MZ-84-13 – Juni/Juli - Mänziger Zytig

KOMMENTAR
Senior?
Eben komme ich vom Arztcheck,
zu dem mich das Strassenverkehrsamt
als Übersiebziger alle
zwei Jahre aufbietet. Ich hätte
den Fahrausweis gleich abgeben
und zuhause bleiben können.
Ein Stück Lebensqualität einfach hinwerfen? Fällt
mir nicht ein.
Senior! Was Sie nicht sagen. Vor wenigen Jahren habe
ich einen neuen Beruf ergriffen, bin unter die Schriftsteller
gegangen. Kein Ruhestand. Ob mir etwas weh
mache, fragte mich die Ärztin. Nein, antwortete ich
und unterschlug, dass mich der kräftige Händedruck
eines Freundes jedes Mal innerlich aufjaulen lässt. Natürlich
hatte die Ärztin die Krümmung des linken Zeigfingers
bemerkt. Wenn es schlimmer werde, könne sie
mir ein Medikament verschreiben. Noch ein Smarty
mehr zum Frühstück, ums Himmels willen! Ich will mich
ja nicht älter machen, als ich bin.
Beim wöchentlichen Tennis mit meinem gleichaltrigen
Freund drehe ich jeweils auf – zwei Stunden lang. Klar
nehmen wir mittlerweile nach ungeraden Games auf
der Seite Platz wie die Profis – ohne Isostar, Powerriegel
oder Bananen. Zugegeben, die Pausen waren auch
schon kürzer. Man hat sich viel Aktuelles zu erzählen,
etwa über die Enkelkinder, die Grossväter ganz schön
schaffen.
Etwas hat mich beim Check doch irritiert: Satte 2,5 cm
bin ich heute kleiner als in der Rekrutenschule. In meinem
Leben hat ja vieles auf den Buckel gedrückt. Voilà,
die Quittung. Übrigens kommt es nur auf die innere
Grösse an. Doch gerät diese ungetrübte Harmonie mit
meinem Selbstbewusstsein manchmal ins Wanken,
etwa wenn mir Jüngere den Vortritt lassen, peinlicherweise
mehrheitlich Damen. Nächstens tragen sie mir
auch noch das Handgepäck.
Kennen Sie den Bestseller, der vor Monaten auf den
Markt kam? «Nein, ich will keinen Seniorenteller!» Zitat:
«Nichts hasst Marie so sehr wie umtriebige Senioren,
die nur so alt sind, wie sie sich fühlen. Lieber stürzt
sie sich kopfüber in das Vergnügen, nicht mehr jung
sein zu müssen.» Seniorinnen und Senioren, vergesst
mein obiges Gerede, geniesst das dritte Leben!
Edi Häfliger
Juni / Juli 2013 mänziger zytig Nr. 84
3
01 EDITORIAL – Freie Zeit? Farbe ins Spiel bringen!
03 KOMMENTAR – Senior?
04 RATHAUS – Mai 2013
06 INSTITUTIONEN – Leitungswechsel Luegeten
07 KOLUMNE – Was soll ich heute nur kochen?
08 JUNGE STIMME – Menzivent: Einsatz und Spass
10 VEREINE – STV: Kantonaler Jugitag in Menzingen
11 VEREINE – Schützen: Sportliche Leistungen 2012
12 GASTRO – Luegisland
13 PUBLIREPORTAGE – Accessoires bei Van de Veen
15 GEMEINDE – Bibliothek: Frischer Wind
16 GEMEINDE – Rotary-Musikschulpreis 2013
17 GEMEINDE – Feuerwehr: Mit Blaulicht und Sirene
19 PARTEIEN – FDP: Vision Menzingen 2033
20 KIRCHGEM. – Ostergarten ging unter die Haut
21 MÄNZIGER AGENDA
25 NACHBARSCHAFT NEUHEIM – Dorfkernaufwertung
27 THEMA – Seniorin: «… dass ich die Älteste war …»
28 THEMA – Seniorenrat: Kreatives erstes Jahr
30 AKTUELL – Ferienpass und andere Angebote
32 SCHULREKTORAT – Wechsel im Lehrkörper
37 PORTRÄT – Fabian Weibel: Freestyle Rapper
38 KULTUR – Kurzgeschichte von Gabriela Hofmann
40 FOTOSEITE
41 ECHO / AUS DEM KR – Karl Nussbaumer
42 IMPRESSUM
43 MÄNZIGER QUIZ