Kapitel 1 - Die letzten Helden
Kapitel 1 - Die letzten Helden
Kapitel 1 - Die letzten Helden
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Besuches.«<br />
»Ich bekomme immer, was ich will, Siegfried«, sagte Silberstern<br />
freundlich.<br />
»Oh, ist das so?«, entgegnete Graf Falkenfels. »Ich fürchte,<br />
dann wird es jetzt das erste Mal sein, dass Ihr mit der Erfahrung<br />
konfrontiert werdet, Euren Willen einmal nicht durchsetzen zu<br />
können.«<br />
Silbersterns Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.<br />
»Seht die Sache doch einmal objektiv. <strong>Die</strong> Vorteile liegen klar auf<br />
der Hand. <strong>Die</strong> Silbersternbank vergibt großzügige Geschenke,<br />
sobald Ihr der Währung beitretet. So großzügig, dass sich der<br />
Goldbestand der Grafschaft auf einen Schlag verdoppeln würde.<br />
Zudem würde es den Handel erleichtern.«<br />
Der stämmige Krieger wusste um die verführerische Natur<br />
des Angebotes. Silberstern hatte Geld. Geld bedeutete Reichtum.<br />
Reichtum führte zu Macht. Aber Falkenfels legte darauf keinen<br />
Wert.<br />
»Aktuell sind unsere Goldvorräte für unsere Zwecke<br />
ausreichend, und unsere eigene Währung ist weit über die<br />
Grenzen des Landes hinaus akzeptiert und anerkannt«,<br />
antwortete er lächelnd. Ausreichend war eine maßlose<br />
Untertreibung. In Wahrheit war Falkenfels so reich, dass man<br />
im Überfluss lebte, und das Depot der Falkenfels-Bank war<br />
gigantisch. <strong>Die</strong> geographischen Ausmaße der Grafschaft nahmen<br />
sich im Gegensatz zu ihrem Reichtum eher klein aus. Der Raum<br />
zur Expansion war dementsprechend limitiert. Es lag also kein<br />
Vorteil in der Erhöhung des Goldvorrates, sehr wohl jedoch in<br />
der Unabhängigkeit der Währung.<br />
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