Kapitel 1 - Die letzten Helden

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29.10.2013 Aufrufe

ist wirklich mein Vater? Du siehst genau aus wie ich. Und so jung!« »Deine Aussage schmeichelt einem alten Mann wie mir. Sicher hast du einige Fragen. Ich bin gerne bereit, dir diese zu beantworten«, antwortete der Graf. Es sprudelte förmlich aus Romeo heraus. »Warum wurde ich in dieses Kloster gesteckt? Wer ist meine Mutter? Warum durfte ich nicht wissen, dass ich ein Silberstern bin?« »Ich möchte erst später über deine Mutter und meine Motive für die Verschleierung deiner Herkunft sprechen. Zu deiner anderen Frage: Falkenfels ist ein Zentrum des Wissens und der Forschung. Hier werden Geist und Körper nach alter Tradition geschult. Außerdem bist du hier in Sicherheit. Auch, wenn meine Taten für viele Menschen förderlich sind, so sind andere nicht besonders begeistert von meinem Handeln. Falkenfels schien mir der beste Ort für dich, bis du zu einem Mann herangereift warst. Das Geheimnis, dass du mein Sohn bist, musste bewahrt werden, um dich zu schützen!« »Warum? Du gibst den Menschen Geld, so dass sie handeln können! Selbst der ärmste Schlucker bekommt von der Silbersternbank Geld, um sich eine Existenz aufzubauen. Einen Großteil deines Reichtums verteilst du an die Armen. Warum sollten sie dir nach dem Leben trachten?«, fragte Romeo verständnislos. Wie konnte man einen Mann wie seinen Vater bedrohen? »Es wird Zeit für dich, zu verstehen, dass das pure Verschenken oder Verleihen von Geld allein das Problem nicht behebt. Die Silbersternbank leiht nicht jedem. Es ist wahr, dass wir den 124

Ärmsten geben. Aber nur jenen, die Verstand, Willen und Arbeitskraft für sich gepachtet haben, solchen, die über die Fähigkeiten verfügen, mit dem Geld etwas zu erreichen. Und: vor allem müssen sie in der Lage sein, das Geld zurückzuzahlen«, erwiderte der Graf mit einem abwägenden Blick auf seinen Sohn. Er hatte viel Gutes getan. Aber er war kein Heiliger. Das Geschäft war immer ein fester Bestandteil seines Handelns. »Ich verstehe. Das heißt, jene, die das Geld nicht bekommen, sind nicht besonders erfreut darüber«, erkannte Romeo sofort. »Ja. Aber das macht nur einen Bruchteil meiner Feinde aus. Geld und Macht schaffen immer Neid. Und aus Neidern können Feinde werden. Und davon habe ich wirklich mehr als genug!«, erklärte er und lachte auf. Romeo verstand die Situation jetzt besser. »Man sagt, du, Vater, bist auch jenseits dieser Länder der reichste Mann, den man kennt.« »Bin ich das?«, entschlüpfte es Silberstern. Er blickte wissend. »So sagt man«, eröffnete Romeo. Silberstern schien uninteressiert. »Dieser ganze Reichtum ist nicht von Belang. Es gibt im Übrigen noch einen ganz besonderen Grund, warum ich dich jetzt hier aufsuche, mein Sohn.« Romeo war sofort neugierig. »Es wird Zeit, dass du dein Erbe kennen lernst«, erklärte der Graf. »Mein Erbe?«, stieß Romeo aus. Das war das Letzte, was ihn in diesem Moment interessierte. Er wollte viel lieber einfach Zeit mit seinem Vater verbringen. Der Graf wurde ernst. »Auch, wenn mein Gesicht und Körper denen eines jungen Mannes entsprechen, neigt sich meine Zeit 125

Ärmsten geben. Aber nur jenen, die Verstand, Willen und<br />

Arbeitskraft für sich gepachtet haben, solchen, die über die<br />

Fähigkeiten verfügen, mit dem Geld etwas zu erreichen. Und:<br />

vor allem müssen sie in der Lage sein, das Geld zurückzuzahlen«,<br />

erwiderte der Graf mit einem abwägenden Blick auf seinen Sohn.<br />

Er hatte viel Gutes getan. Aber er war kein Heiliger. Das Geschäft<br />

war immer ein fester Bestandteil seines Handelns.<br />

»Ich verstehe. Das heißt, jene, die das Geld nicht bekommen,<br />

sind nicht besonders erfreut darüber«, erkannte Romeo sofort.<br />

»Ja. Aber das macht nur einen Bruchteil meiner Feinde aus.<br />

Geld und Macht schaffen immer Neid. Und aus Neidern können<br />

Feinde werden. Und davon habe ich wirklich mehr als genug!«,<br />

erklärte er und lachte auf.<br />

Romeo verstand die Situation jetzt besser. »Man sagt, du,<br />

Vater, bist auch jenseits dieser Länder der reichste Mann, den<br />

man kennt.«<br />

»Bin ich das?«, entschlüpfte es Silberstern. Er blickte wissend.<br />

»So sagt man«, eröffnete Romeo.<br />

Silberstern schien uninteressiert. »<strong>Die</strong>ser ganze Reichtum ist<br />

nicht von Belang. Es gibt im Übrigen noch einen ganz besonderen<br />

Grund, warum ich dich jetzt hier aufsuche, mein Sohn.«<br />

Romeo war sofort neugierig. »Es wird Zeit, dass du dein Erbe<br />

kennen lernst«, erklärte der Graf.<br />

»Mein Erbe?«, stieß Romeo aus. Das war das Letzte, was ihn<br />

in diesem Moment interessierte. Er wollte viel lieber einfach Zeit<br />

mit seinem Vater verbringen.<br />

Der Graf wurde ernst. »Auch, wenn mein Gesicht und Körper<br />

denen eines jungen Mannes entsprechen, neigt sich meine Zeit<br />

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