Kapitel 1 - Die letzten Helden
Kapitel 1 - Die letzten Helden
Kapitel 1 - Die letzten Helden
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Oberaufseher Balbalus, der die Messe hielt. Seine Predigten<br />
waren nicht nur lang, sondern vor allem auch langweilig!<br />
»Setzt euch. Dankt dem Schöpfer für seine Gaben«, bedeutete<br />
er. Alle setzten sich. »Heute sind wir besonders stolz, in unserer<br />
Grafschaft jemanden begrüßen zu dürfen. Er ist ein Kämpfer,<br />
der es vermag, ohne Gewalt Schlachten zu gewinnen. Er ist ein<br />
Mann, der den Armen Wohlstand bringt. Ein Mensch, der von<br />
den Göttern auserkoren wurde. Auch wenn er erst später der<br />
Messe beitreten wird, wissen wir alle, von wem die Rede ist. Sein<br />
Name spiegelt wider, was er in uns allen erwecken sollte: Das<br />
Glänzen eines Sternes«, hallte die feierliche Stimme des Priesters<br />
durch das riesige Bauwerk.<br />
Romeo rollte mit den Augen. »Heute trägt er aber wieder dick<br />
auf...«<br />
Er wusste aber, dass das nur der Anfang war. Balbalus redete<br />
und redete, ein Schwall an Worten, bei dem Romeo bereits<br />
Angst hatte, er könnte förmlich darin ertrinken, oder es würde<br />
ihm das Blut aus den Ohren laufen lassen. Samantha ging es<br />
ähnlich. Beide waren gläubig, waren sicher, dass die Aufgaben<br />
der Mönche wichtig waren. Dass Religion dem Fortschritt<br />
diente, dass Glauben Stärke gab und die Werte der Kirche etwas<br />
waren, an dem man festhalten konnte. Aber diese Predigt hier<br />
war nichts dergleichen. Und insbesondere nicht die Redekunst<br />
von Bruder Balbalus.<br />
Samantha hatte Hunger. Der Magen knurrte. Ihr Kopf<br />
schmerzte. Romeos Whiskey spürte sie immer noch. »Wenn<br />
das so weiter geht, wird es nichts mit dem Morgenfrühstück«,<br />
seufzte sie leidend.<br />
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