Kapitel 1 - Die letzten Helden
Kapitel 1 - Die letzten Helden
Kapitel 1 - Die letzten Helden
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Silberstern verharrte einen Moment. »Mein Geheimnis?« Er<br />
lachte. »Ich werde meinen Sohn in Falkenfels abholen. Seine<br />
Ausbildung dort dürfte mittlerweile abgeschlossen sein.«<br />
Der alte Mann senkte seinen Blick. Zum ersten Mal in der<br />
langen Zeit, in der er dem Grafen nun diente, wollte er die<br />
Kühnheit aufbringen, mehr zu erfahren. <strong>Die</strong>smal wollte er sich<br />
nicht mit den zynischen Antworten seines Herrn zufriedengeben.<br />
Dabei wusste er genau, dass ihm das streng untersagt war.<br />
»Das meinte ich nicht. Ich...« <strong>Die</strong> Verlegenheit ließ ihn<br />
verstummen.<br />
»Wie lange seid Ihr nun schon mein <strong>Die</strong>ner?«, fragte<br />
Silberstern.<br />
Der alte Mann antwortete unterwürfig. »Seit jenem Tag, an<br />
dem Ihr mir Erlösung brachtet. Ich bin ein alter Mann, ich weiß<br />
nicht mehr genau wie lange nun schon, aber sicher sind es schon<br />
mehr als vierzig Jahre!«<br />
Silberstern wurde nun fordernder. »Was meint Ihr also, wenn<br />
Ihr von meinem Geheimnis sprecht?«<br />
Der langjährige Untertan antwortete stockend. »Ihr habt mir<br />
verboten, darüber zu sprechen, Herr. Es war ein Fehler, Euch<br />
darauf anzusprechen. Es tut mir leid. Mein Leben ist mir lieb.«<br />
Ein erheiterter Unterton lag nun in der Stimme des Grafen.<br />
»Ich gestatte Euch die Frage. Wirklich. Deutet meine Scherze<br />
nicht immer falsch.«<br />
<strong>Die</strong> Furcht in den Augen des alten Mannes war deutlich zu<br />
sehen. Aber seine Neugier überwog. »Warum seht Ihr noch<br />
immer so jung aus? Ihr habt mich vor einer Ewigkeit gerettet,<br />
damals war ich selbst noch ein junger Mann. Und Ihr seid in all<br />
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