Das eZine der PROC Community - Terracom - PROC
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<strong>Terracom</strong> 109 <br />
kehrt er voller Vitalität und Tatendrang zur<br />
SHARKUVA zurück.<br />
Am 22. Dezember bricht die SHARKUVA<br />
wie<strong>der</strong> auf, um zur "Tauchenden Welt"<br />
Tarquina zu fliegen, die zwei Tage später<br />
erreicht werden soll.<br />
Kommentar:<br />
Perry Rhodan überlegt sich angesichts des<br />
zusammengestoppelten Körpers des<br />
Dualesens Ekatus Atimoss, dass viele<br />
Angehörige <strong>der</strong> Terminalen Kolonne grotesk<br />
seien. Sie seien zu klein (die Mikro-Bestien)<br />
o<strong>der</strong> zu groß (wie TRAITOR selbst) usw., und<br />
er bewertet das negativ. Er spricht von<br />
einem "Zerrspiegel <strong>der</strong> Schöpfung". Da legt<br />
Hartmut Kasper unserem guten Perry, <strong>der</strong><br />
doch bekanntlich ein "kosmisches<br />
Bewusstsein" hat, einen ziemlich<br />
unpassenden Gedanken in den Kopf. Wie<br />
sieht es denn auf Seiten <strong>der</strong> Kosmokraten<br />
o<strong>der</strong> auch nur <strong>der</strong> Terraner aus? Gibt es da<br />
nicht auch groteske Wesen, wie die winzigen<br />
Siganesen, die riesigen Ertruser o<strong>der</strong> die<br />
deformierten Epsaler? Sind manche dieser<br />
Umweltangepassten denn nicht auch<br />
künstlich (durch Genmanipulation)<br />
erschaffen worden? Und was riesige Flotten<br />
angeht: War die Endlose Armada vielleicht<br />
klein? Wäre all das also auch negativ zu<br />
bewerten? Von wegen "Zerrspiegel <strong>der</strong><br />
Schöpfung" - man könnte auch von<br />
natürlicher Vielfalt sprechen. Was nicht<br />
heißen soll, dass gequälte Kreaturen wie die<br />
Dualwesen "natürlich" seien. Ich hätte Perry<br />
nur ein wenig mehr Toleranz zugetraut.<br />
Wie<strong>der</strong> einmal frage ich mich, welche<br />
Informationen, die man aus diesem Roman<br />
herauslesen konnte, als "kanonische Fakten"<br />
gelten können, und welche davon nur<br />
Hartmut Kaspers Fabulierwut geschuldet<br />
sind. <strong>Das</strong> gilt insbeson<strong>der</strong>e für den<br />
Vektorplaneten und das an einen Pilzdom<br />
erinnernde Gebäude, das Ekatus Atimoss<br />
dort sieht. Bestehen hier Parallelen zur<br />
Brücke in die Unendlichkeit, ein Produkt <strong>der</strong><br />
Algorrian, das für die Superintelligenz<br />
THOREGON hergestellt worden war? Ist die<br />
Brücke in die Unendlichkeit vielleicht nur <strong>der</strong><br />
18<br />
Mai 2008<br />
Rezensionen Perry Rhodan 1 Auflage<br />
Abklatsch eines weit mächtigeren<br />
Transportsystems, das möglicherweise<br />
sowohl den Kosmokraten als auch den<br />
Chaotarchen bekannt war? Besteht evtl.<br />
auch ein Zusammenhang mit dem<br />
Transporthof <strong>der</strong> Halbspur-Changeure (siehe<br />
PR 2397)? Fragen über Fragen...<br />
Natürlich ermöglichen die Abenteuer des<br />
Dualwesens auf dem Vektorplaneten es<br />
Kasper, mal wie<strong>der</strong> so richtig loszulegen.<br />
Biomechanische Flussschiffe, philosophische<br />
Supratroniken, eine Farm, auf <strong>der</strong> schwarze<br />
Löcher gezüchtet werden, lebendige Zahlen…<br />
Phantasie hat er, <strong>der</strong> Kasper, das kann man<br />
nicht an<strong>der</strong>s sagen. Und er kann sie gut in<br />
Worte fassen - er formuliert erfrischend<br />
an<strong>der</strong>s als die meisten an<strong>der</strong>en Autoren. Er<br />
schafft es, immer wie<strong>der</strong> ein Gefühl <strong>der</strong><br />
Fremdartigkeit zu erzeugen, und zwar<br />
weniger durch die Beschreibung exotischer<br />
Körperformen, son<strong>der</strong>n mehr durch die<br />
Beschreibung dessen, was gesagt und was<br />
wie getan wird.<br />
Dabei gibt es aber auch ein Problem: Kasper<br />
beschreibt manchmal einfach zu viel.<br />
Manchmal verliert er sich in bizarren Details,<br />
merkwürdigen Paradoxien und<br />
abson<strong>der</strong>lichen Dialogen. Darüber vergisst er<br />
dann, dass er eigentlich eine Geschichte<br />
erzählen sollte. An<strong>der</strong>s als Rainer Castor,<br />
dessen Romane auch nichts an<strong>der</strong>es sind als<br />
Zusammenstellungen irgendwelcher<br />
Beschreibungen, wird es bei Kasper aber fast<br />
nie langweilig. <strong>Das</strong> muss man ihm immerhin<br />
zugestehen. Außerdem liefert er in diesem<br />
Roman einmal mehr gute Charakterstudien<br />
ab. Perry bleibt zwar eher Statist, aber<br />
Randa Eiss und Ekatus Atimoss werden<br />
eindrucksvoll und vielschichtig vorgestellt.<br />
J. Kreis, 05.04.2008<br />
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