Kapitel 1 - Die letzten Helden

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Mönche umher. Die Aufregung legte sich nicht. Als hätte man in ein Hornissennest gestochen, schwirrten alle umher und trafen allerlei Vorbereitungen. Der Abt hatte dies nicht gewollt, schließlich sollte die Ankunft des Edelmannes ein Geheimnis bleiben. Während die Mönche sich also in heller Aufregung befanden, wurde Silberstern auf der Burg des Grafen empfangen. Fanfaren posaunten majestätisch und bereiteten ihm einen würdigen Empfang, ganz so, wie es bei Hofe üblich war. Graf Falkenfels führte Silberstern in seine privaten Gemächer, dicht gefolgt von seinem zehnjährigen Buben. »Seid willkommen, Graf Silberstern! Zu jeder Stunde. Auch, wenn dieser Empfang sicher nicht das ist, was man Euch sonst darbietet.« Silberstern erwiderte die Begrüßung mit ernster Miene. »Die ganzen Fanfaren können wir getrost beiseite lassen. Es gilt, eher Unangenehmes zu besprechen.« Der kleine Sohn des Grafen betrachtete den Gast eindringlich. »Ich hoffe, Ihr habt nichts dagegen, wenn der Junge unseren Gesprächen lauscht. Darf ich vorstellen: Mein Sohn. Amon von Falkenfels.« Der Junge verbeugte sich, wie es die Etikette von ihm verlangte. »Seid gegrüßt. Ich hoffe, es wurde Euch schon Speise und Trank angeboten, Graf Silberstern.« »Danke, kleiner Mann. Mir ist nicht danach«, gab Silberstern höflich zur Antwort, und verbeugte sich vor dem Knaben. Er 54

ichtete seinen Blick wieder auf den Grafen. »Wohl erzogen. Wie es sich für den Sohn eines Kriegsfürsten gehört.« Das Zimmer verbreitete eine angenehme Atmosphäre. Felle bedeckten die Wand, und Präparate erlegter Tiere blickten auf die Besucher herab. Ein prasselnder Kamin, vor dem eine Couch und mehrere Sessel standen, lud zum Niederlassen ein. Graf Falkenfels kam ohne Umschweife auf die Umstände von Silberstens Ankunft zu sprechen. »Wir müssen den Mordanschlag aufklären, der auf Euch und Euren Diener verübt wurde! Danach können wir den eigentlichen Grund Eurer Anwesenheit besprechen.« Silberstern machte es sich auf dem Sessel gemütlich. »Wir wurden schon seit unserer Abreise verfolgt. Es war eine Gruppe von sieben Reitern. Unsere Pferde verendeten auf dem Weg, und meinem Diener hat die Kälte stark zugesetzt. Als ich nach einem Unterschlupf für ihn und mich suchte, und anschließend zum Lager zurückkehrte, fand ich ihn verletzt vor. Zu diesem Zeitpunkt war aber schon keine Spur von den Angreifern mehr zu finden.« »Sie werden Euch direkt auf den Fersen gewesen sein. Ich werde gleich morgen einen Stoßtrupp entsenden, der nach Euren Verfolgern fahnden soll«, antwortete Graf Falkenfels entschlossen. Silberstern bedankte sich für die tatkräftige Unterstützung. »Ich hoffe, Ihr seid mit den Fortschritten Eures Sohnes zufrieden?«, fragte der Burgherr dann neugierig. »Noch hatte ich keine Gelegenheit, ihn zu besuchen. Ich bin mir aber sicher, dass die Ausbildung in Falkenfels seinen 55

Mönche umher.<br />

<strong>Die</strong> Aufregung legte sich nicht. Als hätte man in ein<br />

Hornissennest gestochen, schwirrten alle umher und trafen<br />

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schließlich sollte die Ankunft des Edelmannes ein Geheimnis<br />

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Während die Mönche sich also in heller Aufregung befanden,<br />

wurde Silberstern auf der Burg des Grafen empfangen. Fanfaren<br />

posaunten majestätisch und bereiteten ihm einen würdigen<br />

Empfang, ganz so, wie es bei Hofe üblich war.<br />

Graf Falkenfels führte Silberstern in seine privaten Gemächer,<br />

dicht gefolgt von seinem zehnjährigen Buben. »Seid willkommen,<br />

Graf Silberstern! Zu jeder Stunde. Auch, wenn dieser Empfang<br />

sicher nicht das ist, was man Euch sonst darbietet.«<br />

Silberstern erwiderte die Begrüßung mit ernster Miene. »<strong>Die</strong><br />

ganzen Fanfaren können wir getrost beiseite lassen. Es gilt, eher<br />

Unangenehmes zu besprechen.«<br />

Der kleine Sohn des Grafen betrachtete den Gast<br />

eindringlich.<br />

»Ich hoffe, Ihr habt nichts dagegen, wenn der Junge unseren<br />

Gesprächen lauscht. Darf ich vorstellen: Mein Sohn. Amon von<br />

Falkenfels.«<br />

Der Junge verbeugte sich, wie es die Etikette von ihm verlangte.<br />

»Seid gegrüßt. Ich hoffe, es wurde Euch schon Speise und Trank<br />

angeboten, Graf Silberstern.«<br />

»Danke, kleiner Mann. Mir ist nicht danach«, gab Silberstern<br />

höflich zur Antwort, und verbeugte sich vor dem Knaben. Er<br />

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