Kapitel 1 - Die letzten Helden
Kapitel 1 - Die letzten Helden
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Grafen sprach, war weiblich und voller Zorn. »Verschwindet.<br />
Sonst hetze ich Euch meine Kreaturen auf den Leib. Reißende<br />
Bestien, denen selbst Ihr nicht gewachsen seid. Kehrt um, ich<br />
beschwöre Euch. Im Namen aller Götter, lasst ab von Eurem<br />
Vorhaben!«<br />
Unbeeindruckt von dieser Ansprache zog der Graf sein Florett<br />
aus der Scheide. <strong>Die</strong> dünne Klinge war in geübten Händen ein<br />
gefährliches Werkzeug.<br />
»Ich warte!«, donnerte er seinem unsichtbaren Widersacher<br />
entgegen. <strong>Die</strong>se Herausforderung wurde sogleich mit einem<br />
markerschütternden Brüllen quittiert. Ein riesenhafter Eisbär<br />
zeigte sich auf einer nahen Schneedüne und riss angriffslustig<br />
das Maul auf.<br />
»Das nennt Ihr eine reißende Bestie? Da sieht mein <strong>Die</strong>ner in<br />
seinem erbärmlichen Zustand ja grauenerregender aus!«<br />
21<br />
*<br />
<strong>Die</strong> Kälte raubte dem zurück gebliebenen <strong>Die</strong>ner beinahe den<br />
Verstand. Das Fieber ließ ihn, den eisigen Temperaturen zum<br />
Trotz, eine starke Hitze im Körper spüren. Er weilte mit seinen<br />
Gedanken nicht hier, sondern war ganz bei Graf Silberstern, sah<br />
durch seine Augen.<br />
Oder war es nur ein Traum? Es war nicht das erste Mal, dass er<br />
Tagträume von seinem Herren hatte. In der Vision, die ihn jetzt<br />
heimsuchte, sah er seinen Herrn und Meister ganz so, wie er ihn<br />
kannte. Bedrohlich. Furchtlos. Unerschrocken. Am Rande eines<br />
Abhangs trotze er einem riesigen Eisbären. Er stand so dicht am