Kapitel 1 - Die letzten Helden
Kapitel 1 - Die letzten Helden Kapitel 1 - Die letzten Helden
Ständig hörte sie kratzende Geräusche und leises Rascheln im Dunkeln. Ratten. Sie hatte keine Angst vor Ratten. Doch das konstante Kratzen auf dem Boden schabte allmählich an ihren Nerven. Der kleine Lichtkegel, den die Fackel warf, barg zudem die Gefahr, dass sie jederzeit von einer Wache entdeckt werden konnte. Angespannt folgte sie weiter dem Verlauf des langen Ganges. Plötzlich blieb sie stehen und traute ihren Augen nicht. In einer ihr wohlbekannten Mauer befand sich auf einmal ein Loch. Ein Geheimgang! »Ob der Unbekannte hier eingedrungen ist?« Sollte sie zuerst Romeo suchen, bevor sie etwas unternahm? Nein. Er würde sich nur über sie lustig machen, sie ein Hasenfüßchen nennen. Sie wollte ihm beweisen, dass sie keine Angst hatte. Vielleicht auch sich selbst. Es spielte keine Rolle. Also schritt sie allein in den geheimen Gang hinein, begleitet von dem immer gleichen Gedanken: »Hoffentlich ist das kein schlechtes Omen.« Samantha konnte kaum fassen, was sie hinter der Wandöffnung entdeckte. Eine riesige Wendeltreppe führte in die Tiefe. Sie erinnerte an einen Schacht, den man weit ins Erdinnere getrieben hatte. Beherzt schritt sie die Stufen hinab. Überall hingen Spinnweben, die Luft wurde mit jedem Schritt nach unten modriger und unangenehmer. Am Fuße der Treppe weitete sich der Raum plötzlich, und sie stand vor einer riesigen Halle, von der aus mehrere Wege noch tiefer nach unten zu führen schienen. Große Teile der Halle blieben in Schwärze und Dunkelheit gehüllt, die Reichweite der kleinen Fackel war zu gering. 72
Samanthas Hand zitterte. Eine so riesige Halle befand sich unter dem Kloster? Die Ausmaße dieser Anlage legten die Vermutung nahe, dass sich das Gewölbe wohl durch ganz Falkenfels ziehen musste. In den verworrenen Gängen konnte man hunderte von Türen sehen, die wer weiß wohin führen mochten. In ihrer Nähe entdeckte Samantha eine Tür, die nicht geschlossen, sondern nur angelehnt in ihren Angeln hing. War derjenige, der den Geheimgang geöffnet hatte, etwa vor kurzem durch diese Tür gegangen? Samantha dachte darüber nach, ob es noch einen anderen Weg hinauf zum Dach geben mochte. Plötzlich erfüllte das Klappern von Hufschlägen den Raum, und hallte zwischen den riesigen Wänden umher. Ein lautes Schnauben. Ein Pferd? Samantha zuckte erschrocken zusammen. Es war unmöglich, dass sich hier unten ein Pferd befand! In der Finsternis glühten zwei rote Punkte auf. Sie versuchte, ruhig zu bleiben, und sah jetzt, wie in einem weit entlegenen Winkel der Halle ein Fackelschein aufflackerte. Das Wiehern und Schnauben klang immer bedrohlicher. Panik erfasste Samantha. Sie drehte sich blitzartig um und spurtete in Richtung der Tür, über die sie eben noch nachgedacht hatte. Sie rannte, als würde es um ihr Leben gehen. Hinter ihr der galoppierende Klang eines Pferdes, verzerrt und unnatürlich. In ihrem atemlosen Lauf erfasste Samantha noch ein riesiges Pentagramm, das auf dem Boden aufgezeichnet war. Keuchend erreichte sie die Tür, rannte hindurch und schlug das mit Eisen beschlagene Türblatt heftig hinter sich zu. Sie atmete schwer, ein Ziehen in den Seiten peinigte sie. 73
- Seite 26 und 27: Rand dieser Klippe, dass ein plötz
- Seite 28 und 29: die Luft machte. Der Boden unter ih
- Seite 30 und 31: der Zeit kein bisschen gealtert!«
- Seite 32 und 33: Eine Welle der Erleichterung durchl
- Seite 34 und 35: Leben vergönnte, war die Antwort S
- Seite 36 und 37: Türgriff. Vermutlich versuchte er
- Seite 38 und 39: skeptischen Unterton in der Stimme.
- Seite 40 und 41: stand die Abreise aus Falkenfels ku
- Seite 42 und 43: der bezaubernden Samantha?« Amon v
- Seite 45 und 46: »Und weg ist sie. Keine Chance fü
- Seite 47 und 48: dem Überlegenheit und Strenge spra
- Seite 49 und 50: Romeo starrte ungläubig vor sich h
- Seite 51 und 52: Kapitel 4: Hinter sicheren Mauern N
- Seite 53 und 54: Darf ich vorstellen, mein Name ist
- Seite 55 und 56: Aus Carbonius sprudelte es förmlic
- Seite 57 und 58: ichtete seinen Blick wieder auf den
- Seite 59 und 60: erfrischend. Seht, Junge, Euer Vate
- Seite 61 und 62: Besuches.« »Ich bekomme immer, wa
- Seite 63 und 64: sah er die politische Lage noch als
- Seite 65 und 66: 63 * Der Architekt Brönus schritt
- Seite 68 und 69: Kapitel 5: Nachts im Kloster Zwei G
- Seite 70 und 71: du wieder mal ein Mädchen beglück
- Seite 72 und 73: eiden wie eine Einheit. »Am besten
- Seite 76 und 77: Seitenstechen. Bange presste sie si
- Seite 79 und 80: es sich hier um ein Labor handelte.
- Seite 81 und 82: »Wie sollen wir sonst fliehen?«,
- Seite 83 und 84: Romeo war absolut verdutzt. Der Mö
- Seite 85 und 86: er besorgt. »Mir ist schwindelig«
- Seite 87 und 88: weiteren Geschehnissen zu berichten
- Seite 89 und 90: »Lass es. Ich denke, ich weiß, we
- Seite 91 und 92: geleitet hatte. Er hatte bei Graf S
- Seite 93 und 94: in der Kälte der Nacht, einen ruhi
- Seite 95 und 96: Die Schutzrunen hier aber waren geb
- Seite 97: schon hörte er wieder deutlich den
- Seite 100 und 101: die Kirche so voll gewesen. Ganz Fa
- Seite 102 und 103: »Pssst. Stört die erhabene Rede n
- Seite 104 und 105: der Menschen, Armut und Krankheit b
- Seite 106 und 107: nieder. Die Heiligen werden vor Fre
- Seite 108 und 109: 106
- Seite 110 und 111: Alle rannten wild umher. Kindergesc
- Seite 112 und 113: trinken. Lassen wir das. Sieh es ma
- Seite 114 und 115: Kapitel 7: Die Omen häufen sich Am
- Seite 116 und 117: »Faltet eure Hände. Bedanken wir
- Seite 118 und 119: Da schoss es regelrecht aus Samanth
- Seite 120 und 121: war nicht immer leicht gewesen. Imm
- Seite 122 und 123: Der einzige Unterschied war das wei
Ständig hörte sie kratzende Geräusche und leises Rascheln<br />
im Dunkeln. Ratten. Sie hatte keine Angst vor Ratten. Doch das<br />
konstante Kratzen auf dem Boden schabte allmählich an ihren<br />
Nerven. Der kleine Lichtkegel, den die Fackel warf, barg zudem<br />
die Gefahr, dass sie jederzeit von einer Wache entdeckt werden<br />
konnte. Angespannt folgte sie weiter dem Verlauf des langen<br />
Ganges.<br />
Plötzlich blieb sie stehen und traute ihren Augen nicht. In<br />
einer ihr wohlbekannten Mauer befand sich auf einmal ein Loch.<br />
Ein Geheimgang!<br />
»Ob der Unbekannte hier eingedrungen ist?«<br />
Sollte sie zuerst Romeo suchen, bevor sie etwas unternahm?<br />
Nein. Er würde sich nur über sie lustig machen, sie ein<br />
Hasenfüßchen nennen. Sie wollte ihm beweisen, dass sie keine<br />
Angst hatte. Vielleicht auch sich selbst. Es spielte keine Rolle.<br />
Also schritt sie allein in den geheimen Gang hinein, begleitet<br />
von dem immer gleichen Gedanken: »Hoffentlich ist das kein<br />
schlechtes Omen.«<br />
Samantha konnte kaum fassen, was sie hinter der Wandöffnung<br />
entdeckte. Eine riesige Wendeltreppe führte in die Tiefe.<br />
Sie erinnerte an einen Schacht, den man weit ins Erdinnere<br />
getrieben hatte. Beherzt schritt sie die Stufen hinab. Überall<br />
hingen Spinnweben, die Luft wurde mit jedem Schritt nach unten<br />
modriger und unangenehmer. Am Fuße der Treppe weitete sich<br />
der Raum plötzlich, und sie stand vor einer riesigen Halle, von<br />
der aus mehrere Wege noch tiefer nach unten zu führen schienen.<br />
Große Teile der Halle blieben in Schwärze und Dunkelheit<br />
gehüllt, die Reichweite der kleinen Fackel war zu gering.<br />
72