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Der Schwächste fliegt - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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... FÜR DEN INHALT DIESER SEITE IST DER FH-STURA VERANTWORTLICH, NICHT DAS AKRÜTZEL ...<br />

Zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel<br />

Nach den ersten Zählungen der Bewerber<br />

für die studentischen Vertretungen<br />

an der FH-<strong>Jena</strong> müssen wir<br />

wieder einmal eine ernüchternde Bilanz<br />

ziehen. Zu wenige lassen sich zur<br />

Wahl aufstellen, sodass die studentische<br />

Selbstverwaltung erneut in Gefahr ist.<br />

Dieses Problem betrifft nicht nur speziell<br />

den StuRa, auch einige Fachschaftsräte<br />

klagen über mangelnde Bewerberzahlen.<br />

Teilweise wurde gerade so die<br />

Mindestanzahl erreicht, damit die Wahl<br />

stattfinden kann. Jedoch ist eine Wahl<br />

mit 10 Bewerbern auf 17 Sitze eher<br />

undemokratisch. In Anbetracht dessen,<br />

dass davon erfahrungsgemäß noch ca.<br />

ein Viertel die Wahl nicht annimmt oder<br />

im Laufe der Amtszeit das Mandat niederlegt,<br />

ist die Durchführung der Wahl<br />

mit einer so geringen Bewerberanzahl<br />

wenig sinnvoll. Ohne ausreichend Personal<br />

kann der StuRa seiner Aufgabe<br />

nicht gerecht werden. Ob die somit<br />

implizierte Verlängerung der Bewerbungsfrist<br />

eine vertretbare Anzahl an<br />

Kandidaten bringt, ist fraglich. Im letzten<br />

Jahr konnte die „<strong>Der</strong> StuRa ist tot“<br />

- Aktion letztendlich doch noch eine<br />

ausreichende Anzahl an Studierenden<br />

erreichen. Eine Wiederholung der Aktion<br />

ist vorerst nicht geplant. Es wäre traurig,<br />

wenn der StuRa immer erst sterben<br />

müsste, damit die Studierenden sich für<br />

ihn interessieren.<br />

Für uns stellt sich natürlich die Frage,<br />

warum die Bewerberzahlen von Jahr zu<br />

Jahr abnehmen. Haben die Studierenden<br />

kein Interesse mehr daran sich zu engagieren,<br />

oder fehlt ihnen durch den veränderten<br />

Studienablauf (Bachelor/Master)<br />

einfach die Zeit für ehrenamtliche<br />

Arbeit? Eine Bezahlung der Mitglieder<br />

steht vorerst außer Frage, weil es nur<br />

mit einem viel höheren Semesterbeitrag<br />

finanzierbar wäre und Studierende sich<br />

aus den falschen Motiven für die Arbeit<br />

im Gremium bewerben könnten.<br />

Vielleicht sind die studentischen Gremien<br />

aber auch selbst dafür verantwortlich,<br />

weil zu wenig Aufklärung über ihre<br />

Aufgaben und Funktionen betrieben<br />

wird. Vielen Studierenden ist offenbar<br />

nicht bewusst, dass es ohne den StuRa<br />

oder die FSRs kein Förderung für stu-<br />

dentische Projekte mehr gibt, keine studentischen<br />

Veranstaltungen an der FH,<br />

keine kostenfreie Hilfe bei Problemen<br />

mit Studium, Prüfungen etc.<br />

Die Arbeit im StuRa und auch in den<br />

FSRs ist keine Last und auch kein<br />

Zwang! Man entscheidet selbst, an wie<br />

vielen Projekten man sich beteiligt. Es<br />

sind keine besonderen Vorkenntnisse,<br />

egal auf welchem Gebiet nötig. Man<br />

wächst einfach mit seinen Aufgaben.<br />

Wie man an diesem Artikel unschwer<br />

erkennen kann, habe ich auch keinen<br />

Abschluss in Journalistik. Die meisten<br />

Fertigkeiten, die man sich während der<br />

Arbeit im Gremium aneignet, kommen<br />

einem im Berufsleben zugute. Viele<br />

Arbeitgeber legen heutzutage sogar besonderen<br />

Wert auf ein intensives Soft-<br />

Skill-Training, und die Arbeit in einem<br />

studentischen Gremium ist nun einmal<br />

genau das.<br />

Sollte der Trend der letzten Jahre sich<br />

fortsetzen, müssen wir den StuRa, und<br />

damit auch die studentische Selbstverwaltung<br />

an der Fachhochschule, vielleicht<br />

bald endgültig beerdigen.

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