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Der Schwächste fliegt - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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Stadt<br />

Die Straßenbahnfahrt<br />

wird auch für<br />

die Studenten<br />

teurer werden.<br />

FOTO: FLORIAN<br />

SOKOLL<br />

12<br />

Es ist Zahltag<br />

Das Semesterticket wird ab Herbst wieder teurer<br />

Ab dem kommenden Wintersemester<br />

müssen alle <strong>Jena</strong>er Studenten 2,70<br />

Euro mehr berappen, wenn sie den Semesterbeitrag<br />

bezahlen. Am 22. April<br />

haben die <strong>Jena</strong>h, die Sturavertreter von<br />

FSU und FH und das Studentenwerk einen<br />

neuen Vertrag für das Semesterticket<br />

ausgehandelt. <strong>Der</strong> Beitrag für das Nahverkehrsticket<br />

erhöht sich damit für die<br />

nächsten vier Semester auf 54,50 Euro.<br />

In den letzten 13 Jahren hat er sich fast<br />

verdreifacht: Im Wintersemester 1997 lag<br />

er noch bei umgerechnet 19,95 Euro.<br />

Die <strong>Jena</strong>h begründet die aktuelle Erhöhung<br />

mit gestiegenen Ausgaben. „Diesel<br />

ist teurer, Strom ist teurer“, sagt Bernhard<br />

Graduszewski, einer der Geschäftsführer.<br />

Außerdem sei die „Entwicklung, die wir<br />

beim Semesterticket vollziehen, an das<br />

Schülerticket angepasst“ und dessen Preis<br />

sei in den letzten Jahren um 3,8 Prozent<br />

gestiegen, fügt Graduszewski an.<br />

Julia Langhammer vom Stura der FSU<br />

sieht die Erhöhung kritisch: Gestiegene<br />

Kosten und Investitionen von <strong>Jena</strong>h kann<br />

sie zwar nachvollziehen, „aber ob sich<br />

damit genau eine Summe von 2,70 Euro<br />

ergibt, das ist sehr schwer zu beurteilen.“<br />

Und sie fügt hinzu: „Wir können erstens<br />

die Wirtschaftspläne von <strong>Jena</strong>h nur begrenzt<br />

einsehen. Und zweitens können<br />

wir auch die Plausibilität, wonach die<br />

<strong>Jena</strong>h dann zu ihren Erhöhungsschritten<br />

kommt, schlecht untersuchen.“<br />

<strong>Der</strong> Vertrag über das Semesterticket wird<br />

alle zwei Jahre neu verhandelt. „So muss<br />

man sich nicht jedes Jahr darüber streiten“,<br />

erklärt Graduszewski. Die ersten<br />

beiden Verhandlungsangebote der <strong>Jena</strong>h<br />

sahen vor, den Preis entweder in zwei<br />

Schritten um je zwei Euro pro Jahr oder<br />

nur einmal um drei Euro zu erhöhen.<br />

FSU- und FH-Stura hatten dies abgelehnt.<br />

<strong>Der</strong>en Position war klar: „Es kann nicht<br />

heißen: höherer Preis und gut ist“, sagt<br />

Mike Niederstraßer vom Stura der FSU.<br />

„Die Verhandlungen selbst waren relativ<br />

schwierig. Das Scheitern war durchaus<br />

eine realistische Option.“ Alle Seiten<br />

hätten betont, dass sie das Semesterticket<br />

„gerne haben wollen“, allerdings „nicht<br />

zu jedem Preis und nicht zu jeder Kondition“.<br />

Gegenleistung für die<br />

Studenten gefordert<br />

Für die beiden Studentenräte ging es neben<br />

einer möglichst geringen Erhöhung<br />

auch um ein Gegenangebot für die Studenten,<br />

so dass es am Ende nicht heißt:<br />

„Ihr zahlt mehr, aber bekommt dafür dasselbe“.<br />

Die Verhandlungen sind letztendlich<br />

nicht gescheitert. <strong>Jena</strong>h und Studentenvertreter<br />

haben sich aufeinander zubewegt:<br />

Neben der Preiserhöhung, die zehn<br />

Prozent niedriger ausfällt als ursprünglich<br />

von der <strong>Jena</strong>h gefordert, soll es Zugeständnisse<br />

bei Fahrplanänderungen geben.<br />

Erstens sollen Ferienfahrpläne nicht<br />

mehr in Kraft treten, wenn sie sich mit<br />

den Semesterprüfungszeiten überschneiden.<br />

Zweitens wollen die Studentenräte<br />

eine Prioritätenliste für den Nachtverkehr<br />

ausarbeiten, wobei erst einmal geklärt<br />

werden soll, wo Verstärkungen sinnvoll<br />

sind. „Das wird wahrscheinlich zunächst<br />

den Linientaxiverkehr betreffen“, sagt<br />

Niederstraßer. Die Linien 14 und 16<br />

stünden momentan ganz oben auf der<br />

Liste.<br />

Unter anderem in dieser Akrützel-Ausgabe<br />

führt der FSU-Stura eine Umfrage zum<br />

aktuellen Fahrplan der <strong>Jena</strong>h durch. Danach<br />

wolle man sich konkret damit auseinandersetzen,<br />

wo die Studenten den<br />

größten Handlungsbedarf sehen, nicht<br />

nur im Nachtverkehr. Nach weiteren<br />

Gesprächen mit <strong>Jena</strong>h sollen die wichtigsten<br />

Änderungen letztlich im Fahrplan<br />

umgesetzt werden, soweit es finanzierbar<br />

ist. Bei einer Umfrage an der FH hatten<br />

lediglich 160 von etwa 5.000 Studenten<br />

teilgenommen. Jetzt sind die Studenten<br />

der FSU gefragt, ihre Kritik am Fahrplan<br />

zu äußern.<br />

Für <strong>Jena</strong>h ist das Semesterticket eine<br />

wichtige Einnahmequelle, die laut Graduszewski<br />

etwa 14 Prozent des Umsatzes<br />

ausmacht. Weil mindestens die Studenten<br />

in Lobeda und Winzerla darauf angewiesen<br />

sind, konnten die Studentenräte die<br />

Ticketverhandlungen nicht einfach scheitern<br />

lassen. Was aber würde passieren,<br />

wenn bei den nächsten Verhandlungen<br />

in zwei Jahren kein neuer Semesterticketvertrag<br />

zustande kommt? Es ist scheinbar<br />

die einzige Lösung, die fortwährenden<br />

Preiserhöhungen zu beenden.<br />

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