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Das eZine der PROC Community - Terracom - PROC

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<strong>Terracom</strong> 109 <br />

Space View 02/2008 - März/April 2008<br />

HEEL-Verlag Königswinter, 02/2008<br />

Vollfarbiges A4-Magazin zum phantastischen<br />

Film & Literatur, SF, Fantasy, Horror, Thriller,<br />

ISSN 0949-8273, 80/390<br />

www.space-view.de<br />

www.heel-verlag.de<br />

Erst vor knapp einem Jahr hat die Zeitschrift<br />

„Space View” ihr Konzept umgestellt. Widmete<br />

man sich früher ausschließlich den<br />

phantastischen Beiträgen in Kino und<br />

Fernsehen, präsentierte ausführliche<br />

Filmbesprechungen, Episodenführer und<br />

Schauspielerportraits und streifte allenfalls die<br />

an<strong>der</strong>en Medien wie Bücher in kurzen<br />

Rezensionen, so ist das inzwischen an<strong>der</strong>s. Die<br />

Redakteure und Autoren <strong>der</strong> „Space View”<br />

konzentrieren sich nur noch auf wenige<br />

beson<strong>der</strong>e Highlights unter den Filmen und<br />

Serien und stellen sie mittlerweile unter ganz<br />

an<strong>der</strong>en Gesichtspunkten vor, wie etwa die<br />

„Spi<strong>der</strong>wick-Chroniken”. Denn auch Literatur<br />

und Fandom spielen nun eine Rolle im Heft.<br />

Nicht länger möchte man nur den reinen<br />

Konsumenten bedienen, son<strong>der</strong>n auch zum<br />

Nachdenken anregen. So wird manches<br />

hinterfragt, kritischer betrachtet als früher,<br />

und man konzentriert sich auf Dinge, die sonst<br />

nur am Rand o<strong>der</strong> gar nicht unter die Lupe<br />

genommen wurden. In Folge bekommen auch<br />

<strong>der</strong> inzwischen beendete Streik <strong>der</strong><br />

Drehbuchautoren und seine Auswirkungen<br />

noch einmal eine Doppelseite spendiert. Selbst<br />

Serien werden nicht mehr nur einfach<br />

vorgestellt. Hier geht es nicht allein um die<br />

aktuell in Pro 7 gestartete (und mittlerweile<br />

43<br />

April 2008<br />

Rezension Space View 02/08<br />

wie<strong>der</strong> abgesetzte) Staffel von „Dr. Who”<br />

son<strong>der</strong>n auch um das Phänomen selbst.<br />

Warum wird das Konzept seit den 1960er<br />

Jahren immer wie<strong>der</strong> neu aufgelegt, und was<br />

ist das Faszinierende an <strong>der</strong> Serie, das nun<br />

bereits mehrere Generationen vor die<br />

Mattscheibe lockt? Spezialeffekte sind für das<br />

phantastische Genre so wichtig wie eine gute<br />

Geschichte. Sie müssen die Imagination des<br />

Geistes so gut wie möglich ersetzen. Drei<br />

Artikel beschäftigen sich damit, wie alles auf<br />

den Jahrmärkten anfing, und man spricht auch<br />

mit John Knoll, dem Leiter <strong>der</strong> visuellen<br />

Effekte bei Industrial Light & Magic. Einen<br />

größeren Raum nimmt erstmals auch die<br />

Literatur ein. Nicht nur, dass man den Artikel<br />

um „Sun Koh”, einem <strong>der</strong> direkten Vorbil<strong>der</strong><br />

von „Perry Rhodan”, fortsetzt und die neue<br />

Serie „Perry Rhodan Action” genauer vorstellt,<br />

auch die Gegenwart und Zukunft <strong>der</strong> Science<br />

Fiction-Literatur im Allgemeinen wird kritisch<br />

und nachdenklich unter die Lupe genommen.<br />

In drei großen Artikeln „Rückzug auf Raten? -<br />

Der Untergang <strong>der</strong> Science-Fiction Literatur?”,<br />

„<strong>Das</strong> ist so eine Art Inzucht - Andreas<br />

Eschbach im Gespräch” und „Die Aufrechten -<br />

Von <strong>der</strong> Utopie, für das Genre zu kämpfen”<br />

beschreiben die Autoren den <strong>der</strong>zeitigen Stand<br />

dieses Bereichs <strong>der</strong> phantastischen Literatur.<br />

Während Fantasy und Horror immer noch<br />

genügend Käufer finden, gehen die<br />

Verkaufszahlen bei <strong>der</strong> Science Fiction immer<br />

mehr zurück, so dass sogar Traditionsreihen<br />

wie jene aus dem Suhrkamp-Verlag eingestellt<br />

werden mussten. <strong>Das</strong> Genre verkauft sich nur<br />

noch, wenn es mit an<strong>der</strong>en Medien wie Film<br />

und Computerspiel verbunden ist; innovative<br />

und kritische Bücher finden keine Abnehmer<br />

mehr. Ist das Genre damit zum Sterben<br />

verurteilt? Nicht unbedingt, denn auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite ist eine überraschende<br />

Entwicklung zu beobachten. Romane, die in<br />

<strong>der</strong> Gegenwart o<strong>der</strong> nahen Zukunft<br />

angesiedelt sind und mit utopischen<br />

Elementen gespickt wurden, verkaufen die<br />

Verlage heute zumeist als Thriller. Diese<br />

können, wie viele Werke von Andreas<br />

Eschbach, tatsächlich zu Bestsellern werden.<br />

Seite 19 von 42<br />

<strong>Das</strong> Interesse <strong>der</strong> Leute an zukünftigen<br />

Entwicklungen ist nicht erloschen, aber sie<br />

wollen es nicht mehr in <strong>der</strong> Schublade<br />

‚Science Fiction’ präsentiert bekommen. Und<br />

wenn die Romane dann doch zu genretypisch<br />

werden, schlägt die große Stunde <strong>der</strong><br />

Kleinverlage, die nach dem Book on Demand-<br />

Prinzip produzieren und so auch einen Titel in<br />

kleinsten Auflagen von weniger als<br />

dreihun<strong>der</strong>t Exemplaren publizieren können.<br />

Es besteht also noch Hoffnung, und das Genre<br />

selbst ist noch lange nicht tot. Es macht nur

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