Kapitel 1 - Die letzten Helden

eiden wie eine Einheit.
»Am besten wir nehmen zwei getrennte Wege, so können wir
ihn abfangen. Du gehst über das Dach«, befahl Samantha. Romeo
schmunzelte. Er wusste, dass Sam Höhenangst hatte. Aber jetzt
blieb keine Zeit für Scherze. »In Ordnung. Ist mir lieber, als mich
durch die engen Fenster im Keller zu quetschen. Denk daran, ein
paar Fackeln mitzunehmen! Sonst stehst du im Dunkeln da!«
Dann trennten sich die Wege der beiden. Jeder wusste, was
er zu tun hatte. Jeder war bereit, seinen Kopf für den anderen
hinzuhalten.
»Magier müsste man sein. Die können sich die ganze Kletterei
ersparen«, stöhnte Romeo, während er unter großer Anstrengung
die Mauer nach oben kletterte. Er war relativ geübt im Umgang
mit dem Wurfhaken und hatte bald das Fenster erreicht, das zum
Zimmer seines Vaters führte. Er dachte nicht darüber nach, dass er
ungesichert in die Tiefe stürzen konnte. Vermutlich war er bereits
fünfzehn Meter nach oben geklettert. Nur noch einige wenige
Klimmzüge trennten ihn vom Sims des Fensters. Er blickte sich
um, doch die bucklige Gestalt war nirgends zu entdecken; er war
allein. Erschöpft erreichte er die breite Fensterbank und kauerte
sich darauf, um zu verschnaufen. Er konnte es jetzt kaum mehr
erwarten. Dann seufzte er tief. »Toll, Romeo Silberstern. Du hast
wieder mal Glück. Das verdammte Fenster ist zu!«, sagte er zu
sich selbst. Dann nahm er sich ein Herz, und klopfte gegen die
Scheibe. Die Kerze am Fenster brannte hell, sein Vater musste
also noch wach sein. Irgendwie war im plötzlich mulmig zumute.
Wie würde sein Vater reagieren, wenn sein Sohn plötzlich mitten
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