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Kapitel 1 - Die letzten Helden

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in der Kälte der Nacht, einen ruhigen Eindruck. <strong>Die</strong> Sterne am<br />

Himmel tauchten alles in blaues, kaltes Licht. Der Graf beäugte<br />

die Stadt heute mit besonders wachsamen Blicken, denn<br />

irgendetwas war anders als sonst. Kein Laut ertönte, kein Wolf<br />

heulte oder jagte mit seinem Rudel durch die Wälder. Es war<br />

gerade die Paarungszeit der Wölfe, deshalb schien es mehr als<br />

ungewöhnlich, dass kein Geheul zu vernehmen war. Selbst die<br />

Bäume wagten es nicht, sich im Wind zu wiegen. Eine große<br />

Bedrohung schien Falkenfels heimgesucht zu haben.<br />

<strong>Die</strong> Augen des Grafen erfassten jetzt einen kleinen Wald, in<br />

dem er ein gelblich flackerndes Licht erblickte. Eine Täuschung?<br />

Nein. Es bewegte sich, tanzte beinahe, wie ein lockendes Irrlicht,<br />

das sich seine Opfer suchte. Schließlich verharrte es auf einer<br />

kleinen Lichtung, die sich zwischen den massiven Tannenbäumen<br />

auftat. Der Graf griff instinktiv an seine Seite. Er trug weder<br />

Schwert noch Schild. Auch seine Rüstung hatte er nicht angelegt.<br />

Furchtlos stand er auf und rutschte den Bergabhang hinunter.<br />

Der Hang war steil, Graf Falkenfels rutschte bisweilen mehr,<br />

als dass er festen Trittes lief. Schließlich begann eine wilde<br />

Schlitterpartie, und trotz der soliden Stiefel, die er trug, spürte<br />

der Graf jede Unebenheit stark an seinem Körper. Ein kleiner<br />

Fehler, die kleinste Unachtsamkeit konnte dazu führen, dass er<br />

sich überschlug, und bei diesem Tempo würde er sich dabei wohl<br />

jeden einzelnen Knochen brechen.<br />

Über und über mit Staub bedeckt, erreichte er den Boden. Seine<br />

Hände wiesen Abschürfungen auf. »Du wirst auch nicht jünger«,<br />

sagte er leise zu sich und klopfte seine Kleider ab, während er<br />

langsam auf den Wald zuschritt. Von hier unten besehen wirkte<br />

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