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Geschichte des Schweizerischen Zofingervereins - Zofingia HSG

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<strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Schweizerischen</strong><br />

<strong>Zofingervereins</strong><br />

18. Jh. bis heute<br />

neu überarbeitet von Ali Avci v/o Glaub-nix, 13. Mai 2004


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort................................................................................ 3<br />

1 Die helvetische Gesellschaft als Jugendbewegung ............... 4<br />

1.1 Vorgeschichte <strong>des</strong> <strong>Schweizerischen</strong> <strong>Zofingervereins</strong> (1700 - 1807) . 4<br />

2 Der Zofingerverein als vaterländische Vereinigung der<br />

Schweizer Studierenden (1819-1847).................................. 5<br />

2.1 Das erste Fest in Zofingen.................................................................... 5<br />

2.2 Abspaltung der Helvetia....................................................................... 6<br />

2.3 Das goldene Zeitalter <strong>des</strong> <strong>Zofingervereins</strong>........................................... 6<br />

2.3 Krise in Bern – „Das grosse Schisma“ von 1847................................. 7<br />

3 Der Zofingerverein als liberale Studentenverbindung im<br />

Bun<strong>des</strong>staat (1847-1903)................................................... 7<br />

3.1 Sonderbundskrieg und neuer Bun<strong>des</strong>staat............................................ 7<br />

3.2 Neu-Zofingerverein und Helvetia 1847-1855...................................... 8<br />

3.3 Die Fusion von 1855 ............................................................................ 9<br />

3.4 Politfrage und Neutralität................................................................... 10<br />

3.5 Altzofinger und Feiern ....................................................................... 10<br />

3.6 Mensurfrage in Zürich........................................................................ 11<br />

4 Der Zofingerverein auf neuen Wegen zur offenen, brüderlichen<br />

Gemeinschaft studierender Menschen (1903-1934) ........... 12<br />

4.1 Parteibildung im Zofingerverein – allgemeine Züge der Idealzofinger<br />

und Ubetonen ........................................................................................... 12<br />

4.2 Gymnasialfrage .................................................................................. 13<br />

4.3 Luzernerfrage ..................................................................................... 14<br />

4.4 Die Tessinerfrage ............................................................................... 14<br />

5 Der Zofingerverein vor der Aufgabe, die Freiheit zu bewahren<br />

und neu zu gewinnen (seit 1934)...................................... 15<br />

5.1 Der Zofingerverein und die „Nationale Erneuerung“ in den dreissiger<br />

Jahren ....................................................................................................... 15<br />

5.2 Der Zofingerverein in den Jahren der Grenzbesetzung 1939-1945 ... 15<br />

5.3 Entwicklung seit den Nachkriegsjahren bis heute.............................. 15<br />

6 ANHANG: Schematische Darstellung der Spaltungen und<br />

Geschichtlicher Abriss ................................................... 17<br />

6.1 Spaltungen.......................................................................................... 17<br />

6.2 Gründungsdaten ................................................................................. 17<br />

2


»Möge beim Lesen dieses Buches jeder junge Zofinger miterleben, welche<br />

Freude es ist, aber auch wozu es verpflichtet, einem Studentenverein anzugehören,<br />

der so mit der <strong>Geschichte</strong> unseres Lan<strong>des</strong> verbunden ist.«<br />

Eduard von Steiger, Bun<strong>des</strong>rat von 1940-51<br />

»Denkt, liebe Freunde, auch an die Zukunft und tut doch – wie lange taten<br />

wir es nicht mehr ? – um der <strong>Zofingia</strong> willen etwas Tapferes!«<br />

Rolf Deppeler, Geleitwort zur Zofingergeschichte 1968<br />

3


Vorwort<br />

Dieser Text enthält einige inhaltlichen Ergänzungen und vor allem auch<br />

Verbesserungen. Einige bisherige Unterlagen enthalten Fehler. Die Daten,<br />

die hier angegeben werden, sind richtig. Weiter wurde neben stilistischen<br />

und orthographischen Verbesserungen das Format lernfreundlicher gestaltet.<br />

Dazu eine kleine Erörterung:<br />

Im Text fett gekennzeichnete Stellen sind absolut wichtige Begriffe.<br />

Kursiv geschriebenes dient der Betonung. Das, was unterstrichen ist, muss<br />

im Rahmen der Zofingergeschichte nicht zwingend prüfungsrelevant sein,<br />

kann aber an anderer Stelle abgefragt werden, weil es zum Wissensrepertoire<br />

eines jeden Zofingers gehört. Daher soll sich der Leser, falls er das unterstrichene<br />

nicht kennt, selbst um den Erwerb <strong>des</strong> Wissens bemühen!<br />

Die Kästchen fassen das Allerwichtigste im Abschnitt zusammen, was<br />

das Lernen erheblich erleichtern soll.<br />

Der Autor hat auf Quellenangaben verzichtet, weil er der Auffassung ist,<br />

dass die vorangegangenen Arbeiten seiner Farbenbrüder im Dienste der <strong>Zofingia</strong><br />

stünden und daher eine umfangreiche Quellenangabe unnötig sei.<br />

1 Die helvetische Gesellschaft als Jugendbewegung<br />

1.1 Vorgeschichte <strong>des</strong> <strong>Schweizerischen</strong> <strong>Zofingervereins</strong><br />

(1700 - 1807)<br />

In der ersten Hälfte <strong>des</strong> 18. Jahrhunderts setzte sich in der Alten Eidgenossenschaft,<br />

welche bis dahin absolutistisch und orthodox geprägt war, die<br />

neue Denkschule der Aufklärung durch. An den Akademien von Zürich und<br />

Bern lehrten die geistigen Führer <strong>des</strong> noch jungen Zeitalters, Johann Jakob<br />

Bodmer und Albrecht von Haller, ihren Studenten vaterländische <strong>Geschichte</strong><br />

und Medizin. Sie verstanden es, die junge Generation an sich zu fesseln und<br />

in ihr die Verherrlichung der alten Zeit der eidgenössischen Heldenväter zu<br />

wecken, was das Erwachen eines neuen, patriotischen, nationalen Gefühls<br />

zur Folge hatte.<br />

In Zürich vereinigte man sich darauf zur „Wachsenden Gesellschaft“,<br />

und in Bern zur „Vergnügten Gesellschaft“. Auch in Basel schloss man<br />

sich wenig später zusammen, nämlich zur „Freien Gesellschaft“. Im Mai<br />

1747 beschloss man die Vereinigung der drei Gesellschaften mit dem<br />

4<br />

Kästchen = das<br />

Wichtigste in Kürze<br />

1747 Berner, Basler<br />

und Zürcher<br />

schliessen sich<br />

zusammen.


Zweck, die Freundschaft und die Wissenschaft in Form von Referaten und<br />

Gesprächen zu fördern. Wenig später verwischten sich die Spuren der Gesellschaften<br />

bereits deutlich. 1761/62 kam es dann von ehemaligen Mitgliedern<br />

der Gesellschaften zur Gründung der „Helvetischen Gesellschaft.“ Die<br />

Zielsetzung der neuen Vereinigung war bewusst patriotisch gewählt und<br />

hatte die Überbrückung von eidgenössischen Gegensätzen sowie die Einigung<br />

der Eidgenossenschaft zum Zweck.<br />

Die „Helvetische Gesellschaft“ nahm Züge einer Jugendbewegung an<br />

und dehnte sich auf die französische Schweiz aus. An den Zusammenkünften,<br />

bis 1780 in Schinznach und dann in Olten, wurden Schweizerlieder gesungen<br />

und patriotische Zeremonien, wie der „Lan<strong>des</strong>vater“, abgehalten.<br />

Der Einmarsch von Napoleon I. und der gleichzeitige Zusammenbruch der<br />

13-örtigen Konföderation der Eidgenossenschaft von 1798 hatte zur Folge,<br />

dass nach der letzten Tagung von 1797 in Aarau zehn Jahre lang keine Zusammenkunft<br />

mehr stattfand. Erst 1807, während der Mediationszeit, fand<br />

sich eine kleine Schar in Zofingen ein.<br />

2 Der Zofingerverein als vaterländische Vereinigung<br />

der Schweizer Studierenden (1819-1847)<br />

2.1 Das erste Fest in Zofingen<br />

In Zofingen, auf halbem Weg zwischen den beiden Städten Bern und Zürich,<br />

waren am 21. bis 24. Juli 1819 zum ersten Mal sechsundzwanzig Zürcher<br />

und vierunddreissig Berner vereint. Dieses erste Fest war die Folge der Ereignisse<br />

der Vorjahre in Zürich und Bern.<br />

In Zürich zogen am 23. Oktober 1818 achtzig Studierende hinaus in den<br />

Sihlwald und feierten in Rede und Gesang die dreihundertste Wiederkehr<br />

<strong>des</strong> Tages, an dem Zwingli den Zürchern zum ersten Mal das Evangelium<br />

verkündet hatte.<br />

Diese Feier zeigte den Zürchern wie kurz zuvor den Bernern die erste<br />

Laupenfeier, „was der Gesamtwille der Studenten Grosses und Schönes<br />

vermöge“. Zur offiziellen Reforationsfeier kamen dann auf Neujahr mit Professor<br />

Lutz neun Berner Studenten nach Zürich, worauf in ihren Gesprächen<br />

5<br />

21. – 24. Juli 1819<br />

26 Zürcher und<br />

34 Berner in Zofingen<br />

Oktober 1818<br />

Zürich: Sihlwald<br />

Bern: Laupenfeier


der Wunsch entstand, den Gedankenaustausch in Zusammenkünften zu vertiefen<br />

und zu pflegen.<br />

Zum Ablauf <strong>des</strong> ersten Festes 1819 in Zofingen steht folgen<strong>des</strong> im Buch<br />

Schweizerischer Zofingerverein: „Alle Anwesenden durchströmte bei den<br />

Verhandlungen im Ochsen und dem Mahl im Rössli, bei Serenaden und<br />

Spaziergängen eine wenig bestimmte, aber umso feurige Begeisterung.“<br />

2.2 Abspaltung der Helvetia<br />

Bis zu Beginn der 1830er Jahre waren sich die Sektionen weitgehend einig,<br />

dass die loyale <strong>Zofingia</strong> politisch neutral ist. Dies änderte in der schweizerischen<br />

Regenerationszeit: Militärisch wie politisch verschiedene Meinungen<br />

bedrohte die Einheit unter den Verbindungsbrüdern. Freikorps, eine Art militärische<br />

Formation, entstanden oder es wurden Sektionen ausgestossen<br />

oder traten aus. Die Luzerner fanden, dass der Zweck der <strong>Zofingia</strong> politisch<br />

sei, was aber beim Gesamtverein auf taube Ohren stiess.<br />

Deshalb trafen sich die ausgetretenen Luzerner am Pfingstmontag 1832<br />

in Hitzkirch, wo sie die Helvetia gründeten. Das Bildungsziel war dort somit<br />

von politischen Zielen verdrängt worden. Doch vermochte es die junge<br />

Helvetia nicht so recht, an den verschiedenen Universitäten so richtig Fuss<br />

zu fassen. Doch auch der Zofingerverein zog seine Konsequenzen.<br />

2.3 Das goldene Zeitalter <strong>des</strong> <strong>Zofingervereins</strong><br />

Mit diesem Namen werden die späten dreissiger Jahre bezeichnet. Es handelte<br />

sich um eine Zeit, wo das dem Vaterland Dienen mit Freundschaft und<br />

Wissenschaft verbunden wurde. Selbst eine Zofinger-Metaphysik wurde<br />

entworfen, in welcher der sichtbare Verein als die Verkörperung einer ewigen<br />

Idee erschien. 1839 wurde Heinrich Schweizers „<strong>Geschichte</strong> der ersten<br />

zwei Jahre“ veröffentlicht, um dem Verein seinen ursprünglichen Zweck<br />

nahe zu legen.<br />

6<br />

Pfingst-Mo. 1832<br />

Gründung der<br />

Helvetia


2.3 Krise in Bern – „Das grosse Schisma“ von 1847<br />

Vor und nach Sämpflis (ein Radikaler) Wahlsieg waren die politischen Verhältnisse<br />

äusserst gespannt. Dadurch bildeten sich in der Sektion Bern zwei<br />

Gruppen. Die Majorität war konservativ, daneben gab es eine radikale<br />

Gruppe (Minderheit).<br />

Der Streit brach an einer Bagatelle aus. Die Frage war: Sollten die Berner<br />

Zofinger am allgemeinen Studentenball teilnehmen oder einen eigenen<br />

mit der Société feiern? Die Majorität entschied sich für Letzteres. Konservative<br />

Altmitglieder <strong>des</strong> Vereins gründeten damals die Männerzofingia, in<br />

welchen sich auch gleich gesinnte Nichtzofinger einbringen konnten. Die<br />

Minorität unterstützte dann einen Angriff der radikalen Presse gegen die<br />

Männerzofingia. Die Mehrheit rügte diesen Schritt scharf. Die Folge war,<br />

dass am 29. Juni 1847 vierzehn Zofinger den Austritt erklärten. Die so genannte<br />

Neuzofingia war entstanden, nachdem der Gesamtverein am 19. August<br />

1847 am Centralfest in Zofingen sie nicht als wahre Sektion Berns anerkannte.<br />

Der Neuzofingerverein konnte Mehrheiten aus Zürich, Chur, St. Gallen<br />

und einen Basler begeistern. Es war nunmehr ein Verein mit sieben Sektionen<br />

und hundert Mitgliedern entstanden. Der bisherige Verein zählte 120<br />

Mitglieder in sechs Sektionen. Der Traum einer sichtbaren Einheit der Studierenden<br />

war gestorben.<br />

3 Der Zofingerverein als liberale Studentenverbindung<br />

im Bun<strong>des</strong>staat (1847-1903)<br />

3.1 Sonderbundskrieg und neuer Bun<strong>des</strong>staat<br />

Im Sonderbundskrieg vom November 1847 behielten die überlegen geführten<br />

eidgenössischen Truppen unter General Dufour, seinerseits Zofinger, die<br />

Oberhand. An diesem Bürgerkrieg zwischen katholischen und reformierten<br />

Eidgenossen beteiligten sich Neu-Zofinger und Zofinger bis auf wenige<br />

Ausnahmen nicht.<br />

7<br />

19. August 1847<br />

Entstehung der<br />

Neuzofingia nach<br />

Aberkennung der<br />

Originalität durch<br />

das Centralfest.


Die Not <strong>des</strong> Krieges war aber keineswegs Anlass zur Versöhnung zwischen<br />

Zofingern und Neu-Zofingern. 1848 bis 1850 boten sich die beiden<br />

Vereine in der Presse heftige Auseinandersetzungen. Die abtrünnigen Neu-<br />

Zofinger bezichtigten die treuen Zofinger als Anhänger <strong>des</strong> „Anciens Regimes“:<br />

Herrensöhne, Patritiersöhnchen, Sprösslinge <strong>des</strong> gross- und kleinstädtischen<br />

Magnatentums.<br />

Die Zofinger revanchierten sich unter anderem mit folgenden Worten:<br />

„Der Zofingerverein ist ein Nationalverein mit – gleich der Mehrheit <strong>des</strong><br />

Schweizervolkes – freisinnigem Gedankengut, der Neu-Zofingerverein eine<br />

blosse Ausgeburt einer fieberhaft aufgeregten Zeit.“<br />

Auf dem politischen Parkett erlebte der Zofingerverein zwischen 1848 und<br />

1874 seine Hochblüte. Einerseits waren Alte Zofinger bei der Entstehung<br />

der Schweizer Bun<strong>des</strong>verfassung mitbestimmend, andererseits konnte die<br />

vereinigte Bun<strong>des</strong>versammlung bis 1874 als eigentliches „Zofingerparlament“<br />

bezeichnet werden.<br />

War mit der Entstehung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>staates Schweiz das Ziel <strong>des</strong> <strong>Schweizerischen</strong><br />

<strong>Zofingervereins</strong> erreicht? Nein, der Zofingerverein war nie auf dieses<br />

eine politische Ziel ausgerichtet gewesen; die Zofinger waren – und sind es<br />

heute noch – „unterwegs nach der höheren Einheit der Herzen in einem vielgestaltigen<br />

Lande.“<br />

3.2 Neu-Zofingerverein und Helvetia 1847-1855<br />

Der Neuzofingerverein breitete sich sehr schnell aus und zählte 1850 dreizehn<br />

Sektionen im Inland. Auch im Ausland war eine Sektion zu finden, die<br />

„Neu Helvetia“. Die Hochburg jedoch blieb in Zürich und Bern. Inder<br />

Westschweiz mochten die Neu-Zofinger nur in Lausanne festen Fuss fassen.<br />

Im Herbst 1849 nahmen die Neu-Zofinger den Namen Helveter an,<br />

nachdem die Einwohnerversammlung der Stadt Zofingen es abgelehnt hatte,<br />

nur ihnen das ausschliessliche Gastrecht zu gewähren. In Langenthal aber<br />

waren die Helveter hoch willkommen und man begrüsste sie schon von weitem<br />

mit den Schüssen eines Kadettencorps.<br />

8<br />

1848 – 1874<br />

Zofingerparlament<br />

1849 Neuzofingia<br />

nennt sich Helvetia<br />

nach Ablehnung<br />

Zofingens


Je länger <strong>des</strong>to schwerer fiel es aber den Helvetern die jungen Studierenden<br />

von der Grundeinstellung der nationalen Einheit zu überzeugen. Es<br />

wurden Themen beschlagen, wie „Konsequenz und Charakterfestigkeit“,<br />

was unweigerlich mit der Zeit zu der „hohlen, abstrakten Identität“ führte,<br />

die man kurz zuvor dem Zofingerverein vorgeworfen hatte. Die Helvetia<br />

stagnierte unweigerlich.<br />

3.3 Die Fusion von 1855<br />

1854 gab es die Berner Fusion, das heisst die Bildung einer Koalitionsregierung<br />

zwischen Radikalen und Konservativen. Deswegen erschien den<br />

Berner Helvetern eine Wiedervereinigung mit den Zofingern möglich. Recht<br />

danach neigten sich die beiden Sektionen in Zürich zu einer Vereinigung<br />

und so beschlossen die Zürcher Zofinger und die Zürcher Helveter an einer<br />

gemeinsamen Sitzung vom 3. März 1855 die sofortige Vereinigung der beiden<br />

Sektionen. Fast alle Sektionen beider Vereine folgten. Die Mützen sollten<br />

blau sein, während der rot-weiss-rote Band einen Goldrand erhalten<br />

sollte. Bun<strong>des</strong>stadt blieb Zofingen und der neu entstandene Verein wurde<br />

„Neu-Zofingerverein“ genannt.<br />

Die Alt-Mitglieder der Helvetia hatten die Fusion als eine Kapitulation<br />

empfunden. Und als die Neu-Zofinger 1857 mit der durch die sog. Farbenfrage<br />

die blaue durch die alte weisse Mütze ersetzten, beschloss ein Teil der<br />

Berner Neu-Zofingermitglieder, auszutreten. Diese konstituierten sich am<br />

27. Februar 1858 neu als Helvetia. Die ganze Aarauer Neu-<br />

Zofingersektion folgte. Insgesamt verliess aber nur eine Minorität den Neu-<br />

Zofingerverein. Man konnte also mit Recht sagen: „La fusion existe comme<br />

au premier jour.“<br />

In 1867 strich man das „Neu“ aus dem Namen <strong>des</strong> Vereins. Man kann<br />

nicht sagen, dass in 1858 und 1867 neue Epochen <strong>des</strong> Vereins begonnen<br />

hätten. Aus der Fusion entstand eine Verankerung <strong>des</strong> <strong>Zofingervereins</strong> in<br />

Luzern und der östlichen Schweiz. Die Fusion war grundsätzlich das Ergebnis<br />

einer unausweichlichen Entwicklung gewesen.<br />

9<br />

1854<br />

Berner Fusion<br />

1855 Fusion der<br />

<strong>Zofingia</strong> mit der<br />

Helvetia<br />

1857 Farbenfrage<br />

1858 Neukonstitution<br />

der Helvetia<br />

1867<br />

Namensänderung


3.4 Politfrage und Neutralität<br />

In der Zeit, in welcher das Centralblatt, in der innenpolitische Fragen der<br />

Schweiz diskutiert wurden, erschien, wurde auch innerhalb der <strong>Zofingia</strong><br />

heftig über die Politfrage diskutiert, denn eine patriotische Aufwallung, die<br />

alle Zofinger im gleichen Sinne ergriff, war die Ausnahme. Die Auseinandersetzungen<br />

dieser Jahrzehnte bezog sich vor allem darauf, wie sich die<br />

grundsätzliche Liberalität im Kampf der Parteien auszuwirken habe.<br />

Immer hatten auch radikal Denkende Platz in der <strong>Zofingia</strong> gefunden, ein<br />

Umstand, dem die <strong>Zofingia</strong> ihre Neutralität verdankt. Eben diese Neutralität,<br />

welche immer wieder angegriffen, verletzt und wieder neu definiert wurde,<br />

stand hinter den vereinsinternen Diskussionen. Die Diskussionen gingen in<br />

der Folge um Fragen wie Patriae, Litteris, das demokratische Prinzip und die<br />

Stellung <strong>des</strong> Fortschritts.<br />

Am Centralfest 1873 erklärte man, dass man auch als Revisionsgegner<br />

ein guter Schweizer und Zofinger sein könne, worauf 1874 die Sektion Fryburg<br />

freiwillig aus dem Verein austrat. Dem Basler Centralausschuss und<br />

den französischsprachigen Sektionen schien ein Übergang zur aktiven Politik<br />

als „Tod <strong>des</strong> Vereins“. Dem Zweckartikel wurde 1895 jedoch beigefügt:<br />

„In Ausnahmefällen und unter Wahrung seiner Unabhängigkeit von jeder<br />

politischen Partei, kann der Zofingerverein in wichtigen, vaterländischen<br />

Fragen Stellung nehmen.“ Von da an ging der Streit meist nicht mehr um die<br />

Neutralität, sondern darum, ob eine bestimmte Frage vaterländisch respektive<br />

national oder bloss politisch sei.<br />

3.5 Altzofinger und Feiern<br />

Dass die Mitglieder nach Studienabschluss keine entscheidende Stimme<br />

mehr haben, war von Anfang an Grundsatz, ebenso, dass sie gleichwohl Zofinger<br />

blieben. Von Organisation und Mitgliederkontrolle war keine Rede.<br />

Als die „Fortsetzung der <strong>Zofingia</strong> im Mannesalter“ galten Helvetische Geschellschaft<br />

und Gemeinnützige Gesellschaft.<br />

Seit 1872 schliesslich hat je<strong>des</strong> Mitglied das formelle Recht, nach dem<br />

Abschluss der Studien Altzofinger zu werden. Die Altzofinger taten sich in<br />

den meisten Kantonen in lose gefügten Sektionen zusammen, und diese bil-<br />

10<br />

1874 Austritt der<br />

Sektion Fryburg


deten 1885 den <strong>Schweizerischen</strong> Altzofingerverein. Nicht wenige Altzofinger<br />

begnügten und begnügen sich mit ihrer Stellung eines „Passivmitglie<strong>des</strong>“<br />

der Aktiven, <strong>des</strong> <strong>Zofingervereins</strong>.<br />

Undenkbar ohne die Altzofinger wären die Jubiläen und grossen Feiern<br />

der <strong>Zofingia</strong>. Gleich das erste Jubiläum erhielt den Rahmen, der, wie es<br />

scheint, unabänderlich geworden ist: Feier in Zofingen und Fahrt aufs Rütli.<br />

3.6 Mensurfrage in Zürich<br />

In den 1860er Jahren war sich der Zofingerverein weitgehend einig, dass die<br />

<strong>Zofingia</strong> die Mensur, das Austragen von Streitigkeiten mit dem Rapier,<br />

nicht mehr bedürfe; mit einer Ausnahme: die Sektion Zürich. Dort war diese<br />

traditionelle Art <strong>des</strong> sich Duellierens wohl wegen <strong>des</strong> hohen Anteiles deutscher<br />

Studenten noch sehr erwünscht. Aufgrund anderer Einstellungen,<br />

wegen Nachwuchsschwierigkeiten und um Übertritten zu anderen Verbindungen<br />

vorzubeugen, beschloss der Zofingerverein 1887, bei der Sektion<br />

Zürich in einer Ausnahmestellung das Fechtverbot von 1874 nicht durchzusetzen.<br />

Bedingung aber war, dass kein Zofinger zur Mensur gezwungen werden<br />

konnte.<br />

Auf Druck der Öffentlichkeit hin verlangte der Rektor der Universität<br />

Zürich ein generelles Mensurverbot von allen Verbindungen. Deswegen<br />

stellte die <strong>Zofingia</strong> Zürich die so genannten „Sonntagsstatuten“ auf, um<br />

dennoch weiter pauken zu dürfen. Dabei handelte es sich um Statuten, an die<br />

sich die Mitglieder nicht zu halten brauchten und die ausschliesslich dazu<br />

dienten, dem Rektorat vorzugaukeln, dass die Sektion nicht mehr schlagend<br />

sei. Eine Minorität der Sektion jedoch wehrte sich gegen dieses unehrliche<br />

Vorgehen und beschwerte sich beim Centralausschuss.<br />

Um nicht von Mensurgegnern unterwandert zu werden, beschloss die<br />

Sektion daraufhin, Übertritte aus anderen zofinger Sektionen zu verunmöglichen.<br />

Dies war ein krasser Verstoss gegen die Centralstatuten, weshalb die<br />

Sektion am 20. Mai 1903 aufgelöst wurde. Die sich in der Minderheit befindlichen<br />

Mensurgegner der aufgelösten Sektion gründeten die Sektion <strong>Zofingia</strong><br />

Zürich aber noch in derselben Nacht neu. Die übrigen Mitglieder der<br />

11<br />

1885 Gründung<br />

<strong>des</strong> schweizerischen<br />

AZ-Vereins<br />

1874 Fechtverbot


aufgelösten Sektion gründeten als Pendant dazu die „Neuzofingia zu Zürich“,<br />

welche eine grosse Blüte erlebte.<br />

Die Mensurfrage blieb auch auf politischer Ebene weiterhin ein heisses<br />

Eisen: In der Nationalratsdebatte von 1934 über das neue Strafgesetzbuch<br />

pries ein Politiker, ein Helveter, die Mensur als Berechtigung „in unserem<br />

öden, verflachten Leben“, während ein anderer, ein Zofinger, für die grundsätzliche<br />

Strafbarkeit dieses Zweikampfes eintrat.<br />

4 Der Zofingerverein auf neuen Wegen zur offenen,<br />

brüderlichen Gemeinschaft studierender<br />

Menschen (1903-1934)<br />

4.1 Parteibildung im Zofingerverein – allgemeine Züge<br />

der Idealzofinger und Ubetonen<br />

Nach 1903 wurde einigen Zofingern bewusst, wie brennend die „soziale<br />

Frage“ sein konnte. Es erwachte der Wunsch, den Zofingerverein zu reformieren<br />

im Sinne eines Zurückgehens auf die alten Ideale. Die genannte Zürcher<br />

Minorität wurde 1907 zu einer eigentlichen Partei, den Idealzofingern<br />

(IZ).<br />

Die Majorität der Sektion Zürich wurden Ubetonen (UBT) genannt, weil<br />

ihre Mitglieder am untern Burschentisch zu sitzen pflegten. Sie erblickte in<br />

der Parteiung, nicht ohne Grund, eine schwere Gefahr für die junge Sektion.<br />

Die meisten UBT standen politisch dem Freisinn nahe, verlangten aber von<br />

den Andersdenkenden kein Opfer, einzig schien ihnen ein flottes Auftreten<br />

wichtig. Sie nahmen Rücksicht auf die IZ. An dieser Zurückhaltung liessen<br />

es aber einzelne IZ fehlen.<br />

Die Richtung, zu der die Idealzofinger zählten, wird wegen ihrer rückbesinnlichen<br />

Haltung als die klassische bezeichnet. Ihre Grundstimmung war<br />

aber nicht die eines anklägerischen Pessimismus, sondern eher die einer kritischen,<br />

durchaus zukunftsgläubigen Haltung. Demgegenüber wird die<br />

Strömung der Ubetonen modern genannt.<br />

Bei Kriegsausbruch 1914 war ein grosser Teil der damaligen Zofingergeneration<br />

der Meinung, dass eine gründliche Neuorientierung Not tue,<br />

12<br />

1903 Gründung<br />

der Neuzofingia zu<br />

Zürich<br />

Ausbildung der<br />

beiden Strömungen<br />

IZ und UBT<br />

aufgrund der Sozialen<br />

Frage


wenn die Schweiz weiter bestehen wolle. Man strebte danach, die alten Zofingerideale<br />

für die Aufgaben in einer neuen Zeit fruchtbar zu machen. Die<br />

Kriegsjahre hatten auch bei einigen Zofingern eine Radikalisierung hervorgerufen.<br />

An der Frage der revolutionären Solidarität mit der Arbeiterschaft<br />

ist nicht nur die Zusammengehörigkeit der IZ, sondern auch die <strong>Zofingia</strong><br />

selber in eine schwere Krise geraten.<br />

1934, als der damalige Artikel 1 der Centralstatuten „Der Zofingerverein<br />

bekennt sich zur Notwendigkeit der schweizerischen Lan<strong>des</strong>verteidigung“<br />

geschaffen wurde, hörten auch bald die seit 30 Jahren andauernden Klagen<br />

der AZ über die Aktiven und das „Generationsproblem“ fast schlagartig<br />

auf. Damit war eine Epoche der Vereinsgeschichte zu Ende gegangen, eine<br />

Epoche der Vereinsgeschichte mit grossen Hoffnungen und Anregungen,<br />

schillernd durch den Streit extremer Ansichten innerhalb <strong>des</strong> Vereins und<br />

reich an persönlicher Erfüllung und Enttäuschung.<br />

4.2 Gymnasialfrage<br />

Im Jahre 1909 wollten die <strong>Zofingia</strong> Basel und einige Zürcher und Berner die<br />

Aufhebung der drei damals noch bestehenden Mittelschulsektionen herbeiführen.<br />

Dies war eine Angelegenheit, welche schon dreiunddreissig Jahre<br />

zuvor, 1876, ein brisantes Thema gewesen war.<br />

Sie brachten ihr Anliegen als eine logische und zu verantwortende Konsequenz<br />

der veränderten Verhältnisse vor. Sie wollten, dass der Zwitternatur<br />

<strong>des</strong> Vereines, wie sie es nannten, ein Ende gesetzt wird. Weiter führten sie<br />

aus, dass die Erlebnisse mit den Mittelschulsektionen zwar schön gewesen<br />

seien, man aber in dieser Hinsicht über den sentimentalen Schatten springen<br />

müsse.<br />

Die Gegner der Mittelschulsektionen hatten aber übersehen, dass es an<br />

den Hochschulsektionen viele Aktive gab, die bereits in der Mittelschule<br />

Zofinger gewesen und sehr stolz auf ihre „Zofingerherkunft“ waren. Auch<br />

hatten die Gymnasialzofinger generell eine grosse Anhängerschaft, da sie<br />

mithalfen, die Sektion Zürich wieder aufzubauen. In Winterthur versammelte<br />

sich die Gegner dieser Idee und machten sich stark für den Kampf dagegen,<br />

weil sie die gesamte <strong>Zofingia</strong> als bedroht sahen.<br />

13


4.3 Luzernerfrage<br />

Die <strong>Zofingia</strong> Luzern bekannte sich offen als eine ausgesprochen freisinnige<br />

(im politischen Sinne) Sektion. So besuchten sie auch in den Farben politische<br />

Veranstaltungen. Dies passte jedoch den Baslern nicht, da dies für sie<br />

gegen den Grundsatz der Neutralität verstiess. Weiter akzeptierten die Basler<br />

den Standpunkt nicht, die Ideen der freisinnigen Partei sei mit der Vertretung<br />

nationaler Interessen gleichzusetzen.<br />

1911 stellte der Basler Centralausschuss den folgenden Antrag: „Es ist<br />

den Luzerner Zofingern untersagt, in Farben parteipolitischen Anlässen beizuwohnen.“<br />

Nach langer Debatte wurde dieser Antrag aber verworfen, da<br />

schwer zu unterscheiden sei, ob es sich bei Anlässen um solche freisinniger<br />

oder nationalistischer Gesinnung handle.<br />

4.4 Die Tessinerfrage<br />

1916 setzten sich Altzofinger mit der Forderung durch, im Tessin an der<br />

Hochschule eine Sektion zu Gründen. Es gab viele Gegenstimmen, aber die<br />

Sektion wurde schliesslich mit Hilfe von Altzofingern aus dem Tessin und<br />

<strong>des</strong> Rektors der Handelsschule gegründet. Somit war die <strong>Zofingia</strong> in allen<br />

Lan<strong>des</strong>teilen der Schweiz vertreten.<br />

Später, 1969, musste die Sektion wieder aufgegeben werden. Heute gibt<br />

es keine Tessiner Sektion; die Diskussion in<strong>des</strong> ist noch am laufen. Erneut<br />

kommt von den AZ das Bestreben, im Tessin eine Sektion zu gründen. Vor<br />

ein paar Jahren wurden diesbezüglich Arbeiten aufgenommen. Die Besonderheit<br />

heute ist vor allem, dass der Tessin eine Universität erhalten hat.<br />

14<br />

1911<br />

Luzernerfrage<br />

durch Basler<br />

CAus gestellt<br />

1916 Gründung<br />

der Sektion Tessin<br />

1969 Auflösung<br />

der Sektion Tessin


5 Der Zofingerverein vor der Aufgabe, die Freiheit<br />

zu bewahren und neu zu gewinnen (seit<br />

1934)<br />

5.1 Der Zofingerverein und die „Nationale Erneuerung“<br />

in den dreissiger Jahren<br />

Ab 1920 wurde das Vereinsleben innerhalb und zwischen den Sektionen<br />

ruhiger. Man setzte sich vor allem mit schweizerischen demokratischen Fragen<br />

auseinander. Dies wurde vor allem durch die autoritären Regime ausserhalb<br />

der Lan<strong>des</strong>grenzen begünstigt.<br />

1922 fand die erste interkantonale Präsidentenkonferenz (heute:<br />

X/FM Konferenz) statt, welche erstmals den föderalistischen Charakter der<br />

<strong>Zofingia</strong> unterstrich. Ebenfalls 1922 wurde am Centralfest der Zofingerpfiff<br />

aus der Taufe gehoben.<br />

5.2 Der Zofingerverein in den Jahren der Grenzbesetzung<br />

1939-1945<br />

Nach und nach wurde die Frage zur Lan<strong>des</strong>verteidigung laut, vor allem <strong>des</strong>halb,<br />

weil man sich über den Status der Dienstverweigerer Gedanken machen<br />

musste. Die pazifistischen Töne innerhalb der <strong>Zofingia</strong> verstummten<br />

mit zunehmender Bedrohung und dem einhergehenden Nationalismus. Man<br />

strich die „Unionsformel“ in den Statuten und ersetzte sie durch einen Text,<br />

der das Bekenntnis zur Lan<strong>des</strong>verteidigung der einzelnen Mitglieder forderte.<br />

Auch das Centralblatt rüstete sich auf, indem man aktuelle Beiträge<br />

zum Kriegsgeschehen publizierte.<br />

5.3 Entwicklung seit den Nachkriegsjahren bis heute<br />

In den 50er und 60er Jahren erfolgte ein Aufschwung, den man auf den<br />

wachsenden Nationalismus während <strong>des</strong> Krieges zurückführen kann. Die<br />

<strong>Zofingia</strong> war zwar die älteste und grösste Verbindung in der Schweiz, doch<br />

allmählich erlangte der StV immer grössere Bedeutung. Politische Stellung-<br />

15<br />

1922 erste Präsidentenkonferenz<br />

Centralfest 1922:<br />

Zofingerpfiff


nahmen wurden ab dieser Zeit vermieden, um keine Streitigkeiten zwischen<br />

den Mitgliedern zu entfachen. Dieser Zustand entzog der <strong>Zofingia</strong> den Einfluss<br />

auf Bun<strong>des</strong>ebene und daher kommt ihr nicht mehr der gleiche Stellenwert<br />

zu, wie früher, obgleich der Zofingerverein noch immer eine starke<br />

Vereinigung ist.<br />

In den 50er und 60er gab es auch ein paar konkrete Ereignisse, die für<br />

den Gesamtverein von Bedeutung waren. Zu ihr gehören die Gründung der<br />

Hochschulsektion St. Gallen im Jahre 1952, die Rekonstituierung der Sektion<br />

Aarau 1957 und als eher bedauerliche Angelegenheit die Aufhebung der<br />

Sektion Ticino 1969.<br />

Mit der Schaffung <strong>des</strong> Centralseminars bot man den Mitgliedern eine<br />

Plattform zur Diskussion und zum Meinungsaustausch. Trotz einigen Bemühungen<br />

in letzter Zeit, brachte man den Verein nicht mehr dazu, politische<br />

Stellungnahmen abzugeben.<br />

1979 wurde die Sektion Zofingen gegründet. Somit war die <strong>Zofingia</strong><br />

nach 160 jährigem Bestehen endlich auch in ihrer Bun<strong>des</strong>stadt präsent. Obwohl,<br />

wie in Zofingen auch, die Mittelschulsektionen von Zeit zu Zeit in<br />

Bezug auf Mitgliederbestand in Schwierigkeiten stecken, wurde dem<br />

Wunsch von einem halben Duzend Gymnasiasten in Basel, eine Basler Mittelschulsektion<br />

zu gründen, 2002 per Centralfestbeschluss entgegengekommen.<br />

2002 wurde in Luzern die <strong>Zofingia</strong> HSL gegründet, als Reaktion auf das<br />

neue Universitätsstatus der Luzerner Hochschule. Die im Aufbau befindliche<br />

„Sektion“ ist allerdings noch nicht im Gesamtverein aufgenommen worden.<br />

Der Antrag zur Aufnahme wird 2005 gestellt werden.<br />

16


6 ANHANG: Schematische Darstellung der Spal-<br />

tungen und Geschichtlicher Abriss<br />

6.1 Spaltungen<br />

1819<br />

1832<br />

1847<br />

1849<br />

1855<br />

1857<br />

1867<br />

1885<br />

1903<br />

<strong>Zofingia</strong><br />

<strong>Zofingia</strong><br />

<strong>Zofingia</strong><br />

<strong>Zofingia</strong><br />

<strong>Zofingia</strong><br />

6.2 Gründungsdaten<br />

Neu-<strong>Zofingia</strong><br />

Neu-<strong>Zofingia</strong><br />

Neu-<strong>Zofingia</strong><br />

1819 Zürich, Bern<br />

1820 Waadt, Luzern<br />

1821 Basel, Freiburg i.Br. (bis 1823)<br />

1823 Genf, Neuenburg<br />

1824 MSG<br />

1829 Freiburg i.Ü.<br />

1834 Aarau<br />

1916 Tessin (bis 1969)<br />

1952 <strong>HSG</strong><br />

1979 Zofingen<br />

2002 Mittelschulzofingia Basel (MZB)<br />

17<br />

Neu-<strong>Zofingia</strong> zu Zürich<br />

Helvetia<br />

Helvetia<br />

Helvetia<br />

gegr. 1858<br />

aufgrund der<br />

Zwinglifeier<br />

Freischarenzüge<br />

Basler Wirren<br />

Bun<strong>des</strong>staatsgründung<br />

Schisma v. Bern<br />

Ablehnung von Zofingen<br />

blauer Mützendeckel<br />

Farbenfrage:<br />

weisser Mützendeckel<br />

Namensänderung:<br />

(Streichung von „Neu“)<br />

Gründung d. <strong>Schweizerischen</strong><br />

AZ-Vereins<br />

Mensurfrage

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