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Ausbildungsabschnitt Liegenschaftskataster

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UWG Ausbildung, ÖbVI Andreas Mittag – Grundbuchwesen – Stand November 2008<br />

Grundbuchwesen<br />

1 Einleitung .......................................................................................................................................... 2<br />

2 Gesetzliche Grundlagen ................................................................................................................... 3<br />

2.1 Allgemein .................................................................................................................................. 3<br />

2.2 Sachenrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) ............................................................... 3<br />

3 Aufbau des Grundbuchs................................................................................................................... 4<br />

3.1 Grundbuchblatt .......................................................................................................................... 4<br />

3.2 Grundakten, Handblatt .............................................................................................................. 5<br />

4 Grundsätze des Grundbuchrechts ................................................................................................... 5<br />

5 Öffentlicher Glaube des Grundbuches - gutgläubiger Erwerb ......................................................... 6<br />

6 Erwerb und Verlust des Eigentums an Grundstücken ..................................................................... 7<br />

7 Grundbuchgeschäfte ........................................................................................................................ 7<br />

7.1 Bestandsveränderungen im Grundbuch ................................................................................... 7<br />

7.2 Weitere Grundbuchgeschäfte ................................................................................................... 8<br />

8 Entwicklung des Grundbuchwesens ................................................................................................ 9<br />

8.1 Historische Entwicklung des Grundbuchwesens ...................................................................... 9<br />

8.2 Automatisierungsprozess im Grundbuchwesen ..................................................................... 10<br />

9 Übereinstimmung von <strong>Liegenschaftskataster</strong> und Grundbuch ...................................................... 11<br />

10 Andere Grundbücher .................................................................................................................. 12<br />

11 Praktisches Beispiel .................................................................................................................... 12<br />

12 Anlagen ....................................................................................................................................... 13<br />

12.1 Anlage 1: Grundbuchblatt .................................................................................................... 13<br />

12.2 Anlage 2: Kaufvertrag .......................................................................................................... 18<br />

12.3 Anlage 3: Vereinigungs- und Verschmelzungsanfrage ....................................................... 29<br />

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UWG Ausbildung, ÖbVI Andreas Mittag – Grundbuchwesen – Stand November 2008<br />

1 Einleitung<br />

Grundbuch<br />

Definition: Das Grundbuch ist ein öffentliches Register der dinglichen Rechte an<br />

Grund und Boden sowie deren Veränderungen (kurz: Amtliches Verzeichnis der<br />

Rechte an Grundstücken)<br />

- Nachweis der Eigentümer<br />

- Nachweis von Rechten und Belastungen an Grundstücken<br />

- organisatorisch den Amtsgerichten zugeordnet<br />

!!! aber kein Nachweis über Lage, Form und Größe der Grundstücke !!!<br />

<strong>Liegenschaftskataster</strong><br />

!!! Nachweis über Lage, Form und Größe der Grundstücke !!!<br />

Definition: Das <strong>Liegenschaftskataster</strong> ist das amtliche Verzeichnis der Grundstücke<br />

im Sinne des § 2 Abs. 2 der Grundbuchordnung.<br />

- Liegenschaftskarte (ALK)<br />

- Liegenschaftsbuch (ALB)<br />

- Zahlenwerk (Koordinaten, Vermessungsrisse ...)<br />

- in Brandenburg organisatorisch d. Landkr. u. kreisfr. Städten zugeordnet<br />

Grundbuch und <strong>Liegenschaftskataster</strong> dienen<br />

gemeinsam der Eigentumssicherung.<br />

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UWG Ausbildung, ÖbVI Andreas Mittag – Grundbuchwesen – Stand November 2008<br />

2 Gesetzliche Grundlagen<br />

Art.14 Grundgesetz:<br />

- Eigentum wird gesichert<br />

- Inhalt u. Schranken werden durch Gesetz bestimmt<br />

2.1 Allgemein<br />

- Zweiteilung des deutschen Rechts:<br />

- materielles (sachliches) Recht regelt Beziehung zwischen Mensch und Mensch und Zuordnung<br />

zwischen Sache und Mensch<br />

- formelles Recht (Verfahrensrecht) sind Normen, welche das Verfahren der Durchsetzung<br />

materieller Rechte regeln<br />

- nach Art. 74 Nr. 1 Grundgesetz sind materielles und formelles Grundbuchrecht Gegenstand<br />

der konkurrierenden Gesetzgebung<br />

- materielles Grundbuchrecht:<br />

- Sachenrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB-Bundesrecht) mit Regelungen zu Erwerb,<br />

Eigentum und Rechten an Grundstücken<br />

- Verordnung über das Erbbaurecht (ErbbVO-Bundesrecht)<br />

- Gesetz über das Wohneigentum (WEG-Bundesrecht)<br />

- ...<br />

- formelles Grundbuchrecht:<br />

- Grundbuchordnung (GBO-Bundesrecht) mit grundsätzlichen Regelungen zur Einrichtung<br />

und Führung des Grundbuches<br />

- Grundbuchverfügung (GBV-Bundesrecht) mit detaillierten Regelungen zur Einrichtung<br />

und Führung des Grundbuches<br />

- ...<br />

2.2 Sachenrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB)<br />

- Einteilung von Rechtsobjekten<br />

absolute<br />

Rechte<br />

relative<br />

Gegenstände<br />

- BGB, Buch 3, Sachenrecht:<br />

bewegliche<br />

Rechtsobjekte<br />

Sachen<br />

Sachgesamtheiten / Vermögen<br />

unbewegliche<br />

- Abschnitt 2 Allgem. Vorschriften über Rechte an Grundstücken<br />

- Abschnitt 3 Eigentum<br />

- Titel 1 Inhalt des Eigentums<br />

- Titel 2 Erwerb und Verlust des Eigentums an Grundstücken<br />

- Abschnitt 4 Dienstbarkeiten<br />

- Abschnitt 5 Vorkaufsrechte<br />

- Abschnitt 6 Reallasten<br />

- Abschnitt 7 Hypothek, Grundschuld, Rentenschuld<br />

Tiere<br />

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UWG Ausbildung, ÖbVI Andreas Mittag – Grundbuchwesen – Stand November 2008<br />

3 Aufbau des Grundbuchs<br />

3.1 Grundbuchblatt<br />

- Grundbuchblatt (ist das eigentliche Grundbuch in dem die Eintragungen mit Datum u. Unterschrift<br />

vollzogen werden) kann geführt werden als:<br />

- als Realfolium für jedes Grundstück ein Grundbuchblatt<br />

- oder als Personalfolium alle Grundstücke eines Eigentümers innerhalb eines Grundbuchbezirkes<br />

auf einem Grundbuchblatt)<br />

- Gliederung des Grundbuchblattes:<br />

- Aufschrift<br />

- Bestandsverzeichnis<br />

- Erste Abteilung<br />

- Zweite Abteilung<br />

- Dritte Abteilung<br />

- Aufschrift Bezeichnung des Amtsgerichts, GB-Bezirks, Nr. des GB-Blattes, ggf. Hinweises<br />

auf Sonderformen wie Erbbaugrundbuch, Wohnungsgrundbuch oder Gebäudegrundbuch<br />

- Bestandsverzeichnis laufende Nr. des Grundstücks, Angaben des <strong>Liegenschaftskataster</strong>s<br />

(Gemarkung, Flur, Flurstück, Wirtschaftsart, Lage, Größe), Rechte des Eigentümers, Miteigentumsanteile,<br />

Bestandsveränderungen<br />

- Erste Abteilung Angaben über den Eigentümer und die Eigentumsverhältnisse<br />

- Eintragungen auf Grund von:<br />

- rechtsgeschäftlichen Erwerb z.B. notarieller Kaufvertrag<br />

- Erwerb kraft Gesetzes z.B. Erbschaft, Flurbereinigungsplan, Zuschlag Zwangsversteigerung<br />

...<br />

- Berichtigung wegen Unrichtigkeit<br />

- Zweite Abteilung Lasten und Beschränkungen des Grundstücks oder eines Teils mit Ausnahme<br />

von Hypotheken, Grundschulden und Rentenschulden<br />

- Grunddienstbarkeit z.B. Wegerecht, Sicherung eines Überbaus, Leitungsrecht<br />

- beschränkt persönliche Dienstbarkeit z.B. Wegerecht<br />

- Vorkaufsrecht<br />

- Nießbrauch = umfassendes Nutzungsrecht an einem Grundstück z.B. bei vorweg genommener<br />

Erbfolge durch Schenkung verbleibt die Nutzung bis zum Tode beim bisherigen<br />

Eigentümer<br />

- Dauerwohn- und Dauernutzungsrecht<br />

- Reallast = wiederkehrende Leistungen aus dem Grundstück z.B. Geld, Naturalien o. Rasen<br />

mähen<br />

- Erbbaurecht = Recht auf einem fremden Grundstück ein Gebäude zu errichten<br />

- Gebäudeeigentum = Eigentum an einem Gebäude ohne Grundstück (stammt noch aus<br />

DDR-Zeiten)<br />

- Vormerkungen und Widersprüche zu den Belastungen<br />

- Verfügungsbeschränkungen z.B. Konkurs-, Umlegungs,- Enteignungsvermerk<br />

- Dritte Abteilung Grundpfandrechte<br />

- Hypothek = Belastung eines Grundstücks zur Sicherung einer Geldforderung<br />

- Grundschuld = Belastung eines Grundstücks zur Sicherung einer Geldforderung (kann<br />

auch ohne Geldforderung bestehen bleiben)<br />

- Rentenschuld = ewige Belastung eines Grundstücks durch eine Rentenzahlung<br />

- Vormerkungen und Widersprüche, die sich auf diese Rechte beziehen<br />

Beispiel: Siehe 12.1 Grundbuchblatt<br />

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3.2 Grundakten, Handblatt<br />

- Grundakten Aufbewahrung der Urkunden, auf die sich die Eintragungen beziehen §§ 10,<br />

12 GBO, § 24 GBV<br />

- Handblatt dem Grundbuchblatt entsprechender Vordruck, der den ganzen Inhalt des<br />

Grundbuchblattes wörtlich wiedergibt und bei den Grundakten aufbewahrt wird Arbeitshilfe<br />

4 Grundsätze des Grundbuchrechts<br />

Einigungsgrundsatz (Konsensprinzip)<br />

- Materielles Konsensprinzip neben der Eintragung im Grundbuch ist nach den Bestimmungen<br />

des BGB (§ 873 BGB) zur Entstehung oder Übertragung von Rechten auch eine dingliche<br />

Einigung notwendig, d.h. die Einigung des Berechtigten und des Begünstigten<br />

- Formelles Konsensprinzip zur Eintragung in das Grundbuch genügt die einseitige Bewilligung<br />

dessen, der durch die Eintragung in seinem Recht betroffen ist (§ 19 GBO)<br />

- die dingliche Einigung muss nicht nachgewiesen werden<br />

- Ausnahme: Eigentumsübergang bei einem Grundstück (§ 20 GBO)<br />

Eintragungsgrundsatz (Buchungssprinzip)<br />

- jede rechtsgeschäftliche Änderung wird wirksam mit der Eintragung im Grundbuch (§ 873<br />

BGB)<br />

- die Eintragung hat konstitutive Bedeutung (d.h. ein Recht oder ein Rechtsverhältnis wird mit<br />

Eintragung begründet oder aufgehoben)<br />

- eintragungsfähig sind nur die im Gesetz genannten dinglichen Rechte (Eigentum, Reallasten,<br />

Grundschulden, Grunddienstbarkeiten, Vormerkungen, Hypotheken, u.a.)<br />

Antragsgrundsatz<br />

- Grundbuchamt wird in der Regel nur auf Antrag eines dazu Berechtigten tätig (§ 13 GBO)<br />

(außer Eintragungen tatsächlicher Art z.B. Grundstückseigenschaften<br />

- Ausnahmen: Berichtigungen von Amts wegen für offensichtliche Versehen oder unzulässige<br />

Eintragungen<br />

Prüfungsgrundsatz (Legalitätsprinzip )<br />

- das Grundbuchamt prüft die Eintragungsanträge bezüglich des formellen Grundbuchrechtes<br />

- geprüft wird:<br />

- Zuständigkeit<br />

- Bewilligung<br />

- Auflassung<br />

- Eintragungsantrag<br />

- behördliche Genehmigungen<br />

- Zeugnisse<br />

Öffentlichkeitsgrundsatz (Publizitätsprinzip)<br />

- formelle Publizität jedem, der ein berechtigtes Interesse darlegt, ist die Einsicht in das<br />

Grundbuch gestattet (§ 12 GBO)<br />

- materielle Publizität die Grundstücksrechte betreffenden Eintragungen im Grundbuch genießen<br />

„öffentlichen Glauben“, d.h. sie werden als richtig vorausgesetzt, nicht hingegen die<br />

Tatsacheneintragungen (§ 892 BGB)<br />

- von den Katasterangaben nehmen am öffentlichen Glauben nur teil:<br />

- Gemeinde, Gemarkung, Flur, Flurstücksnummer<br />

- jedoch nicht z.B. Fläche, Wirtschaftsart (TN) oder Lagebezeichnung.<br />

Bestimmtheitsgrundsatz (Spezialitätsprinzip)<br />

- nur genau bezeichnete Grundstücke und Rechte können im Grundbuch eingetragen werden<br />

(§ 28 GBO)<br />

- um Spezialitätsprinzip einhalten zu können, ist die Übereinstimmung zwischen Grundbuch<br />

und Kataster erforderlich und der Katasternachweis muss jederzeit eindeutig rekonstruierbar<br />

und in die Örtlichkeit übertragbar sein<br />

- nicht eintragungsfähig sind:<br />

- obligatorische Rechte (z.B. Miete, Pacht)<br />

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UWG Ausbildung, ÖbVI Andreas Mittag – Grundbuchwesen – Stand November 2008<br />

- absolute Rechte (z.B. öffentliche Lasten und Abgaben)<br />

Vorranggrundsatz (Prioritätsprinzip)<br />

- bei Rechten in der selben Abteilung des Grundbuchs entscheidet die Reihenfolge der Eintragung<br />

(Datum und Uhrzeit) über den Vorrang (§ 879 BGB, § 45 GBO)<br />

- bei Rechten in verschiedenen Abteilungen des Grundbuchs entscheidet nur das Datum, bei<br />

gleichem Datum besteht gleicher Rang (§ 879 BGB, § 45 GBO)<br />

- Rangverschiebungen aufgrund rechtsgeschäftlicher Vereinbarungen (§ 880 BGB) oder gesetzlicher<br />

Bestimmungen (§ 1119 BGB) sind möglich (siehe auch 7.2 Weitere Grundbuchgeschäfte)<br />

5 Öffentlicher Glaube des Grundbuches - gutgläubiger Erwerb<br />

- Öffentlicher Glaube (§ 891 BGB Richtigkeitsvermutung) Eintragungen im Grundbuch<br />

gelten bis zum Beweis des Gegenteils grundsätzlich als richtig<br />

- Fälle, in denen das Grundbuch unrichtig ist:<br />

- durch einen Fehler des Grundbuchamtes:<br />

- versehentlich wird ein falscher Betrag bei einem Grundpfandrecht eingetragen<br />

- es liegt eine Namensverwechslung vor<br />

- weil sich eine Rechtsänderung außerhalb des Grundbuches vollzogen hat, z.B. Erbe, Enteignung,<br />

Umlegung, Flurbereinigung)<br />

- weil ein Recht auf Grund Bewilligung eingetragen wird, eine Einigung aber nicht stattgefunden<br />

- § 891 BGB wird wiederum ergänzt durch § 892 BGB, der die Möglichkeit des gutgläubigen<br />

Erwerbs schafft (Gutglaubensschutz)<br />

- der gute Glaube ist ausgeschlossen:<br />

- wenn der Erwerber des Rechts oder Grundstücks Kenntnis von der Unrichtigkeit des<br />

Grundbuches hat<br />

- wenn im Grundbuch ein Widerspruch eingetragen ist<br />

- wenn der Katasternachweis versagt<br />

- wenn der Eigentümerübergang nicht durch rechtsgeschäftlichen Erwerb (z.B. bei Erbfall)<br />

bzw. durch Zwangsversteigerung erfolgt<br />

Reichsgerichtsurteil von 1910<br />

- Sachverhalt Im Jahre 1904 erwirbt A das Flurstück 379/89. Nach den Katasterunterlagen<br />

bildet die schraffierte Teilfläche einen Bestandteil des Flurstücks 379/89. Der Eigentümer B<br />

des Flurstücks 90 behauptet, die schraffierte Teilfläche gehöre seit jeher zu seinem Grundstück<br />

und stelle den einzigen Zugang dar. A bestreitet dies und macht gutgläubigen Erwerb<br />

mit der Begründung geltend, dass bei Abschluss des Kaufvertrages ausdrücklich die Katasterkarte<br />

als maßgebend für die Begrenzung des Flurstücks erklärt worden sei.<br />

- Tenor des Urteils:<br />

Der Katasternachweis (Darstellung der Flurstücksgrenzen in der Flurkarte und ihren<br />

Unterlagen) nimmt insofern am öffentlichen Glauben des Grundbuches teil, als er den<br />

Teil der Erdoberfläche abgrenzt, auf den sich das eingetragene Recht bezieht.<br />

- Maßgebend für den Nachweis sind Flurkarte und zu Grunde liegendes Zahlenwerk (Zahlenwerk<br />

heute strittig). Die beschreibenden Angaben des Katasters und die Fläche nehmen<br />

nicht am öffentlichen Glauben des Grundbuchs teil. Nur die Grundstücksgrenzen (neh-<br />

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men am Gutglaubensschutz teil, d.h. primär die Karte und nur ausnahmsweise der Zahlennachweis.<br />

- kein Gutglaubensschutzs bei<br />

- versagen des Katasternachweises<br />

- Eintragung einer streitigen Grenze im <strong>Liegenschaftskataster</strong><br />

- wenn sich Erwerber- und Veräußerungswille nicht ausdrücklich und alleinig auf die<br />

Angaben des <strong>Liegenschaftskataster</strong>s beziehen<br />

6 Erwerb und Verlust des Eigentums an Grundstücken<br />

Erwerb durch Rechtsgeschäft (Kauf, Schenkung, Tausch, Vermächtnis)<br />

- 1. notarieller Vertrag (§ 311b BGB) = schuldrechtliches Verpflichtungsgeschäft<br />

- 2. Auflassung Einigung über den Eigentumsübergang (§§ 873, 925 BGB)<br />

- auf Übereignung des Eigentums gerichteter dinglicher Vertrag<br />

- muss bei gleichzeitiger Anwesenheit der Beteiligten oder deren Vertretern vor dem Notar<br />

erklärt werden<br />

- darf an keine Bedingungen oder Zeitbestimmung geknüpft werden<br />

- 3. Eintragung in das Grundbuch (gemeinsam mit der Auflassung = dingliches Erfüllungsgeschäft<br />

- erst die Eintragung in das Grundbuch begründet den Eigentumsübergang<br />

- darf erst erfolgen, wenn die Auflassung nachgewiesen und die Eintragung beantragt und<br />

bewilligt ist (Prüfungsgrundsatz)<br />

Beispiel: Siehe 12.2 Kaufvertrag<br />

Eigentumserwerb durch Ersitzung<br />

- Buchersitzung (Tabular-) § 900 BGB<br />

- bei fälschlicher Eintragung im Grundbuch und 30jährigen Eigenbesitz<br />

- Frist wird durch Widerspruch gegen die Richtigkeit der Eintragung im Grundbuch gehemmt<br />

- Aufgebotsverfahren (Kontratabularersitzung) § 927 BGB<br />

- nach 30 Jahren Eigenbesitz kann der Eigentümer im Rahmen eines Aufgebotsverfahrens<br />

ausgeschlossen werden, wenn dieser verschollen oder verstorben ist und 30 Jahre lang keine<br />

Eintragung im Grundbuch vorgenommen hat oder wenn er nicht im Grundbuch steht<br />

Eigentumsübergang durch Zuschlag bei Zwangsversteigerung<br />

- der Ersteher wird bereits bei Zuschlag Eigentümer des Grundstücks und nicht erst durch die<br />

Eintragung im Grundbuch<br />

- Vollstreckungsgericht ersucht Grundbuchamt, den Ersteher einzutragen (§§ 90, 130 ZVG)<br />

weitere Eigentumsübergänge außerhalb des GB<br />

- Enteignung<br />

- Umlegung<br />

- vereinfachte Umlegung<br />

- Flurbereinigung<br />

- natürliche Veränderungen von Gewässern nach Landeswassergesetzen<br />

- Erbe<br />

- Umklassifizierung bei Straßen<br />

- Aneignung des Fiskus (Land) von herrenlosen Grundstücken § 928 Eigentümer erklärt<br />

Verzicht<br />

7 Grundbuchgeschäfte<br />

7.1 Bestandsveränderungen im Grundbuch<br />

Vereinigung von Grundstücken<br />

- mehrere Grundstücke können durch Vereinigung (nach § 5 GBO) zu einem Grundstück verbunden<br />

werden<br />

- Voraussetzung der Vereinigung ist ein Antrag des Eigentümers mit öffentlicher Unterschriftsbeglaubigung<br />

(KVA und ÖbVI berechtigt nach § 16 VermLiegG)<br />

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- Die Vereinigung ist i. A. nur möglich, wenn die beteiligten Grundstücke nicht oder gleichmäßig<br />

belastet sind, da ansonsten Verwirrung bezüglich der eingetragenen Rechte entsteht<br />

- Stellung einer Vereinigungsvoranfrage beim Grundbuchamt (Beispiel: Siehe 12.3 Vereinigungs-<br />

und Verschmelzungsvoranfrage)<br />

- Wirkung der Vereinigung die bisher unter zwei unterschiedlichen Nummern im Bestandsverzeichnis<br />

geführten selbständigen Grundstücke werden anschließend unter einer laufenden<br />

Nummer geführt<br />

- alte dingliche Rechte und Belastungen bleiben unverändert, neue ergreifen das ganze Grundstück<br />

Teilung von Grundstücken<br />

- Voraussetzungen für eine Teilung :<br />

- Antrag des Eigentümers enthält Bewilligung und muss beurkundet sein (KVA und ÖbVI<br />

berechtigt nach § 16 VermLiegG).<br />

- das Grundstück muss aus mindestens zwei Flurstücken bestehen, ggf. muss eine katastermäßige<br />

Zerlegung vorangegangen sein, die Fortführungsmitteilung des KVA muss vorliegen.<br />

- Wirkung einer Teilung:<br />

- Rechte, die zugunsten des jeweiligen Eigentümers eingetragen sind, bestehen zugunsten<br />

der jeweiligen Eigentümer der neuen Grundstücke weiter (bei Veräußerung)<br />

- Rechte an einem Grundstück setzen sich grundsätzlich auf allen neuen Grundstücken fort<br />

- ist das Ursprungsgrundstück mit einer Dienstbarkeit belastet gewesen, so erlischt die<br />

Dienstbarkeit auf den neuen Grundstücken, auf denen sie nicht ausgeübt werden kann (§<br />

1026 BGB)<br />

Zuschreibung von Grundstücken (Bestandteilszuschreibung)<br />

- Voraussetzung der Zuschreibung (§ 6 GBO) ist ein Antrag des Eigentümers nach § 29 GBO.<br />

- Wirkung der Zuschreibung das Grundstück wird wesentlicher Bestandteil des entsprechenden<br />

neuen Grundstücks. Grundpfandrechte (Abt. III), die auf dem Hauptgrundstück lasten,<br />

erstrecken sich auch auf das zugeschriebene Grundstück aber nicht umgekehrt.<br />

Zerlegung von Flurstücken<br />

- bei der Zerlegung eines Grundstückes werden die entstehenden Parzellen unter einer laufenden<br />

Nummer im Bestandsverzeichnis neu eingetragen<br />

- eine rechtliche Veränderung an dem Grundstück findet nicht statt (im Gegensatz zur Teilung)<br />

Verschmelzung von Flurstücken<br />

- separate Flurstücke werden zu einem Flurstück zusammengeführt, wobei auch hier keine<br />

rechtliche Veränderung am Grundstück vorgenommen wird<br />

- eine Verschmelzung ist möglich, wenn die betroffenen Flurstücke unter der selben Nummer<br />

im Bestandsverzeichnis geführt werden<br />

- Rechtspfleger kann Eintragung verweigern, wenn Verwirrung zu befürchten ist<br />

- Voranfrage stellen (VV Bbg zur Beurkundung und Beglaubigung von Anträgen auf Teilung und<br />

Vereinigung)<br />

Beispiel: Siehe 12.3 Vereinigungs- und Verschmelzungsvoranfrage)<br />

Verfahrensvorschriften zur Beurkundung und Beglaubigung von Anträgen auf Vereinigung<br />

oder Teilung von Grundstücken im Land Brandenburg<br />

- von der Beglaubigungsbefugnis für Vereinigungs- o. Teilungsanträgen sollen die ÖbVI und<br />

KVÄ nur Gebrauch machen, wenn die zu vereinigenden Grundstücke örtlich und wirtschaftlich<br />

eine Einheit sind oder wenn die Teilung erforderlich ist, damit die Grundstücke den örtlichen<br />

und wirtschaftlichen Einheiten entsprechen<br />

7.2 Weitere Grundbuchgeschäfte<br />

Löschung von Rechten im Grundbuch<br />

- das Löschen von Rechten am Grundstück ist genau wie das Entstehen von Rechten an zwei<br />

Voraussetzungen geknüpft:<br />

- 1. Aufgabeerklärung des Gläubigers bzw. Berechtigten, i. d. R. in notarieller Form<br />

- 2. Eintragung im Grundbuch<br />

- damit eine Löschung im Grundbuch erfolgen kann, sind verschiedene Unterlagen beizubringen:<br />

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- Löschungsantrag des Eigentümers<br />

- Löschungsbewilligung des Berechtigten oder Gläubigers<br />

Eintragung eines Widerspruchs<br />

- der Widerspruch ist eine vorläufige Eintragung als Protest gegen die Richtigkeit des Grundbuches<br />

bezüglich eines bestimmten Rechts zur Sicherung des Berichtigungsanspruches (§ 899<br />

BGB)<br />

- die Eintragung eines Widerspruchs hebt den öffentlichen Glauben auferfolgte eine Grundbucheintragung<br />

unter Verletzung gesetzlicher Vorschriften, so ist nach § 53 GBO von Amts<br />

wegen ein Widerspruch einzutragen<br />

Rangverhältnisse mehrerer Rechte im Grundbuch<br />

- der Rang mehrerer Rechte innerhalb einer Abteilung ergibt sich aus der Reihenfolge der Eintragung<br />

(§ 879 I 1 BGB)<br />

- der Rang mehrerer Rechte verschiedener Abteilungen ergibt sich aus dem Datum der Eintragung<br />

- sind Rechte der II. und III. Abteilung unter demselben Datum eingetragen, so haben sie<br />

Gleichrang (§ 879 I BGB), wenn kein Rangvermerk eingetragen ist<br />

- m spätere Rangänderungen zu vermeiden gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

- 1. Vormerkung Der Eigentümer bewilligt und beantragt die Eintragung einer Vormerkung<br />

im Grundbuch zu Gunsten eines bestimmten Berechtigten. Die Vormerkung wird<br />

dann im Grundbuch eingetragen. Wird später die Vormerkung in ein Recht umgeschrieben,<br />

so hat das Recht den Rang nach dem Datum der Vormerkung, auch wenn in der<br />

Zwischenzeit weitere Rechte eingetragen wurden.<br />

- 2. Rangvorbehalt Der Eigentümer kann sich bei der Belastung seines Grundstücks mit<br />

einem Recht die Befugnis vorbehalten, später ein dem Umfang nach bestimmtes anderes<br />

Recht mit dem Rang vor dem jetzt begründeten Recht eintragen zu lassen. Dieser Vorbehalt<br />

wird im Grundbuch eingetragen. Wird dann später das andere Recht eingetragen, so<br />

hat es Vorrang vor dem früher eingetragenen.<br />

8 Entwicklung des Grundbuchwesens<br />

8.1 Historische Entwicklung des Grundbuchwesens<br />

- 1843 Grund- und Hypothekenbuch in Sachsen (Realfolium) erstes neuzeitliches GB in Verbindung<br />

mit der Katastervermessung<br />

- 1872 Preußische Grundbuchordnung (GBO)<br />

- 1897 Reichs-GBO (in Kraft seit 1900)<br />

- 1910 Reichsgerichtsurteil Bestandsangaben des Katasters nehmen am öffentlichen Glauben<br />

teil<br />

- 1935 Neufassung der GBO (1936 in Kraft)<br />

- 1940 VO über die Einführung des Reichskatasters als amtl. Verzeichnis der Grundstück im<br />

Sinne des § 2 Abs.2 GBO<br />

- 1961 Grundbuchführung in Loseblattform zugelassen<br />

- 1993 Zulassung des EDV-GB (Änderung von GBO und GBV)<br />

- 1994 Bekanntmachung der Neufassung der GBO<br />

ehemalige DDR:<br />

- 1952 VO über die Übertragung der Angelegenheiten der Freiwilligen Gerichtsbarkeit GB-<br />

Führung in der Abteilung Kataster beim Rat des Kreises<br />

- 1965 GB-Führung dem Liegenschaftsdienst beim Rat des Bezirkes übertragen Abt. Kataster<br />

beim Kreis wird Außenstelle des Liegenschaftsdienstes<br />

- 1975 Grundstücksdokumentationsordnung<br />

- Aufstellung einer umfassenden Liegenschaftsdokumentation<br />

- Unterteilung in Bodeneigentumsdokumentation und Bodennutzungsdokumentation<br />

- Inhalt der Bodeneigentumsdokumentation<br />

- Integration von Flurbuch und Liegenschaftsbuch auf Karteikarten<br />

- Flurkarte, Grundbuch, Gebäudenachweis<br />

- Liegenschaftsbuch ersetzte das Bestandsverzeichnis des Grundbuches<br />

- ab 1991 Rückgliederung des Grundbuches zu den Amtsgerichten<br />

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8.2 Automatisierungsprozess im Grundbuchwesen<br />

SOLUM-STAR<br />

Grundbuch = PDF-Dateien<br />

Eintragungen nur durch Rechtspfleger<br />

Grundbuchdatenbank<br />

elektronischer Datenabgleich<br />

Kataster- und Vermessungsamt<br />

Automatisiertes Liegenschaftsbuch<br />

Web-Abruf<br />

Lika-Online<br />

- früher wurde das Grundbuch in Form von Büchern geführt<br />

- seit den 60er (70er DDR) Jahren ist die Führung in Lose-Blattform zugelassen<br />

- seit 2002 (Land Brandenburg) Einführung eines maschinell in elektronischer Form geführten<br />

Grundbuchs<br />

- Einführung des Programmsystems SOLUM-STAR (System für Textautomation, Archivierung<br />

und Recherche) in 13 Bundesländern (auch in Brandenburg)<br />

- eigentliches Grundbuch liegt in Form von Textdateien (PDF) vor Eintragungen werden<br />

durch den Rechtspfleger vorgenommen<br />

- Änderungen im Grundbuch werden in eine Grundbuchdatenbank einpflegt<br />

- zwischen Grundbuchamt und KVA wird mittels digitalen Änderungsdatensätzen für<br />

Grundbuchdatenbank und ALB komuniziert ein automatisierter Datenabgleich zwischen<br />

ALB und Grundbuchdatenbank ist damit möglich<br />

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9 Übereinstimmung von <strong>Liegenschaftskataster</strong> und Grundbuch<br />

Erlass zur Erhaltung der Übereinstimmung zwischen dem Grundbuch und dem <strong>Liegenschaftskataster</strong><br />

(Land Brandenburg von 1995)<br />

- die in den Grundbüchern enthaltenen Angaben zur Bezeichnung der Grundstücke und ihrer<br />

Größe, die aus dem <strong>Liegenschaftskataster</strong> entnommen sind, sind mit dem <strong>Liegenschaftskataster</strong><br />

in Übereinstimmung zu halten<br />

- Mitteilungen der Katasterbehörde an das Grundbuchamt (Fortführungsmitteilungen) bei folgenden<br />

Veränderungen:<br />

- im Bestand und in der Begrenzung der Flurstücke, z. B. durch Zerlegung und Verschmelzung<br />

- in der Beschreibung der Flurstücke (Lage, Nutzungsartengruppe ...)<br />

- der katastertechnischen Bezeichnung der Grundstücke (Gemarkung, Flur-, Flurstücksnummer)<br />

- in der Zugehörigkeit der Flurstücke (Land, Landkreis, kreisfreie Stadt, Gemeinde)<br />

- Mitteilungen der Katasterbehörde an das Grundbuchamt bei folgenden Berichtigungen:<br />

- von Schreibfehlern und ähnlichen offenbaren Unrichtigkeiten<br />

- des Flächeninhalts von Flurstücken, die in ihren Umfangsgrenzen unverändert geblieben<br />

sind<br />

- von Aufnahmefehlern, wenn die Umfangsgrenzen eines Flurstücks wie sie sich aus der<br />

Liegenschaftskarte und den maßgebenden Unterlagen ergeben, nicht dem bei der Aufnahme<br />

vorhandenen örtlichen rechtmäßigen Besitzstand entsprechen (Prüfung ob der öffentliche<br />

Glaube des Grundbuchs nicht entgegensteht, z.B. zwischenzeitlich in gutgläubiger<br />

Erwerb stattgefunden hat)<br />

- die Berichtigung Zeichenfehlern (wenn die Darstellung in der Liegenschaftskarte mit den<br />

maßgebenden Unterlagen nicht übereinstimmt) wird dem Grundbuchamt nicht mitgeteilt<br />

(Erlass zur Behebung von Zeichenfehlern im <strong>Liegenschaftskataster</strong> im Land Brandenburg,<br />

2008)<br />

- das Grundbuchamt teilt der Katasterbehörde folgende Veränderungen im Grundbuch mit (Änderungsmittelungen):<br />

- die Eintragung eines Eigentümers, Wohnungs- oder Teileigentümers, Erbbauberechtigten<br />

... sowie deren Namen und Anschriften<br />

- Neuanlegung eines Grundbuchblattes<br />

- Veränderungen der grundbuchmäßigen Bezeichnung eines Grundstücks<br />

- Veränderungen von laufenden Nummern der Grundstücke im Bestandsverzeichnis<br />

- die Ausbuchung eines Grundstücks oder Grundstücksteils<br />

- die Einragung eines vom Buchungszwang befreiten Grundstücks (Grundstücke des Bundes,<br />

der Länder, der Gemeinden und anderer Kommunalverbände, der Kirchen, Klöster<br />

und Schulen, die Wasserläufe, die öffentlichen Wege, sowie die Grundstücke, welche einem<br />

dem öffentlichen Verkehr dienenden Bahnunternehmen gewidmet sind, erhalten ein<br />

Grundbuchblatt nur auf Antrag des Eigentümers oder eines Berechtigten, § 3 Abs.2 GBO)<br />

Form:<br />

Nachweis:<br />

Buchungseinheit:<br />

Begriffe:<br />

<strong>Liegenschaftskataster</strong> Grundbuch<br />

- öffentliches Register<br />

- die rechtlichen Grenzen und<br />

tatsächlichen Eigenschaften<br />

(Lage, Größe, Nutzungsart) der<br />

Grundstücke<br />

- Flurstück<br />

- Zerlegung<br />

- Verschmelzung<br />

- öffentliches Register<br />

- bestehende dingliche<br />

Rechtslage von Grundstücken<br />

(Eigentum und andere<br />

dingliche Rechte)<br />

- Grundstück<br />

- Teilung<br />

- Vereinigung<br />

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10 Andere Grundbücher<br />

Wohnungsgrundbuch (Teileigentumsgrundbuch)<br />

- Wohnungseigentum = Sondereigentum an einer Wohnung in Verbindung mit dem Miteigentumsanteil<br />

am gemeinschaftlichen Eigentum z.B. Grundstück, Treppenhaus (§ 1 (2) WEG)<br />

- gleiches gilt analog für nicht zu Wohnzwecken genutzten umbauten Raum Teileigentum<br />

(Garage, Fabrik ...)<br />

Erbbaugrundbuch<br />

- für ein mit einem Erbbaurecht belasteten Grundstück wird neben dem Grundbuchblatt des<br />

Grundstücks ein besonderes Blatt im Erbbaugrundbuch angelegt<br />

- das Erbbaurecht kann als grundstücksgleiches Recht gesondert veräußert oder belastet werden<br />

Bergwerksgrundbuch<br />

- die Gewinnung und damit Aneignung eines Minerals steht demjenigen zu, dem das Oberbergamt<br />

das Bergwerkseigentum in dem betreffenden Feld verliehen hat<br />

- mit der Verleihung entsteht ein Bergwerkseigentum<br />

- über das Bergwerkseigentum wird ein besonderes Grundbuch geführt.<br />

Gebäudegrundbuch<br />

- besonderes Grundbuch für selbständiges Gebäudeeigentum in den neuen Ländern<br />

- Grundlage ist § 4 Nutzungsrechtsgesetz der DDR, Art 233 § 2b Abs. 2 EGBGB<br />

11 Praktisches Beispiel<br />

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12 Anlagen<br />

12.1 Anlage 1: Grundbuchblatt<br />

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12.2 Anlage 2: Kaufvertrag<br />

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12.3 Anlage 3: Vereinigungs- und Verschmelzungsanfrage<br />

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