MZ-84-13 – Juni/Juli - Mänziger Zytig

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Fotos: Jonas Weibel PORTRÄT Freestyle-Rap – wo die Sprache den Song ausmacht — Christina Lässer im Gespräch mit Fabian Weibel — Schon früh erkannte er die Liebe zur Musik und den Umgang mit der eigenen Sprache anhand selbst geschriebener Gedichte. Im Alter von zehn Jahren begann er dann mit dem Saxophonspiel, was er nach sieben Jahren wieder aufgab. Die Liebe zur Musik jedoch blieb. Das Freestyle-Rappen: bis zum zweiten Platz Seine Wortgewandtheit stellte sich bei ersten Freestyle- Sessions im Alter von 15 Jahren als ein neu entdecktes Talent heraus und wurde zur Leidenschaft. Zwei Jahre später wagte sich Fabian Weibel als «Weibello» an sein erstes Freestyle Rap Battle, um sich mit anderen Künstlern zu messen. Bei solchen Battles stehen sich immer zwei Personen gegenüber, welche sich mit frei improvisierten Texten kontern und ihre Spontaneität unter Beweis stellen. Die ungeschriebenen Texte werden in der Reimform vorgetragen, was die Improvisation nochmals erschwert. «Weibello» gewann dieses Battle und galt ab diesem Tag als «Rapper»: komisch für ihn, der sich bisher als Musiker gesehen hatte. Seit drei Jahren gehört «Weibello» zu den zurzeit 16 besten Freestyle Rappern des Landes und kämpfte im vergangenen Dezember nun schon zum dritten Mal um den Schweizermeistertitel. Auch in diesem Anlauf reichte es nur knapp nicht – immerhin wurde Fabian Weibel zum zweitbesten Freestyle-Rapper des Landes gekürt. Juni / Juli 2013 mänziger zytig Nr. 84 Im Jahr 2001 zog Fabian Weibel mit seiner Familie nach Menzingen. Er durchlief hier die Schulen und steht nun vor den Maturaprüfungen. Freude an der Musik und an der Sprache brachten ihn zum Rappen. Im vergangenen Dezember erzielte er den zweiten Platz an der Schweizermeisterschaft des Freestyle-Raps. Fabian Weibel organisierte als Maturaarbeit ein Konzert: «Der Abend war ein voller Erfolg. Trotz Stress verlief alles super und meinen Auftritt ganz am Schluss konnte ich mit vollen Zügen geniessen.» 37 Eigene Songs Nebst dem Kämpfen mit Worten beschäftigt sich Fabian Weibel auch mit eigenen Songs, die inhaltlich meist von Alltagserfahrungen handeln. Seine Musik besteht nicht nur aus der Standardformel eines DJs mit Plattenspieler und einem MC (Master of Ceremony, «Meister der Zeremonie»), der rappt. Teilweise wird er auch von der Live-Band STUCK IN TRAFFIC begleitet, in der Zentralschweizer Rockszene kein unbeschriebenes Blatt. Fabian Weibel greift damit auf die alte Liebe zur Musik zurück. Der selbst ernannte Musiker will schliesslich Spass haben und die Freude an der Musik mit Gleichgesinnten teilen. Maturaarbeit: Konzert aus einer anderen Perspektive Bis anhin war «Weibello» nur immer selbst auf der Bühne aufgetreten. Deshalb nutzte er mit seiner Maturaarbeit die Gelegenheit, mal hinter die Kulissen zu schauen. Er organisierte ein Konzert im Burgbachkeller mit insgesamt vier verschiedenen Musikrichtungen. Sein Konzept sollte bewirken, dass man von etwas Neuem überrascht werden kann und sich etwas anschaut, was man grundsätzlich so nie gezielt besucht hätte. Fabian wollte den Leuten die Vielseitigkeit der jungen Zuger Musikszene näherbringen. Er nutze seine Kontakte und eigene Erfahrungen aus der Vergangenheit, um das ganze auf die Beine zu stellen. Das Ergebnis war ein voller Erfolg: Ausverkaufter Saal, super Stimmung und ein vielseitiges Publikum. Die Zukunft «Ich hatte mir in der Musik nie ein Ziel gesteckt und aufgrund dessen wohl auch mehr erreicht, als ich mir je hätte erträumen lassen», fasst Fabian Weibel seinen bisherigen Weg zusammen. «Die Musik wird auch in Zukunft Bestandteil meines Lebens bleiben. Immer öfter kommen Leute auf mich zu und möchten mich auf ihren Konzerten auftreten lassen. Dies motiviert.» Erste Priorität hat aber zurzeit das Bestehen der Matur. Beruflich wird sich Fabian Weibel voraussichtlich in den Ausbildungen in Sozialer Arbeit umsehen. Sagt’s und ist schnell wieder beim Hobby:«Ich lasse alles auf mich zukommen, auch in der Musik. Zurzeit bin ich auf der Suche nach einem Raum in der näheren Umgebung, in welchem ich ungestört Musik machen und geplante Projekte verwirklichen kann.»
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