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Applied Financial Management - RealWWZ

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ung im Hauptsegment muss sie nicht nach IFRS oder US-GAAP sondern darf auch<br />

nach FER ihre Rechnungslegung durchführen.<br />

Für ein erfolgreiches können die folgenden Voraussetzungen genannt werden: Qualität<br />

und Kontinuität des <strong>Management</strong>s, transparente und nachvollziehbare Unternehmenspolitik<br />

und –Strategie, gute und nachhaltige Ertragskraft, gesunde Finanzlage,<br />

ausreichender Bekanntheitsgrad und vor allem auch eine echte Bereitschaft<br />

zur Öffnung (keine Vinkulierungen oder stimmrechtslose Beteiligungen etc.) mit einer<br />

gesunden Corporate Governance.<br />

Ablauf eines IPOs: Auswahl der Partner (Banken, Revisionsstelle), Schaffung der<br />

Kotierungsvoraussetzungen (s.o.), Anpassung der Reglemente und Statuten, Eintrag<br />

ins Handelsregister und Beantragung der Börsenkotierung, Entscheid über Art<br />

und Stückelung der auszugebenden Aktien, Wahl des Timings der Emission (abhängig<br />

von andere IPOs, Marktsituation, Geschäftsgang), Publizitätsarbeit, Investorensuche,<br />

eventuell bookbuilding (s.u.), Bewertung der Beteiligungen und Festlegung<br />

des Emissionspreises (Pricing), Lieferung und Zahlung der Aktien.<br />

Ein Problem stellt vor allem das Pricing dar: wegen der Gefahr der Verwässerung<br />

sind Altaktionäre an einem hohen Emissionspreis interessiert wohingegen die federführende<br />

Bank und die Neuaktionäre auf Grund des Risikos einen niedrigeren Preis<br />

vorziehen. Doch ein Marktpreis fehlt und ein objektiver Wert muss geschätzt werden.<br />

Multiples, Vergleiche mit ähnlichen IPOs, DCF-Methode aufgrund Analytikerprognosen<br />

der zukünftigen Cash-flows (Base Case) oder <strong>Management</strong>prognosen<br />

(Company Base) sind übliche Bewertungsverfahren. Dennoch ist die Bewertung eine<br />

Orientierungsgrösse und auch abhängig von der Börsenverfassung. Um ein Underpricing<br />

zu vermeiden (weil zu billiges Eigenkapital und/oder unbefriedigte Nachfrage)<br />

sind eine höhere Flexibilität beim Preis mittels Tenderverfahren (Auktion)<br />

oder Bookbuilding (Umfrage über Preis – Festlegung der Preisspanne) und mehr<br />

Flexibilität bei der Anzahl Titel (Mehrzuteilungsoptionen = Greenshoe) Massnahmen<br />

gegen ein solches Underpricing.<br />

Neben dem Underpricing als Opportunitätskosen hat eine Aktienemission auch andere<br />

Kosten: Kommission für Konsortium (i.d.R. 3-4% des Erlöses), Eidg. Emissionsabgabe<br />

(1% des Erlöses), Druck der Inserate und andere Public Relation Massnahmen,<br />

Börseneinführungs- und Kotierungsgebühr sowie jährliche Kommission für<br />

Einlösung der Dividendencoupons.<br />

Kreditfinanzierung und –Substitute<br />

Grundsätzliche Eigenschaften der Fremdfinanzierungsinstrumente sind das fehlend<br />

Mitspracherecht und Erfolgsbeteiligung der Gläubiger, die befristete Kapitalüberlassungsdauer<br />

(mit Ausnahme von Perpetuals), feste Verpflichtung der Schuldner zu<br />

Zins- und Kapitalrückzahlungen (feste Liquiditätsbelastung) und zudem die Tatsache,<br />

dass die Zinszahlungen – im Gegensatz zur Dividende – als Betriebsaufwand<br />

verbuchbar sind und dabei eine Steuervorteil (tax shield) bewirken.<br />

Entscheiden für die Vergabe von Fremdkapital ist die Kreditwürdigkeit des Schuldners:<br />

(Rechtliche) Kreditwürdigkeit (Darf die Person einen Kredit aufnehmen? Fähigkeit/Legitimation<br />

als Zeichnungsberechtigte/ Juristische Person), Persönliche<br />

Kreditwürdigkeit (Will sie den Kredit zurückzahlen? Integrität/Verhalten des Schuldners<br />

in der Vergangenheit), Wirtschaftliche Kreditwürdigkeit (Kann sie den Kredit zurückzahlen?<br />

Ausreichende Ertragskraft, Sicherheiten).<br />

Sie kennen die verschiedenen Gestaltungselemente und Instrumente der Fremdfinanzierung<br />

sowie ihre Bedeutung.<br />

Die Fremdfinanzierung kann unterschiedlich gestaltet werden: Umfang, Währung,<br />

Lieferung der Finanzierung (Lieferant, Kunde, Banken, Institutionelle Anleger), Entstehung<br />

(aktiv aufgenommen: Bankschulden etc., passiv aufgenommen: Lieferantenkredite<br />

Transitorische Passiven, Rückstellungen), Verbriefung (unverbrieft: Kre-

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