Kapitel 1 - Die letzten Helden

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woanders. »Wenn das wirklich der Vater von Romeo gewesen war, dann brauche ich noch mehr als diese eine Flasche, um es zu verdauen.«, dachte sie im Stillen. »Ich hoffe, du nippst nicht wirklich nochmals an dem Zeug. Gesunder Schlaf ist stets eine Erlösung. Besser als der Blick in die Flasche«, schlug Romeo gutmütig vor. Dann fragte er irritiert: »Und vor allem: seit wann trinkst du eigentlich?« »Seitdem ich dich kenne«, antwortete sie frech und ging zur Tür. »Bis morgen also.« Dann war Romeo wieder alleine. Er fiel erschöpft ins Bett, aber er brauchte relativ lange, bis er einschlafen konnte. Er malte sich sein neues Leben aus. Bald waren die heutigen Ereignisse völlig verdrängt, und nur noch ein einziger Gedanke beseelte ihn. »Ich kann es kaum erwarten dich zu treffen, Vater.« * Das ganze Kloster befand sich in heller Aufregung. Und nicht nur das Kloster. Graf Falkenfels war aufgrund der nächtlichen Geschehnisse benachrichtigt worden, und hatte mehrere Wachen ausgeschickt, die für Aufklärung sorgen sollten. Man hatte eine ganze Reihe von Fußspuren auf dem Dach gefunden, und war dementsprechend um den erhabenen Gast besorgt, der nach Falkenfels gekommen war. Der Oberaufseher der Abtei, Balbalus, wurde unterdessen von einem anderen Gedanken verfolgt. Er war es gewesen, der in der vergangenen Nacht die Suche in den Gängen des Klosters 88

geleitet hatte. Er hatte bei Graf Silbersterns Quartier nach dem Rechten gesehen. Irgendetwas hatte mit diesem Silberstern nicht gestimmt. Irgendetwas kam ihm komisch vor. Und er hatte eine Vermutung. Obwohl die Fußspuren, die man draußen im Schnee gefunden hatte, nicht auf Romeo, den größten Lausbuben, den dieses Kloster jemals gesehen hatte, hindeuteten, hegte er den Verdacht, dass es nicht Silberstern gewesen war, der ihm die Tür geöffnet hatte. Er hatte vor der Tür eine Wache postieren lassen und dann angeordnet, in der Zwischenzeit das Schloss zu durchsuchen. »Ist jemand in das Zimmer eingedrungen?«, fragte er die Wache. »Nein. Die Situation ist unverändert, werter Ordensbruder«, erwiderte diese salutierend. »Begleitet mich in das Zimmer!«, befahl der Mönch, und schockierte die Wache damit sichtlich. »Aber damit weckt ihr Graf Silberstern!«, stammelte der Wachtposten. »Ich glaube nicht, dass es Graf Silberstern ist, der in diesem Zimmer residiert«, entgegnete der Mönch in entschiedenem Ernst. Der Soldat war nicht überzeugt. »Wie bitte? Aber...« »Die Person, die mir die Tür aufgemacht hat, hatte blondes Haar und keinen Bart. Nun öffnet die Tür!«, mahnte der Mönch in strengem Ton. Die Wache gehorchte. »Ja, Herr.« Die Tür wurde also geöffnet, und beide Männer gingen zu dem Bett, in der allem Anschein nach eine Gestalt schlafend lag. »Steht auf!«, forderte der Aufseher, und rüttelte die Person unsanft. Der so Geweckte gähnte und richtete sich verwundert und 89

geleitet hatte. Er hatte bei Graf Silbersterns Quartier nach dem<br />

Rechten gesehen. Irgendetwas hatte mit diesem Silberstern nicht<br />

gestimmt. Irgendetwas kam ihm komisch vor. Und er hatte eine<br />

Vermutung. Obwohl die Fußspuren, die man draußen im Schnee<br />

gefunden hatte, nicht auf Romeo, den größten Lausbuben, den<br />

dieses Kloster jemals gesehen hatte, hindeuteten, hegte er den<br />

Verdacht, dass es nicht Silberstern gewesen war, der ihm die<br />

Tür geöffnet hatte. Er hatte vor der Tür eine Wache postieren<br />

lassen und dann angeordnet, in der Zwischenzeit das Schloss zu<br />

durchsuchen. »Ist jemand in das Zimmer eingedrungen?«, fragte<br />

er die Wache.<br />

»Nein. <strong>Die</strong> Situation ist unverändert, werter Ordensbruder«,<br />

erwiderte diese salutierend.<br />

»Begleitet mich in das Zimmer!«, befahl der Mönch, und<br />

schockierte die Wache damit sichtlich. »Aber damit weckt ihr<br />

Graf Silberstern!«, stammelte der Wachtposten.<br />

»Ich glaube nicht, dass es Graf Silberstern ist, der in diesem<br />

Zimmer residiert«, entgegnete der Mönch in entschiedenem<br />

Ernst.<br />

Der Soldat war nicht überzeugt. »Wie bitte? Aber...«<br />

»<strong>Die</strong> Person, die mir die Tür aufgemacht hat, hatte blondes<br />

Haar und keinen Bart. Nun öffnet die Tür!«, mahnte der Mönch<br />

in strengem Ton. <strong>Die</strong> Wache gehorchte. »Ja, Herr.«<br />

<strong>Die</strong> Tür wurde also geöffnet, und beide Männer gingen zu dem<br />

Bett, in der allem Anschein nach eine Gestalt schlafend lag.<br />

»Steht auf!«, forderte der Aufseher, und rüttelte die Person<br />

unsanft.<br />

Der so Geweckte gähnte und richtete sich verwundert und<br />

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