Der Schwächste fliegt - Friedrich-Schiller-Universität Jena
Der Schwächste fliegt - Friedrich-Schiller-Universität Jena
Der Schwächste fliegt - Friedrich-Schiller-Universität Jena
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akrÜtzel<br />
<strong>Jena</strong>s führende Hochschulzeitung<br />
Nummer 281<br />
20. Mai 2010<br />
21. Jahrgang<br />
www.akruetzel.de<br />
<strong>Der</strong> <strong>Schwächste</strong> <strong>fliegt</strong><br />
Nicht jeder wird im Herbst einen<br />
Master-Studienplatz bekommen
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2
Editorial<br />
Auf dem Dachboden des <strong>Universität</strong>shauptgebäudes<br />
wächst ein Apfelbaum<br />
unbemerkt seit einigen Jahren.<br />
Neulich saßen Bert und ich dort oben<br />
und betrachteten die <strong>Universität</strong> und<br />
das Universum. Ein Apfel löste sich vom<br />
Ast und kullerte auf den Bohlen vor uns<br />
vorbei. „Newton“, seufzte Bert. „Hätte<br />
er je die Physik erdenken können, wenn<br />
nicht alles Lästige wie Studenten von<br />
der Pest erledigt worden wäre?“ <strong>Der</strong><br />
Apfel sprang die erste Stufe hinab aus<br />
unserer Sicht. „Dafür haben wir doch<br />
Leserbrief<br />
Zum Feigenblatt der Akrützel-<br />
Ausgaben 279 und 280:<br />
Ich muss sagen, dass ich von den letzten<br />
Ausgaben des Akrützels bezüglich<br />
des Feigenblatts ziemlich bestürzt bin.<br />
Ich beobachte die Entwicklung der „satirischen<br />
Seite“ schon seit einer ganzen<br />
Weile und stehe den Inhalten sehr kritisch<br />
gegen über.<br />
<strong>Der</strong> Bogen wurde dabei nicht nur einmal<br />
überspannt und die Grenze zwischen<br />
Satire und persönlichen Angriffen,<br />
Schmach und Beleidigung wurde<br />
Korrektur<br />
In dem Artikel „<strong>Der</strong> Problem-Bunker“<br />
im Akrützel Nr. 280 vom 6. Mai finden<br />
sich folgende Fehler:<br />
Herr Gröschner, der Assistent von Tina<br />
Seidel, trägt den Vornamen Alexander,<br />
nicht Andreas. Für die Professur „Forschungsmethoden“<br />
läuft aktuell das zweite<br />
Bewerbungsverfahren, nicht das dritte.<br />
Frau Wiezorek, die diese Professur vertritt,<br />
wurde die Aussage „das Bewer-<br />
Impressum<br />
AKRÜTZEL – gegründet 1990 und herausgegeben<br />
von den Studentenräten der FSU und FH – erscheint<br />
alle zwei Wochen während der Vorlesungszeit.<br />
Redaktionssitzungen sind öffentlich und während<br />
der Vorlesungszeit jeden Dienstag um 19 Uhr im<br />
Akrützel-Büro, UHG.<br />
Redaktionsschluss der kommenden Ausgabe: 27.<br />
Mai 2010. Das Akrützel Nr. 282 erscheint am 3.<br />
Juni 2010. Druck: Schöpfel, Weimar<br />
Verteilte Auflage: 5.500<br />
Adresse: AKRÜTZEL, <strong>Friedrich</strong>-<strong>Schiller</strong>-<strong>Universität</strong>,<br />
Fürstengraben 1, 07743 <strong>Jena</strong><br />
Tel.: 03641-930991, Fax: 03641-930997<br />
E-Mail: redaktion@akruetzel.de<br />
Internetseite: www.akruetzel.de<br />
Chefredakteur: Philipp Böhm<br />
die Bologna-Reform.“ Wir lachten.<br />
Plötzlich wurde Bert ernst. „Wie kleine<br />
Entscheidungen uns und unser Leben für<br />
immer prägen können.“ – „Hä?“ Norbert<br />
blickte böse. „Nehmen wir mal an,<br />
jemand macht einen schlechten Witz,<br />
und plötzlich stehst du ohne Vorsilbe<br />
da!“ Er schüttelte zornig die Faust zum<br />
Himmel. Da erschien die Apfelbaumfee<br />
und gab sie Norbert wieder zurück.<br />
Viel Spaß bei der Lektüre<br />
wünschen Jens und die Redaktion<br />
mehrfach überschritten: Ein Pflaster auf<br />
einem Hintern hat nichts mit Opferfürsorge<br />
zu tun und Witze (auch wenn es<br />
meiner Meinung nach keine Witze sind)<br />
auf Kosten von vergewaltigten Kindern<br />
zu machen ist meiner Meinung nach<br />
einfach unprofessionell und pietätlos!<br />
Vor allem auch, weil sich in der darauffolgenden<br />
Ausgabe noch einmal in<br />
Form eines fingierten Leserbriefs erneut<br />
darüber lustig gemacht wurde.<br />
Redaktionsmitglieder: Kay Abendroth, Matthias<br />
Benkenstein, Anne Dünger, Marco Fieber, Christian<br />
Fleige, Stephanie Frank, Franziska Gleiniger,<br />
Kristin Haug, Dirk Hertrampf, Daniel Hofmann,<br />
Moritz Hütten, Norbert Krause, Vera Macht, Stefan<br />
Montag, Franz Purucker, Hauke Rehr, Janina Rottmann,<br />
Louisa Reich stetter, Ulrike Schiefelbein,<br />
Isabel Schlegel, Katharina Schmidt, Florian Sokoll,<br />
Dana Sprunk, Alexander Strauß, Jens Thomas, Johannes<br />
Wander, Isabella Weigand, Johannes Weiß,<br />
Christoph Worsch, Anna Zimmermann<br />
Titelbild:<br />
Katharina Schmidt<br />
Illustrationen:<br />
Michael Linke<br />
Annekathrin Bock<br />
bungsverfahren ist geplatzt“ attributiert.<br />
Dies ist falsch. Frau Wiezorek sprach lediglich<br />
davon, dass sich das Bewerbungsverfahren<br />
durch die Absage des ersten<br />
Kandidaten „verlängert“ habe. Durch die<br />
im Artikel erwähnte Absage dieses Kandidaten<br />
musste die Stelle nicht neu ausgeschrieben<br />
werden. Das Verfahren konnte<br />
nur nicht abgeschlossen werden und läuft<br />
seitdem weiter.<br />
inhalt<br />
TITEL<br />
<strong>Der</strong> Masterplan der FSU<br />
S. 4, 5<br />
Selbsterfahrungsbericht einer<br />
Master-Studentin<br />
S. 6<br />
UNI / FH<br />
Chaos im Stura<br />
S. 7<br />
Kommentar zur Reaktion<br />
auf das letzte Akrützel<br />
S. 9<br />
STADT<br />
„Wohnen für Hilfe“ sucht Studenten<br />
S. 10<br />
Semesterticket wird teurer<br />
S. 12<br />
Umfrage zur Nahverkehrssituation<br />
S. 13, 14<br />
Mormonen in <strong>Jena</strong><br />
S. 16<br />
KULTUR<br />
Programm der Kulturarena<br />
S. 19<br />
Interview mit Egotronic<br />
S. 20, 21<br />
„Das Herz ist ein lausiger Stricher“<br />
am Theaterhaus<br />
S. 21<br />
Satz und Gestaltung: Philipp<br />
Veranstaltungskalender: Dirk<br />
Feigenblattredaktion: Alex, Anne, Dana, Jens,<br />
Louisa, Norbert<br />
Lektorat: Johannes Weiß<br />
Anzeigenpreisliste: Nr. 7, Oktober 2008.<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen<br />
nicht der Redaktionsmeinung entsprechen. Wenn<br />
euch ein Artikel ärgert, schreibt uns gerne einen<br />
Leserbrief. Hinweise werden auf Wunsch vertraulich<br />
behandelt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
besteht keine Veröffentlichungspflicht.<br />
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu<br />
kürzen. Anonyme Einsendungen landen im Papierkorb.<br />
3
Titel<br />
FOTO: MICHAEL TETTINGER<br />
4<br />
Es wird eng<br />
Die erste große Bachelor-Welle<br />
stürzt sich auf den Master<br />
Die Verunsicherung ist groß. In diesem<br />
Sommer wird in <strong>Jena</strong> der erste<br />
große Bachelor-Jahrgang sein Zeugnis<br />
erhalten und sich anschließend für ein<br />
Masterstudium bewerben. Doch weder<br />
Studenten noch Uni wissen so recht, was<br />
auf sie zukommt. Wie also bereitet sich<br />
die Uni auf die kommende Welle von Bachelor-Absolventen<br />
vor?<br />
„Sie wollen Meister Ihres Faches werden,<br />
und greifen dafür nach dem Apfel der Erkenntnis!<br />
(Und das ganz ohne verführerische<br />
Schlange)“ – das Masterportal der<br />
Uni <strong>Jena</strong> wirbt seit einiger Zeit im Internet<br />
für die hiesigen Masterprogramme und<br />
schneidet damit ein Thema an, das so<br />
manchen Bachelor-Studenten momentan<br />
schlaflose Nächte bereitet.<br />
„Werden an die<br />
Kapazitätsgrenze stoßen“<br />
Denn die Frage „Wo machst du deinen<br />
Master?“ hört man nicht nur in den Seminaren<br />
und Vorlesungen der fortgeschrittenen<br />
Bachelor-Studenten immer öfter.<br />
Vor allem die Anzahl der Masterplätze<br />
und die oftmals schwammigen Zulassungsvoraussetzungen<br />
dürften bei vielen<br />
Magenschmerzen verursachen. In der<br />
Psychologie kursiert unter den Studenten<br />
sogar schon der Vorschlag, man solle den<br />
Leistungsstand eines Studierenden in ei-<br />
ner Art Rangliste des Fachs einordnen, um<br />
die eigenen Chancen bei der Bewerbung<br />
gegebenenfalls verbessern zu können.<br />
Es seien „gewisse Planungsgrößen“ vorhanden,<br />
sagt Eva Schmitt-Rodermund,<br />
Dezernat-Verantwortliche für Studentische<br />
und Akademische Angelegenheiten.<br />
Dennoch könne niemand wissen,<br />
wie viele Master-Bewerber es letztendlich<br />
geben wird: „Es ist alles möglich. Es können<br />
im Wintersemester tausende Leute<br />
vor der Tür stehen oder keiner. Ich hoffe<br />
auf keines von beidem.“<br />
Die Kalkulation der Masterplätze ist nicht<br />
nur von der Bewerberanzahl, sondern<br />
vor allem von den Lehrkapazitäten der<br />
einzelnen Institute abhängig. Dennoch<br />
bemühe sich die Uni laut Kurt-Dieter<br />
Koschmieder, Prorektor für Lehre und<br />
Struktur, um eine „gewisse Flexibilität“.<br />
Verdoppeln könne man die Platzanzahl<br />
aber nicht. „In einzelnen Fächern werden<br />
wir wahrscheinlich an die Kapazitätsgrenze<br />
stoßen“, sagt Koschmieder,<br />
beispielsweise in der Soziologie und<br />
Psychologie. Konkret heißt das: Die Uni<br />
<strong>Jena</strong> kann nicht jedem Absolventen einen<br />
Master-Studienplatz gewährleisten.<br />
Zumindest in den meisten geisteswissenschaftlichen<br />
Fächern geht Schmitt-Rodermund<br />
erst einmal nicht von Platzproblemen<br />
aus. Anders sieht die Situation bei<br />
Fächern aus, die bereits als Bachelor-Stu-<br />
diengang einen Numerus Clausus hatten.<br />
In bestimmten Fächern seien schon jetzt<br />
Platzprobleme sehr wahrscheinlich, so in<br />
Deutsch als Fremdsprache, Interkultureller<br />
Wirtschaftskommunikation oder Sozialpädagogik.<br />
Die konkrete Anzahl der Masterplätze<br />
wird in vielen Fällen erst zu Beginn des<br />
Wintersemesters feststehen. Die Devise<br />
heißt abwarten bis zum Bewerbungsschluss<br />
am 15. Juli. Prinzipiell lässt die<br />
Uni deutlich mehr Leute zu als Plätze<br />
vorhanden sind, da sie annimmt, dass<br />
sich viele Studenten sicherheitshalber an<br />
mehreren Unis gleichzeitig bewerben.<br />
Keine Quoten in <strong>Jena</strong><br />
<strong>Der</strong> Bachelor-Absolvent bewirbt sich an<br />
der Uni <strong>Jena</strong> mit seinem vorläufigen Bachelor-Zeugnis<br />
um eine Zulassung. Eine<br />
vorläufige elektronische Berechnung der<br />
Abschlussnote soll in einigen Tagen bei<br />
Friedolin freigeschaltet werden. Einzelne<br />
Auswahlkommissionen entscheiden<br />
dann über die Platzvergabe. Eine Zulassung<br />
bleibt selbst dann gültig, wenn die<br />
Bachelor-Note schlechter als erwartet<br />
ausfällt, es sei denn, die Bachelor-Arbeit<br />
wurde gar nicht bestanden. Im Laufe des<br />
ersten Semesters ist das vollständige Zeugnis<br />
nachzureichen. <strong>Jena</strong>er Absolventen<br />
könne man bei der Master-Zulassung aus
echtlichen Gründen nicht bevorzugen.<br />
Nichtsdestotrotz, so Koschmieder, „spielt<br />
ja nicht nur die Abschlussnote, sondern<br />
beispielsweise auch das Motivationsschreiben<br />
eine Rolle bei der Bewerbung.<br />
Ich hoffe, dass die <strong>Jena</strong>er Studenten ihren<br />
Heimvorteil nutzen werden.“<br />
Koschmieder ist von dem Fakt, dass nicht<br />
jeder Bachelor-Absolvent der Uni <strong>Jena</strong><br />
hier auch einen Master-Studienplatz erhält,<br />
nicht sonderlich beeindruckt. Vielmehr<br />
hebt er die intensivierte Betreuungssituation<br />
im Master hervor. Seminare<br />
sollen höchstens 20, Vorlesungen höchstens<br />
60 Teilnehmer haben. <strong>Der</strong> Masterplan<br />
der Uni <strong>Jena</strong> sei – im Vergleich zu<br />
anderen Hochschulen – nicht unfair gegenüber<br />
den Bachelor-Absolventen: Anders<br />
als an vielen anderen Unis habe man<br />
sich in <strong>Jena</strong> zum Beispiel bewusst gegen<br />
Übergangsquoten entschieden. Das heißt,<br />
dass an der Uni <strong>Jena</strong> nicht von vornherein<br />
lediglich ein festgelegter Prozentsatz<br />
eines Bachelor-Jahrgangs in einen Masterstudiengang<br />
wechseln kann.<br />
Was passiert mit den Bachelor-Absolventen,<br />
die keinen Masterplatz bekommen?<br />
In den physikalischen Fakultäten<br />
ist man sich bezüglich des Bachelors als<br />
finalen Hochschulabschluss ziemlich einig:<br />
„<strong>Der</strong> Bachelor ist nur ein Zwischenabschluss“,<br />
sagt Karl-Heinz Lotze, Dekan<br />
der Physikalisch-Astronomischen Fakultät.<br />
„Physiker wird man in fünf Jahren,<br />
nicht in drei.“ In sechs Semestern könne<br />
man nur Grundlagen vermitteln, da in<br />
der Physik sehr viel aufeinander aufbaue.<br />
Deshalb möchte auch die Fakultät jedem<br />
Bachelor-Absolventen einen Master-Studienplatz<br />
bieten, indem sie keinen überragenden<br />
Abschluss verlangt. Lotze fügt<br />
hinzu: „<strong>Der</strong> Vorteil ist natürlich, dass<br />
man, anders als beim Vordiplom, dann<br />
schon einen Abschluss vorweisen kann.<br />
Mit einem Physik-Bachelor auf den Arbeitsmarkt<br />
zu gehen sollte aber eher die<br />
Ausnahme bleiben.“<br />
Ähnlich äußert sich auch Stephan Lessenich,<br />
Pro- und Studiendekan der Sozial-<br />
und Verhaltenswissenschaftlichen<br />
Fakultät: „Ob es sinnvoll ist, mit einem<br />
Bachelor-Abschluss auf den Arbeitsmarkt<br />
zu gehen, hängt vom Berufswunsch ab.“<br />
Für eine Anstellung im Bereich Markt-<br />
und Meinungsforschung sei man beispielsweise<br />
bereits mit einem Bachelor in<br />
Soziologie qualifiziert. Aber erst der Master<br />
ermögliche eine tiefere Ausbildung<br />
und sei aus wissenschaftlicher Perspektive<br />
„als Regelstudienfall angemessen.“<br />
Momentan ist es schwer, ein objektives<br />
Urteil über die Anerkennung des Bachelor-Abschlusses<br />
zu erhalten. Quantitative<br />
Erhebungen über die beruflichen Wege<br />
der Absolventen gibt es noch nicht. Die<br />
mediale Diskussion über die „Generation<br />
Bachelor“ ist oft wenig hilfreich und befördert<br />
meist das Vorurteil, der Bachelor-<br />
Absolvent sei verschult, angepasst, akademisch<br />
„irgendwie unfertig“. Dass viele<br />
nun einen Master anschließen wollen, ist<br />
nicht verwunderlich.<br />
Auslese der Besten<br />
Die Uni <strong>Jena</strong> wartet also ab. In der Zwischenzeit<br />
rettet sie sich bei der drängenden<br />
Frage nach den Masterplätzen in<br />
zwei stereotype Antworten: Erstens wisse<br />
man nicht, wie viele Bewerber es geben<br />
wird. Die Uni führte zwar im Rahmen der<br />
„Halbzeitanalyse“ eine Erhebung unter<br />
den fortgeschrittenen Bachelor-Studenten<br />
durch, um in etwa einschätzen zu können,<br />
wie viele Studenten mindestens ein<br />
Masterstudium anschließen wollen. Jedoch<br />
wurden nicht einmal 600 Studenten<br />
erfasst, sodass man wohl kaum von einer<br />
repräsentativen Umfrage sprechen kann.<br />
Genaue Bedarfsanalysen gibt es bisher<br />
nur in wenigen Fakultäten, wie beispielsweise<br />
in der für Sozial- und Verhaltenswissenschaften.<br />
Zweitens möchte man<br />
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im Master die Betreuungssituation „erheblich<br />
verbessern“, was viele Institute<br />
an ihre Kapazitätsgrenzen bringen wird.<br />
Worauf das hinausläuft, ist augenscheinlich:<br />
Unter den Bachelor-Studenten findet<br />
eine Selektion statt. Koschmieder spricht<br />
offen von einer „Besten-Auslese“. Dabei<br />
sollte man sich auch fragen, was aus<br />
den Absolventen wird, die keine „überdurchschnittlichen<br />
Noten“ haben. Ein<br />
intensiviertes Betreuungsverhältnis dürfte<br />
diejenigen herzlich wenig interessieren,<br />
die aussortiert werden, weil sie vielleicht<br />
kein gradliniger, ehrgeiziger Student eines<br />
Bachelor-Musterstudienplans waren.<br />
Letztendlich sieht Koschmieder in den<br />
neuen Master-Studiengängen „die Möglichkeit<br />
einer Zäsur“, um die eigenen beruflichen<br />
Perspektiven und Ambitionen<br />
noch einmal zu reflektieren. Für die Bachelor-Absolventen<br />
der Uni <strong>Jena</strong> könnte<br />
diese Möglichkeit der Zäsur angesichts<br />
mangelnder Masterplätze zur ungewollten<br />
Notwendigkeit werden: Die Schlange<br />
ist eben doch im Studentenparadies.<br />
Ulrike Schiefelbein und<br />
Annemarie Block<br />
Titel<br />
Ein bisschen<br />
Schwund ist<br />
immer.<br />
FOTO: KATHA-<br />
RINA SCHMIDT<br />
5
Titel<br />
<strong>Der</strong><br />
Master-Prototyp.<br />
FOTO: JUKKA VUOK-<br />
KO / FLICKR.COM<br />
6<br />
Den ersten beißen die Hunde<br />
<strong>Der</strong> Selbsterfahrungsbericht einer Masterstudentin<br />
Den gemeinen <strong>Jena</strong>er Masterstudenten<br />
erkennt man momentan<br />
noch an den langen Ohren und den ungewöhnlich<br />
großen Schneidezähnen.<br />
Wir sind die Generation der Bildungsversuchskaninchen<br />
und Bologna-Pioniere.<br />
Man sperrt uns in enge Käfige<br />
aus Regeln und Fristen und spornt uns<br />
ständig an, unser akademisches Laufrad<br />
noch schneller zu drehen. Dabei werden<br />
Aufbau und Strukturen der neuen<br />
Masterstudiengänge an uns getestet, um<br />
sich für den erwarteten Ansturm neuer<br />
Masterstudenten in den kommenden<br />
Semestern zu wappnen. Nun hat dieser<br />
Versuchskaninchenstatus Vor- und<br />
Nachteile.<br />
An Letzteren hatte ich in meinem ersten<br />
Mastersemester an der Uni <strong>Jena</strong><br />
immens zu knabbern. Denn wenn der<br />
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Regelrahmen steht, die Inhalte jedoch<br />
noch nicht so richtig, sieht man sich<br />
einem gewissen Chaos ausgesetzt. Da<br />
kommt es schon einmal vor, dass sich<br />
ein Teil eines insgesamt nur neunköpfigen<br />
Masterstudiengangs ohne jegliche<br />
Vorkenntnisse in einem eher fachfremden<br />
Hauptseminar wiederfindet. Dieses<br />
hatte sich wohl mehr fälschlich als beabsichtigt,<br />
vielleicht aber auch einfach<br />
„versuchsweise“ in die Kategorie der<br />
Pflichtmodule auf Friedolin eingeschlichen.<br />
Die Nadel im Heuhaufen<br />
Ein entscheidendes Kriterium für die<br />
Wahl des Studiengangs in <strong>Jena</strong> war unter<br />
anderem das besonders große und<br />
breitgefächerte Angebot. Die Aussicht<br />
auf ein Studium, dessen Inhalte man<br />
stark nach den eigenen Interessensschwerpunkten<br />
ausrichten kann, war<br />
verlockend. Tatsächlich konnte man<br />
allerdings nur aus vier Modulen im<br />
Hauptfach wählen, die sich teilweise<br />
inhaltlich oder zeitlich überschnitten.<br />
Verglichen mit den vierzehn Seminaren<br />
des gleichen Fachs für Magisterstudenten<br />
kann man dabei von einem eher<br />
geringen Spektrum sprechen. Auch das<br />
angepriesene üppige Angebot an Ergänzungsfächern<br />
wurde eher zu einer<br />
Suche nach der Nadel im Heuhaufen.<br />
Einige der teilnehmenden Lehrstühle<br />
und Institute hatten bis zur Einführung<br />
des Masters schlichtweg vergessen, ihre<br />
Veranstaltungen für Masterstudenten zu<br />
öffnen. Es erforderte eine ausführliche<br />
Lektüre des Vorlesungsverzeichnisses,<br />
um die vereinzelten Master-Modulbezeichnungen<br />
zu finden, die einem die<br />
Lizenz erteilen, eine Veranstaltung zu<br />
belegen.<br />
In meinem zweiten Mastersemester<br />
konnten diese und ähnliche Probleme<br />
allerdings im Rahmen einer Masterversammlung<br />
behoben werden. Zu<br />
den Vorteilen des Masterstudiums in<br />
der Ruhe vor dem Ansturm zählt die<br />
geringe Größe der Studiengänge. Das<br />
Betreuungsverhältnis zwischen Professoren<br />
und Studenten ist derzeit noch<br />
optimal und man begegnet uns mit einer<br />
Mischung aus Mitleid und Verständnis.<br />
Das Studienangebot wurde für uns<br />
enorm erweitert und die Bereitschaft<br />
der Fachbetreuer zu persönlichen Rücksprachen<br />
erleichtert uns den Weg durch<br />
den Regel-Dschungel.<br />
Bei der momentanen Situation handelt<br />
es sich allerdings noch um eine Art<br />
Übergangslösung. Für die Zukunft ist<br />
die Einführung von speziell auf Masterstudenten<br />
zugeschnittenen Seminaren<br />
geplant. Sofern dadurch das Angebot<br />
nicht erneut zu stark eingeschränkt<br />
wird, bleibt als letztes Problem eigentlich<br />
nur noch Friedolin.<br />
Doch obwohl die vollständige Erfassung<br />
der Masterstudenten auf Friedolin wohl<br />
noch ein Weilchen auf sich warten lassen<br />
wird, fehlt aus meiner Sicht nicht<br />
mehr viel, um die Kaninchenohren<br />
als Erkennungsmerkmal gegen das mit<br />
Stolz zur Schau getragene Einstandsgeschenk-T-Shirt<br />
im zeitlosen Studentenparadies-Giftgrün<br />
zu tauschen.<br />
Sarah Striedl
Auflösungserscheinungen<br />
Wikipedia ist ein nützliches Werkzeug,<br />
um sich innerhalb von kurzer<br />
Zeit Unmengen an Halbwissen anzueignen.<br />
So lässt sich beispielsweise in<br />
dem Eintrag zu Katatonie finden, dass es<br />
sich dabei um ein „psychomotorisches<br />
Syndrom“ handelt, das unter anderem<br />
eine „Starre des ganzen Leibes“ bedeuten<br />
kann. Wer sich allerdings in den letzten<br />
Wochen mit der Arbeit der studentischen<br />
Interessenvertretung beschäftigt hat, wird<br />
sich möglicherweise fragen, warum sich<br />
auf dieser Seite kein Querverweis zum<br />
Stura der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Schiller</strong>-<strong>Universität</strong><br />
findet: Seit Wochen plagt sich das Gremium<br />
mit internen Problemen.<br />
Im Februar trat Mathilde Schäfer von ihrem<br />
Amt als Stura-Vorstand zurück – aus<br />
persönlichen Gründen. Die Satzung verlangt<br />
nun, dass innerhalb von zwei Monaten<br />
Vorlesungszeit ein neuer Vorstand<br />
gewählt wird. Was in der Theorie einfach<br />
klingt, gestaltete sich in der Realität als<br />
schier unlösbare Aufgabe für den Stura.<br />
Insgesamt dauerte die Wahl sieben Wochen<br />
– die vorlesungsfreie Zeit nicht mitgerechnet.<br />
Stura-Vorstand David Schinkel<br />
schätzt, dass es etwa 20 Wahlgänge<br />
gebraucht hat, bis sich das Gremium auf<br />
einen neuen Vorstand, Claudia-Corina<br />
Giese, einigen konnte.<br />
Bei den Wahlen waren nur wenige Stura-<br />
Mitglieder anwesend: „Ein Drittel fehlte<br />
ständig“, berichtet David. Momentan<br />
befinden sich 29 gewählte Mitglieder<br />
im Stura, die Hälfte davon muss für<br />
eine Wahl anwesend sein. Wenn nun<br />
ein Drittel nahezu permanent fehle und<br />
<strong>Der</strong> Stura plagt sich mit der Vorstandswahl herum<br />
dann noch ein paar Krankheitsfälle dazukämen,<br />
werde es schwierig, erklärt<br />
David und fügt hinzu: „Ich glaube, dass<br />
so viele Leute so selten kommen, liegt<br />
daran, dass sie sich vor der Wahl nicht<br />
überlegen, wie viel Arbeit das tatsächlich<br />
ist.“<br />
Neben der spärlichen Anwesenheit sah<br />
sich das Gremium mit einem weiteren<br />
Problem konfrontiert: den Jusos. Die<br />
seien zwar die meiste Zeit anwesend<br />
gewesen, hätten aber laut David die<br />
Wahl die ganze Zeit über blockiert. Diese<br />
„Blockade“ ging von einer geschlossenen<br />
Enthaltung oder Ablehnung bis<br />
hin zum Vorschlagen von Kandidaten,<br />
nur um sie dann doch nicht zu wählen.<br />
Von einigen wurde sogar die Selbstauflösung<br />
des Gremiums gefordert. „Ich<br />
kann nicht nachvollziehen, was die Jusos<br />
damit bezwecken wollen. Für mich<br />
hat das nichts mehr mit Demokratie zu<br />
tun“, sagt David.<br />
Marc Emmerich, der für die Jusos im<br />
Stura sitzt, verteidigt das Verhalten der<br />
Mitglieder: Zunächst seien die Juso-Stimmen<br />
nicht wirklich ausschlaggebend für<br />
die Wahl gewesen. Außerdem hätten<br />
sie nicht grundsätzlich jeden Bewerber<br />
abgelehnt, sondern das an einzelnen<br />
Punkten entschieden. So seien beispielsweise<br />
verschiedene Mitglieder für sie<br />
„unwählbar“ geworden, weil sie in Betracht<br />
gezogen hätten, ein Referat gegen<br />
Linksextremismus zu gründen. Er sieht<br />
das Problem an einer anderen Stelle:<br />
„Meiner Meinung nach ist der Stura momentan<br />
nicht mehr arbeitsfähig. Es findet<br />
keine offene Diskussion über inhaltliche<br />
Themen mehr statt.“ In den letzten Wochen<br />
sei es nur darum gegangen, um<br />
jeden Preis einen dritten Vorstand zu<br />
wählen.<br />
Die Forderung nach einer Selbstauflösung<br />
sollte deshalb überhaupt erst einmal<br />
zu einer Diskussion führen. Die kam<br />
aber nicht zustande: Zwar wurde die Debatte<br />
um die Arbeitsfähigkeit des Sturas<br />
als Tagesordnungspunkt aufgenommen,<br />
aber nach der letztendlich erfolgreichen<br />
Wahl des dritten Vorstands wieder gestrichen<br />
– auch weil nur einer der Jusos erschienen<br />
war. Diese Entscheidung kann<br />
Marc nicht verstehen: Arbeitsfähigkeit<br />
sei für ihn nicht erreicht, nur weil alle<br />
Posten formal besetzt seien. Dass Debatten<br />
wie diese regelmäßig abgeschmettert<br />
würden, sieht er als Zeichen dafür,<br />
dass der Stura mehr und mehr zu einem<br />
reinen Verwaltungsgremium geworden<br />
ist: „Es gibt zwar immer wieder Einzelakteure,<br />
die sich einbringen, aber das sind<br />
dann vielleicht vier von siebzehn auf einer<br />
Sitzung. Da muss sich grundsätzlich<br />
etwas ändern.“<br />
<strong>Der</strong> Stura sieht sich derweil schon mit<br />
dem nächsten Kraftakt konfrontiert.<br />
Denn mittlerweile ist auch Christin Penz<br />
als Vorstand zurückgetreten. Sollte die<br />
nächste Wahl ähnlich lange andauern,<br />
könnte theoretisch die Schiedskommission<br />
die Auflösung des Gremiums veranlassen.<br />
Marc Zimmer und<br />
Philipp Böhm<br />
Uni<br />
Vorstandswahlblockade<br />
leicht<br />
gemacht.<br />
FOTO:<br />
KATHARINA SCHMIDT<br />
7
8<br />
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Ängsten und Hoffnungen einer Generation auf der Suche nach<br />
ihrem eigenen Weg.<br />
Feier mit: Eintritt für Studenten nur 10,– Euro!<br />
Anfahrt mit der Bahn in nur 30 Minuten ab <strong>Jena</strong> –<br />
kostenlos für Studenten!<br />
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IM HOFWIESENPARK<br />
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NEU: Studentenabo – 25,– Euro für 5 Theater-Vorstellungen
Die neue Pädagogik<br />
Kommentar zum Streit des Akrützels mit<br />
dem erziehungswissenschaftlichen Institut<br />
Wollte sich hier<br />
jemand<br />
beschweren?<br />
ZEICHNUNG:<br />
MICHAEL LINKE<br />
Es gibt unzählige Arten, gut in einen<br />
neuen Tag zu starten: Mit Frühsport,<br />
Kaffee und Kuscheln seien nur ein paar<br />
genannt. Zu den weniger schönen gehören<br />
Anrufe von erbosten Mitarbeitern<br />
des erziehungswissenschaftlichen Instituts,<br />
die, anstatt sich an die offizielle<br />
Redaktionsadresse zu wenden, lieber<br />
private Anschlüsse wählen, um ihrem<br />
Ärger Luft zu machen.<br />
Stein des Anstoßes war der Artikel „<strong>Der</strong><br />
Problem-Bunker“ im letzten Akrützel<br />
vom 6. Mai, in dem die Zustände in<br />
der Erziehungswissenschaft thematisiert<br />
und kritisiert wurden. Die Institutsmitarbeiterin<br />
fokussierte nun ihren Zorn<br />
auf eine der Autorinnen und kündigte<br />
an: Man werde „alles in Bewegung setzen“,<br />
um diesen Artikel zu verhindern.<br />
Dumm nur, dass sich die Ausgabe zu<br />
diesem Zeitpunkt bereits im Druck befand<br />
– der Zensurversuch scheiterte.<br />
Viel interessanter ist aber die Tatsache,<br />
dass sich das Institut offensichtlich<br />
große Mühe macht, an private Telefonnummern<br />
von Akrützel-Redakteuren zu<br />
gelangen – von der Redakteurin bekam<br />
es diese jedenfalls nicht. Dass eben jene<br />
Redakteurin in ein paar Semestern ausgerechnet<br />
am Institut für Erziehungswissenschaft<br />
ihren Abschluss machen wird,<br />
dürfte diesen ungewöhnlichen Recherche-Aufwand<br />
wohl erklären. Da sollten<br />
sich die beteiligten Erziehungswissenschaftlerinnen<br />
doch vielleicht einmal<br />
die Frage stellen: Sind solche plumpen<br />
Einschüchterungsversuche etwa pädagogisch<br />
wertvoll? Besteht die Hoffnung,<br />
dass das Akrützel, der ewige Querulant,<br />
auf diesem Weg zur Vernunft gelangt<br />
und Reue zeigt?<br />
Die Einwände von Seiten des Instituts<br />
gegen den Artikel laufen, abgesehen<br />
von ein paar Bagatellen, grundsätzlich<br />
auf ein hohles „Ist doch nicht so wild“<br />
hinaus. Die zur Schau gestellte stoische<br />
Ruhe der Verantwortlichen in allen Ehren;<br />
aber es sieht nicht gerade danach<br />
aus, als wäre das behandelte Problem<br />
nur ein Phantom.<br />
Wenn Studenten keine offizielle Beschwerde<br />
einreichen, heißt das noch<br />
lange nicht, dass keine Probleme vorhanden<br />
sind. Nur weil eine intransparente<br />
Personalpolitik auch an anderen<br />
Instituten und <strong>Universität</strong>en gang und<br />
gäbe ist, macht sie das nicht unbedingt<br />
besser.<br />
Und vielleicht wäre es ja angenehmer<br />
und auch irgendwie produktiver für alle<br />
Beteiligten, wenn die Verantwortlichen<br />
am Institut für Erziehungswissenschaft,<br />
anstatt beharrlich zu schweigen und<br />
Druck auf unsere Redakteure auszuüben,<br />
gemeinsam mit Studenten und<br />
Dozenten an einer Lösung des offensichtlichen<br />
Problems arbeiten würden.<br />
Philipp Böhm<br />
Titel<br />
ARD, Berliner Zei-<br />
tung, Die Zeit, DPA,<br />
Fraunhofer Insti-<br />
tut, Financial Times<br />
Deutschland, Freies<br />
Wort, Hamburger<br />
Abendblatt, Lübe-<br />
cker Nachrichten,<br />
Ostthüringer Zei-<br />
tung, Thüringische<br />
Landeszeitung, die<br />
tageszeitung, Thü-<br />
ringer Allgemeine,<br />
Titanic, ZDF*<br />
*Arbeitgeber ehemaliger<br />
Akrützel-Chefredakteure<br />
Bewirb dich bis zum<br />
29. Juni 2010<br />
<strong>Der</strong> neue Chefredakteur erhält<br />
12 x 600 Euro und zwei<br />
Urlaubssemester.<br />
Die Wahl fi ndet am 29. Juni statt.<br />
Sende deine Bewerbung bis zum<br />
29. Juni, 14 Uhr an: Akrützel-Redaktion,<br />
Fürstengraben 1, 07743<br />
<strong>Jena</strong> oder redaktion@akruetzel.de<br />
9
Stadt<br />
Staubsaugen statt<br />
Miete zahlen.<br />
FOTO: KATHARINA<br />
SCHMIDT<br />
10<br />
Nächstenliebe statt Miete<br />
Das „Wohnen für Hilfe“-Projekt sucht Studenten<br />
Seit zwei Jahren wohnt Frank Wessely<br />
nun schon in seiner Göschwitzer<br />
Wohngemeinschaft. Er hat ein gutes Verhältnis<br />
zu seiner einzigen Mitbewohnerin,<br />
manchmal bringt er Kleinigkeiten aus dem<br />
Supermarkt mit oder man sitzt am Abend<br />
gemütlich zusammen. Besonders an diesem<br />
Wohnverhältnis ist, dass der 27-Jährige<br />
keine Miete bezahlen muss – er dafür aber<br />
im Haushalt seiner um fast 60 Jahre älteren<br />
Mitbewohnerin mithilft.<br />
Frank war der erste, der mit dem 2008 gestarteten<br />
Projekt „Wohnen für Hilfe“ ein<br />
Elf Deutsche sollt ihr sein ...<br />
Wer an Fußballspiele denkt, denkt<br />
an La-Ola-Wellen in der Fankurve,<br />
junge Männer mit knallbunter Gesichtsbemalung<br />
und ältere Herren, die ein Abseits<br />
noch vor dem Schiedsrichter erkennen.<br />
Leider gehören aber auch Prügeleien unter<br />
Anhängern verschiedener Mannschaften<br />
und Betrunkene, welche rechtsradikale<br />
P r e m i e r e : Do. 27.05, 20:45, Malsaal<br />
neues Zimmer fand, in seinem Fall sogar<br />
eine komplette Etage samt eigener Küche<br />
und Bad. Manuela Zander erläutert in der<br />
Anlaufstelle, der INFOtake am Ernst-Abbe-<br />
Platz, die Funktionsweise des Wohnmodells:<br />
„Familien oder Senioren überlassen<br />
dem Studenten mietkostenfrei Wohnraum.<br />
Pro Quadratmeter, der zur Nutzung bereitgestellt<br />
wird, bietet der Student stundenweise<br />
soziale Leistungen an.“ Nachgefragt<br />
werden beispielsweise Babysitting, schulische<br />
Nachhilfe, Einkäufe oder Gartenarbeit<br />
– also im Prinzip alles, was in einem<br />
normalen Haushalt anfällt. Wie finden nun<br />
die Wohn-Pärchen zusammen? Potentielle<br />
„Vermieter“ und interessierte Studenten füllen<br />
einen Bewerbungsbogen aus. Zander<br />
vergleicht daraufhin die Angebote der Studenten<br />
mit den Nachfragen der Familien<br />
und bringt die beiden Parteien bei Übereinstimmungen<br />
zusammen. Kann man sich einigen,<br />
werden dann die gegenseitigen Ansprüche<br />
vertraglich festgehalten, um keine<br />
unangemessenen Erwartungen auf beiden<br />
Seiten aufkommen zu lassen. „Leider stehen<br />
uns derzeit so gut wie keine Studenten<br />
zur Verfügung, sodass wir momentan vier<br />
Familien haben, die dringend einen neuen<br />
Mitbewohner suchen“, bedauert Zander.<br />
Oft geht es über das kostengünstige Wohnen<br />
hinaus und eine persönliche Verbin-<br />
Parolen grölen, zu einigen Fußballspielen.<br />
Welche Rolle Gewalt, Rassismus und<br />
Rechtsextremismus im thüringischen Fußball<br />
spielen, versucht das Landesbüro Thüringen<br />
der <strong>Friedrich</strong>-Ebert-Stiftung herauszufinden<br />
und lädt dazu alle Interessierten<br />
am 2. Juni um 18.30 Uhr in den Hörsaal<br />
9 der Carl-Zeiß-Straße 3 ein. Unter dem<br />
Weitere Vorstellungen: Fr. 04.06., 22:00<br />
Ein Fußballgeständnis<br />
dung entsteht. „Am Anfang wollten wir<br />
erstmal für ein, zwei Monate ausprobieren,<br />
wie es so läuft“, erzählt Frank, „aber später<br />
haben wir zusammen Tee getrunken und<br />
geplauscht, ab und zu sogar gemeinsam<br />
gebacken“. Wenn der ehemalige Bioinformatikstudent<br />
im Sommer aus <strong>Jena</strong> weggeht,<br />
möchte die ältere Dame gerne wieder<br />
einen neuen Helfer im Haushalt. „Die<br />
Gesellschaft und Spaziergänge sind ihr<br />
sehr wichtig“, so Frank über die Prioritäten,<br />
um die sich auch sein Nachfolger sorgen<br />
sollte. Auf die regelmäßigen Aufgaben angesprochen,<br />
stellt er besonders die Arbeit<br />
im riesigen Garten heraus, „aber es gab<br />
eigentlich keinen festen Plan, alles war flexibel<br />
geregelt – manchmal habe ich einen<br />
ganzen Tag lang gearbeitet, dann wieder<br />
zwei Wochen nur Kleinigkeiten gemacht“.<br />
Neben diesem Gesuch sind momentan<br />
noch drei weitere sehr interessante Annoncen<br />
offen: In <strong>Jena</strong> West sucht eine fünfköpfige<br />
Familie einen Studenten, der bei ihren<br />
3-jährigen Drillingen mit unter die Arme<br />
greift. Ein „Fremdsprachenlehrer“ für ein<br />
neun Jahre altes Schulkind wird in <strong>Jena</strong> Ost<br />
gesucht und wer es sich vorstellen kann,<br />
sich mit einem Jugendlichen der 8. Klasse<br />
anzufreunden, der kann in der Nähe der<br />
Ringwiese fündig werden.<br />
Marco Fieber<br />
Veranstaltungstitel „Die hässliche Seite der<br />
schönsten Nebensache der Welt: Rassismus,<br />
Gewalt und Rechtsextremismus im<br />
Fußball“ wird es kurze Vorträge zur aktuellen<br />
Situation und zum Umgang der Politik<br />
mit Gewalt, Rassismus und Rechtsextremismus<br />
im Fußball geben.<br />
(dirk)<br />
Fr. 11.06. / Sa. 12.06., 19:30 Im Anschluss: zusammen Fußball gucken<br />
Abpfiff.<br />
Regie: Kieran Joel<br />
.................................................................................................................................................................<br />
Theaterhaus <strong>Jena</strong> gGmbH, <strong>Schiller</strong>gässchen 1, 07745 <strong>Jena</strong> Karten: (03641) 8869 - 44 tickets@theaterhaus-jena.de www.theaterhaus-jena.de<br />
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Bilderrätsel<br />
Das Rätsel dieser Ausgabe ist nostalgischer<br />
Art – in Erinnerung an einen<br />
Ort, der nicht mehr ist. Seit bald zwei<br />
Jahren hängen die Plakate mitten in <strong>Jena</strong>,<br />
trotzen Wind, Wetter und übereifrigem<br />
Reinigungspersonal und erinnern an das<br />
legendäre „Teenitus“-Festival.<br />
Wer weiß, wo diese Plakate hängen?<br />
Vielleicht weiß ja sogar jemand, wo das<br />
Festival damals stattfand.<br />
Wenn ihr es wisst, schickt uns fix eine<br />
Mail. Unter den richtigen Antworten verlosen<br />
wir insgesamt zwei Karten für das<br />
„Tanz- und Folk-Festival“, das vom 2.<br />
bis 4. Juli bereits zum 20. Mal das kleine<br />
Städtchen Rudolstadt beehren wird. Kein<br />
Ersatz für das „Teenitus“, aber immerhin.<br />
Richtige Antworten an<br />
redaktion@akruetzel.de FOTO: KATHARINA SCHMIDT<br />
<strong>Der</strong> nahe Osten kommt nach <strong>Jena</strong><br />
Vom 4. bis 13. Juni 2010 holt das<br />
„Festival de Colores“ die Vielfalt des<br />
Nahen Ostens nach <strong>Jena</strong>.<br />
Unter dem Motto „Wege nach Nahost“<br />
lädt es alle Interessierten ein, sich hinter<br />
die medial konstruierte Fassade der<br />
Region führen zu lassen. Hauptanliegen<br />
der Veranstalter ist, neue Blickwinkel auf<br />
eine vielseitige Lebensart zu erschließen,<br />
Vorurteile abzubauen und Neugier<br />
auf das Unbekannte zu wecken. Eröffnet<br />
Schlafplätze gesucht<br />
wird das Spektakel am 4. Juni mit einem<br />
Konzert im Innenhof des UHG. Die Band<br />
Nomad SoundSystem soll den Besucher<br />
mit einer tanzbaren Mischung aus traditionellen<br />
Klängen und modernen Rhythmen<br />
auf die folgenden Tage einstimmen.<br />
Das Programm bietet neben vielen anderen<br />
Veranstaltungen Vorträge zum europäischen<br />
Islambild oder zur Musikszene<br />
Beiruts sowie ein großes Frühstück mit<br />
nahöstlichen Köstlichkeiten.<br />
Nachtwanderung durch <strong>Jena</strong>s Museen<br />
Setzt schon einmal den Kaffee auf, denn<br />
die Lange Nacht der Museen steht vor<br />
der Tür. Am 28. Mai kann jeder wissenshungrige<br />
Mensch einen nächtlichen Rundgang<br />
durch die <strong>Jena</strong>er Museen unternehmen.<br />
Das Jahr der biologischen Vielfalt<br />
2010 und Goethes Farbenlehre, die vor<br />
200 Jahren erschienen ist, sind verantwort-<br />
Vom 4. bis 6. Juni findet in <strong>Jena</strong> das<br />
Karawane-Festival für die Rechte von<br />
Flüchtlingen und Migranten statt. Die Karawane<br />
wurde 1998 als Flüchtlingsselbstorganisation<br />
gegründet und will mit dem<br />
Festival den Anliegen von Asylbewerbern<br />
Gehör verschaffen. Ob beim bunten<br />
Maskeradenumzug oder bei politischen<br />
Reden: Es werden Gäste aus aller Welt<br />
erwartet. Und damit die auch in <strong>Jena</strong><br />
nächtigen können, müssen jede Menge<br />
lich für das diesjährige Motto „VERWandlungen“.<br />
Unzählige Beispiele für Farben,<br />
Vielfalt und Verwandlungen aus allen Wissensgebieten<br />
warten auf die Besucher. Wer<br />
sich nicht selber eine Tour zusammenstellen<br />
will, dem werden vier thematische<br />
Routenvorschläge geboten.<br />
(hof)<br />
Schlafplätze gefunden werden. Wer für<br />
das Wochenende ein leerstehendes Zimmer,<br />
ein bequemes Sofa, eine verlassene<br />
Gartenlaube, ein freies Bett, einen ungenutzten<br />
Dachboden oder einfach ein<br />
wenig Platz auf dem Fußboden anbieten<br />
kann, sollte sich an sleeping@karawanefestival.org<br />
wenden oder gleich das Online-Formular<br />
ausfüllen: www.karawanefestival.org/de/hinweise/schlafen.<br />
(bel)<br />
<strong>Der</strong> Festival de Colores e.V. ist eine gemeinsame<br />
Initiative von Studenten und<br />
Absolventen der <strong>Jena</strong>er Hochschulen,<br />
die nun zum sechsten Mal Einblicke<br />
in die Kultur einer anderen Region der<br />
Welt geben möchte.<br />
(wes)<br />
Näheres zu den Programmpunkten und<br />
zum Kartenvorverkauf ist unter www.festival-de-colores.de<br />
zu finden.<br />
Neuigkeiten<br />
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11
Stadt<br />
Die Straßenbahnfahrt<br />
wird auch für<br />
die Studenten<br />
teurer werden.<br />
FOTO: FLORIAN<br />
SOKOLL<br />
12<br />
Es ist Zahltag<br />
Das Semesterticket wird ab Herbst wieder teurer<br />
Ab dem kommenden Wintersemester<br />
müssen alle <strong>Jena</strong>er Studenten 2,70<br />
Euro mehr berappen, wenn sie den Semesterbeitrag<br />
bezahlen. Am 22. April<br />
haben die <strong>Jena</strong>h, die Sturavertreter von<br />
FSU und FH und das Studentenwerk einen<br />
neuen Vertrag für das Semesterticket<br />
ausgehandelt. <strong>Der</strong> Beitrag für das Nahverkehrsticket<br />
erhöht sich damit für die<br />
nächsten vier Semester auf 54,50 Euro.<br />
In den letzten 13 Jahren hat er sich fast<br />
verdreifacht: Im Wintersemester 1997 lag<br />
er noch bei umgerechnet 19,95 Euro.<br />
Die <strong>Jena</strong>h begründet die aktuelle Erhöhung<br />
mit gestiegenen Ausgaben. „Diesel<br />
ist teurer, Strom ist teurer“, sagt Bernhard<br />
Graduszewski, einer der Geschäftsführer.<br />
Außerdem sei die „Entwicklung, die wir<br />
beim Semesterticket vollziehen, an das<br />
Schülerticket angepasst“ und dessen Preis<br />
sei in den letzten Jahren um 3,8 Prozent<br />
gestiegen, fügt Graduszewski an.<br />
Julia Langhammer vom Stura der FSU<br />
sieht die Erhöhung kritisch: Gestiegene<br />
Kosten und Investitionen von <strong>Jena</strong>h kann<br />
sie zwar nachvollziehen, „aber ob sich<br />
damit genau eine Summe von 2,70 Euro<br />
ergibt, das ist sehr schwer zu beurteilen.“<br />
Und sie fügt hinzu: „Wir können erstens<br />
die Wirtschaftspläne von <strong>Jena</strong>h nur begrenzt<br />
einsehen. Und zweitens können<br />
wir auch die Plausibilität, wonach die<br />
<strong>Jena</strong>h dann zu ihren Erhöhungsschritten<br />
kommt, schlecht untersuchen.“<br />
<strong>Der</strong> Vertrag über das Semesterticket wird<br />
alle zwei Jahre neu verhandelt. „So muss<br />
man sich nicht jedes Jahr darüber streiten“,<br />
erklärt Graduszewski. Die ersten<br />
beiden Verhandlungsangebote der <strong>Jena</strong>h<br />
sahen vor, den Preis entweder in zwei<br />
Schritten um je zwei Euro pro Jahr oder<br />
nur einmal um drei Euro zu erhöhen.<br />
FSU- und FH-Stura hatten dies abgelehnt.<br />
<strong>Der</strong>en Position war klar: „Es kann nicht<br />
heißen: höherer Preis und gut ist“, sagt<br />
Mike Niederstraßer vom Stura der FSU.<br />
„Die Verhandlungen selbst waren relativ<br />
schwierig. Das Scheitern war durchaus<br />
eine realistische Option.“ Alle Seiten<br />
hätten betont, dass sie das Semesterticket<br />
„gerne haben wollen“, allerdings „nicht<br />
zu jedem Preis und nicht zu jeder Kondition“.<br />
Gegenleistung für die<br />
Studenten gefordert<br />
Für die beiden Studentenräte ging es neben<br />
einer möglichst geringen Erhöhung<br />
auch um ein Gegenangebot für die Studenten,<br />
so dass es am Ende nicht heißt:<br />
„Ihr zahlt mehr, aber bekommt dafür dasselbe“.<br />
Die Verhandlungen sind letztendlich<br />
nicht gescheitert. <strong>Jena</strong>h und Studentenvertreter<br />
haben sich aufeinander zubewegt:<br />
Neben der Preiserhöhung, die zehn<br />
Prozent niedriger ausfällt als ursprünglich<br />
von der <strong>Jena</strong>h gefordert, soll es Zugeständnisse<br />
bei Fahrplanänderungen geben.<br />
Erstens sollen Ferienfahrpläne nicht<br />
mehr in Kraft treten, wenn sie sich mit<br />
den Semesterprüfungszeiten überschneiden.<br />
Zweitens wollen die Studentenräte<br />
eine Prioritätenliste für den Nachtverkehr<br />
ausarbeiten, wobei erst einmal geklärt<br />
werden soll, wo Verstärkungen sinnvoll<br />
sind. „Das wird wahrscheinlich zunächst<br />
den Linientaxiverkehr betreffen“, sagt<br />
Niederstraßer. Die Linien 14 und 16<br />
stünden momentan ganz oben auf der<br />
Liste.<br />
Unter anderem in dieser Akrützel-Ausgabe<br />
führt der FSU-Stura eine Umfrage zum<br />
aktuellen Fahrplan der <strong>Jena</strong>h durch. Danach<br />
wolle man sich konkret damit auseinandersetzen,<br />
wo die Studenten den<br />
größten Handlungsbedarf sehen, nicht<br />
nur im Nachtverkehr. Nach weiteren<br />
Gesprächen mit <strong>Jena</strong>h sollen die wichtigsten<br />
Änderungen letztlich im Fahrplan<br />
umgesetzt werden, soweit es finanzierbar<br />
ist. Bei einer Umfrage an der FH hatten<br />
lediglich 160 von etwa 5.000 Studenten<br />
teilgenommen. Jetzt sind die Studenten<br />
der FSU gefragt, ihre Kritik am Fahrplan<br />
zu äußern.<br />
Für <strong>Jena</strong>h ist das Semesterticket eine<br />
wichtige Einnahmequelle, die laut Graduszewski<br />
etwa 14 Prozent des Umsatzes<br />
ausmacht. Weil mindestens die Studenten<br />
in Lobeda und Winzerla darauf angewiesen<br />
sind, konnten die Studentenräte die<br />
Ticketverhandlungen nicht einfach scheitern<br />
lassen. Was aber würde passieren,<br />
wenn bei den nächsten Verhandlungen<br />
in zwei Jahren kein neuer Semesterticketvertrag<br />
zustande kommt? Es ist scheinbar<br />
die einzige Lösung, die fortwährenden<br />
Preiserhöhungen zu beenden.<br />
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schnellstmöglich Lehrer, Referendare<br />
oder Studenten, die in der Lage sind,<br />
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fon: 0361/5614999.<br />
Kay Abendroth<br />
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Jeden Freitag rollt der Ball<br />
Dieser Sommer wird eine runde<br />
Sache. Die Temperaturen steigen<br />
langsam und auch die heißersehnte<br />
Fußball-WM 2010 in Südafrika steht<br />
kurz bevor.<br />
In <strong>Jena</strong> rollt der Ball bereits seit dem 9.<br />
April im Rahmen der diesjährigen Uni-<br />
Liga. Diese wurde im Sommersemester<br />
2005 in Göttingen ins Leben gerufen.<br />
Die Kleinfeldfußballliga fand solchen<br />
Anklang, dass Anfang 2007 die Idee entstand,<br />
das Konzept für jede Hochschule<br />
zugänglich zu machen. Schließlich<br />
gründete sich 2008 die Uni-Liga GmbH,<br />
die mit dem Allgemeinen Deutschen<br />
Hochschulsportverband eine Kooperation<br />
schloss.<br />
Mittlerweile ist der Fußballwettkampf<br />
aus vielen Unis in Deutschland nicht<br />
mehr wegzudenken. In <strong>Jena</strong> existiert die<br />
Liga seit dem Wintersemester 2008.<br />
Jeden Freitagabend kommen auf dem<br />
USZ-Kunstrasenplatz Leute zusammen,<br />
die die Liga nutzen, um mit Freunden<br />
in der Sonne zu sitzen, und wöchentlich<br />
Sieben Mannschaften treten bei der <strong>Jena</strong>er Uniliga an<br />
mit den Teams feiern und leiden. Dieses<br />
Jahr gehen sieben Mannschaften an den<br />
Start und treten im „Jeder gegen Jeden“-<br />
Modus an. Gespielt wird auf dem Kleinfeld<br />
mit mindestens vier Spielern – zweimal<br />
15 Minuten an 18 Spieltagen. Jedes<br />
Team konnte bis zu 18 Spieler über den<br />
Hochschulsport anmelden. Dabei ist die<br />
Teilnahme von Hobby- und Gelegenheitsfußballern<br />
sehr erwünscht.<br />
Grundsätzlich wird nach den üblichen<br />
Großfeldfußballregeln gespielt, in jedem<br />
Spiel hat eine der teilnehmenden<br />
Mannschaften die Schiedsrichterfunktion<br />
inne. Am 2. Juli dann werden die<br />
Erst- bis Viertplatzierten in die Finalrunde<br />
einziehen und um den Meistertitel<br />
spielen.<br />
Da die aktuelle Spielzeit bereits einige<br />
Spiele lang läuft, kann man auch schon<br />
einen Blick auf die Tabelle riskieren:<br />
Ganz vorne dabei sind die Jungs von<br />
„SoS Dynamo Tresen“ und „Joga Bonito“.<br />
Im starken Mittelfeld tummeln sich<br />
„Garlic Bread United“, „Die HalbGötter<br />
mit Stollen“ sowie „Boavista Deportivo<br />
Campusradio“. Und als Schlusslicht versuchen<br />
momentan noch die „Leibnitz<br />
Kirschen“ und „FK Partyzan 08“ sich<br />
hochzukämpfen.<br />
Bleibt abzuwarten, wer sich den Meistertitel<br />
holen wird, denn die Liga dauert<br />
noch weitere acht Spieltage an, in denen<br />
die Mannschaften weiterhin vollen<br />
Einsatz zeigen werden.<br />
Julia Wallitschek<br />
Uni<br />
Beim Fußball<br />
geht es nicht<br />
um Leben und<br />
Tod – beim<br />
Fußball geht es<br />
um mehr.<br />
FOTO:<br />
SOCCERAHOLIC/<br />
FLICKR.COM<br />
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15
Stadt<br />
Elder Fock und<br />
Elder Speelman<br />
auf ihrem täglichenRundgang.<br />
KATHARINA<br />
SCHMIDT<br />
16<br />
„<br />
In täglicher Mission<br />
Unterwegs mit den Mormonen in <strong>Jena</strong><br />
Ich bin Elder Speelman. Wir sprechen<br />
Leute an, weil wir herausgefunden haben,<br />
dass es einen Sinn in diesem Leben<br />
gibt.“ Freundlich lächelnd, die Hände gefaltet,<br />
schaut der junge Mann seinem Gegenüber<br />
in die Augen. Sein Kollege, Elder<br />
Fock, steht daneben und schmunzelt<br />
zurückhaltend. Beide sehen seriös und<br />
konservativ aus in ihren schwarzen Stoffhosen<br />
und den Schlipsen, die aus den<br />
Wetterjacken gucken. Vorne an die Jacke<br />
ist ihr schwarzes Namensschildchen geheftet:<br />
Kirche Jesu Christi der Heiligen der<br />
letzten Tage. Beide sind mormonische<br />
Missionare und beginnen heute ihren<br />
Werbegang vor ihrem Gemeindezentrum<br />
am Teichgraben mitten im Stadtzentrum<br />
<strong>Jena</strong>s.<br />
Elder Speelman ist ins Mormonentum<br />
hineingewachsen. Er stammt aus Idaho<br />
und entschied sich dafür, zwei Jahre lang<br />
als Missionar tätig zu sein. „Das ist kein<br />
Zwang“, sagt er, es sei aber eindeutig erwünscht.<br />
Seinen Bestimmungsort – Ostdeutschland<br />
– hat sich der Zwanzigjährige<br />
genauso wenig ausgesucht wie sein<br />
Begleiter Elder Fock, der aus Hamburg<br />
stammt. Vielmehr wurden sie berufen:<br />
<strong>Der</strong> Prophet und Kirchenpräsident betete<br />
über ihren Zielort. Während sie durchs<br />
Damenviertel laufen, erzählen sie, dass<br />
es ihnen hier aber durchaus<br />
gefällt.<br />
Als eine Mutter mit ihrem<br />
Kind die Straße „Am Planetarium“<br />
heruntergelaufen<br />
kommt, halten sie inne.<br />
Und wieder: „Guten Tag,<br />
ich bin Elder Speelman.“<br />
Wieder lächeln beide. Wie-<br />
der erzählen sie, dass sie herausgefunden<br />
haben, dass Gott wirklich da ist; dass er<br />
einen Plan für uns alle hat; dass wir alle<br />
eine Aufgabe auf der Erde haben. Und diese<br />
Aufgabe verlangt den beiden während<br />
ihrer Missionszeit einiges ab: Sie legen für<br />
zwei Jahre ihren eigentlichen Vornamen<br />
ab und werden zu „Elder“. Sie leben fern<br />
von ihrer Familie und dürfen diese nicht<br />
sehen. Nur zweimal im Jahr dürfen sie mit<br />
ihr telefonieren, einmal in der Woche E-<br />
Mails schreiben, Briefe immer. Die Stadt,<br />
in der sie missionieren, kann alle sechs<br />
Wochen wechseln – Elder Speelman war<br />
bereits in Prenzlau, Zwickau und Nordhausen.<br />
Sobald der Missionspräsident in<br />
Berlin, der für die Mission Ostdeutschland<br />
zuständig ist, einen Städtewechsel<br />
ankündigt, ziehen sie um – auch wenn<br />
es ihnen in der Stadt gefällt. „Wir können<br />
ja wiederkommen, wenn unsere Zeit<br />
als Missionar vorbei ist“, berichtet Elder<br />
Fock. Dann könne man auch machen,<br />
was man will.<br />
Zügigen Schrittes marschieren die beiden<br />
durch <strong>Jena</strong>. „Wir sind heute bis 21.00 Uhr<br />
unterwegs“, erzählen sie. Im Moment ist<br />
es gerade einmal 12.00 Uhr. Außerdem<br />
sieht es nach Regen aus, es ist kalt und<br />
ungemütlich. Schlafwetter eigentlich.<br />
Den beiden Missionaren hat das egal zu<br />
sein: Wie immer sind sie um 6.30 Uhr<br />
aufgestanden, haben ihren Morgensport<br />
absolviert, die Bibel studiert, sich darüber<br />
ausgetauscht und Sprachunterricht bekommen.<br />
Nur der Montag ist frei von Terminen:<br />
An diesem Tag wird die Woche<br />
geplant, sie können E-Mails schreiben<br />
oder Sehenswürdigkeiten besuchen. Auf<br />
dem Weg nach Zwätzen sind nicht viele<br />
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der<br />
letzten Tage ist eine der größten Glaubensgemeinschaften<br />
der Welt. Sie geht,<br />
wie auch andere Gruppierungen, aus dem<br />
Wirken Joseph Smiths hervor, des Gründervaters<br />
des Mormonentums. Mormonen<br />
bezeichnen sich als Christen, jedoch gibt es<br />
einige Unterschiede zum „herkömmlichen“<br />
Christentum: Neben der Bibel haben Mormonen<br />
noch andere Heilige Schriften, darunter<br />
das Buch Mormon. Die Kindstaufe<br />
wird erst im Alter von acht Jahren vollzogen,<br />
auch eine Totentaufe ist möglich. Gläubigen<br />
ist es verboten, Alkohol, Kaffee, schwarzen<br />
Tee oder Tabak zu konsumieren. <strong>Der</strong> Kontakt<br />
zu aus der Religion Ausgestiegenen ist<br />
Mitgliedern der Kirche untersagt. In Tem-<br />
Menschen unterwegs, und so haben die<br />
beiden Zeit, noch ein bisschen zu plaudern.<br />
Bevor ihre Zeit als Elder begann,<br />
besuchten sie eine Missionarsschule.<br />
Dort bekamen sie, wie im Fall von Elder<br />
Speelman, Unterricht in der Landessprache,<br />
studierten ihre Heiligen Schriften<br />
und lernten auf Menschen zuzugehen<br />
und mit ihnen zu sprechen. „Damit es<br />
nicht komisch ist“, sagt Elder Speelman<br />
und lacht. Träfe man ihn einfach so auf<br />
der Straße – die beiden versichern, dass<br />
sie auch zivile Kleidung haben –, würde<br />
er wohl nicht in das ernste, strenge, landläufig<br />
verbreitete Bild eines Mormonen<br />
passen. Er macht Scherze, singt vor sich<br />
hin und lacht viel.<br />
Doch dieses betont freundliche Auftreten<br />
zeigt nicht bei jedem Wirkung. Elder<br />
Speelman erzählt von einem anderen Missionar,<br />
der schon zweimal zusammengeschlagen<br />
wurde. Nicht jeder kann seinen<br />
Unmut angemessen artikulieren, wenn<br />
Mormonen an der Haustür klingeln oder<br />
einen an der Ampel in ein Gespräch verwickeln.<br />
Pro Tag sprechen nur etwa fünf<br />
bis sieben Leute überhaupt länger mit ihnen.<br />
Heute Mittag hört nur eine Passantin<br />
aufmerksam zu – sie selbst ist Anhängerin<br />
der Zeugen Jehovas. Als Elder Fock einen<br />
Mann anspricht und davon erzählt, dass<br />
er herausgefunden hat, dass es einen Sinn<br />
im Leben gibt, reagiert dieser ungehalten:<br />
„Für mich aber nicht!“ Davon lassen sich<br />
die beiden nicht die Laune verderben.<br />
Höchstens ein bisschen. „Aber dann kaufen<br />
wir ein Eis und der Tag ist besser“, gibt<br />
Elder Speelman mit einem Grinsen zu.<br />
Anna Zimmermann<br />
peln vollziehen die für würdig befundenen<br />
Mitglieder geheime Zeremonien, über die<br />
sie außerhalb des Tempels nicht sprechen<br />
dürfen. Nichtgläubigen ist der Zutritt untersagt.<br />
Die Kirche Jesu Christi ist nur in zwei<br />
Bundesländern eine Körperschaft des öffentlichen<br />
Rechts, von anderen Christen wird sie<br />
teilweise als Sekte betrachtet. Da es sich um<br />
eine bekehrende Kirche handelt, wird den<br />
jungen Männern im Alter zwischen 19 und<br />
25 Jahren angeraten, für zwei Jahre zu missionieren.<br />
Diese Mission wird selbstständig<br />
finanziert. Dazu sparen die Missionare über<br />
Jahre möglichst viel Geld und überweisen<br />
es als Spende an die Kirche. Während ihrer<br />
Tätigkeit werden anfallende Kosten von der<br />
Kirche getragen. (zim)
<strong>Der</strong> StuRa bietet dir verschiedene Beratungsmöglichkeiten.<br />
Natürlich<br />
können grundsätzlich alle Fragen an den<br />
StuRa gerichtet werden. Es gibt dort immer<br />
jemanden der schonmal ein ähnliches<br />
Problem hatte, oder der weiß, welches die<br />
verantwortlichen Stellen sind.<br />
Außerdem gibt es eine extra eingerichtete<br />
Sozialberatungsstelle. Diese beschäftigt<br />
sich mit allem, was mit Finanzierung des<br />
Studiums und dem nötigen Drumherum<br />
zu tun hat. Vor allem steht dabei das BAföG<br />
als wichtigstes Thema im Vordergrund<br />
oder der Berater kann dir Hinweise zu Stipendien<br />
geben. Aber auch die Ansprüche<br />
auf andere Sozialleistungen für Dich oder<br />
Deine Kinder sind relevant. So weiß der<br />
Berater (Florian Bauer), in welchen Fällen<br />
Im Studium alles wunderbar?<br />
Wir vom hochschulpolitischen Referat<br />
des StuRa sind immer daran<br />
interessiert, was die Probleme der Studierenden<br />
sind. Nur so können wir uns dafür<br />
einsetzen eure Studienbedingungen zu<br />
verbessern!<br />
Bevor ihr euer Studium hier an der <strong>Friedrich</strong><br />
<strong>Schiller</strong> Uni begonnen habt, hattet<br />
ihr bestimmt verschiedene Vorstellungen<br />
und Träume davon, wie euer Studienleben<br />
und das Lernen an der <strong>Universität</strong> aussehen<br />
würde. Für einige sah die Realität<br />
anders aus und sie haben im letzten Jahr<br />
StuRa-Filmreihe<br />
Alles auf Zucker“ – So heißt nicht das<br />
neue Lieblingsgebäck deiner Kommilitonen,<br />
sondern der dritte Film der StuRa-<br />
Filmreihe. In dieser „brillianten Komödie“<br />
(Stern) geht es um einen schlitzohrigen<br />
Zocker Jaecki Zucker (Henry Hübchen),<br />
dem das Wasser bis zum Hals steht: seine<br />
Frau (Hannelore Elsner) droht ihm mit<br />
der Scheidung, der Gerichtvollzieher mit<br />
dem Knast. Letzte Hoffung des Ex-DDR-<br />
Sportreporters: Das Erbe seiner Mutter.<br />
Doch die verlangt in ihrem Testament,<br />
Dir Wohngeld oder Sozialhilfe (ALGII, SGB<br />
XII) zusteht, wie Du Dich von Gebühren<br />
und Beiträgen befreien lassen kannst. Wir<br />
haben dazu auch einige Broschüren und<br />
Hinweismaterial zum Mitnehmen. Wichtig<br />
ist für uns auch, dass alle Fragen geklärt<br />
werden können. An dieser Stelle wollen<br />
wir aber nicht aufhören, denn man kann<br />
Jemandem so manchen Tipp mit auf den<br />
Weg geben.<br />
Die Prüfung ist „seltsam“ gelaufen und<br />
euch beschleicht das Gefühl, ihr seid übervorteilt<br />
worden? Die Prüfungsordnung ist<br />
unbekannt, die Akteneinsicht wird verwehrt<br />
und ihr findet für Euer Problem kein<br />
Gehör? In derartigen Fällen solltet Ihr die<br />
Prüfungsberatung des StuRa besuchen:<br />
pruefungsberatung@stura.uni-jena.de<br />
ihren Protest auf die Straße gebracht. Wie<br />
sieht es mit euch aus? Zufrieden? Schreibt<br />
uns bitte, mit welchen Erwartungen ihr in<br />
das Studium gestartet seid. Welche haben<br />
sich erfüllt und welche nicht? Und vor<br />
allem: was stört euch an eurem Studium?<br />
Was würdet ihr verändern/ verbessern<br />
und was sind eure persönlichen Forderungen<br />
an Politik und Hochschule? Unter<br />
allen eingesendeten Antworten verlosen<br />
wir Buchgutscheine.<br />
Einsendungen bitte an hochschulpolitik@<br />
stura.uni-jena.de<br />
dass Jaecki sich mit verhassten Bruder,<br />
Samuel, versöhnt, einem orthodoxen Juden.<br />
Welten prallen aufeinander, als Samuel<br />
mit seinem Familienclan in Jaeckis<br />
chaotischem Haushalt anrückt, doch die<br />
beiden Sturköpfe haben keine Wahl: Sie<br />
müssen sich zusammenraufen…<br />
Wann: 20.05.2010 – 19.00 Uhr<br />
Wo: Hörsaal 3<br />
Was: Film „Alles auf Zucker“ und ein<br />
Gastvortrag von Vanessa Zeuch<br />
…und alles für 1 Euro!<br />
StuRa Service<br />
Folge 1: Intro – Sprachkurse & Co.<br />
Folge 2: Servicebüro – Kopieren & Drucken<br />
Folge 3: Beratung – Prüfungs- und<br />
Sozialberatung<br />
Folge 4: Studierende Eltern – Betreuung & Beratung<br />
Kultur<br />
<strong>Der</strong> Prüfungsberater<br />
Mike<br />
Niederstraßer.<br />
FOTO: STURA<br />
17
18<br />
... FÜR DEN INHALT DIESER SEITE IST DER FH-STURA VERANTWORTLICH, NICHT DAS AKRÜTZEL ...<br />
Zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel<br />
Nach den ersten Zählungen der Bewerber<br />
für die studentischen Vertretungen<br />
an der FH-<strong>Jena</strong> müssen wir<br />
wieder einmal eine ernüchternde Bilanz<br />
ziehen. Zu wenige lassen sich zur<br />
Wahl aufstellen, sodass die studentische<br />
Selbstverwaltung erneut in Gefahr ist.<br />
Dieses Problem betrifft nicht nur speziell<br />
den StuRa, auch einige Fachschaftsräte<br />
klagen über mangelnde Bewerberzahlen.<br />
Teilweise wurde gerade so die<br />
Mindestanzahl erreicht, damit die Wahl<br />
stattfinden kann. Jedoch ist eine Wahl<br />
mit 10 Bewerbern auf 17 Sitze eher<br />
undemokratisch. In Anbetracht dessen,<br />
dass davon erfahrungsgemäß noch ca.<br />
ein Viertel die Wahl nicht annimmt oder<br />
im Laufe der Amtszeit das Mandat niederlegt,<br />
ist die Durchführung der Wahl<br />
mit einer so geringen Bewerberanzahl<br />
wenig sinnvoll. Ohne ausreichend Personal<br />
kann der StuRa seiner Aufgabe<br />
nicht gerecht werden. Ob die somit<br />
implizierte Verlängerung der Bewerbungsfrist<br />
eine vertretbare Anzahl an<br />
Kandidaten bringt, ist fraglich. Im letzten<br />
Jahr konnte die „<strong>Der</strong> StuRa ist tot“<br />
- Aktion letztendlich doch noch eine<br />
ausreichende Anzahl an Studierenden<br />
erreichen. Eine Wiederholung der Aktion<br />
ist vorerst nicht geplant. Es wäre traurig,<br />
wenn der StuRa immer erst sterben<br />
müsste, damit die Studierenden sich für<br />
ihn interessieren.<br />
Für uns stellt sich natürlich die Frage,<br />
warum die Bewerberzahlen von Jahr zu<br />
Jahr abnehmen. Haben die Studierenden<br />
kein Interesse mehr daran sich zu engagieren,<br />
oder fehlt ihnen durch den veränderten<br />
Studienablauf (Bachelor/Master)<br />
einfach die Zeit für ehrenamtliche<br />
Arbeit? Eine Bezahlung der Mitglieder<br />
steht vorerst außer Frage, weil es nur<br />
mit einem viel höheren Semesterbeitrag<br />
finanzierbar wäre und Studierende sich<br />
aus den falschen Motiven für die Arbeit<br />
im Gremium bewerben könnten.<br />
Vielleicht sind die studentischen Gremien<br />
aber auch selbst dafür verantwortlich,<br />
weil zu wenig Aufklärung über ihre<br />
Aufgaben und Funktionen betrieben<br />
wird. Vielen Studierenden ist offenbar<br />
nicht bewusst, dass es ohne den StuRa<br />
oder die FSRs kein Förderung für stu-<br />
dentische Projekte mehr gibt, keine studentischen<br />
Veranstaltungen an der FH,<br />
keine kostenfreie Hilfe bei Problemen<br />
mit Studium, Prüfungen etc.<br />
Die Arbeit im StuRa und auch in den<br />
FSRs ist keine Last und auch kein<br />
Zwang! Man entscheidet selbst, an wie<br />
vielen Projekten man sich beteiligt. Es<br />
sind keine besonderen Vorkenntnisse,<br />
egal auf welchem Gebiet nötig. Man<br />
wächst einfach mit seinen Aufgaben.<br />
Wie man an diesem Artikel unschwer<br />
erkennen kann, habe ich auch keinen<br />
Abschluss in Journalistik. Die meisten<br />
Fertigkeiten, die man sich während der<br />
Arbeit im Gremium aneignet, kommen<br />
einem im Berufsleben zugute. Viele<br />
Arbeitgeber legen heutzutage sogar besonderen<br />
Wert auf ein intensives Soft-<br />
Skill-Training, und die Arbeit in einem<br />
studentischen Gremium ist nun einmal<br />
genau das.<br />
Sollte der Trend der letzten Jahre sich<br />
fortsetzen, müssen wir den StuRa, und<br />
damit auch die studentische Selbstverwaltung<br />
an der Fachhochschule, vielleicht<br />
bald endgültig beerdigen.
Bärenstepptanz auf dem Theatervorplatz!<br />
Vom 7. Juli bis 22. August<br />
bringt die Kulturarena wieder einmal<br />
neuen Schwung nach <strong>Jena</strong>. Dieses Jahr<br />
steht das Open-Air-Festival unter dem<br />
Motto „Nordostpassagen“. Die Programmschwerpunkte<br />
sollen also einen<br />
Querschnitt von Asien bis nach Europa<br />
bilden.<br />
Marit Larsen, Milow und Max Herre<br />
sind mit dabei, aber die Liste ist weit<br />
länger als diese Alliteration. Insgesamt<br />
35 Konzerte prahlen mit Abwechslung.<br />
Auf die Pauke hauen nämlich außer<br />
2raumwohnung und den oben genannten<br />
Chartstürmern auch exotische<br />
Unterhaltungskünstler wie das 40-köpfige<br />
Freestyle-Jazz-Orchester Shibusa<br />
Shirazu Orchestra aus Japan oder die<br />
chinesischen Sa Dingding.<br />
Aus nördlichen Gefilden besuchen uns<br />
Katzenjammer, Rebekka Bakken und<br />
Tina Dico. Nicht aus dem Nordosten,<br />
Stöbern. Entdecken. Bestellen:<br />
www.thalia.de<br />
Nordost-Sause<br />
Das Programm der diesjährigen Kulturarena steht fest<br />
sondern eher aus der Heimat kommen<br />
La Brass Banda, ihres Zeichens Blasmusik-Funker,<br />
und Jan Josef Liefers.<br />
<strong>Der</strong> war Synchronstimme in „Arielle<br />
die Meerjungfrau 3“, im Tatort zu sehen<br />
und beweist in diesem Sommer seine<br />
Qualitäten als Rockmusiker.<br />
Auf seine Kosten zu kommen ist also<br />
gar nicht schwer, denn neben Konzerten<br />
gibt’s auch Filme wie „Berlin<br />
Calling“, „Soul Kitchen“ oder „Die Olsenbande<br />
stellt die Weichen“ und die<br />
Nibelungensage als Theaterstück zu<br />
sehen. Wer seine kleinen Geschwister<br />
in das Jenenser Leben miteinbinden<br />
möchte, sollte die Kinderarena in Betracht<br />
ziehen.<br />
Man darf also gespannt sein und hoffen,<br />
dass der Sommer heiß und die Kulturarena<br />
die Sause wird, die sie zu sein<br />
verspricht.<br />
Christina Heiduck<br />
Treffpunkt Thalia <br />
Di | 1. Juni 2010 | Beginn 20.15 Uhr | Eintritt frei<br />
Thalia Lesung mit Astroshow:<br />
Detlef Köhler<br />
Interstellare Odyssee<br />
Eine Sternenreise durch Raum und Zeit<br />
Erleben Sie Science Fiction, die den Bogen von aktueller Astronomie und Raumfahrt bis hin zu<br />
philosophischen Themen spannt. In der anschließenden Diskussion beantwortet der Autor<br />
Detlef Köhler gern Fragen zur Weltraumforschung und stellt sich der Diskussion zu seinem Buch.<br />
Detlef Köhler, Jahrgang 1962, studierte Physik und Astronomie an der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Schiller</strong>-<strong>Universität</strong> <strong>Jena</strong>.<br />
1995 gründete er sein eigenes Unternehmen in der IT-Branche. Darüber hinaus beschäftigt er sich<br />
intensiv mit Astronomie, Archäologie und Raumfahrt, schreibt Artikel für verschiedene Fachzeitschriften,<br />
organisiert Parabelflüge oder Studienreisen an Raumfahrtstandorte.<br />
<strong>Jena</strong>er <strong>Universität</strong>sbuchhandlung Thalia<br />
„Neue Mitte <strong>Jena</strong>“, Leutragraben 1 • 07743 <strong>Jena</strong> • thalia.jena-neuemitte@thalia.de<br />
Tel. 03641/4546-0<br />
Kultur<br />
Wird auch<br />
den Theatervorplatz<br />
mit seiner<br />
Klampfe<br />
beehren:<br />
Max Herre.<br />
FOTO:<br />
NESOLA<br />
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Projekte-Verlag Halle<br />
€ 13,90<br />
19
Kultur<br />
Von links: KT&F,<br />
Torsund und<br />
Andy von<br />
Egotronic.<br />
FOTO: EGOTRONIC<br />
20<br />
Punks in Armani-Anzügen<br />
Interview mit „Egotronic“ aus Berlin<br />
„Es geht doch immer um mehr als Musik“,<br />
koddert Sänger Torsun ins Mikro. Solche<br />
Parolen haben Egotronic, eine Berliner<br />
Elektro-Punkband, zu einem Aushängeschild<br />
linker Musikkultur gemacht. Seit<br />
fast zehn Jahren zeichnet die Band für<br />
so manche Kontroverse verantwortlich.<br />
Ob nun der Antifa-Gassenhauer „Raven<br />
gegen Deutschland“ oder die Prolltechnovertonung<br />
des englischen Hooligangesangs<br />
zur Weltmeisterschaft 2006, Egotronic<br />
versuchen zu provozieren – auch<br />
dann, wenn sie mit „Slime“ den Tod der<br />
Bundesrepublik fordern. Wir trafen Frontmann<br />
Torsun und den „Arrangeur“ KT&F<br />
vor ihrem Konzert in der Rose und blickten<br />
hinter gängige Klischees.<br />
Ihr macht Elektro-Punk. Seid ihr damit<br />
auch Teil der deutschen Punkrockszene?<br />
Torsun: Ich glaube, die würden uns nicht<br />
zu sich zählen. Nee, mit klassischem<br />
Punk hat das nichts mehr zu tun. Was wir<br />
machen, ist im Endeffekt Disco-Punk, der<br />
eine ganz eigene Szene hat.<br />
KT&F: Aber das Ding is’ ja: Wir waren in<br />
der Jugend alle Punks. Jetzt halt nur mit<br />
Armani-Anzügen.<br />
Was macht den Punk denn aus – die<br />
Musik oder der Text? Viele eurer Texte<br />
beziehen ja schon eindeutig Position.<br />
Torsun: Man muss ja feststellen, dass im<br />
Punkrock die Texte auch nicht immer<br />
politisch waren. Was im Elektropunk<br />
den Style ausmacht, ist eher die Attitüde<br />
und wie die auf der Bühne rübergebracht<br />
wird. Aber auch ein bisschen dieses „do<br />
it yourself“. Man macht vieles selber und<br />
das kommt vom Punk.<br />
Ist Musik in euren Augen politisch?<br />
Torsun: Nö. Nicht wirklich. Reine Musik,<br />
wie soll sie politisch sein? Es gibt zwar<br />
politische Texte in einem Stück, aber das<br />
liegt eher daran, dass man über Sachen<br />
singt, mit denen man sich beschäftigt.<br />
Songs an sich sind erst mal nicht politisch.<br />
Du triffst also eine Unterscheidung<br />
zwischen Musik und Text?<br />
Torsun: Ja. Ein Text kann natürlich schon<br />
politisch sein, aber es gibt ja auch Künstler,<br />
die der Meinung sind, dass ihr Stück<br />
selbst ein politisches Statement ist und<br />
das seh’ ich ein bisschen anders.<br />
KT&F: Wenn jemand Marx vorliest und<br />
dazu Gitarre spielt, dann ist das keine<br />
Musik. Dann ist das Marx mit Gitarre.<br />
Torsun: Man kann ja in 3-Minuten-Stücken<br />
auch nicht wirklich komplette Erklärungen<br />
abgeben. Das geht nicht.<br />
Also ist eure Musik nicht politisch<br />
motiviert?<br />
Torsun: Nö, nicht wirklich. Meine Motivation<br />
war schon immer die Lust am<br />
Musikmachen. Ich will niemanden bekehren.<br />
Bei den letzten beiden großen Fußballturnieren<br />
gab es ja die Diskussion<br />
um euren Song „Ten German<br />
Bombers“, in welchem ihr einen englischen<br />
Schlachtgesang über Technobeats<br />
gelegt habt...<br />
Torsun: <strong>Der</strong> englische Trainer wollte<br />
damals eigentlich den Fans untersagen,<br />
dieses Lied zu singen. Da war klar, dass<br />
wir so ne Bollertechnoversion daraus<br />
machen, die halt dann vielleicht wirklich<br />
auch gespielt wird. Das war ne Provokation,<br />
die einwandfrei funktionierte. Da<br />
haben sich wirklich viele auf den Schlips<br />
getreten gefühlt. Es gab viele Drohungen<br />
und Beschimpfungen.<br />
Ein anderes Problem, das mit solchen<br />
Großereignissen einhergeht, ist für<br />
euch der dadurch aufkeimende Nationalismus.<br />
Wo liegt das konkrete<br />
Problem, wenn sich Leute vor einer<br />
Leinwand treffen und die deutsche<br />
Mannschaft anfeuern?<br />
KT&F: Das ist halt irgendwie eine Kollektivbildung,<br />
die auf einer nationalen Identität<br />
gründet. Und eine Kollektivbildung<br />
findet statt, indem andere aus diesem<br />
Kollektiv ausgegrenzt werden.<br />
Torsun: Da herrscht natürlich immer ein<br />
massives Konfliktpotential. In dem Moment,<br />
wo ein Kollektiv entsteht, braucht<br />
es ein Außen, über das es sich definieren<br />
kann. Im Endeffekt ist Gewalt in diesem<br />
Rahmen vorprogrammiert.<br />
KT&F: Richtig! Die Ausgrenzung kann<br />
nur über einen Gewaltakt stattfinden:<br />
körperliche Gewalt, Gewalt der Worte<br />
etc. etc.<br />
Identifiziert man sich wirklich mit der<br />
Bundesrepublik Deutschland oder nur<br />
mit der Mannschaft?<br />
Torsun: Ein ganz konkretes Beispiel: Ich<br />
hab mir ein EM-Spiel in einer eher alternativen<br />
Kneipe angeschaut und brüllte<br />
für die gegnerische Mannschaft. Ich jubelte,<br />
als es gute Situationen für sie gab.<br />
Dann drehten sich die Leute um und<br />
sagten: „Zeig mal deinen Pass.“ Das passiert<br />
selbst in einer alternativen Kneipe.<br />
Und das ist genau das, was ich meine: Es<br />
kommt zu Ausgrenzungen.<br />
Aber das gilt dann für jeden Nationalismus.<br />
Torsun: Ja, natürlich.<br />
Folgt man der Berichterstattung zu<br />
Egotronic, dann gewinnt man den Eindruck,<br />
dass es nur um den deutschen<br />
Nationalismus geht.<br />
Torsun: Nein. Wir sind definitiv gegen<br />
jede Form des Nationalismus, in jedem<br />
Land, ganz klar. In einer befreiten Gesellschaft<br />
gehören Nationalstaaten abgeschafft.<br />
Das ist nicht nur auf Deutschland<br />
beschränkt.<br />
Zum Begriff des Antideutschen: Parolen<br />
wie „Raven gegen Deutschland“<br />
oder das Slime-Zitat „Deutschland<br />
muss sterben“ finden sich in euren<br />
Stücken. Was kommt, wenn Deutschland<br />
tot ist?<br />
Torsun: Die Aufgabe eines Kritikers ist es<br />
nicht, eine Utopie zu entwerfen, sondern<br />
einfach das, was besteht, zu kritisieren.
„<br />
Und ganz ehrlich, ich kann dir die Uto- Torsun: Ich weiß gar nicht, ob das so viele mit ihrem martialischen Auftreten und ih-<br />
Den pie auch nicht geben. Spatz vom Leute wirklich für Dach bare Münze nehmen. geschossen<br />
rer herausgestreckten Männlichkeit total<br />
KT&F: Das ist sogar ganz wichtig. In der<br />
reinen Kritik der bestehenden Verhältnisse<br />
darf es keine Gegenmodelle geben.<br />
Dirk Schattner inszeniert das denn funktionieren? am DNT Gegen Edith irgend- Piafs platt zu Leben machen. Das in sind Liedern<br />
dann ekelige<br />
Also wäre die Umsetzung der Parole<br />
„Deutschland muss sterben“ ein großer<br />
Versuch mit ungewissem Ausgang?<br />
Torsun: Also „Raven gegen Deutschland“<br />
ist ja ein Ding der Unmöglichkeit. Das<br />
Lied ist entstanden, als wir in <strong>Friedrich</strong>shain<br />
wohnten. Es gab dort ne Zeitlang<br />
Faschoübergriffe, gegen die es dann eine<br />
Tanzdemo gab, für die viele Transparente<br />
gemalt wurden. Eins trug die Aufschrift<br />
„Deutschland muss sterben, damit wir<br />
raven können“. Ich hab’ dann diesen<br />
Slogan noch weiter vereinfacht: „Raven<br />
gegen Deutschland“. Klar richtet sich diese<br />
Aussage gegen Deutschland, aber die<br />
kann man nicht wortwörtlich übernehmen,<br />
weil es ganz einfach nicht klappen<br />
kann.<br />
Obwohl das ja viele Leute schon für<br />
bare Münze nehmen.<br />
Wenn man drüber nachdenkt – wie soll<br />
was raven ist ja eigentlich nicht möglich.<br />
KT&F: Gegen heiles Schuhwerk vielleicht!<br />
Trotzdem werden ja gerade Linke das<br />
„Raven gegen Deutschland“ aufnehmen.<br />
Was für ein Publikum wollt ihr<br />
generell ansprechen?<br />
Torsun: Ich find’s ja eigentlich geil, wenn<br />
viele Leute kommen, die eher links sind.<br />
Was bei diesem Stück natürlich total geil<br />
ist, ist, dass es unfassbar provoziert. Aber<br />
ansonsten will ich eigentlich, dass auf<br />
die Konzerte Leute kommen, die nicht<br />
aggressiv sind. Leute, die kommen und<br />
feiern wollen. Wir würden keine Gesinnungskontrolle<br />
am Eingang machen<br />
wollen. Klar, Faschos sind unerwünscht,<br />
definitiv, das ist logisch. Genauso wie<br />
Sexisten, Rassisten, und alles Ausgrenzende.<br />
KT&F: Keine Macker! Das geht mir so auf<br />
den Geist. Antifa-Macker, die es schon<br />
geil finden, jetzt endlich mal einen Nazi<br />
Bluträusche.<br />
Aber stellen wir uns mal vor, es kommt<br />
ein Nazi und die Klopperei geht los.<br />
Wie würdet ihr reagieren? Würdet ihr<br />
euch mit schlagen?<br />
Torsun: Ja ja, rausklopfen. Auf jeden Fall.<br />
Auch wenn es zehn gegen einen<br />
sind?<br />
Torsun: Den würde man halt rausschmeißen.<br />
Ich find’s eklig, wenn alle auf einen,<br />
der schon am Boden liegt, einlatschen.<br />
Aber er sollte schon gezeigt bekommen,<br />
dass er nicht erwünscht ist, und das auch<br />
so, dass er nicht unbedingt Bock hat,<br />
noch mal wieder zu kommen. Aber nicht<br />
mit ultra Berserker-Gewalt.<br />
Das Gespräch führten<br />
Anna Zimmermann und<br />
Christian Fleige<br />
Träumer in der Trabantenstadt<br />
Nix Schmetterlinge im Bauch, nur<br />
Loch im Magen“, resümiert der<br />
junge, aber bereits ausgebrannte Musiker<br />
Bill und gießt sich den sauren Apfelschnaps<br />
über den Kopf anstatt in den<br />
Magen. Plötzlich sitzt Jenni, fast 18 Jahre<br />
jung, neben ihm am Rand der grell<br />
gelben Bühne, auf der links ein großer<br />
Schrank viel Platz einnimmt und sich auf<br />
der anderen Seite eine vollständige Kücheneinrichtung<br />
stapelt. Sie nimmt ihm<br />
die Flasche aus der Hand, um das Gesöff<br />
an die eigenen Lippen zu setzen.<br />
Die beiden jungen Leute wohnen im<br />
„Karton“, doch das ist für Jenni nur ein<br />
anderer Name für die Enge der gleichförmigen<br />
Plattenbausiedlung. „Keiner<br />
hat hier noch irgendwelche Träume, die<br />
wurden alle dreckig verpixelt vom Nachmittags-TV“,<br />
resigniert die Göre trotzig<br />
und lässt ihre Kapuze über die Augen<br />
gleiten. Das Leben hat den beiden wenig<br />
geschenkt, das bisschen Hoffnung auf<br />
Glück steckt tief in ihnen vor der Welt<br />
verborgen. Es muss etwas passieren, das<br />
ihre Träume wieder aufblühen lässt.<br />
Ausgerechnet einen Tag vor ihrem Geburtstag<br />
bekommen Jenni und ihr liebenswerter,<br />
aber alleinstehender Vater<br />
„Das Herz ist ein lausiger Stricher“ am Theaterhaus<br />
Hans von dem erfolgreichen Unternehmer<br />
Ran Besuch. Im Namen seiner Firma,<br />
die neben Fischstäbchen auch Waschmittel<br />
herstellt, wurde Ran geschickt,<br />
um die Gewohnheiten der kleinen Leute<br />
hautnah kennenzulernen. Während seines<br />
eintägigen Aufenthalts wird er so mit<br />
Hilfe von Kameraaufnahmen Stück für<br />
Stück mit den Träumen und Sehnsüchten<br />
der Familie vertraut. Dabei bleiben<br />
auch seine eigenen Sorgen nicht auf der<br />
Strecke.<br />
Das neue Stück von Thomas<br />
Melle fühlt sich auf der verbeulten<br />
<strong>Jena</strong>er Theaterbühne<br />
verstörend gut an und<br />
schenkt auch dem Publikum<br />
neue Hoffnung. Durch<br />
teils berührend poetische,<br />
teils krampfhaft realistische<br />
Sprache ergreift das Stück<br />
schleichend die Herzen der<br />
Zuschauer und hält sie, je<br />
deutlicher die Katastrophe<br />
in Sicht ist, immer fester umklammert.<br />
Das „Boulevardmelodram<br />
der Gegenwart“,<br />
flott und abwechslungsreich<br />
in Szene gesetzt von Regis-<br />
seur Ronny Jakubaschk, beschert seinen<br />
Charakteren glanzvolle Auftritte ganz im<br />
Stil einer leichtlebigen Soap und gleichzeitig<br />
einer giftigen Komödie, die hin<br />
und wieder echte Lachkrämpfe provoziert.<br />
Mit sentimentaler Überdrehtheit,<br />
aber doch viel Charme nehmen die Figuren<br />
letztendlich unüberwindbar am<br />
Leben teil und machen schmerzlich über<br />
Generationen hinweg klar: Sehnsüchte<br />
lassen sich nicht so einfach ignorieren.<br />
Isabella Weigand<br />
Kultur<br />
Geht kaputt im<br />
„Karton“: Bill,<br />
gespielt von Julian<br />
Hackenberg.<br />
FOTO: JOACHIM<br />
DETTE / THEATER-<br />
HAUS<br />
21
Veranstaltungen<br />
22<br />
Donnerstag, 20.5.<br />
17: 00 Planetarium:<br />
„Gehirn und Ge-<br />
dächtnis in Gesundheit<br />
und<br />
Krankheit“ (Prof.<br />
Dr. Hans J.<br />
Markowitsch)<br />
19:00 Kassablanca:<br />
„Peak Öl – Das<br />
Ende der Wohlstandsgesellschaft?“<br />
(Diskussion mit<br />
Prof. Dr. Klaus<br />
Bitzer)<br />
20:00 Stadtmuseum <strong>Jena</strong>:<br />
„Behauptung des<br />
Raumes. Wege<br />
unabhängiger Ausstellungskultur<br />
in<br />
der DDR“ (Dokumentarfilm)<br />
20:00 Volkshaus:<br />
„<strong>Jena</strong>er Philharmonie<br />
trifft String<br />
Thing und Blue<br />
Beans Big Band“<br />
21:00 Rosenkeller:<br />
Refugio e.V.<br />
Benefizveranstaltung<br />
mit<br />
„Schleck&Stecker“,<br />
„Born to Hula“ und<br />
„Sparzana“<br />
Freitag, 21.5.<br />
19:00 Frauenzentrum<br />
Towanda, Wagnergasse<br />
25:<br />
Kreistanzen<br />
20:00 Theaterhaus:<br />
„Selbst ist der Tod!<br />
Eine groteske Revue<br />
des Jugendtheaterclubs“<br />
(Regie:<br />
Susanne Harkort)<br />
20:00 Kurz&Klein-Kunst-<br />
bühne:<br />
„Irgendwas ist immer“<br />
(ein Kabarettprogramm<br />
von<br />
und mit G. Reinecker<br />
und A. Vogel)<br />
20:00 Volkshaus:<br />
Sinfoniekonzert<br />
der Hochschule für<br />
Musik Franz Liszt<br />
Weimar (Leitung<br />
Nicolás Pasquet)<br />
21:00 Evangelische Studentengemeinde,<br />
A.-Bebel-Straße<br />
17a:<br />
„Die Blindgänger“<br />
(Gartenkino)<br />
21:00 Kassablanca:<br />
„Boyandroid“ und<br />
Die „Tazmanian Devils“ laden am 28. Mai zum fröhlichen Matte-Schütteln in die Rose ein. In dem Sinne: Willkommen<br />
in den 50ern! FOTO: RAZMATAZ.DE<br />
-<br />
„Standek“ auf der<br />
Turmbühne<br />
22:00 Rosenkeller:<br />
„E.Bass Lovaz<br />
Session“ (Drum n<br />
Bass und Techno<br />
Dub)<br />
Samstag, 22.5.<br />
10:00 Botanischer Garten:<br />
„Anlegen und Gestalten<br />
eines Steingartens“<br />
15:00 Johannistor:<br />
„Goethe und<br />
<strong>Jena</strong>… da stimmt<br />
die Chemie“ (Erlebnisführung)<br />
19:30 <strong>Schiller</strong>s Gartenhaus:<br />
„Lyrik jüdischer<br />
Dichterinnen des<br />
20. Jahrhunderts“<br />
(Lesung mit Christine<br />
Theml)<br />
21:00 Café Wagner:<br />
„Kazimir” und<br />
„Supermutant”<br />
(Indie)<br />
22:00 Rosenkeller:<br />
Nightclubbing<br />
22:00 F-Haus:<br />
Pfingstparty mit<br />
dem Besten von<br />
den 70ern bis zu<br />
den Charts von<br />
heute<br />
23:00 Kassablanca:<br />
„10 Jahre Bionic<br />
Crew“ (Drum and<br />
Bass & Kuchen)<br />
Sonntag, 23.5.<br />
19:00 Planetarium:<br />
„Star Rock Universe”<br />
20:00 Jembo Park:<br />
Pfingsttanz mit<br />
„The Rock’n Roll<br />
Prayers”<br />
22:00 Kassablanca:<br />
„Downbeat meets<br />
dubkaffee” (Live:<br />
„Longfingah” und<br />
„Dub Engineers”)<br />
Montag, 24.5.<br />
8:00 Weiterschlafen!<br />
11:00 Volkshaus:<br />
Abschlusskonzert<br />
der Orchesterwerkstatt<br />
<strong>Jena</strong><br />
„Die Meistersinger<br />
von Nürnberg“<br />
18:00 F-Haus:<br />
„The Exploited”<br />
und special guest<br />
„Peter Pan Speed-<br />
rock”<br />
Dienstag, 25.5.<br />
10:00 <strong>Schiller</strong>s Gartenhaus:<br />
„Die Gunst des<br />
Augenblicks” in<br />
<strong>Schiller</strong>s Biographie<br />
und Werk<br />
(Christine Theml)<br />
18:15 Rosensäle:<br />
„Politik und politische<br />
Kultur im<br />
Kleinstaat” (Dr.<br />
Andreas Klinger)<br />
20:00 Kulturbahnhof:<br />
Queerparadies<br />
zeigt „Out at the<br />
Wedding“ (Film)<br />
21:00 Irish Pub, Bachstraße<br />
39:<br />
„Rudi-Tuesday“<br />
(live)<br />
22:00 Rosenkeller:<br />
Nightclubbing<br />
Mittwoch, 26.5.<br />
14:30 Optisches Museum,<br />
Carl-Zeiß-<br />
Platz 12:<br />
Führung durch die<br />
Geschichte der<br />
Mikroskopie (anlässlich<br />
des 100.<br />
Todestages von<br />
Robert Koch)<br />
19:30 Ernst-Abbe-Bücherei:<br />
„Sprache, Land
schaft, Menschenzeit.<br />
Das Werk<br />
Johannes Bobrowskis“<br />
(Prof. Dr.<br />
Klaus-Peter<br />
Hertzsch)<br />
20:00 Theaterhaus:<br />
„Medea“ nach<br />
Euripides<br />
20:00 Stadtkirche:<br />
Orgelkonzert<br />
(Werke von J. S.<br />
Bach und Louis<br />
Vierne)<br />
21:00 Café Wagner:<br />
<strong>Der</strong> <strong>Universität</strong>sfilmclub<br />
zeigt „Supermarkt“<br />
(Film)<br />
22:00 Kassablanca:<br />
Punkrockkaffee<br />
(live: „Guts Pie<br />
Earshot“)<br />
Donnerstag, 27.5.<br />
18:00 Rosensäle:<br />
„Vom Kleinsten<br />
zum Größten – von<br />
den Elementarteilchen<br />
zum Universum“<br />
(Prof. Dr.<br />
Andreas Wipf)<br />
19:30 Stadtkirche:<br />
Konzert der<br />
„Orkester Efterskolen<br />
Holstebro“ (aus<br />
Dänemark)<br />
20:00 Volksbad:<br />
„Tingvall Trio“<br />
(Jazz)<br />
21:00 Gewölbekeller<br />
Faulloch/ Johannistor:<br />
Med-club <strong>Jena</strong><br />
präsentiert<br />
„Bandsprivat ins<br />
Quadrat – 2 Bands,<br />
2 Bühnen, 1<br />
Abend“<br />
23:00 Rosenkeller:<br />
„The Sonic Beat<br />
Explosion“ (Punk<br />
rock) und „The<br />
Laconic“<br />
Freitag, 28.5.<br />
8:00 Ab heute:<br />
<strong>Jena</strong>er Frühlingsmarkt<br />
(bis 06.06.)<br />
17:00 Lange Nacht der<br />
Museen<br />
19:00 Botanischer Garten:<br />
Tropische Nacht<br />
20:00 Marktplatz:<br />
„Keimzeit“<br />
20:00 Galaxsea, Rudolstädter<br />
Straße<br />
37:<br />
Saunanacht „Feuer<br />
& Flamme“<br />
20:00 Kurz&Klein-Kunstbühne:<br />
„Friede, Frauen,<br />
Eierkuchen“<br />
(Gastspiel von Clemens-PeterWachenschwanz)<br />
21:00 Rosenkeller:<br />
„Rock’n’Roll HELLS<br />
BELLS #1“ mit<br />
„The Runaway<br />
Brides“, „The<br />
Tazmanian Devils“<br />
und „The Wise<br />
Guyz“<br />
22:00 Kassablanca:<br />
„Downbeat da ruler<br />
– Welcome 2<br />
Jamrock“ mit<br />
„Wildlife“ und<br />
„Eazy Wayne”<br />
(Reggae aus<br />
Jamaika)<br />
Samstag, 29.5.<br />
7:00 Sportplatz <strong>Jena</strong>:<br />
Horizontale rund<br />
um <strong>Jena</strong> (100 und<br />
35 km Sportwanderung)<br />
15:00 Theatervorplatz:<br />
„Kick & Art” (Fußballturnier)<br />
20:00 Volkshaus <strong>Jena</strong>:<br />
7. PhilharmonischesSonderkonzert<br />
„O fortuna“<br />
22:00 F-Haus:<br />
70er/80er-Jahre-<br />
Party (mit „Golden<br />
Channel“ und<br />
„Schrille Rille“)<br />
23:00 Kassablanca:<br />
„Musikkrausesause“<br />
(mit „Audiowerner“,<br />
dem<br />
„krause duo“ und<br />
anderen)<br />
Sonntag, 30.5.<br />
14:00 Theatervorplatz:<br />
Goethe und<br />
<strong>Schiller</strong> zur Zeit der<br />
<strong>Jena</strong>er Frühromantik<br />
(Stadtführung)<br />
14:00 KuBus, Theobald-<br />
Renner-Straße 1a:<br />
„Ratatouille“ (Film)<br />
17:00 Volkhaus:<br />
Galakonzert der<br />
Brass Band „Blech-<br />
KLANG“<br />
20:00 Kulturbahnhof:<br />
„Die verlorene Ehre<br />
der Katharina<br />
Blum“ (Film)<br />
20:00 Kassablanca:<br />
Livelyrix Literatursonntag<br />
(Poetry<br />
Slam)<br />
21:00 Café Wagner:<br />
„Who knew”<br />
(Indie)<br />
Montag, 31.5.<br />
17:00 Galerie Lobeda-<br />
West, Karl-Marx-Allee<br />
14:<br />
„Komm mit, sagte<br />
das Herz“ (Lesung<br />
mit Edith Rimkuse-<br />
Bessler)<br />
17:15 Hörsaal des Instituts<br />
für Geowissenschaften,Wöllnitzer<br />
Straße 7:<br />
„Erst keins, dann<br />
eins und nun zu<br />
klein – Das<br />
Magnetfeld des<br />
Planeten Merkur“<br />
(Prof. Dr. Karl-<br />
Heinz Glaßmeier)<br />
21:00 Kassablanca:<br />
„Wirtschaftswunderoperette“(Theaterhaus<br />
außer<br />
Haus)<br />
21:00 Marktplatz:<br />
Kurzfilmnacht im<br />
Rahmen des <strong>Jena</strong>er<br />
Frühlingsmarktes<br />
21:00 Rosenkeller:<br />
„Ma Valise“ (aus<br />
Frankreich)<br />
Dienstag, 1.6.<br />
10:00 Planetarium:<br />
„Unendlich und<br />
eins“ (Musical)<br />
11:15 FH <strong>Jena</strong>, Aula:<br />
„China ist zumeist<br />
ganz anders als wir<br />
denken!“ (mit Dr.<br />
Pei Wang-Nastansky,<br />
Prof. Dr. Ludwig<br />
Nastansky und<br />
anderen)<br />
19: 00 UHG:<br />
Kulinarischer Thriller:<br />
Akrützelsitzung<br />
19:30 Kassablanca:<br />
„Lautlos wie die<br />
Nacht“ (Film)<br />
20:15 <strong>Universität</strong>sbuchhandlung<br />
Thalia:<br />
„Interstellare Odyssee“<br />
(Lesung mit<br />
Detlef Köhler und<br />
kleiner Astroshow)<br />
22:00 Rosenkeller:<br />
Nightclubbing<br />
Mittwoch, 2.6.<br />
14:30 Optisches Museum,<br />
Carl-Zeiß-Platz 12:<br />
„Mit Macht und frischem<br />
Wind auf in<br />
eine neue Zeit“<br />
– Das Leben in <strong>Jena</strong><br />
im Wandel des 19.<br />
Jahrhunderts (Vortrag)<br />
19:30 Villa Rosenthal,<br />
Mälzerstraße 11:<br />
Vortrag zur Idee<br />
und Entwicklung<br />
der „Stolpersteine“<br />
in<br />
Deutschland (Günther<br />
Demmrich)<br />
20:00 Theaterhaus:<br />
„Das Herz ist<br />
ein lausiger<br />
Stricher“ (zum<br />
letzten Mal)<br />
21:00 Café Wagner:<br />
<strong>Der</strong> <strong>Universität</strong>sfilmclub<br />
zeigt „Wir<br />
haben das alles<br />
satt!“ (Film)<br />
21:00 Rosenkeller:<br />
„Pillow Fight Club“<br />
(Indierock) und<br />
„UhOh!“<br />
22:00 Ernst-Abbe-Platz:<br />
Nena feat.<br />
Christopher Kurka<br />
& die Original<br />
Zwätzener Hengste<br />
23:00 Kassablanca:<br />
Schöne Freiheit mit<br />
mike huckaby &<br />
metaboman<br />
Veranstaltungen<br />
mo-fr von 8-11<br />
Jeden ersten und dritten Mittwoch<br />
im Monat, 18.30 Uhr auf <strong>Jena</strong>TV<br />
23
24<br />
Autorätsel<br />
Wie nennt man die Sitzgurte<br />
eines Seats?<br />
Die gute Nachricht<br />
Texas ist wieder Ölstaat.<br />
Die schlechte Nachricht<br />
Florida, Mississippi, Alabama und Louisiana auch.<br />
Verschwörungstheorie heute<br />
Die Ölpest im Golf von Mexiko war nur ein geschickt getarnter Versuch<br />
von Erdkunde-Lehrern, den Golfstrom sichtbar zu machen.<br />
Haarige Rettungsversuche<br />
Wussten Sie schon?<br />
Erdnüsse sind für manche<br />
Menschen Ausschlag gebend.<br />
Trotz Ökumene: <strong>Der</strong> feine Unterschied<br />
Was ist der Unterschied zwischen der katholischen und der evangelischen<br />
Kirche? Bei den Protestanten stehen die Gläubigen hinter ihren<br />
gefallenen Anführern, bei den Katholiken stehen die Gefallenen immer<br />
noch hinter den Gläubigen.<br />
Lösung des Autorätsels: Seatbelts.<br />
Die bekanntesten Masterabsolventen<br />
der FSU<br />
GrandMasterFlash (Master of Ceremony)<br />
He-Man (Master of the Universe)<br />
Master Eder (Schreinermaster)<br />
Metallica (Master of Puppets)<br />
Menschliche Haare haben die Eigenschaft, große Mengen Öl aufzusaugen. Dies<br />
beweist unser Verteidigungsminister zu Guttenberg täglich aufs Neue. Deshalb<br />
werden mittlerweile tonnenweise Haare in den Golf von Mexiko gekippt. So soll<br />
die Ölpest eingedämmt werden. Dadurch sind jedoch nun erste Mutationen bei<br />
Fischen aufgetreten. Meeresbiologen haben folgende neue Arten beobachten können:<br />
Haaraal, Hairing, Dreadlachs, Backenbartbarsch, Dauerwels, Zopfzander<br />
und Ponypangasius.<br />
Die Menschen wundern sich: Wo ist denn der Sommer? Kommt er noch vorbei? Muss ich<br />
jetzt die Skier wieder rausholen? Um den ahnungslosen Leser meteorologisch aufzuklären,<br />
druckt das Feigenblatt exklusiv die wichtigsten Bauernregeln für eine erfolgreiche Wetterprognose<br />
ab.<br />
Chuck Norris hat sogar im<br />
F-Haus Spaß.<br />
Chuck Norris bekommt<br />
einen Masterstudienplatz.<br />
Chuck Norris kann Hegels<br />
Philosophie in einem Satz<br />
erklären.<br />
Hasenrätsel<br />
Die<br />
Feigenblatt-<br />
Rohölecke<br />
„Fickst das Hirn dir raus im Maien,<br />
wird alsbald die Frucht gedeihen.“<br />
„Steckt die Rübe fest im Loch,<br />
kommt bestimmt das nächste Hoch.“<br />
Lückenfüller<br />
Ming-Hase<br />
Vergessene Bauernregeln<br />
„Juckt noch im Winter dir der Sack,<br />
triebst du mit dem Kürbis Schabernack!“<br />
„Kommt die Bäurin von der Schanze,<br />
schärft der Bauer seine Lanze.“<br />
<strong>Der</strong> Feigenblatt-Security-Surfice<br />
Nach dem Urteil des BGH stellt das Feigenblatt exklusiv die<br />
neuen Safersurf-Router vor. Schützt auch vor Google! Nächste<br />
Woche noch exklusiver: <strong>Der</strong> Safersurfserver zum Nachbauen.<br />
<strong>Der</strong> Kulturtipp