Kapitel 1 - Die letzten Helden
Kapitel 1 - Die letzten Helden
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dem Überlegenheit und Strenge sprach, strich über beide<br />
Mönchsanwärter hinweg. Dann fuhr das Klosteroberhaupt fort.<br />
»Es ist zwar noch ein wohlgehütetes Geheimnis, aber wisst ihr<br />
bereits, wer demnächst in Falkenfels anreist?« Langsam lehnte<br />
sich der ehrwürdige Mann in seinem Stuhl zurück. Er wollte sich<br />
etwas Zeit lassen, ehe er den jungen Leuten diese bedeutende<br />
Information mitteilte.<br />
Romeo warf daraufhin ganz beiläufig seine Vermutung in den<br />
Raum. »Graf Silberstern?«, riet er.<br />
<strong>Die</strong> Enttäuschung darüber, dass der Lausejunge schon wusste,<br />
was er hier bedeutungsschwer mitzuteilen gedacht hatte, war dem<br />
Abt anzusehen. »So viel also zur Geheimniskrämerei. Das sollten<br />
nur die wenigsten wissen! Aber sei es drum. Es gibt einen Anlass,<br />
warum ich euch zu mir gerufen habe. Ihr beide wurdet hier im<br />
Kloster als arme Waisen aufgenommen. Wir haben euch immer<br />
erzählt, dass eure Eltern euch verließen, als ihr noch sehr klein<br />
wart, und wir euch deswegen hier erzogen haben. Aber ich muss<br />
euch heute etwas gestehen. Ihr seid nicht beide Waisenkinder,<br />
wir haben einen von euch angelogen.«<br />
Romeo und Samantha tauschten verwunderte Blicke aus.<br />
»Angelogen?«, kam es beiden gleichzeitig über den Lippen.<br />
»Ja«, antwortete der Abt. »Aber dazu komme ich später. Eure<br />
Prüfungen sind bald abgeschlossen, und eure Lehrzeit beendet.<br />
Und wir haben uns dafür entschieden, dass du, Romeo, in<br />
Zukunft von Samantha unterrichtet werden wirst!«<br />
»Von mir?«, fragte Samantha völlig überrascht, und konnte<br />
dabei ihre Freude über diese Mitteilung nicht ganz verbergen.<br />
Durfte sie Romeo jetzt bestrafen, wenn er Mist baute?<br />
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