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Kapitel 1 - Die letzten Helden

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Gefühl, rannte er schneller, als man es seinem alten Körper<br />

noch zugetraut hätte. Seit seinen Jugendjahren, die ihm jetzt<br />

so unendlich fern zurückzuliegen schienen, war er nicht mehr<br />

so gelaufen. Doch es half nichts. Kurz, bevor er die Glocke<br />

erreichte, bremste er abrupt ab. Seine Gesichtszüge spiegelten<br />

den Ausdruck ungläubigen Entsetzens wider.<br />

Zwischen ihm und der Glocke bäumte sich plötzlich ein<br />

riesiges Pferd auf den Hinterläufen auf. Aus seinen Nüstern<br />

schnaubte es die apokalyptischen Feuer der Hölle. <strong>Die</strong> Hufe<br />

des Tieres loderten in lichten Flammen. Es war schwarz wie die<br />

Nacht, nur die Augen leuchteten in bedrohlichem Rot.<br />

Der Alte wich voller Grauen zurück, versuchte davonzulaufen,<br />

achtete dabei nicht mehr auf seine Schritte, stolperte und<br />

überschlug sich polternd auf dem harten Steinboden. Ein<br />

furchtbares Krachen durchzuckte seinen alten Körper. Er hatte<br />

sich ein Bein gebrochen. Der Schock und das Adrenalin, das<br />

durch seine Adern schoss, ließen ihm aber keine Zeit für Schmerz.<br />

In Panik blickte er um sich. Rings umher loderte der Brand<br />

immer heftiger. Es gab kein Entkommen mehr, und der einzige<br />

Fluchtweg wurde durch das teuflisch brennende Ross versperrt.<br />

Das Pferd bäumte sich erneut bedrohlich auf, fixierte Brönus mit<br />

seinen höllischen Augen, und galoppierte dann geradewegs auf<br />

den Mann zu, der, vom Schrecken völlig gelähmt, bewegungslos<br />

und in blankem Entsetzen verharrte. Nur Sekunden später würde<br />

er sich nicht mehr rühren können. Nie wieder.<br />

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