Kapitel 1 - Die letzten Helden
Kapitel 1 - Die letzten Helden Kapitel 1 - Die letzten Helden
Alle rannten wild umher. Kindergeschrei, Panik und Rangeleien bestimmten das Bild. Einige der Mönche versuchten, die Menge zu beruhigen, hatten aber keinen Erfolg. Plötzlich donnerte eine Stimme durch den Saal. »RUHE! Beruhigt euch, werte Bürger von Falkenfels! Es ist nur ein Erdbeben, und ihr seid hier sicherer als draußen! Die Hallen sind stabil gebaut. Das Beben vermochte einzig die Fenster zu zerstören!«, rief Silberstern. Er schien die Masse förmlich verhext zu haben. Denn dieselben Leute, die eben noch in wilder Panik umhergeirrt waren, beruhigten sich schlagartig. In Romeo stieg grenzenlose Bewunderung für seinen Vater empor. In Samantha hingegen wuchs die Skepsis nur noch mehr. Der Abt ergriff das Wort. »Es ist nichts passiert. Begebt euch nun zum Morgenbrot. Bewahrt Ruhe!« »Irgendetwas stimmt hier nicht«, meinte Samantha und hielt sich die Hand an den Kopf. Sie hatte Kopfschmerzen. »Sonst beschwerst du dich auch nicht. Sieh es mal positiv. Jetzt ist endlich mal etwas los hier, und die langweilige Predigt ist vorbei! Komm, wir warten. Vielleicht können wir meinen Vater sprechen«, bat Romeo voller Eifer und blickte in Samanthas versteinerte Miene. »Ich muss dir etwas über deinen Vater sagen. Ich habe ihn in meinem Traum gesehen. Und... und er...«, sie zögerte. Es war ihr nicht angenehm, Romeo dieses zu beichten. »Er hat seinen Diener getötet, weil der etwas über ihn wusste. Genau jenen Diener, den ich im Keller gesehen habe. Und dein Vater hat weißes Haar...« Romeo wurde sauer. »Bist du verrückt? Trinke nicht so viel und schlaf dich mal aus. Ich habe gehört, dass der Diener meines 108
Vaters dank der Heiler schon wieder außer Lebensgefahr ist. Sie wurden verfolgt und angegriffen! Mein Vater hat mit den Verletzungen des Dieners nichts zu tun!«, gab er missmutig zurück. »Romeo, Romeo!«, entschlüpfte es Samantha auf einmal. Sie zupfte aufgeregt an seiner Kutte. »Was ist?«, gab der gereizt von sich. »Schau dir die Statuen an. Schau dir die Statuen der Heiligen an!«, wisperte sie panisch. Romeo war genervt. »Und? Was ist damit?« »Sie weinen. Ich habe es dir gesagt. Hier ist etwas faul. Was hat der Priester gesagt? Die Statuen werden vor Freude weinen?« Aufgeregt blickte sie auf die steinernen Kunstgebilde. »Du bist verrückt. Sie weinen nicht. Ich sehe nichts.« Samantha ging zu einer Statue und betrachtete die Flüssigkeit eingehend. »Sie weinen eine rote Substanz. Das ist... Blut!« Romeo blickte sie entgeistert an. Sam musste den Verstand verloren haben. »Komisch.« »Komisch? Das ist unheimlich«, gab sie zurück und erntete seltsame Blicke von Romeo. »Komisch ist, dass ich nichts sehe! Und jetzt… oh nein! Mein Vater ist weg, ich sehe ihn nirgends mehr. Alles nur wegen deiner Spukgeschichten!« »Bist du blind, es ist doch eindeutig, dass...«, setzte sie an und stoppte gleich darauf wieder. Die Statuen weinten wirklich nicht. Die rote Flüssigkeit war verschwunden. »Ich glaube, entweder werde ich verrückt, oder der Whiskey von gestern war wirklich zu stark.« Romeo seufzte. »Ja. Sehe ich auch so. Du solltest nichts mehr 109
- Seite 59 und 60: erfrischend. Seht, Junge, Euer Vate
- Seite 61 und 62: Besuches.« »Ich bekomme immer, wa
- Seite 63 und 64: sah er die politische Lage noch als
- Seite 65 und 66: 63 * Der Architekt Brönus schritt
- Seite 68 und 69: Kapitel 5: Nachts im Kloster Zwei G
- Seite 70 und 71: du wieder mal ein Mädchen beglück
- Seite 72 und 73: eiden wie eine Einheit. »Am besten
- Seite 74 und 75: Ständig hörte sie kratzende Gerä
- Seite 76 und 77: Seitenstechen. Bange presste sie si
- Seite 79 und 80: es sich hier um ein Labor handelte.
- Seite 81 und 82: »Wie sollen wir sonst fliehen?«,
- Seite 83 und 84: Romeo war absolut verdutzt. Der Mö
- Seite 85 und 86: er besorgt. »Mir ist schwindelig«
- Seite 87 und 88: weiteren Geschehnissen zu berichten
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- Seite 91 und 92: geleitet hatte. Er hatte bei Graf S
- Seite 93 und 94: in der Kälte der Nacht, einen ruhi
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- Seite 97: schon hörte er wieder deutlich den
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- Seite 106 und 107: nieder. Die Heiligen werden vor Fre
- Seite 108 und 109: 106
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- Seite 118 und 119: Da schoss es regelrecht aus Samanth
- Seite 120 und 121: war nicht immer leicht gewesen. Imm
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- Seite 126 und 127: ist wirklich mein Vater? Du siehst
- Seite 128 und 129: auf dieser Welt dem Ende zu. »Was
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Alle rannten wild umher. Kindergeschrei, Panik und Rangeleien<br />
bestimmten das Bild. Einige der Mönche versuchten, die Menge<br />
zu beruhigen, hatten aber keinen Erfolg. Plötzlich donnerte eine<br />
Stimme durch den Saal.<br />
»RUHE! Beruhigt euch, werte Bürger von Falkenfels! Es ist nur<br />
ein Erdbeben, und ihr seid hier sicherer als draußen! <strong>Die</strong> Hallen<br />
sind stabil gebaut. Das Beben vermochte einzig die Fenster zu<br />
zerstören!«, rief Silberstern. Er schien die Masse förmlich verhext<br />
zu haben. Denn dieselben Leute, die eben noch in wilder Panik<br />
umhergeirrt waren, beruhigten sich schlagartig. In Romeo stieg<br />
grenzenlose Bewunderung für seinen Vater empor. In Samantha<br />
hingegen wuchs die Skepsis nur noch mehr.<br />
Der Abt ergriff das Wort. »Es ist nichts passiert. Begebt euch<br />
nun zum Morgenbrot. Bewahrt Ruhe!«<br />
»Irgendetwas stimmt hier nicht«, meinte Samantha und hielt<br />
sich die Hand an den Kopf. Sie hatte Kopfschmerzen.<br />
»Sonst beschwerst du dich auch nicht. Sieh es mal positiv. Jetzt<br />
ist endlich mal etwas los hier, und die langweilige Predigt ist<br />
vorbei! Komm, wir warten. Vielleicht können wir meinen Vater<br />
sprechen«, bat Romeo voller Eifer und blickte in Samanthas<br />
versteinerte Miene.<br />
»Ich muss dir etwas über deinen Vater sagen. Ich habe ihn in<br />
meinem Traum gesehen. Und... und er...«, sie zögerte. Es war ihr<br />
nicht angenehm, Romeo dieses zu beichten. »Er hat seinen <strong>Die</strong>ner<br />
getötet, weil der etwas über ihn wusste. Genau jenen <strong>Die</strong>ner, den<br />
ich im Keller gesehen habe. Und dein Vater hat weißes Haar...«<br />
Romeo wurde sauer. »Bist du verrückt? Trinke nicht so viel<br />
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