Kapitel 1 - Die letzten Helden
Kapitel 1 - Die letzten Helden
Kapitel 1 - Die letzten Helden
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<strong>Die</strong> Schutzrunen hier aber waren gebrochen, und der Zauber<br />
wirkte nicht mehr.<br />
»Was geht hier vor?«, fragte er sich laut. Der Hall seiner<br />
Stimme wurde vom umliegenden Wald verschluckt. Ein<br />
plötzliches Knacken alarmierte den Grafen. Geäst brach<br />
gleichmäßig und schnell. Jemand bewegte sich durch den Wald.<br />
Durch das Dickicht hindurch konnte der Graf ein flackerndes<br />
Licht erkennen. Erneut griff der Krieger instinktiv an den Ort,<br />
an dem sein Schwert hängen sollte. Aber er hatte ja keine Waffe<br />
dabei. Und diese hätte er brauchen können.<br />
Zwei funkelnde Raubtieraugen, faustgroße, bedrohlich<br />
gelbe Pupillen, tauchten kurz aus der Schwärze des Waldes<br />
auf. Der Anblick allein dieser Augen lähmte die meisten Opfer<br />
augenblicklich, ließ sie in Furcht und Schrecken erstarren. <strong>Die</strong><br />
Augen verschwanden wieder in der Finsternis. Das Rascheln und<br />
Knicken der Äste bewegte sich rings um den Rand der Lichtung<br />
herum.<br />
Der Graf blieb gelassen. Er postierte sich an einer strategisch<br />
günstigen Stelle und hob einen starken Ast vom Boden auf. Der<br />
Stock war kein Schwert, aber in den Händen des erfahrenen<br />
Kriegers hätte er als Waffe ausgereicht, um jeden menschlichen<br />
Gegner zu bezwingen.<br />
Nur war das, was da aus dem Wald kroch, nicht menschlich.<br />
Mit Entsetzen erblickte der Graf eine riesige Schlange mit silbrig<br />
glänzenden Schuppen, die jetzt aus dem Dunkel des Waldes<br />
hervorbrach, und sich alles zermalmend ihren Weg in die Mitte<br />
der Lichtung bahnte. <strong>Die</strong> Schlange vollzog blitzschnell einen<br />
Kreis um den Grafen. Er war gefangen. Ihr Leib war massiv, und<br />
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