Kapitel 1 - Die letzten Helden
Kapitel 1 - Die letzten Helden
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sah er die politische Lage noch als zu unreif an. <strong>Die</strong> anderen<br />
Grafschaften schienen ihm derzeit noch zu instabil für ein so<br />
großes Gemeinschaftsprojekt.<br />
Es gab noch weitere Gründe für sein Zögern. <strong>Die</strong><br />
Falkenfelswährung, die aus gepressten Münzen bestand, war<br />
beinahe völlig fälschungssicher. Das konnte man von den<br />
anderen Währungen nicht behaupten. Es gab noch immer viele<br />
Fälscher, die zu schnellem Geld kommen wollten. Der wichtigste<br />
Grund für seine ablehnende Haltung bestand jedoch darin, dass<br />
er Silberstern kritisch gegenüberstand.<br />
Er wurde durch seinen Sohn aus seinen Gedanken gerissen,<br />
der in das Zimmer trat. »Vater, er ist unterwegs«, sagte Amon.<br />
»Setze dich, mein Junge«, sagte der Graf zu seinem Sohn, und<br />
deutete auf den Stuhl. Amon gehorchte.<br />
»Lass dich niemals provozieren. Ein wahrer Krieger blickt<br />
dem Feind gelassen ins Gesicht«, belehrte er seinen Sohn. Der<br />
junge Amon schien nachdenklich. Und das, was ihn beschäftigte,<br />
behielt er nicht für sich. »Vater, hast du wirklich viele Menschen<br />
umgebracht?«, fragte er mit verwirrtem Gesichtsausdruck.<br />
<strong>Die</strong> Antwort des Vaters war ehrlich. »Mehr als ich musste«,<br />
flüsterte er reumütig, als wäre ihm diese Wahrheit selbst<br />
zuwider.<br />
Aber Amon wollte es genau wissen. »Wie viele musstest du<br />
denn töten?«<br />
Graf Falkenfels wollte ein guter Vater sein, er wollte seinen<br />
Sohn hin zu Idealen und Werten erziehen. »Viele. Zu viele. Es<br />
wird Zeit, dass du ins Bett gehst. Wenn du älter bist, können wir<br />
intensiver über dieses <strong>Kapitel</strong> sprechen«, versprach er Amon.<br />
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