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Schloss - Maison de la France

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Seite 3<br />

Culturespaces, Aussergewöhnliche Monumente und Museen<br />

Seite 5<br />

Der Besuch <strong>de</strong>s Château <strong>de</strong>s Baux <strong>de</strong> Provence im Rahmen von<br />

Culturespaces<br />

Seite 10<br />

Events und Veranstaltungen im Jahr 2009<br />

Seite 11<br />

Der be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> mitte<strong>la</strong>lterliche Ort <strong>de</strong>r Provence<br />

Seite 15<br />

Eine sehr bewegte Geschichte<br />

Seite 19<br />

Praktische Informationen<br />

2


Erster privater Akteur für die Verwaltung<br />

von Monumenten and Museen<br />

Das 1991 durch Bruno Monnier gegrün<strong>de</strong>te Unternehmen Culturespaces ist einzigartig in Europa.<br />

Im Auftrag von öffentlichen Einrichtungen und Gebietskörperschaften (wie <strong>de</strong>m Institut <strong>de</strong> <strong>France</strong><br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Stadt Nîmes) übernimmt es die umfassen<strong>de</strong> Verwaltung von außergewöhnlichen<br />

Museen, Standorten und Monumenten:<br />

An je<strong>de</strong>m dieser Standorte sorgt Culturespaces für eine ansprechen<strong>de</strong> Präsentation <strong>de</strong>r Räume,<br />

Sammlungen und Gärten, ferner für die Betreuung <strong>de</strong>r Besucher, die Personalverwaltung und<br />

sämtliche Dienstleistungen, darunter interaktive Elemente, Son<strong>de</strong>rveranstaltungen,<br />

Ausstellungen und Informationsmaterial<br />

Die Besucher stehen im Zentrum <strong>de</strong>r Aufmerksamkeit von Culturespaces, um ihnen eine<br />

lebendige und bereichern<strong>de</strong> Kulturerfahrung zu bieten.<br />

3


Culturespaces, mehr als ein Besuch,<br />

Augenblicke <strong>de</strong>r Freu<strong>de</strong>…<br />

Wer ein von Culturespaces verwaltetes Monument o<strong>de</strong>r Museum besucht, fin<strong>de</strong>t unter Garantie:<br />

wun<strong>de</strong>rbare Bauwerke, Sammlungen o<strong>de</strong>r Gärten,<br />

eine spannen<strong>de</strong> Geschichte, mit Menschen, <strong>de</strong>ren Biographie fasziniert,<br />

interaktive Ausstellungselemente, Son<strong>de</strong>rveranstaltungen, Filme und Audiogui<strong>de</strong>s ohne<br />

Aufpreis,<br />

Öffnungszeit 7 Tage pro Woche, bei erstk<strong>la</strong>ssiger Besucherbetreuung,<br />

familiengerechte Eintrittspreise,<br />

für Kin<strong>de</strong>r: „Rätseljag<strong>de</strong>n“, mit einem kostenlosen Spielheft, damit sie lernen und dabei<br />

Spaß haben.<br />

Und zur Stärkung zwischendurch bzw. zum Ausk<strong>la</strong>ng:<br />

Cafés/Restaurants in einzigartigen Rahmen,<br />

Buchhandlungen/An<strong>de</strong>nkenlä<strong>de</strong>n mit einer breiten Auswahl an hochwertigen<br />

Geschenken und Souvenirs.<br />

Jahr für Jahr empfängt Culturespaces<br />

fast 2 Millionen Besucher<br />

Dank unseres Bestrebens, unser kulturelles Erbe bekannt und <strong>de</strong>r breiten Öffentlichkeit<br />

zugänglich zu machen, steigt die Besucherzahl sämtlicher Standorte Jahr für Jahr an und betrug<br />

2008 fast 2 Millionen. Dank dieser hohen Besucherzahlen erschlossen sich zusätzliche Einnahmen,<br />

die für Restaurierungsarbeiten an <strong>de</strong>n Standorten, für die Verbesserung <strong>de</strong>r Besucherbetreuung<br />

sowie für zusätzliche interaktive Ausstellungselemente und Son<strong>de</strong>rveranstaltungen eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

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Seit 1993 bietet Culturespaces eine ganze Reihe von Dienstleistungen an; sie entsprechen <strong>de</strong>n<br />

Wünschen <strong>de</strong>s breiten Publikums, damit je<strong>de</strong>rmann unter besten Voraussetzungen ein<br />

historisches Denkmal ent<strong>de</strong>cken und auf angenehme Art seine Freizeit verbringen kann.<br />

Die Strecke <strong>de</strong>s Besuchsprogramms<br />

Der auf einem Felsvorsprung gelegene historische Ort bietet einen einmaligen Panoramablick auf<br />

die Weinberge und die Olivenfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Provence; er reicht bis zum Meer. Eine Wegstrecke mit<br />

vielen Erlebnissen führt durch die Überreste <strong>de</strong>s <strong>Schloss</strong>es (Türme, Bergfried, Kapelle,<br />

unterirdische Gänge) und ermöglicht <strong>de</strong>m Besucher die Ent<strong>de</strong>ckung dieses außergewöhnlichen<br />

Ortes.<br />

Die Illustrationen zum Besuchsprogramm<br />

Der Besucher kann sich durch Betrachtung von 24<br />

Illustrationen über das Château <strong>de</strong>s Baux <strong>de</strong> Provence<br />

informieren, so wie es im Mitte<strong>la</strong>lter war. Wie in einem<br />

großen Geschichtsbuch verleihen die Illustrationen <strong>de</strong>n<br />

verschie<strong>de</strong>nen Bauwerkteilen neues Leben, wie das<br />

Krankenhaus Quiqueran, die Mühle, <strong>de</strong>r Hühnerhof, <strong>de</strong>r<br />

Bergfried; nachgestellt wer<strong>de</strong>n Szenen aus<br />

militärischen Sch<strong>la</strong>chten, aber auch <strong>de</strong>r Alltag. Die Betrachtung <strong>de</strong>r Illustrationen bei<br />

Besuchsbeginn versetzt <strong>de</strong>n Besucher ins 13. und 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt; kleine und große Besucher<br />

können sich so das Leben inmitten dieser gewaltigen mitte<strong>la</strong>lterlichen Festung vorstellen.<br />

Die neue Lichtbil<strong>de</strong>r-Technik<br />

Die 27 Disp<strong>la</strong>ys, die die örtliche Geschichte und Geografie erläutern, wur<strong>de</strong>n von Culturespaces<br />

aufgestellt und sie glie<strong>de</strong>rn die Strecke, die <strong>de</strong>r Besucher zurücklegt. Die Panorama-Tafeln<br />

vervollständigen diese neue Lichttechnik und man kann mit ihrer Hilfe die Hochburgen <strong>de</strong>r<br />

Provence und <strong>de</strong>r Camargue unterschei<strong>de</strong>n, diese außergewöhnliche Landschaft, die sich am<br />

Fuße <strong>de</strong>s <strong>Schloss</strong>es erstreckt.<br />

Der Besuch mit Audiogui<strong>de</strong><br />

Den Besuchern wer<strong>de</strong>n Audiogui<strong>de</strong>s, die die <strong>Schloss</strong>geschichte auf lebendige Art nachzeichnen,<br />

zur Verfügung gestellt. Sie erzählen uns die Geschichte <strong>de</strong>r Provence und führen uns auf eine<br />

Reise in die Zeit <strong>de</strong>r Ritter, <strong>de</strong>r revoltieren<strong>de</strong>n Adligen, <strong>de</strong>r Kriege und Turniere und zu <strong>de</strong>n<br />

lei<strong>de</strong>nschaftlichen adligen Damen.<br />

5


Der Audiogui<strong>de</strong> lässt unter <strong>de</strong>n <strong>Schloss</strong>gewölben die mitte<strong>la</strong>lterlichen Musikklänge nachhallen,<br />

die Stimmen <strong>de</strong>r Krieger, das Lachen bei <strong>de</strong>n Banketten… Die Audiogui<strong>de</strong>s, die in sieben Sprachen<br />

(Französisch, Englisch, Deutsch, Nie<strong>de</strong>rländisch, Italienisch, Spanisch und Japanisch) zur<br />

Verfügung stehen, wer<strong>de</strong>n je<strong>de</strong>m Besucher kostenlos übergeben; er kann damit <strong>de</strong>m Programm<br />

je nach seinen Wünschen, seinen Vorlieben, folgen, ganz nach seinem Belieben.<br />

Der Film: „Die Provence - aus <strong>de</strong>r Luft gesehen.<br />

Die schönsten Orte und Landschaften <strong>de</strong>r Provence“<br />

Dieser neue Film, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Saint-B<strong>la</strong>ise-Kapelle gezeigt wird, stellt vor <strong>de</strong>m Hintergrund<br />

k<strong>la</strong>ssischer Musik einen Hubschrauber-Rundflug dar. Er zeigt auf originelle Art die berühmtesten<br />

Denkmäler und die schönsten Landschaften <strong>de</strong>r Provence. Die Landschaften bewegen sich –<br />

verbun<strong>de</strong>n mit mozartscher Musik – von Avignon bis zum Sainte-Victoire-Berg, von Saint-Rémy <strong>de</strong><br />

Provence bis zu <strong>de</strong>n Hängen <strong>de</strong>r Olivenbäume <strong>de</strong>r Alpilles-Kalkberge.<br />

Der Besuch mit Kin<strong>de</strong>rn: Die Jagd nach <strong>de</strong>n Rätseln<br />

Ein Fragebogen-Spiel wur<strong>de</strong> entworfen, mit <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong>r zwischen sieben und zwölf Jahren das<br />

Château <strong>de</strong>s Baux ent<strong>de</strong>cken können. Am Eingang zum historischen Ort wird ihnen ein Heft<br />

kostenlos überreicht; ein seltsames Rätsel führt die Kin<strong>de</strong>r auf diese Weise durch das <strong>Schloss</strong>, bei<br />

<strong>de</strong>r Suche nach versteckten Hinweisen; so lernen sie die Geschichte <strong>de</strong>s Monuments kennen.<br />

Die ständigen Veranstaltungen<br />

Culturespaces bietet im Rahmen seiner Grundsätze hinsichtlich <strong>de</strong>s Besucherempfanges und <strong>de</strong>r<br />

werblichen Hervorhebung <strong>de</strong>r historischen Stätte einen Besuch an, <strong>de</strong>r sich durch echte Events<br />

und durch ein dynamisches Programm auszeichnet. Die Katapulte sind aufgrund ihrer Größe sehr<br />

beeindruckend.<br />

Die Kriegsmaschinen in Aktion,<br />

vom 1. April bis zum 30. September (täglich)<br />

Der Tribock, die Wurfmaschinen Couil<strong>la</strong>rd und Bricole befin<strong>de</strong>n sich in Aktion und unter <strong>de</strong>n Augen<br />

<strong>de</strong>r faszinierten Besucher schießen sie mit echten Projektilen.<br />

6


Der größte Tribock Frankreichs (Höhe : 16 Meter). Diese<br />

Wurfmaschine, die sich durch Mächtigkeit und<br />

Genauigkeit auszeichnet, erreicht 200 Meter<br />

Schussweite, es <strong>la</strong>ssen sich aufgrund eines<br />

Stangensystems Steinkugeln von 50 bis 100 Kilo<br />

abschießen. Sein Gewicht beträgt 7 Tonnen, 60 Soldaten<br />

wur<strong>de</strong>n für ihren Aufbau und die Handhabung benötigt.<br />

Der hier vorgestellte Tribock stellt ein einmaliges<br />

Exemp<strong>la</strong>r dar, versehen mit einer Radspannvorrichtung, im Unterschied zu <strong>de</strong>n einfacheren<br />

Tribockgeräten mit einer Win<strong>de</strong>n-Spannvorrichtung.<br />

Die Couil<strong>la</strong>rd-Wurfmaschine (14. bis 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt)<br />

stellt eine Maschine mit Gegengewichten da, die aus<br />

zwei verbun<strong>de</strong>nen Kästen besteht, wodurch die<br />

Handhabung <strong>de</strong>s Gerätes bei Aufteilung <strong>de</strong>r zu<br />

bewegen<strong>de</strong>n Lasten in zwei Teile vereinfacht wird.<br />

Durch die Leistungen dieser Maschine, durch ihren<br />

Schussrhythmus und ihre geringe Zahl an Personen (vier<br />

bis acht Geschützbediener) konnte sie längere Zeit mit <strong>de</strong>r Pulver einsetzen<strong>de</strong>n Artillerie in<br />

Konkurrenz treten.<br />

Die Bricole-Wurfmaschine (12. Jahrhun<strong>de</strong>rt) stellt ein mitte<strong>la</strong>lterliches Artillerie-Gerät dar, an<br />

<strong>de</strong>ssen Stangen-Endteil eine Tasche mit Projektilen angebracht war. Das Gerät wur<strong>de</strong> auf diese<br />

Weise bewegt, dass auf die eine Seite <strong>de</strong>r Stange Druck ausgeübt wur<strong>de</strong>, was durch <strong>de</strong>n Einsatz<br />

von Gegengewichten erleichtert wur<strong>de</strong>. Dieses gefürchtete Gerät konnte daher Kugeln von 10 bis<br />

30 kg pro Minute abschießen. Im Rahmen <strong>de</strong>r Vorführungen können die Besucher selbst mit <strong>de</strong>r<br />

Bricole-Wurfmaschine schießen.<br />

Der Rammbock<br />

Die Besucher können dieses beson<strong>de</strong>rs für Angriffe<br />

gedachte Krieggerät, das gera<strong>de</strong> neu instand gesetzt<br />

wur<strong>de</strong>, bewun<strong>de</strong>rn! Mit einer Stärke von acht Metern<br />

wur<strong>de</strong> es eingesetzt, um die Tore von Städten und<br />

Festungen einzurammen, wobei die Angreifer vor <strong>de</strong>n<br />

Projektilen, auch brennen<strong>de</strong>m Material, unter seinem<br />

schweren Gerüst auf Rä<strong>de</strong>rn, geschützt waren. Der<br />

Rammbock war mit Material be<strong>de</strong>ckt, das kaum brannte:<br />

Dung, Er<strong>de</strong>, <strong>la</strong>nge Gräser…<br />

7


Das Angebot für Besuchergruppen<br />

Die kombinierten Angebote<br />

Besuchergruppen können von vielen Vorteilen profitieren: kostenloser Parkp<strong>la</strong>tz für Busse,<br />

kostenlose Angebote für Fahrer und Beifahrer…. Sie können auch von kombinierten Besuchen<br />

profitieren, in Verbindung mit an<strong>de</strong>ren Orten von Culturespaces o<strong>de</strong>r innerhalb <strong>de</strong>r Region ; sie<br />

ent<strong>de</strong>cken auf diese Weise alle Orte, die man gesehen haben muss und lernen auch<br />

Schlemmerangebote ( im Rahmen einer Pause für einen Snack, bei <strong>de</strong>r Mittagspause, bei<br />

Weinproben) kennen, wodurch sie ihren Besuch wirklich genießen können. Über das<br />

Gesamtangebot, das speziell für Gruppen konzipiert wur<strong>de</strong>, kann man sich im Internet<br />

informieren unter www.culturespaces.com (in <strong>de</strong>r Rubrik „Gruppen“).<br />

Die pädagogischen Workshops<br />

Die Workshops <strong>de</strong>r Kavalleristen und <strong>de</strong>r Ritter (Altersgruppe von 7 bis 14 Jahren)<br />

Diese Teile <strong>de</strong>s Angebots stehen unter <strong>de</strong>r Leitung von Experten <strong>de</strong>s Reitsportes, Spezialisten <strong>de</strong>r<br />

mitte<strong>la</strong>lterlichen Geschichte. Je<strong>de</strong> Gruppe soll innerhalb <strong>de</strong>r sechs Workshops rund um die<br />

Themen <strong>de</strong>r Kavalleristen und <strong>de</strong>r Ritter drei zwecks Gestaltung eines eigenen pädagogischen<br />

Beitrags auswählen.<br />

Der Entwicklungsweg eines Schildknappen<br />

Einführung in die ersten Waffengänge eines Schildknappen. Die Schüler wer<strong>de</strong>n im Laufe eines<br />

Geschicklichkeits-Trainings auf <strong>de</strong>m Ponyrücken die Eigenschaften erlernen, die nötig sind, um<br />

ein künftiger Ritter zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Wappenkun<strong>de</strong><br />

Die Kin<strong>de</strong>r lernen auf <strong>de</strong>m Pony und aufgrund seines<br />

Geschirrs die Kunst <strong>de</strong>r Wappenkun<strong>de</strong> kennen und die<br />

verschie<strong>de</strong>nen Farben <strong>de</strong>r be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Familien von<br />

Baux-<strong>de</strong>-Provence. Die praktische Übung erfolgt im<br />

Rahmen <strong>de</strong>r Gestaltung eines persönlichen Wappens.<br />

Das mitte<strong>la</strong>lterliche Kostüm<br />

Vorstellung <strong>de</strong>r Kostüme <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Stän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Mitte<strong>la</strong>lters. Rollenspiele in Kostümen: Die Kin<strong>de</strong>r<br />

sollen Szenen aus <strong>de</strong>m Leben eines Adligen und Szenen<br />

im Hof <strong>de</strong>s Baux-<strong>de</strong>-Provence vorführen.<br />

Die Maschinen für Be<strong>la</strong>gerungen NEU<br />

Geschichte <strong>de</strong>r Be<strong>la</strong>gerung <strong>de</strong>r Schlösser. Ent<strong>de</strong>ckung<br />

verschie<strong>de</strong>ner Geräte und ihrer Funktionsart und <strong>de</strong>ren<br />

Weiterentwicklung im Laufe <strong>de</strong>r Jahre. Vorführung von<br />

echtem Beschuss; Kin<strong>de</strong>r können teilnehmen.<br />

8


Die mitte<strong>la</strong>lterlichen Spiele NEU<br />

Präsentation von Vergnügungen aus <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>s<br />

Mitte<strong>la</strong>lters am Hof <strong>de</strong>r Baux. Teilnahme von Kin<strong>de</strong>rn an<br />

Troubadourspielen (Kunststücke, Stelzen<strong>la</strong>uf…) und am<br />

Spiel <strong>de</strong>r Adligen (Kegel, Spiel Trou madame,<br />

Grenouille, Riboulette, Himmel und Hölle…).<br />

Die Ritter-Ausrüstung NEU<br />

Präsentation <strong>de</strong>s Harnischs, <strong>de</strong>r Waffenrockp<strong>la</strong>tten und<br />

<strong>de</strong>s Kettenhem<strong>de</strong>s. Beschreibung <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen<br />

Schutzmöglichkeiten bei Angriffen. Die Kin<strong>de</strong>r übernehmen die Ausstattung <strong>de</strong>r Baux-Ritter.<br />

Die Workshops für Kleinkin<strong>de</strong>r (Altersgruppe von 3 bis 6 Jahren)<br />

Diese Bestandteile <strong>de</strong>s Angebots stehen unter <strong>de</strong>r Leitung von Reit-Experten, Spezialisten <strong>de</strong>r<br />

mitte<strong>la</strong>lterlichen Geschichte. Die Kin<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n im Rahmen von drei pädagogischen Workshops, die<br />

aufeinan<strong>de</strong>r folgen, das <strong>Schloss</strong> und seine Geschichte kennen lernen.<br />

Erkundung <strong>de</strong>s <strong>Schloss</strong>es auf <strong>de</strong>m Ponyrücken<br />

Die <strong>Schloss</strong>geschichte wird <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn im Rahmen<br />

eines spielerischen und lebendigen Vortrags erläutert.<br />

Erzählungen und Legen<strong>de</strong>n<br />

Die interaktiven Erzählungen, bei <strong>de</strong>nen die Kin<strong>de</strong>r die<br />

Geschichte von Baux nachstellen und darin durch Spiele<br />

einbezogen wer<strong>de</strong>n!<br />

Mitte<strong>la</strong>lterlicher Tanz im Kostüm<br />

Die Kin<strong>de</strong>r erlernen ihre ersten Schritte für einen<br />

mitte<strong>la</strong>lterlichen Tanz!<br />

Das pädagogische Set ( Altersgruppe von 6 bis 14 Jahren)<br />

Um <strong>de</strong>n Lehrkräften bei <strong>de</strong>r Vorbereitung <strong>de</strong>s Schu<strong>la</strong>usflugs zum<br />

Château <strong>de</strong>s Baux <strong>de</strong> Provence behilflich zu sein, wur<strong>de</strong> ein<br />

pädagogisches Set zusammengestellt. Es beinhaltet:<br />

Ein Buch zum Nachsch<strong>la</strong>gen: Ein Werk, das <strong>de</strong>n Titel Jhen im<br />

Château <strong>de</strong>s Baux-<strong>de</strong>-Provence trägt. Dieser Comic stellt die<br />

Geschichte <strong>de</strong>s Monuments mit zahlreichen Illustrationen dar.<br />

Ein pädagogisches Dossier : Info-B<strong>la</strong>tt für die Lehrkraft und<br />

Broschüre für die Schüler.<br />

Eine Jagd nach <strong>de</strong>n Rätseln pro Gruppe von 3 Schülern.<br />

Ein Diplom für die Gewinnergruppe bei <strong>de</strong>r Jagd nach <strong>de</strong>n<br />

Rätseln.<br />

9


Die Empfänge<br />

Die Atmosphäre wil<strong>de</strong>r Schönheit <strong>de</strong>s Château <strong>de</strong>s Baux <strong>de</strong> Provence und sein wun<strong>de</strong>rbares<br />

Panorama bieten für Hochzeiten und private Empfänge (bis<br />

zu tausend Personen) einen außergewöhnlichen Rahmen;<br />

Sie erleben unvergessliche Momente. Der Empfangsservice<br />

steht Ihnen zur Verfügung, um <strong>de</strong>n Erfolg Ihrer<br />

Veranstaltung zu gewährleisten.<br />

Sie fin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n interaktiven Katalog, <strong>de</strong>r die<br />

unterschiedlichen Angebote für Ihre Empfänge präsentiert,<br />

auf <strong>de</strong>r Internetseite (Rubrik Empfang); o<strong>de</strong>r wen<strong>de</strong>n Sie<br />

sich zwecks Erstellung eines Kostenvoransch<strong>la</strong>gs direkt an<br />

<strong>de</strong>n Empfangsservice: message@chateau-bauxprovence.com<br />

Das Café <strong>de</strong>s Baux<br />

Das Restaurant Café <strong>de</strong>s Baux befin<strong>de</strong>t sich 30 Meter<br />

vom Château <strong>de</strong>s Baux <strong>de</strong> Provence entfernt, in <strong>de</strong>r<br />

Hauptstrasse <strong>de</strong>s Dorfes. Sie fin<strong>de</strong>n hier eine<br />

überschattete Terrasse, provenzalischen Dekor und<br />

Reproduktionen von Gemäl<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Meister; es erwartet<br />

Sie eine Spitzengastronomie in einem geschützten<br />

Rahmen. Ein Raum wird speziell für Gruppen<br />

bereitgehalten.<br />

10


Unendliche Sicht in die Ferne<br />

„Bau“, provenzalisch, be<strong>de</strong>utet „felsiger Steilhang“. Das auf <strong>de</strong>m Felsvorsprung liegen<strong>de</strong> <strong>Schloss</strong><br />

scheint für die Ewigkeit gebaut wor<strong>de</strong>n zu sein. Von diesem steinernen Monument aus eröffnet<br />

sich ein ganz ungewöhnliches Panorama. Inmitten <strong>de</strong>r Alpilles gelegen fällt <strong>de</strong>r Blick auf die<br />

Camargue und die Provence mit ihren unendlichen Weiten: im Osten das Entreconque-Tal, im<br />

Westen das Fontaine-Tal. Das Licht umspielt diese zerklüfteten Felsmassen zu je<strong>de</strong>r Jahreszeit<br />

und auch die Landschaften, wodurch ein ganz märchenhafter Lichtzauber entsteht.<br />

Der Brau-Turm<br />

Dieses ehemalige Hotel <strong>de</strong>r G<strong>la</strong>n<strong>de</strong>vès, das amtlich in die Kategorie eines historischen<br />

Monuments aufgenommen wur<strong>de</strong>, stammt aus <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 14. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Als Geschenk <strong>de</strong>s<br />

Königs René wird es im 15. Jahrhun<strong>de</strong>rt das Eigentum <strong>de</strong>r mächtigen Familie <strong>de</strong> <strong>la</strong> Tour <strong>de</strong> Brau<br />

(lou brau, „die wil<strong>de</strong>n Stiere“). Der Besucher ent<strong>de</strong>ckt im Inneren <strong>de</strong>n völlig neu gestalteten<br />

niedrigen Raum. Die Gewölbe-Spitzbögen sind auf <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Schlusssteine mit<br />

Wappenzeichen verziert, die <strong>de</strong>n berühmten Stern mit <strong>de</strong>n sechzehn Ästen <strong>de</strong>r Baux-Familie<br />

tragen. Zwei Mo<strong>de</strong>lle informieren über <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>s <strong>Schloss</strong>es im 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt und in <strong>de</strong>r<br />

Renaissance. Zum Brau-Turm-Gebäu<strong>de</strong> gehört eine neue mitte<strong>la</strong>lterliche Boutique.<br />

Die Saint-B<strong>la</strong>ise-Kapelle und <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>friedhof<br />

Die Saint-B<strong>la</strong>ise-Kapelle, die in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s<br />

Turmgebäu<strong>de</strong>s (<strong>Maison</strong> <strong>de</strong> <strong>la</strong> Tour <strong>de</strong> Brau) liegt, wur<strong>de</strong><br />

im 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt von <strong>de</strong>r Zunft <strong>de</strong>r Kar<strong>de</strong>narbeitern<br />

und <strong>de</strong>r Weber errichtet. In <strong>de</strong>r Kapelle wird heute ein<br />

neuer Film gezeigt: Die Provence aus <strong>de</strong>r Luft gesehen.<br />

Der Friedhof, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kapelle gegenüber liegt, ragt über<br />

das Val d’Enfer (Höllental), die Überreste <strong>de</strong>r<br />

ehemaligen Steinbrüche, wo lediglich große<br />

Säulenhallen übrig geblieben sind, <strong>de</strong>ren Schatten beunruhigen<strong>de</strong> und fantastische Formen<br />

annehmen. Es ist ein Ort voller Charme, Legen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n spürbar; hier ruhen <strong>de</strong>r Provence-<br />

Maler Yves Bayer und <strong>de</strong>r Dichter André Suarès (1868-1948), <strong>de</strong>r Freund André Gi<strong>de</strong>s, Paul<br />

C<strong>la</strong>u<strong>de</strong>ls o<strong>de</strong>r Charles Péguys.<br />

12


Das Quiqueran-Krankenhaus, die ehemalige Windmühle und<br />

das Charloun Rieu-Monument<br />

Das Krankenhaus von Quiqueran wur<strong>de</strong> zwischen 1542 und 1583 aufgrund eines Beschlusses von<br />

Jeanne <strong>de</strong> Quiquéran, <strong>de</strong>r Ehefrau von Honoré <strong>de</strong>s<br />

Martins, <strong>de</strong>m Herrscher von Baux, errichtet. Später<br />

wur<strong>de</strong> es umbenannt in „Hôtel Dieu et charité <strong>de</strong>s<br />

Baux“ ; es wur<strong>de</strong> erst im Jahre 1787 geschlossen.<br />

Die Windmühle gehört zu <strong>de</strong>njenigen, die <strong>de</strong>n<br />

Schriftsteller Alphonse Dau<strong>de</strong>t zu seinem Werk Les<br />

lettres <strong>de</strong> mon Moulin inspirierten. Heute steht nur noch<br />

<strong>de</strong>r Turm.<br />

Auf <strong>de</strong>r äußersten Spitze eines Felsvorsprungs wur<strong>de</strong><br />

das Denkmal für Charles Rieu (1846 – 1924), errichtet,<br />

für „Charloun dou Paradou“, <strong>de</strong>n Dichter aus <strong>de</strong>m<br />

Bauernstand, <strong>de</strong>n Verfasser <strong>de</strong>r im Jahre 1897<br />

veröffentlichten Chants du terroir. Sein steinerer Blick<br />

ruht nunmehr für die Ewigkeit auf <strong>de</strong>m<br />

außergewöhnlichen Panorama, das sich vor ihm<br />

erstreckt, von <strong>de</strong>n Alpilles bis zum Berre- Teich.<br />

Der Sarrasine-Turm<br />

Der Turm, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Gipfel <strong>de</strong>s felsigen Vorgebirges liegt, stellt für das <strong>Schloss</strong> im Sü<strong>de</strong>n eine<br />

Begrenzung dar und schützt auf diese Weise <strong>de</strong>n Bannes-Turm, <strong>de</strong>n Zugang durch das Tor „<strong>de</strong><br />

l’Auro“, das Tor <strong>de</strong>s Nordwin<strong>de</strong>s (Vent du Nord). Er sollte dazu dienen, die Rückkehr <strong>de</strong>s<br />

Sarrazener-Terrors zu verhin<strong>de</strong>rn. Diese baulichen Strukturen gehörten zu einem genialen<br />

Verteidigungssystem, das dazu entworfen wur<strong>de</strong>, Fein<strong>de</strong> in die Irre zu leiten; sie g<strong>la</strong>ubten, dass<br />

sie ins Innere <strong>de</strong>s <strong>Schloss</strong>es eindringen wür<strong>de</strong>n; sie wur<strong>de</strong>n unterhalb <strong>de</strong>r Festungsmauern<br />

zurückgeworfen. Die Angreifer wur<strong>de</strong>n so durch falsche Türen und Bo<strong>de</strong>nunebenheiten<br />

getäuscht.<br />

Die Burgkapelle<br />

Die ursprünglich <strong>de</strong>r Heiligen Jungfrau geweihte Kapelle diente seit<br />

<strong>de</strong>m 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Verehrung <strong>de</strong>r Sainte Catherine ; sie wur<strong>de</strong><br />

umgestaltet und zeigt heute ein Joch aus Spitzbögen mit Schildbögen,<br />

gotischen Rippen und Gewölbe-Nebenrippen; aber ihre romanischen<br />

Strukturen sind nach wie vor zu sehen und dadurch wird die Kapelle<br />

beim <strong>Schloss</strong> zu einem <strong>de</strong>r ältesten geschichtlichen Zeugnisse.<br />

13


Das <strong>Schloss</strong><br />

Inmitten <strong>de</strong>r Zita<strong>de</strong>lle ragt das Château <strong>de</strong>s Baux hervor.<br />

Sein Bergfried stellt <strong>de</strong>n typischsten Überrest dieser<br />

Architektur für militärische Zwecke dar. Seit <strong>de</strong>m 12.<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rt fest im Felsen verankert, scheint er das<br />

letzte Schutzbauwerk dieser uneinnehmbaren Festung<br />

zu sein. Verzierungs-Überreste schmücken die hohen<br />

Wän<strong>de</strong>: Behauene und verzierte Sockel zeigen <strong>de</strong>n<br />

heiligen Michael, wie er <strong>de</strong>n Drachen und <strong>de</strong>n Greif zu<br />

Bo<strong>de</strong>n wirft. Der Sockel <strong>de</strong>s Bergfrieds trägt eine gallisch-römische Votivstele; das mysteriöse<br />

Relief <strong>de</strong>r drei Jungfrauen (o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r drei Marien), auf <strong>de</strong>m die Gläubigen die Bildnisse von<br />

Jungfrau, <strong>de</strong>r Schwester Mutter-Gottes und <strong>de</strong>r Mutter Johannes <strong>de</strong>s Täufers zu erkennen<br />

g<strong>la</strong>ubten.<br />

Eine vergessene Farbe<br />

Ein im Jahre 1426 nach <strong>de</strong>m To<strong>de</strong> von Alix, <strong>de</strong>r letzten Erbin <strong>de</strong>r Adligen von Baux, verfasstes<br />

Verzeichnis stellt die einzige genaue Beschreibung <strong>de</strong>r Innenraum-Ausschmückung <strong>de</strong>s Château<br />

<strong>de</strong>s Baux dar. Der Wohnsitz zeichnete sich damals durch eine wun<strong>de</strong>rbare Dekoration aus. Je<strong>de</strong>s<br />

Zimmer trug eine eigene Bezeichnung: Zimmer <strong>de</strong>r Rose, Zimmer <strong>de</strong>s Bischofs von Toulouse…und<br />

auf <strong>de</strong>n steinernen Wän<strong>de</strong>n berichteten die hochschäftigen Webteppiche mit <strong>de</strong>n Waffen von<br />

Baux, von Orange, von Toulouse über die Legen<strong>de</strong>n von Alexan<strong>de</strong>r und Olivier…<br />

14


Der Name einer Legen<strong>de</strong><br />

Im 10. Jahrhun<strong>de</strong>rt, als <strong>de</strong>r christliche G<strong>la</strong>ube sich in <strong>de</strong>r gesamten westlichen Welt durchgesetzt<br />

hatte, scharte Manassès, <strong>de</strong>r Erzbischof von Arles, ein unnachgiebiger und autoritärer Prä<strong>la</strong>t<br />

zwecks Festigung seiner Macht einige mutige und ergebene Menschen um sich. Unter ihnen<br />

befand sich Isnard, <strong>de</strong>m er als Dank für seine Loyalität das Baux-Tal schenkte. Es wur<strong>de</strong> daher<br />

beschlossen, ein <strong>Schloss</strong> auf <strong>de</strong>m steilen Felsen zu errichten. Im Laufe <strong>de</strong>r Zeit vereinigten seine<br />

ehrgeizigen Adligen viel Grundbesitz und übernahmen viele Ehrenämter. Sie waren Furcht<br />

erregend und folgten <strong>de</strong>m einen Grundsatz, <strong>de</strong>r Maßlosigkeit.<br />

Die Baux-Prinzen nahmen für sich in Anspruch, von Balthasar, <strong>de</strong>m König und Magier<br />

abzustammen. Als Verehrer <strong>de</strong>s Sternes, <strong>de</strong>r sie geleitet hatte, machten diese Magier aus <strong>de</strong>m<br />

Stern eine Heilige: Sainte Estelle. Daher befin<strong>de</strong>t sie sich auf <strong>de</strong>n Waffen <strong>de</strong>r Baux-Adligen, die<br />

sich nach <strong>de</strong>r Losung „Al Azar, Balthazar“ (Auf gut Glück, Balthasar) richteten.<br />

„Sie trugen als Erste ihnen antiken Namen – provenzalische Familien – Von <strong>de</strong>r Rasse <strong>de</strong>r Adler<br />

abstammend, niemals Untertanen – <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Spitze seiner Schwingen – die Bergkämme aller<br />

Höhen berührte“. Auf diese Weise wur<strong>de</strong> die Familienlegen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Baux seitens <strong>de</strong>s Schriftstellers<br />

Frédéric Mistral am Anfang seines Hel<strong>de</strong>nepos (calendal) gewürdigt.<br />

Einige berühmte Persönlichkeiten<br />

Aus <strong>de</strong>r bewegten Geschichte <strong>de</strong>r Lehnshoheit treten einige Persönlichkeiten mit Symbolkraft<br />

beson<strong>de</strong>rs hervor:<br />

Raymond <strong>de</strong>s Baux führt über einen Zeitraum von etwa zwanzig Jahren (von 1145 bis 1162) die<br />

Kriege <strong>de</strong>s Baux, er stritt mit <strong>de</strong>m Grafen von Barcelona um die Provence-Grafschaft.<br />

Raymond <strong>de</strong> Turennes erweist sich <strong>la</strong>nge Zeit als ein gefolgsamer Adliger: er kämpft in F<strong>la</strong>n<strong>de</strong>rn<br />

für <strong>de</strong>n König von Frankreich, in Italien für <strong>de</strong>n Papst. Aber plötzlich begehrt er gegen alle Mächte<br />

auf und wird « die P<strong>la</strong>ge <strong>de</strong>r Provence », ein zynischer und blutiger Adliger, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Hof von<br />

Frankreich und die Macht <strong>de</strong>s Papstes herausfor<strong>de</strong>rt. Er wird zum To<strong>de</strong> verurteilt und<br />

exkommuniziert. Dieser unbesiegbare Räuber schlägt diese Urteilssprüche in <strong>de</strong>n Wind und schart<br />

Diebe um sich, greift Städte und Dörfer an, um hier Brän<strong>de</strong> zu legen und Mordtaten zu begehen.<br />

Schließlich Alix <strong>de</strong>s Baux, die letzte und einzige Erbin <strong>de</strong>r Landstriche <strong>de</strong>r Baux. Mit ihrem Tod im<br />

Jahre 1426 en<strong>de</strong>t das turbulente Geschlecht <strong>de</strong>r Baux-Adligen. Das <strong>Schloss</strong> hat einige Jahre nach<br />

ihrem Tod noch Bestand, dann wird es im Jahre 1483 nie<strong>de</strong>rgerissen.<br />

15


Rebellen, aber höfliche Menschen<br />

In <strong>de</strong>r Provence <strong>de</strong>s 12. und 13. Jahrhun<strong>de</strong>rts setzte sich ein neuer Stand durch, <strong>de</strong>n man die<br />

Ritter (bzw. das Rittertum) nannte. Der Ritter, <strong>de</strong>r die Gewalt besaß, legte einen Eid ab, <strong>de</strong>r<br />

besagte, dass er mit seinem Schwert nur die Schwachen verteidigen wer<strong>de</strong>. Er schwor <strong>de</strong>n<br />

Frie<strong>de</strong>n Gottes zu verkün<strong>de</strong>n, die Frauen, <strong>de</strong>n Klerus und die Bauern zu achten. Große Be<strong>de</strong>utung<br />

wur<strong>de</strong> nunmehr <strong>de</strong>r Kultur beigemessen, die von <strong>de</strong>n die Provence bereisen<strong>de</strong>n Troubadouren<br />

verbreitet wur<strong>de</strong>.<br />

Der Ruhm <strong>de</strong>r Adligen von Baux <strong>de</strong> Provence ist mit <strong>de</strong>mjenigen <strong>de</strong>r Poeten, Musiker und Sänger,<br />

die in diesen Kriegszeiten ein wenig Menschlichkeit einführten, verbun<strong>de</strong>n. Die Adligen nahmen<br />

an <strong>de</strong>n Spielen teil und begeisterten sich für Poesie-Wettstreite. Diese rauen Männer <strong>de</strong>r<br />

Waffenkunst verfassten und hörten gerne Hirtenlie<strong>de</strong>r, Dialogreime (Satirestrophen), Bal<strong>la</strong><strong>de</strong>n,<br />

provenzalische Poesie mit aktuellen Themen o<strong>de</strong>r Lie<strong>de</strong>r. In <strong>de</strong>n Minnehöfen schmiegten sie sich<br />

bei ga<strong>la</strong>nten Unterhaltungen an die schönen Burggräfinnen, wo die Damen in Fragen <strong>de</strong>r<br />

Ga<strong>la</strong>nterie und Liebesfragen Entscheidungen trafen und provenzalische Poesie-Preise verliehen.<br />

Im 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt verlief die schöne Jahreszeit auf diese Weise zwischen kriegerischen Ausritten<br />

und höfischen Festen. Die Troubadoure und ihre Damen schufen einen neuen Werteko<strong>de</strong>x,<br />

in<strong>de</strong>m sie in <strong>de</strong>n Midi-Höfen die Vorliebe für Gesang und Tanz einführten. Bei <strong>de</strong>r umworbenen<br />

Dame han<strong>de</strong>lt es sich immer um eine verheiratete Frau. Das Geheimnis <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n, von <strong>de</strong>m Bote<br />

und Wachposten Kenntnis haben, stellt die Voraussetzung <strong>de</strong>r höfischen Liebesbeziehung dar.<br />

Aber die Furcht ist aufgrund <strong>de</strong>r Anwesenheit von Spionen (Lauzangiers), <strong>de</strong>r eifersüchtigen<br />

Bösewichte, die bereit sind, <strong>de</strong>n Dichter und seine Angebetete an <strong>de</strong>n Ehemann zu verraten,<br />

durchaus auch vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Die Troubadoure, bei <strong>de</strong>nen es sich um Lie<strong>de</strong>rmacher han<strong>de</strong>lt, verherrlichen in ihren Liedpoesien<br />

(<strong>de</strong>m canto) die Hohe Minne, die Liebe für die Dame; sie wird als Vollendung <strong>de</strong>r Seele und <strong>de</strong>s<br />

Herzens <strong>de</strong>s Ritters aufgefasst. Sie sangen über einen <strong>la</strong>ngen Zeitraum von <strong>de</strong>n jungen Mädchen<br />

<strong>de</strong>r Adligen von Baux, die Aza<strong>la</strong>ïs, Douce, Fanette und Passerose hießen, Vornamen, auf die man<br />

in <strong>de</strong>r Provence auch heute noch trifft.<br />

Die Zerstörung<br />

Alix <strong>de</strong> Baux, die Alleinerbin <strong>de</strong>s Baux-Lehens, vererbte aufgrund ihres Testaments ihren<br />

Landbesitz an einen entfernten Verwandten, <strong>de</strong>n Herzog von Andria. In <strong>de</strong>r Folge von<br />

Be<strong>la</strong>gerungen und Kriegen fiel das herrschaftliche Gebiet aber in das Erbe von René d’Anjou. Im<br />

Jahre 1481, beim Tod <strong>de</strong>s „Guten Königs René », <strong>de</strong>m letzten Grafen <strong>de</strong>r Provence, wer<strong>de</strong>n die<br />

Baux’ <strong>de</strong>m Königtum Frankreichs angeglie<strong>de</strong>rt. Ludwig XI. zerstörte die Zita<strong>de</strong>lle.<br />

Das herrschaftliche Gebiet wird nun in eine Baronnie (Herrschaftsgebiet) umgewan<strong>de</strong>lt und <strong>de</strong>n<br />

treuen Dienern <strong>de</strong>s Königs von Frankreich als Zeichen <strong>de</strong>r Anerkennung übergeben. Der<br />

berühmteste unter ihnen bleibt <strong>de</strong>r Herzog, Connétable Anne <strong>de</strong> Montmorency, Jugendfreund<br />

von Franz <strong>de</strong>m Ersten. Er restauriert das in Ruinen liegen<strong>de</strong> <strong>Schloss</strong> und führt die Architektur <strong>de</strong>r<br />

italienischen Renaissance in <strong>de</strong>r Provence ein.<br />

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Er leistet erfolgreich Wi<strong>de</strong>rstand gegen eine gefährliche Invasion von Karl V. und lässt von Aix aus<br />

die Archivbestän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Schatzes, <strong>de</strong>r durch die Truppen <strong>de</strong>s Kaisers bedroht ist, in die Zita<strong>de</strong>lle<br />

bringen. Aber die Religionskriege bedrohen diese vorübergehen<strong>de</strong>n Frie<strong>de</strong>n bald wie<strong>de</strong>r und die<br />

Baux, die unter <strong>de</strong>r Familie Manville zu einem Mittelpunkt <strong>de</strong>s Protestantismus wur<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n<br />

nunmehr seitens <strong>de</strong>r Repräsentanten <strong>de</strong>s Königs mit Misstrauen betrachtet.<br />

Der Überdruss Richelieus<br />

Das Baux-Gebiet wird in <strong>de</strong>r Folge einer Revolte, die Gaston d’Orleans gegen seinen Bru<strong>de</strong>r<br />

Ludwig XIII unternimmt, erneut be<strong>la</strong>gert. Richelieu trifft die Entscheidung, einen <strong>de</strong>rart<br />

hartnäckig rebellieren<strong>de</strong>n Ort zu vernichten. Er ruft <strong>de</strong>n Baron <strong>de</strong>s Baux, Antoine <strong>de</strong> Villeneuve,<br />

<strong>de</strong>n Günstling von Gaston d’Orleans an <strong>de</strong>n Hof und während <strong>de</strong>ssen Abwesenheit gibt er <strong>de</strong>n<br />

Befehl zur Be<strong>la</strong>gerung <strong>de</strong>r Stadt. Trotz einer 27 Tage dauern<strong>de</strong>n hel<strong>de</strong>nhaften Verteidigung<br />

mussten sich die Tore öffnen und die Schutzwälle wur<strong>de</strong>n zerstört. Unter Einsatz von Explosionen<br />

und Hacke wer<strong>de</strong>n die hohen Mauern zerstört. Die stolze Baux-Zita<strong>de</strong>lle wird endgültig <strong>de</strong>r Macht<br />

<strong>de</strong>s Königs unterstellt.<br />

Die in eine Markgrafschaft umgewan<strong>de</strong>lte Baux-Hochburg wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Prinzen Grimaldi<br />

übergeben, zum Dank dafür, dass sie die Spanier aus Monaco vertrieben hatten. Frankreich kauft<br />

die Provinz erst 1791 zurück.<br />

Nach <strong>de</strong>r Ruhephase ein neuer Aufschwung<br />

Die ver<strong>la</strong>ssene Zita<strong>de</strong>lle, die nach <strong>de</strong>m Verlust ihrer politischen und militärischen Funktion<br />

be<strong>de</strong>utungslos war, stellte nur noch einen „toten Ort“ dar; in <strong>de</strong>r Baux-Ortschaft verringerte sich<br />

die Einwohnerzahl. Nur die großen Poeten <strong>de</strong>r Provence, wie Frédéric Mistral o<strong>de</strong>r Alphonse<br />

Dau<strong>de</strong>t setzten sich noch für diese faszinieren<strong>de</strong>n Ruinen ein.<br />

Man musste bis zum Jahre 1821 warten, bis die Baux-Zita<strong>de</strong>lle wie<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>r Vergessenheit<br />

auftauchte. Eine wissenschaftliche Ent<strong>de</strong>ckung lenkt die Aufmerksamkeit auf diesen<br />

Marktflecken, <strong>de</strong>r zur Ortschaft gewor<strong>de</strong>n ist: Ein Chemiker namens Berthier fin<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>r<br />

Umgebung einen roten Felsen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Herstellung von Aluminium dient; er nennt diesen<br />

Ausgangsstoff „Bauxit“.<br />

Im Jahre 1945 erfolgt die Eröffnung <strong>de</strong>s berühmten Restaurants “L’Oustau <strong>de</strong> Baumanière” durch<br />

Raymond Thuillier, <strong>de</strong>n Bürgermeister von Baux in <strong>de</strong>r Jahre von 1971 bis 1993 und es stellen sich<br />

als Gäste Staatsmänner, Künstler und an<strong>de</strong>re berühmte Persönlichkeiten ein. Ihr Erscheinen<br />

be<strong>de</strong>utet die Wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckung Baux’ durch die breite Öffentlichkeit, die sich <strong>de</strong>s einmaligen<br />

Charakters <strong>de</strong>s Ortes bewusst ist.<br />

Seit 1992 ist das Baux-<strong>Schloss</strong> in ein außergewöhnliches Programm von Grabungen einbezogen<br />

und es wird touristisch beworben, wodurch es an Attraktivität gewinnt.<br />

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Im Jahre 1993 beschloss die Gemein<strong>de</strong> von Baux-<strong>de</strong>-Provence sich an Culturespaces zu wen<strong>de</strong>n,<br />

damit diese für das <strong>Schloss</strong> Werbung betreiben und es verwalten solle.<br />

Die außergewöhnliche historische Stätte stellt nunmehr mit 250.000 Besuchern pro Jahr das<br />

Monument in <strong>de</strong>r Region Provence – Alpes - Côte d’Azur (PACA) dar, das hinsichtlich <strong>de</strong>r<br />

Besucherzahl auf P<strong>la</strong>tz zwei liegt, hinter <strong>de</strong>m Papstpa<strong>la</strong>st von Avignon.<br />

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Château <strong>de</strong>s Baux <strong>de</strong> Provence<br />

13520 Les Baux-<strong>de</strong>-Provence<br />

Tel : +33 (0)4 90 54 55 56<br />

Fax : +33 (0)4 90 54 55 00<br />

www.chateau-baux-provence.com<br />

E-Mail : message@chateau-baux-provence.com<br />

Öffnungszeiten<br />

Das <strong>Schloss</strong> ist täglich geöffnet, während <strong>de</strong>s<br />

gesamten Jahres, auch an Ferientagen:<br />

Im Frühjahr: von 9 Uhr bis 18.30 Uhr<br />

Im Sommer: von 9 Uhr bis 20.30 Uhr<br />

Im Herbst: von 9.30 Uhr bis 18.00 Uhr<br />

Im Winter: von 9.30 Uhr bis 17.00 Uhr<br />

Das Café <strong>de</strong>s Baux ist vom 1. April bis zum 31.<br />

Oktober geöffnet.<br />

Zeitp<strong>la</strong>n für das Katapultschießen: an allen<br />

Tagen von April bis September: 10.30 Uhr, 12.00<br />

Uhr, 14.00 Uhr, 16.00 Uhr, 18.00 Uhr.<br />

Art <strong>de</strong>s Besuches<br />

– Normaler Besuch. Je<strong>de</strong>m Besucher wird<br />

kostenlos ein interaktiver Audiogui<strong>de</strong> zur<br />

Verfügung gestellt; dieser ist in sieben<br />

Sprachen verfügbar (Französisch, Englisch,<br />

Deutsch, Nie<strong>de</strong>rländisch, Italienisch, Spanisch,<br />

Japanisch).<br />

– Ausschließlich für Gruppen : Besuch <strong>de</strong>s<br />

<strong>Schloss</strong>es mit Führung durch eine fachkundige<br />

Person. Auch eine Führung durch das Dorf kann<br />

stattfin<strong>de</strong>n.<br />

19<br />

Eintrittspreise 2009<br />

Einzelpersonen<br />

Erwachsene: 7,70 €<br />

Verbilligter Eintritt: 5,70 €<br />

Kostenloser Eintritt für Kin<strong>de</strong>r unter 7 Jahren.<br />

Familienangebot<br />

Ein Kind kostenlos bei 3 zahlen<strong>de</strong>n Personen<br />

(Erwachsene o<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r) aus einer einzigen<br />

Familie<br />

Gruppen<br />

Erwachsene (ab 20 Personen): 5,70 € pro Person<br />

Schulk<strong>la</strong>ssen (ab 20 Schüler): 3,85 € pro Schüler<br />

Für Gruppen muss eine vorherige Reservierung<br />

erfolgen.<br />

Angebot für Kin<strong>de</strong>r: Pädagogische Workshops<br />

und Besuch durch Schulk<strong>la</strong>ssen bei vorheriger<br />

Reservierung (13 € pro Kind).<br />

Lage, Zufahrt und Parkp<strong>la</strong>tz<br />

Das <strong>Schloss</strong> Château <strong>de</strong>s Baux-<strong>de</strong>-Provence<br />

liegt 15 km nordöstlich von Arles und 30 km<br />

südlich von Avignon.<br />

Die Zufahrt kann über die Autobahn A7<br />

erfolgen, Ausfahrt Avignon ; Autobahn A9,<br />

Ausfahrt Nîmes o<strong>de</strong>r Autobahn A54, Ausfahrt<br />

les Baux-<strong>de</strong>-Provence.<br />

Das Dorf Baux bietet <strong>de</strong>n Busunternehmern bei<br />

Vor<strong>la</strong>ge ihres Reservierungs-Tickets für <strong>de</strong>n<br />

<strong>Schloss</strong>besuch einen kostenlosen Parkp<strong>la</strong>tz an.

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