Kapitel 1 - Die letzten Helden
Kapitel 1 - Die letzten Helden Kapitel 1 - Die letzten Helden
war nicht immer leicht gewesen. Immerzu hatten ihn die Fragen nach seiner Herkunft gequält, er wollte immer schon erfahren, aus welchen Gründen seine Eltern ihn aufgegeben hatten. Selbst die eigentlich harmlosen Beschimpfungen der Mönche kratzen gelegentlich an seinem Selbstbewusstsein. Taugenichts. Faulenzer. Tagedieb. Aber jetzt wusste er: er war der Sohn des reichsten und erfolgreichsten Mannes auf diesem Kontinent. Er war Romeo Silberstern. Nachfahre einer großen Dynastie, Inhaber ganzer Geldinstitute. Romeo war emotional überwältigt. Die Augen wurden feucht. In diesem Moment schob Silberstern seinen Sohn von sich. »Ich bin sicher, du hast viele Fragen. Warum habe ich dich als Kind weg gegeben? Wer ist deine Mutter? Aber ich bitte dich, damit noch zu warten. Ich werde dir beizeiten alles erzählen.« Der Graf sah Romeos rote Augen, und verhielt sich wie ein perfekter Gentleman. »Ich sehe, die Stoffe meiner Kleidung reizen deine Augen. Das tut mir leid«, sagte Silberstern, und überspielte mit diesen Worten Romeos feuchte Augenpartie. »Setzt euch beide«, forderte der Graf die jungen Leute auf. Dann deutete er auf einen Mann, der die ganze Zeit über stumm und unauffällig im Hintergrund geblieben war. Silberstern sprach: »Das ist mein langjähriger Diener. Im Moment ist er jedoch etwas schweigsam.« Romeo stellte sich dem Diener sofort vor. »Angenehm, Eure Bekanntschaft zu machen«, und reichte ihm mit diesen Worten die Hand. Als der Diener den Händedruck annahm, durchlief Romeo ein kalter Schauer. »Verdammt, der Kerl hat echt kalte Hände«, dachte er sich, und wandte sich Samantha zu. Diese 118
hatte ihre Augen starr auf den Diener fixiert und gab keinen Laut von sich. Samantha erstarrte wie eine Salzsäule, als sie die Hand des Dieners berührte. Es war der Mann aus ihrem Traum! Der tote Mann! Derjenige, den Silberstern ermordet hatte! Sie fokussierte ihn. Und dann geschah das Unglaubliche. Sie hatte das Gefühl, zu schweben. Sie war nicht mehr mit Romeo und seinem Vater in dem Zimmer, sondern an einem anderen Ort. Einem dunklen Raum, in dem ein zylinderförmiger Behälter stand. Dieser war von oben bis unten mit einer grünen Flüssigkeit gefüllt. Darin schwebte schwerelos eine unbekleidete Frau. Seltsamerweise schien sie nicht zu ersticken. Samantha hörte die Frau sprechen, obwohl sie die Lippen nicht bewegte. Man konnte deutlich erkennen, dass es der ausgemergelten Gestalt, die da in diesem Tank schwebte, nicht gut ging. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit nun auf einen Mann, der vor dem Behälter stand. »Was will der Teufel in Menschengestalt? Lass mich aus dieser Kammer...«, forderte die Schwebende schwach. »Meine Dame..., meine liebe Satina, wie könnt Ihr nur so etwas sagen. Sie soll Euch heilen! Ihr seid verwirrt. Die Kammer hilft Euch... bestimmt fühlt ihr Euch deshalb so schwach...«, gab der Unbekannte zur Antwort. Samanthas Blickwinkel änderte sich langsam. Ihre Wahrnehmung der ganzen seltsamen Szenerie rückte nun näher an den Mann heran, der vor dem Tank stand. Ihr kam die Gestalt bekannt vor. Plötzlich erkannte sie ihn. Es war Romeo. Nein. Silberstern. Sie ähnelten sich so verblüffend. 119
- Seite 70 und 71: du wieder mal ein Mädchen beglück
- Seite 72 und 73: eiden wie eine Einheit. »Am besten
- Seite 74 und 75: Ständig hörte sie kratzende Gerä
- Seite 76 und 77: Seitenstechen. Bange presste sie si
- Seite 79 und 80: es sich hier um ein Labor handelte.
- Seite 81 und 82: »Wie sollen wir sonst fliehen?«,
- Seite 83 und 84: Romeo war absolut verdutzt. Der Mö
- Seite 85 und 86: er besorgt. »Mir ist schwindelig«
- Seite 87 und 88: weiteren Geschehnissen zu berichten
- Seite 89 und 90: »Lass es. Ich denke, ich weiß, we
- Seite 91 und 92: geleitet hatte. Er hatte bei Graf S
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- Seite 116 und 117: »Faltet eure Hände. Bedanken wir
- Seite 118 und 119: Da schoss es regelrecht aus Samanth
- Seite 122 und 123: Der einzige Unterschied war das wei
- Seite 124 und 125: Romeo schüttelte Samantha wie wild
- Seite 126 und 127: ist wirklich mein Vater? Du siehst
- Seite 128 und 129: auf dieser Welt dem Ende zu. »Was
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war nicht immer leicht gewesen. Immerzu hatten ihn die Fragen<br />
nach seiner Herkunft gequält, er wollte immer schon erfahren,<br />
aus welchen Gründen seine Eltern ihn aufgegeben hatten.<br />
Selbst die eigentlich harmlosen Beschimpfungen der Mönche<br />
kratzen gelegentlich an seinem Selbstbewusstsein. Taugenichts.<br />
Faulenzer. Tagedieb. Aber jetzt wusste er: er war der Sohn des<br />
reichsten und erfolgreichsten Mannes auf diesem Kontinent.<br />
Er war Romeo Silberstern. Nachfahre einer großen Dynastie,<br />
Inhaber ganzer Geldinstitute. Romeo war emotional überwältigt.<br />
<strong>Die</strong> Augen wurden feucht.<br />
In diesem Moment schob Silberstern seinen Sohn von sich.<br />
»Ich bin sicher, du hast viele Fragen. Warum habe ich dich als<br />
Kind weg gegeben? Wer ist deine Mutter? Aber ich bitte dich,<br />
damit noch zu warten. Ich werde dir beizeiten alles erzählen.«<br />
Der Graf sah Romeos rote Augen, und verhielt sich wie ein<br />
perfekter Gentleman. »Ich sehe, die Stoffe meiner Kleidung<br />
reizen deine Augen. Das tut mir leid«, sagte Silberstern, und<br />
überspielte mit diesen Worten Romeos feuchte Augenpartie.<br />
»Setzt euch beide«, forderte der Graf die jungen Leute auf.<br />
Dann deutete er auf einen Mann, der die ganze Zeit über stumm<br />
und unauffällig im Hintergrund geblieben war. Silberstern<br />
sprach: »Das ist mein langjähriger <strong>Die</strong>ner. Im Moment ist er<br />
jedoch etwas schweigsam.«<br />
Romeo stellte sich dem <strong>Die</strong>ner sofort vor. »Angenehm, Eure<br />
Bekanntschaft zu machen«, und reichte ihm mit diesen Worten<br />
die Hand. Als der <strong>Die</strong>ner den Händedruck annahm, durchlief<br />
Romeo ein kalter Schauer. »Verdammt, der Kerl hat echt kalte<br />
Hände«, dachte er sich, und wandte sich Samantha zu. <strong>Die</strong>se<br />
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