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Der Schwächste fliegt - Friedrich-Schiller-Universität Jena

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Stadt<br />

Staubsaugen statt<br />

Miete zahlen.<br />

FOTO: KATHARINA<br />

SCHMIDT<br />

10<br />

Nächstenliebe statt Miete<br />

Das „Wohnen für Hilfe“-Projekt sucht Studenten<br />

Seit zwei Jahren wohnt Frank Wessely<br />

nun schon in seiner Göschwitzer<br />

Wohngemeinschaft. Er hat ein gutes Verhältnis<br />

zu seiner einzigen Mitbewohnerin,<br />

manchmal bringt er Kleinigkeiten aus dem<br />

Supermarkt mit oder man sitzt am Abend<br />

gemütlich zusammen. Besonders an diesem<br />

Wohnverhältnis ist, dass der 27-Jährige<br />

keine Miete bezahlen muss – er dafür aber<br />

im Haushalt seiner um fast 60 Jahre älteren<br />

Mitbewohnerin mithilft.<br />

Frank war der erste, der mit dem 2008 gestarteten<br />

Projekt „Wohnen für Hilfe“ ein<br />

Elf Deutsche sollt ihr sein ...<br />

Wer an Fußballspiele denkt, denkt<br />

an La-Ola-Wellen in der Fankurve,<br />

junge Männer mit knallbunter Gesichtsbemalung<br />

und ältere Herren, die ein Abseits<br />

noch vor dem Schiedsrichter erkennen.<br />

Leider gehören aber auch Prügeleien unter<br />

Anhängern verschiedener Mannschaften<br />

und Betrunkene, welche rechtsradikale<br />

P r e m i e r e : Do. 27.05, 20:45, Malsaal<br />

neues Zimmer fand, in seinem Fall sogar<br />

eine komplette Etage samt eigener Küche<br />

und Bad. Manuela Zander erläutert in der<br />

Anlaufstelle, der INFOtake am Ernst-Abbe-<br />

Platz, die Funktionsweise des Wohnmodells:<br />

„Familien oder Senioren überlassen<br />

dem Studenten mietkostenfrei Wohnraum.<br />

Pro Quadratmeter, der zur Nutzung bereitgestellt<br />

wird, bietet der Student stundenweise<br />

soziale Leistungen an.“ Nachgefragt<br />

werden beispielsweise Babysitting, schulische<br />

Nachhilfe, Einkäufe oder Gartenarbeit<br />

– also im Prinzip alles, was in einem<br />

normalen Haushalt anfällt. Wie finden nun<br />

die Wohn-Pärchen zusammen? Potentielle<br />

„Vermieter“ und interessierte Studenten füllen<br />

einen Bewerbungsbogen aus. Zander<br />

vergleicht daraufhin die Angebote der Studenten<br />

mit den Nachfragen der Familien<br />

und bringt die beiden Parteien bei Übereinstimmungen<br />

zusammen. Kann man sich einigen,<br />

werden dann die gegenseitigen Ansprüche<br />

vertraglich festgehalten, um keine<br />

unangemessenen Erwartungen auf beiden<br />

Seiten aufkommen zu lassen. „Leider stehen<br />

uns derzeit so gut wie keine Studenten<br />

zur Verfügung, sodass wir momentan vier<br />

Familien haben, die dringend einen neuen<br />

Mitbewohner suchen“, bedauert Zander.<br />

Oft geht es über das kostengünstige Wohnen<br />

hinaus und eine persönliche Verbin-<br />

Parolen grölen, zu einigen Fußballspielen.<br />

Welche Rolle Gewalt, Rassismus und<br />

Rechtsextremismus im thüringischen Fußball<br />

spielen, versucht das Landesbüro Thüringen<br />

der <strong>Friedrich</strong>-Ebert-Stiftung herauszufinden<br />

und lädt dazu alle Interessierten<br />

am 2. Juni um 18.30 Uhr in den Hörsaal<br />

9 der Carl-Zeiß-Straße 3 ein. Unter dem<br />

Weitere Vorstellungen: Fr. 04.06., 22:00<br />

Ein Fußballgeständnis<br />

dung entsteht. „Am Anfang wollten wir<br />

erstmal für ein, zwei Monate ausprobieren,<br />

wie es so läuft“, erzählt Frank, „aber später<br />

haben wir zusammen Tee getrunken und<br />

geplauscht, ab und zu sogar gemeinsam<br />

gebacken“. Wenn der ehemalige Bioinformatikstudent<br />

im Sommer aus <strong>Jena</strong> weggeht,<br />

möchte die ältere Dame gerne wieder<br />

einen neuen Helfer im Haushalt. „Die<br />

Gesellschaft und Spaziergänge sind ihr<br />

sehr wichtig“, so Frank über die Prioritäten,<br />

um die sich auch sein Nachfolger sorgen<br />

sollte. Auf die regelmäßigen Aufgaben angesprochen,<br />

stellt er besonders die Arbeit<br />

im riesigen Garten heraus, „aber es gab<br />

eigentlich keinen festen Plan, alles war flexibel<br />

geregelt – manchmal habe ich einen<br />

ganzen Tag lang gearbeitet, dann wieder<br />

zwei Wochen nur Kleinigkeiten gemacht“.<br />

Neben diesem Gesuch sind momentan<br />

noch drei weitere sehr interessante Annoncen<br />

offen: In <strong>Jena</strong> West sucht eine fünfköpfige<br />

Familie einen Studenten, der bei ihren<br />

3-jährigen Drillingen mit unter die Arme<br />

greift. Ein „Fremdsprachenlehrer“ für ein<br />

neun Jahre altes Schulkind wird in <strong>Jena</strong> Ost<br />

gesucht und wer es sich vorstellen kann,<br />

sich mit einem Jugendlichen der 8. Klasse<br />

anzufreunden, der kann in der Nähe der<br />

Ringwiese fündig werden.<br />

Marco Fieber<br />

Veranstaltungstitel „Die hässliche Seite der<br />

schönsten Nebensache der Welt: Rassismus,<br />

Gewalt und Rechtsextremismus im<br />

Fußball“ wird es kurze Vorträge zur aktuellen<br />

Situation und zum Umgang der Politik<br />

mit Gewalt, Rassismus und Rechtsextremismus<br />

im Fußball geben.<br />

(dirk)<br />

Fr. 11.06. / Sa. 12.06., 19:30 Im Anschluss: zusammen Fußball gucken<br />

Abpfiff.<br />

Regie: Kieran Joel<br />

.................................................................................................................................................................<br />

Theaterhaus <strong>Jena</strong> gGmbH, <strong>Schiller</strong>gässchen 1, 07745 <strong>Jena</strong> Karten: (03641) 8869 - 44 tickets@theaterhaus-jena.de www.theaterhaus-jena.de<br />

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