Kapitel 1 - Die letzten Helden

der Zeit kein bisschen gealtert!«
Silberstern lachte herzlich auf: » Und es hat euch so viel
Angst eingejagt, diese Frage zu stellen? Es ist doch ein offenes
Geheimnis. Jeder in der Linie der Silbersterns ist mit dieser
Langlebigkeit gesegnet. Oder sollte ich besser verflucht sagen?«
Freudig entgegnete der Diener: »Ihr habt recht. Euer Sohn
wird sich bestimmt prächtig entwickelt haben. Mit Sicherheit ist
auch er so bescheiden, wie Ihr es seid. Und ich kann es kaum
erwarten, meine Tochter zu treffen. Danke auch, dass Ihr für ihre
Unterkunft zahlt. Ihr seid von den Göttern gesegnet!«
Silbersterns Erheiterung schien jetzt keine Grenzen mehr zu
kennen. »Bin ich das? Mir scheint, ich hätte Euch öfter offen
sprechen lassen sollen. In Euch steckt ein formidabler Hofnarr!
Meint Ihr, dass es sonst noch irgendwelche Mysterien gibt, die es
aufzuklären gilt?« Das Gesicht des Grafen wurde von strahlender
Freude erleuchtet, deren überheblicher Unterton für den alten
Mann nur schwer auszuhalten war.
»Ja. Ich denke, Ihr seid nicht nur um eures Sohnes willen hier!«,
äußerte der alte Mann mit aller Selbstsicherheit, die er in der
Gegenwart seines Herrn aufzubringen vermochte. Silbersterns
Miene verfinsterte sich jetzt etwas, aber der Diener fuhr unbeirrt
fort.
»Die Grafschaft Falkenfels zählt zu einer der wissenschaftlichen
Hochburgen des Landes. Es vergeht kein Jahr, in dem die
Falkenfelser Forscher und Erfinder nicht eine neue Errungenschaft
veröffentlichen, die den Ruhm der Grafschaft vermehrt und
damit auch ihren Goldbestand. Trotz ihrer geringen Größe
ist Falkenfels ein wichtiger politischer und wirtschaftlicher
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