, Patrick Weninger, Peter Augat<br />
Versuchsaufbau <strong>für</strong> den<br />
zyklischen Versuch und<br />
den Druckversuch<br />
Bei Frakturen an der distalen Tibia kommt es ver-<br />
mehrt zu verzögerter Frakturheilung und zur Bildung<br />
von Pseudarthrosen. Diese entstehen unter ande-<br />
rem bei einer andauernden Instabilität der Fraktur<br />
und der damit erhöhten Bewegung im Frakturspalt.<br />
Mit dieser Arbeit sollten die Bewegungen am Frak-<br />
turspalt, unterschiedlicher Marknagelosteosynthesen<br />
bei distalen Unterschenkelfrakturen miteinander<br />
verglichen werden.<br />
Nachdem unterschiedliche Implantate bereits im<br />
Kunstknochenmodell untersucht wurden sind nun<br />
Versuche an Humanpräparaten durchgeführt wor-<br />
den.<br />
Getestet wurden die Präparate in einem Torsionsver-<br />
such mit einem Torsionsmoment von +5 Nm bis -5<br />
Nm und einem außeraxialer Druckversuch mit einer<br />
Maximallast von 350 N. Im Anschluss wurden zykli-<br />
sche Versuchen bis zum Versagen durchgeführt.<br />
Dabei wurde die axiale Last Stufenweise erhöht. Der Torsionswinkel war mit 5°<br />
Innen- und Außenrotation konstant. Versorgt wurden die Tibiae entweder mit<br />
einem aufgebohrten Marknagel (Ø10mm) in konventioneller Verriegelungs-<br />
technik oder einem unaufgebohrten Marknagel (Ø8mm) in konventioneller<br />
und winkelstabiler Verriegelungstechnik. Die 10mm breite Osteotomie wurde<br />
im Übergang von distalem 4/5 zu 5/5 vorgenommen. An Parametern wurde<br />
die Zyklenzahl bis zum Versagen, die axiale Steifigkeit, die Torsionssteifigkeit,<br />
das Torsionsspiel um den mechanischen 0-Punkt sowie die axiale Fragment-<br />
bewegung untersucht. Signifikante Unterschiede ließen sich bezüglich der axi-<br />
alen Steifigkeit und der Torsionssteifigkeit und das statische Torsionsspiel feststel-<br />
len. Die Zyklenzahl und die axialen interfragmentäre Bewegung ergaben keine<br />
signifikanten Unterschiede zwischen den Versuchsgruppen.<br />
Durch Anwendung der aufgebohrten Marknageltechnik konnte bei den In-<br />
tramedullären Kraftträgern vor allem eine höhere Steifigkeit erreicht werden.<br />
Der Vorteil in der winkelstabilen Verrieglung der Platten und Nägel lag in einer<br />
Verringerung des Spiels um den Nullpunkt im Torsionsversuch.<br />
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